Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band..,,, . > I^k " V "Iir.ünstl^ki ze7<n^ 1?!^ <^k SdllÄPolen schon damals in den Stand gesetzt war, harte Herzen durch Dukaten- So standen die Angelegenheiten Serbiens bis zum Vertrag von Akjcr- 25
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<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0205" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/187157"/> <p xml:id="ID_600" prev="#ID_599"> .,,, . > I^k » V »Iir.ünstl^ki ze7<n^ 1?!^ <^k SdllÄPolen schon damals in den Stand gesetzt war, harte Herzen durch Dukaten-<lb/> tt»en zu ni'Mieder Entschlüssen zu befruchten. Und während er sich auf diese<lb/> Weise mit den Türken zu stellen wußte, gelang es ihm zugleich, seine Aner¬<lb/> kennung als Oberknes bei seinen Landsleuten durchzusetzen — natürlich auch<lb/> hier nicht blos mit Gold, sondern auch mit Eisen. Mancher Nebenbuhler<lb/> büßte seine Opposition mit dem Leben, unter andern auch Kara Georg, der<lb/> l8N in das Land zurückgekehrt war. um die Türken vollends zu vertrei¬<lb/> ben. Milosch meldete seine Pläne nach Belgrad, der Pascha verlangte seinen<lb/> Kopf. Milosch, der Biedermann, schickte ihn.</p><lb/> <p xml:id="ID_601" next="#ID_602"> So standen die Angelegenheiten Serbiens bis zum Vertrag von Akjcr-<lb/> wnn. Die Pforte schien den Zustand des Landes, eine Art Waffenstillstand,<lb/> stillschweigend gut zu heißen; eine förmliche Anerkennung war zwar nicht zu<lb/> langen, indeß hatte man. schon wegen der Aufstände um Rumänenlandc und<lb/> w Griechenland, auch keine kriegerischen Maßregeln von Stambul her zu<lb/> Westen. Milosch befestigte sich den Kuchen gegenüber mehr und mehr in<lb/> seiner Stellung und war nebenbei fleißig. Dukaten zu ernten. Der Vertrag<lb/> Zu Atjerman wiederholte die den Serben im bukarester Frieden ertheilten Zu-<lb/> sichnungen der Friede von Adrianopel stellte sie als endgiltige Ordnung des<lb/> Verhältnisses Serbiens zur Pforte fest. Milosch. zwei Jahre vorher von<lb/> einer Se'upschtina in Kragujewatz zum erblichen Fürsten Serbiens erwählt, er¬<lb/> hielt jetzt die Bestätigung seiner Würde von Seiten des Sultans. Er ließ<lb/> "un. um eine Verfassung angegangen, eine Nationalversammlung berufen und<lb/> von dieser eine Commission ernennen, welche eine Konstitution entwerfen sollte,<lb/> und zu gleicher Zeit wurde nach dem Muster des Code Napoleon ein Gesetz¬<lb/> buch für das Land geschaffen. Die Verfassung wollte geraume Zeit nicht zu<lb/> Stande kommen, und das Gesetzbuch schien für alle da zu sein, nur nicht für<lb/> ^n Fürsten. Die Bauern allerdings waren ihm zugethan. Er schlug zwar ver¬<lb/> schiedene Gemeindewaldungen zu seinem Privatbesitz und machte den Schweine¬<lb/> handel, einen der Haupterwerbszweige des Landes, zum Monopol, aber er<lb/> hatte die Frohnden aufgehoben, und das entschädigte für diese Beeinträchti¬<lb/> gungen. Dagegen wuchs die Unzufriedenheit der Kuchen und Wojwoden über<lb/> Nichtbeachtung ihrer Ansprüche aus Mitregierung und Mitgenuß der penn-<lb/> "lären Vortheile der fürstlichen Herrschaft von Jahr zu Jahr. 1835 erhoben<lb/> sie unter der Führung von Wutschitsch. Petroniewitsch. Protitsch und sunt,es<lb/> °le Fahne der Empörung. Der Aufruhr hatte zur Folge, daß Milosch nach-<lb/> ^b. Er wollte erst das Land verlassen. Die Häuptlinge aber, d.e befürch¬<lb/> tn Mochten, sich über die Beute nicht verständigen zu können, erklärten, so<lb/> sei es nicht gemeint, man verlange nur die versprochene Verfassung. Mi¬<lb/> loschgab sie, und er gab mit vollen Händen. Volkssouveränctnt. verantwort-, " Vl>>^ ^1 t^no HIN vo>I>.>i >^>Il^>>. O^I,to^it>^l»>>>.^t4. l^lNIIltvvll-<lb/> ^e Minister. Preßfreiheit und dergleichen stand auf dem Papier, welches er</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 25</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0205]
.,,, . > I^k » V »Iir.ünstl^ki ze7<n^ 1?!^ <^k SdllÄPolen schon damals in den Stand gesetzt war, harte Herzen durch Dukaten-
tt»en zu ni'Mieder Entschlüssen zu befruchten. Und während er sich auf diese
Weise mit den Türken zu stellen wußte, gelang es ihm zugleich, seine Aner¬
kennung als Oberknes bei seinen Landsleuten durchzusetzen — natürlich auch
hier nicht blos mit Gold, sondern auch mit Eisen. Mancher Nebenbuhler
büßte seine Opposition mit dem Leben, unter andern auch Kara Georg, der
l8N in das Land zurückgekehrt war. um die Türken vollends zu vertrei¬
ben. Milosch meldete seine Pläne nach Belgrad, der Pascha verlangte seinen
Kopf. Milosch, der Biedermann, schickte ihn.
So standen die Angelegenheiten Serbiens bis zum Vertrag von Akjcr-
wnn. Die Pforte schien den Zustand des Landes, eine Art Waffenstillstand,
stillschweigend gut zu heißen; eine förmliche Anerkennung war zwar nicht zu
langen, indeß hatte man. schon wegen der Aufstände um Rumänenlandc und
w Griechenland, auch keine kriegerischen Maßregeln von Stambul her zu
Westen. Milosch befestigte sich den Kuchen gegenüber mehr und mehr in
seiner Stellung und war nebenbei fleißig. Dukaten zu ernten. Der Vertrag
Zu Atjerman wiederholte die den Serben im bukarester Frieden ertheilten Zu-
sichnungen der Friede von Adrianopel stellte sie als endgiltige Ordnung des
Verhältnisses Serbiens zur Pforte fest. Milosch. zwei Jahre vorher von
einer Se'upschtina in Kragujewatz zum erblichen Fürsten Serbiens erwählt, er¬
hielt jetzt die Bestätigung seiner Würde von Seiten des Sultans. Er ließ
"un. um eine Verfassung angegangen, eine Nationalversammlung berufen und
von dieser eine Commission ernennen, welche eine Konstitution entwerfen sollte,
und zu gleicher Zeit wurde nach dem Muster des Code Napoleon ein Gesetz¬
buch für das Land geschaffen. Die Verfassung wollte geraume Zeit nicht zu
Stande kommen, und das Gesetzbuch schien für alle da zu sein, nur nicht für
^n Fürsten. Die Bauern allerdings waren ihm zugethan. Er schlug zwar ver¬
schiedene Gemeindewaldungen zu seinem Privatbesitz und machte den Schweine¬
handel, einen der Haupterwerbszweige des Landes, zum Monopol, aber er
hatte die Frohnden aufgehoben, und das entschädigte für diese Beeinträchti¬
gungen. Dagegen wuchs die Unzufriedenheit der Kuchen und Wojwoden über
Nichtbeachtung ihrer Ansprüche aus Mitregierung und Mitgenuß der penn-
"lären Vortheile der fürstlichen Herrschaft von Jahr zu Jahr. 1835 erhoben
sie unter der Führung von Wutschitsch. Petroniewitsch. Protitsch und sunt,es
°le Fahne der Empörung. Der Aufruhr hatte zur Folge, daß Milosch nach-
^b. Er wollte erst das Land verlassen. Die Häuptlinge aber, d.e befürch¬
tn Mochten, sich über die Beute nicht verständigen zu können, erklärten, so
sei es nicht gemeint, man verlange nur die versprochene Verfassung. Mi¬
loschgab sie, und er gab mit vollen Händen. Volkssouveränctnt. verantwort-, " Vl>>^ ^1 t^no HIN vo>I>.>i >^>Il^>>. O^I,to^it>^l»>>>.^t4. l^lNIIltvvll-
^e Minister. Preßfreiheit und dergleichen stand auf dem Papier, welches er
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