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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band.

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schiffen. Darunter sind 14 Liniendampfer (von denen nur 3 weniger als 800
Pferdekraft haben, und von welchen die 4 größten, der Prince of Wales mit
131, die Victoria mit 121, der Howe mit 121 und der Duncan mit 101 Kanonen
noch im Laus dieses Jahres vom Stapel gelassen werden sollen, und 8 Fregatten,
die großenteils Schiffe ersten Ranges mit 600--800 Pferdekraft sind und je 50
Kanonen tragen werden. Mit Einrechnung der aus den Werften befindlichen
Fahrzeuge besitzt England jetzt an Schiffen: 95 Linienschiffe (worunter 52 mit
Schraube) 96 Fregatten, darunter 29 Schrauben- und 9 Raddampfer, serner
4 mit Dampf bewegte Mörserschiffe, 214 Korvetten. Briggs und Schaluppen,
darunter 142 Dampfer, endlich 8 schwimmende Batterien, 162 Dampskanonen-
boote und eine Anzahl Blockschiffe, Jachten und Transportschiffe. Im Ganzen
zählt die englische Marine jetzt 751 Fahrzeuge, unter denen 530 Dampfer sind.
Die 43 Segellinicnschiffe haben nur noch geringe Bedeutung; Buhl meint,
daß höchstens 15 von ihnen bei einem Krieg wirklich brauchbar sein würden.
Von den 58 Segclsregatten und den 79 kleinern Raddampfern (Korvetten u. d. in.)
glaubt er dasselbe, indem er annimmt, daß von jenen Fregatten nicht mehr
als 15--16, von diesen Radkorvettcn u. d. in. allerhöchstens 24 zu Kriegs- ,
zwecken verwendbar seien.

Aus den französischen Wersten befinden sich jetzt 46 Schiffe, und zwar zu¬
nächst an Dampfern: 4 Schraubenlinienschiffe von 800--900 Pferdekraft
und je 90 Kanonen, ferner 5 Schraubenfregatten von ebenfalls 800--900
Pferdekraft. von denen 4 mit dem neuerfundenen Eisenpanzer versehen sind, dann
3 Fregatten mit Hilfsschraube, 2 Korvetten, 8 Schraubenavisos und 7 Trans¬
portschiffe mit Hilssschraube; sodann aber an Segelschiffen : 12 Fregatten von
42--56 Kanonen, 3 Corvetten und 2 Briggs. Außerdem ist Befehl er¬
theilt worden, so rasch als möglich 20 Transportschiffe zu bauen, von denen
jedes 2500 Mann Soldaten, 150 Pferde und 1200 Tonnen an Vorrnthen auf¬
nehmen kann. Im Ganzen besteht die französische Marine jetzt mit Hinzu¬
rechnung der im Bau oder Umbau begriffnen Fahrzeuge aus 449 Schiffen.
Darunter sind 14 Segel- und 37 Dampflinienschiffe, 101 Fregatten, unter
denen 61 Dampfer sind, ferner 18 Segel- und 20 Dampfkorvettcn, 55 Schoo-
ner, Kutter und Briggs, 8 Schraubenkanoncnschiffe, ebenso viel schwimmende
Batterien, 47 Dampf- und 26 Segeltransportschiffe und 20 Schraubenkanoncn-
boote. Die ganze Flotte führt 8422 Geschütze und ihre 265 Dampfer haben
etwa 77,820 Pferdekraft.' ^ > >

Die Pferdekraft der englischen Dampferflotte betrug im Jahr 1852: 44,482,
die der französischen 27,240. Seit dieser Zeit haben beide Seemächte ihre
Dampferflotten ungefähr in gleichem Maß verstärkt. England hat infolge dessen
gegenwärtig nicht mehr dasselbe relative Uebergewicht über Frankreich, wie
damals. Im nächsten Jahr wird, wenn man die Dampfmaschinen, die jetzt


schiffen. Darunter sind 14 Liniendampfer (von denen nur 3 weniger als 800
Pferdekraft haben, und von welchen die 4 größten, der Prince of Wales mit
131, die Victoria mit 121, der Howe mit 121 und der Duncan mit 101 Kanonen
noch im Laus dieses Jahres vom Stapel gelassen werden sollen, und 8 Fregatten,
die großenteils Schiffe ersten Ranges mit 600—800 Pferdekraft sind und je 50
Kanonen tragen werden. Mit Einrechnung der aus den Werften befindlichen
Fahrzeuge besitzt England jetzt an Schiffen: 95 Linienschiffe (worunter 52 mit
Schraube) 96 Fregatten, darunter 29 Schrauben- und 9 Raddampfer, serner
4 mit Dampf bewegte Mörserschiffe, 214 Korvetten. Briggs und Schaluppen,
darunter 142 Dampfer, endlich 8 schwimmende Batterien, 162 Dampskanonen-
boote und eine Anzahl Blockschiffe, Jachten und Transportschiffe. Im Ganzen
zählt die englische Marine jetzt 751 Fahrzeuge, unter denen 530 Dampfer sind.
Die 43 Segellinicnschiffe haben nur noch geringe Bedeutung; Buhl meint,
daß höchstens 15 von ihnen bei einem Krieg wirklich brauchbar sein würden.
Von den 58 Segclsregatten und den 79 kleinern Raddampfern (Korvetten u. d. in.)
glaubt er dasselbe, indem er annimmt, daß von jenen Fregatten nicht mehr
als 15—16, von diesen Radkorvettcn u. d. in. allerhöchstens 24 zu Kriegs- ,
zwecken verwendbar seien.

Aus den französischen Wersten befinden sich jetzt 46 Schiffe, und zwar zu¬
nächst an Dampfern: 4 Schraubenlinienschiffe von 800—900 Pferdekraft
und je 90 Kanonen, ferner 5 Schraubenfregatten von ebenfalls 800—900
Pferdekraft. von denen 4 mit dem neuerfundenen Eisenpanzer versehen sind, dann
3 Fregatten mit Hilfsschraube, 2 Korvetten, 8 Schraubenavisos und 7 Trans¬
portschiffe mit Hilssschraube; sodann aber an Segelschiffen : 12 Fregatten von
42—56 Kanonen, 3 Corvetten und 2 Briggs. Außerdem ist Befehl er¬
theilt worden, so rasch als möglich 20 Transportschiffe zu bauen, von denen
jedes 2500 Mann Soldaten, 150 Pferde und 1200 Tonnen an Vorrnthen auf¬
nehmen kann. Im Ganzen besteht die französische Marine jetzt mit Hinzu¬
rechnung der im Bau oder Umbau begriffnen Fahrzeuge aus 449 Schiffen.
Darunter sind 14 Segel- und 37 Dampflinienschiffe, 101 Fregatten, unter
denen 61 Dampfer sind, ferner 18 Segel- und 20 Dampfkorvettcn, 55 Schoo-
ner, Kutter und Briggs, 8 Schraubenkanoncnschiffe, ebenso viel schwimmende
Batterien, 47 Dampf- und 26 Segeltransportschiffe und 20 Schraubenkanoncn-
boote. Die ganze Flotte führt 8422 Geschütze und ihre 265 Dampfer haben
etwa 77,820 Pferdekraft.' ^ > >

Die Pferdekraft der englischen Dampferflotte betrug im Jahr 1852: 44,482,
die der französischen 27,240. Seit dieser Zeit haben beide Seemächte ihre
Dampferflotten ungefähr in gleichem Maß verstärkt. England hat infolge dessen
gegenwärtig nicht mehr dasselbe relative Uebergewicht über Frankreich, wie
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_108129/64>, abgerufen am 23.07.2024.