Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.Schriftstellerinnen. Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Helmina von Ehvzy. Von ihr selbst erzählt. 2. Bd. -- Leipzig, Brockhaus. -- Erinnerungen für edle Frauen von Elisabeth von Stägcmann. 2. Auflage. Mit einer Einleitung von G. Kühne. -- Leipzig, Hinrichs. -- Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen. Von Bogumil Goltz. -- Berlin Jarle. -- Die Frauen in der Kunstgeschichte. Von Prof. Ernst Guhl. -- Berlin, Guttentag. -- Das Morgenblatt gibt unter der Überschrift: "Aus dem Leben einer Gleichzeitig erscheinen nun die eignen Denkwürdigkeiten der Dichterin, Grenjbot-n I. 1869. 21
Schriftstellerinnen. Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Helmina von Ehvzy. Von ihr selbst erzählt. 2. Bd. — Leipzig, Brockhaus. — Erinnerungen für edle Frauen von Elisabeth von Stägcmann. 2. Auflage. Mit einer Einleitung von G. Kühne. — Leipzig, Hinrichs. — Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen. Von Bogumil Goltz. — Berlin Jarle. — Die Frauen in der Kunstgeschichte. Von Prof. Ernst Guhl. — Berlin, Guttentag. — Das Morgenblatt gibt unter der Überschrift: „Aus dem Leben einer Gleichzeitig erscheinen nun die eignen Denkwürdigkeiten der Dichterin, Grenjbot-n I. 1869. 21
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Schriftstellerinnen.
Unvergessenes. Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Helmina von Ehvzy.
Von ihr selbst erzählt. 2. Bd. — Leipzig, Brockhaus. —
Erinnerungen für edle Frauen von Elisabeth von Stägcmann. 2. Auflage.
Mit einer Einleitung von G. Kühne. — Leipzig, Hinrichs. —
Charakteristik und Naturgeschichte der Frauen. Von Bogumil Goltz. — Berlin
Jarle. —
Die Frauen in der Kunstgeschichte. Von Prof. Ernst Guhl. — Berlin, Guttentag. —
Das Morgenblatt gibt unter der Überschrift: „Aus dem Leben einer
Dichterin" biographische Mittheilungen über Frau von Chezy aus der Feder
U)res eignen Sohnes. Diese Mittheilungen zeigen uns deutlicher als die unsitt¬
lichsten Romane unsrer Zeit, wie nothwendig es ist. der heillosen Verwirrung
in unsern sittlichen Begriffen ein Ziel zu setzen; nicht was hier erzählt wird,
sondern daß es der Sohn ist. der so über seine Mutter zu sprechen wagt,
bringt jenen peinlichen und widerwärtigen Eindruck hervor, dem man die
stärksten Worte leihen möchte.
Gleichzeitig erscheinen nun die eignen Denkwürdigkeiten der Dichterin,
die sie kurz vor ihrem Tode (28. Februar 1856) in Genf ihrer Muhme
Vertha Borngräber dictirt hat. Sie war schon lange blind und lebte
von einer kleinen Pension des Königs von Preußen. Varnhagen hat das Manu-
script durchgesehn, aber nichts Wesentliches zu ändern gefunden. Das Buch
verbreitet über manche Seitenpfade der Literaturgeschichte ein dankenswerthes
Licht, aber es macht einen sehr trüben Eindruck. Es ist nicht blos ein ver¬
fehltes Leben, das uns in demselben entgegentritt: derselbe Grundirrthum
sieht sich durch drei Generationen hindurch. Frau von Chezy ist zweimal
geschieden, ihre Mutter ist zweimal geschieden, ihre Großmutter, die berühmte
Karschin, ist zweimal geschieden. Es sieht wie eine Art Prädestination ans;
^nur man aber genauer aufmerkt, so findet man, daß überall gleiche Ur¬
sachen gleiche Wirkungen erzeugen. Und grade darum sind diese Memoiren
Grenjbot-n I. 1869. 21
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