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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.

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eor). voxz'ri^In Däition. 4 La. I^eirMg, 'lauelrnit?. (volleetion ok Lritisd
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Der neue Roman Bulwers, der ungefähr in der nämlichen Zeit erschien,
sejn Verfasser Minister wurde, veranlaßt uns, über den Dichter, der eine
^'u lang in Deutschland unbillig erhoben, dann ebenso unbillig herabgesetzt
winde, eine wenn auch nur kurze allgemeine Charakteristik zu geben. Einen
öU'ßer Dichter wird ihn wol niemand mehr nennen, aber er vertritt eine
Unkunde Stufe unserer europäischen Culturentwicklung, und er vertritt sie
't Anstand. Er hat viel Verfehltes geschrieben, aber auch in seinen schlech¬
tsten Schriften erkennen wir den gebildeten Mann heraus und haben das
. ^fühl. uns in guter Gesellschaft zu bewegen. Er besitzt ferner eine Eigen-
^se. die man heutzutage zu gering anschlägt, die aber nothwendig ist, wenn
eine nachhaltige Wirkung auf seine Zeit ausüben will, im hohen Grade:
^ Fruchtbarkeit. Er ist jetzt 56 Jahre alt und hat 20 große Romane ge-
nineben, außerdem epische und lyrische Gedichte. Theaterstücke, weitläufige
^M)e und gelehrte Werke u. w.; daneben sitzt er feit seinem 28. Jahr
^ '^'ugen Unterbrechungen im Parlament und lebt in Mitte der feinsten
in ^ ^utar seinen zahlreichen Schriften sind wenigstens einige, die
^ Augenblick ihres Erscheinens ein außerordentliches Aufsehn machten und
noch jetzt mit Interesse gelesen werden können; fast durchweg regen sie
^ Nachdenken an und verrathen ernsthafte Studien. Das alles sind Eigen-
^"sten. die ihm in der Literaturgeschichte einen Platz sichern, und in der That,
^'es die englische jNomanliteratur ist und so groß die Zahl talentvoller



Aschen Vtt"ühung der Tauchnitzischen Buchhandlung, stets das Beste der neuesten eng-
te,i "eratur dem deutschen Publicum mitzutheilen, ist nicht genug anzuerkennen. Unter
G°o ""Klauen Novellen machen wir hauptsächlich auf die 8<-svos ok vlerival IiK> von
l'enet ^ ^livt aufmerksam, Sie enthalten in S Bänden: sa-ä tortunos ok tlro Kove-
^rios Liriwn; Ur. denn's 1,vo(--Li.or^ und tuot's 1 exsutauLö.
^"nzboten I. 13S9. 26
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eor). voxz'ri^In Däition. 4 La. I^eirMg, 'lauelrnit?. (volleetion ok Lritisd
^-utdors.)")

Der neue Roman Bulwers, der ungefähr in der nämlichen Zeit erschien,
sejn Verfasser Minister wurde, veranlaßt uns, über den Dichter, der eine
^'u lang in Deutschland unbillig erhoben, dann ebenso unbillig herabgesetzt
winde, eine wenn auch nur kurze allgemeine Charakteristik zu geben. Einen
öU'ßer Dichter wird ihn wol niemand mehr nennen, aber er vertritt eine
Unkunde Stufe unserer europäischen Culturentwicklung, und er vertritt sie
't Anstand. Er hat viel Verfehltes geschrieben, aber auch in seinen schlech¬
tsten Schriften erkennen wir den gebildeten Mann heraus und haben das
. ^fühl. uns in guter Gesellschaft zu bewegen. Er besitzt ferner eine Eigen-
^se. die man heutzutage zu gering anschlägt, die aber nothwendig ist, wenn
eine nachhaltige Wirkung auf seine Zeit ausüben will, im hohen Grade:
^ Fruchtbarkeit. Er ist jetzt 56 Jahre alt und hat 20 große Romane ge-
nineben, außerdem epische und lyrische Gedichte. Theaterstücke, weitläufige
^M)e und gelehrte Werke u. w.; daneben sitzt er feit seinem 28. Jahr
^ '^'ugen Unterbrechungen im Parlament und lebt in Mitte der feinsten
in ^ ^utar seinen zahlreichen Schriften sind wenigstens einige, die
^ Augenblick ihres Erscheinens ein außerordentliches Aufsehn machten und
noch jetzt mit Interesse gelesen werden können; fast durchweg regen sie
^ Nachdenken an und verrathen ernsthafte Studien. Das alles sind Eigen-
^"sten. die ihm in der Literaturgeschichte einen Platz sichern, und in der That,
^'es die englische jNomanliteratur ist und so groß die Zahl talentvoller



Aschen Vtt"ühung der Tauchnitzischen Buchhandlung, stets das Beste der neuesten eng-
te,i "eratur dem deutschen Publicum mitzutheilen, ist nicht genug anzuerkennen. Unter
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[0211] Bitlwer. ^litt pill Ire av it? ?isiLtraius (Zg-xtsn (Sir Da^ra Luwer ^t- eor). voxz'ri^In Däition. 4 La. I^eirMg, 'lauelrnit?. (volleetion ok Lritisd ^-utdors.)") Der neue Roman Bulwers, der ungefähr in der nämlichen Zeit erschien, sejn Verfasser Minister wurde, veranlaßt uns, über den Dichter, der eine ^'u lang in Deutschland unbillig erhoben, dann ebenso unbillig herabgesetzt winde, eine wenn auch nur kurze allgemeine Charakteristik zu geben. Einen öU'ßer Dichter wird ihn wol niemand mehr nennen, aber er vertritt eine Unkunde Stufe unserer europäischen Culturentwicklung, und er vertritt sie 't Anstand. Er hat viel Verfehltes geschrieben, aber auch in seinen schlech¬ tsten Schriften erkennen wir den gebildeten Mann heraus und haben das . ^fühl. uns in guter Gesellschaft zu bewegen. Er besitzt ferner eine Eigen- ^se. die man heutzutage zu gering anschlägt, die aber nothwendig ist, wenn eine nachhaltige Wirkung auf seine Zeit ausüben will, im hohen Grade: ^ Fruchtbarkeit. Er ist jetzt 56 Jahre alt und hat 20 große Romane ge- nineben, außerdem epische und lyrische Gedichte. Theaterstücke, weitläufige ^M)e und gelehrte Werke u. w.; daneben sitzt er feit seinem 28. Jahr ^ '^'ugen Unterbrechungen im Parlament und lebt in Mitte der feinsten in ^ ^utar seinen zahlreichen Schriften sind wenigstens einige, die ^ Augenblick ihres Erscheinens ein außerordentliches Aufsehn machten und noch jetzt mit Interesse gelesen werden können; fast durchweg regen sie ^ Nachdenken an und verrathen ernsthafte Studien. Das alles sind Eigen- ^"sten. die ihm in der Literaturgeschichte einen Platz sichern, und in der That, ^'es die englische jNomanliteratur ist und so groß die Zahl talentvoller Aschen Vtt"ühung der Tauchnitzischen Buchhandlung, stets das Beste der neuesten eng- te,i "eratur dem deutschen Publicum mitzutheilen, ist nicht genug anzuerkennen. Unter G°o ""Klauen Novellen machen wir hauptsächlich auf die 8<-svos ok vlerival IiK> von l'enet ^ ^livt aufmerksam, Sie enthalten in S Bänden: sa-ä tortunos ok tlro Kove- ^rios Liriwn; Ur. denn's 1,vo(--Li.or^ und tuot's 1 exsutauLö. ^"nzboten I. 13S9. 26

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_186950/211>, abgerufen am 24.07.2024.