Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band.einzuspinnen. Sie gaben den Schildkröten ein Gesang- und Zauberfest und Um ganz fertig zu werden, bedurften sie aber noch etwas Bois Blanc Das ist recht! Ja bedient ihn nur ordentlich. Aber um auf Deine Ach Gott, es ist jämmerlich anzuschauen. Der älteste hier am Halse, So so, wie behandelst Du sie denn aber? Ach ich schlage die Trommel und singe ein Zaubcrlied dazu. Oh das ist ganz recht! Aber wie heißt denn das Lied? Laß es uns Bisher hatte die alte Schlange den Menaboshu noch immer nicht er- einzuspinnen. Sie gaben den Schildkröten ein Gesang- und Zauberfest und Um ganz fertig zu werden, bedurften sie aber noch etwas Bois Blanc Das ist recht! Ja bedient ihn nur ordentlich. Aber um auf Deine Ach Gott, es ist jämmerlich anzuschauen. Der älteste hier am Halse, So so, wie behandelst Du sie denn aber? Ach ich schlage die Trommel und singe ein Zaubcrlied dazu. Oh das ist ganz recht! Aber wie heißt denn das Lied? Laß es uns Bisher hatte die alte Schlange den Menaboshu noch immer nicht er- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0359" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/107406"/> <p xml:id="ID_1052" prev="#ID_1051"> einzuspinnen. Sie gaben den Schildkröten ein Gesang- und Zauberfest und<lb/> dabei wurden die Stricke so fein gesponnen wie Spinnengewebe, damit sie<lb/> dem Mcnaboshu unsichtbar blieben und er keinen Verdacht schöpfe.</p><lb/> <p xml:id="ID_1053"> Um ganz fertig zu werden, bedurften sie aber noch etwas Bois Blanc<lb/> und eine der Schlangen, in Gestalt eines alten Weibes, ging aus. es im<lb/> Walde zu suchen. Menaboshu, der eben auf der Jagd war. begegnete die¬<lb/> sem alten Weibe, die laut jammerte und weinte. Er näherte sich ihr und<lb/> fragte sie: Warum weinst Du? — Ach meine Söhne liegen schwer an Wun¬<lb/> den darnieder. Sie sterben. Weißt Du nicht ein Heilmittel? Vielleicht bemühst<lb/> Du Dich selbst zu meiner Hütte hinunter, sie zu curiren! — Wer hat denn Deine<lb/> Knaben in diesen bedauernswürdigen Zustand gebracht? — Ach ihr Erzfeind,<lb/> der Menaboshu ist es, der sie plagt! Meine Söhne haben aus Verschen einen<lb/> kleinen Wolf getödtet, in den er verliebt war. Und darüber hat er einen<lb/> Lärm und Hader angefangen, daß beinahe die ganze Welt darüber zu Grunde<lb/> gegangen wäre. Aber der Gottlose! Diesmal soll er uns auch nicht entrinnen.<lb/> Wir haben unsere Vorkehrungen vortrefflich gemacht. Und haben die ganze Erde<lb/> mit einem Zaubernetze umspannt. Vielleicht fängt er sich darin und bleibt<lb/> dann hängen. Oder wenn das nicht, so können wir doch nun jedesmal,<lb/> wenn er mit dem Fuße darin zappelt, wissen, wo er sich eben befindet. Die Schild¬<lb/> kröten, die sich das Ende des Gewebes ans Bein gebunden haben.'fühlen<lb/> das allemal genau heraus. Um unser Netz ganz zu vollenden, brauchen wir<lb/> nur noch einige Ladungen von Bois Blanc und ich bin ausgegangen, es zu<lb/> suchen. — Und wenn ihr ihn erst habt, was wollt ihr dann mit ihm an¬<lb/> fangen? — Ach siehst Du, der Menaboshu. der gar nicht weiß was gut ist,<lb/> kann das Wasser nicht leiden, das beste der Elemente. Wir haben die Fülle<lb/> davon und haben ihn schon mal zu vertilgen gesucht. Aber wir waren ein<lb/> wenig fahrlässig und er schlüpfte noch mit dem Leben davon. Aber diesmal,<lb/> wenn wir ihn wieder haben, dann wollen wir ihm das Wasser bis zur<lb/> Sonne steigen lassen, und wollen ihn derart unter die Traufe bringen, daß<lb/> ihm kein Loon und keine Ratze 'wieder aus der Klemme helfen soll.</p><lb/> <p xml:id="ID_1054"> Das ist recht! Ja bedient ihn nur ordentlich. Aber um auf Deine<lb/> armen Söhne zurückzukommen; wo sind sie denn verwundet?</p><lb/> <p xml:id="ID_1055"> Ach Gott, es ist jämmerlich anzuschauen. Der älteste hier am Halse,<lb/> der Zweitälteste hier an der Seite. Und dem dritten und jüngsten steckt der<lb/> Pfeil hier im Kniegelenk.</p><lb/> <p xml:id="ID_1056"> So so, wie behandelst Du sie denn aber?</p><lb/> <p xml:id="ID_1057"> Ach ich schlage die Trommel und singe ein Zaubcrlied dazu.</p><lb/> <p xml:id="ID_1058"> Oh das ist ganz recht! Aber wie heißt denn das Lied? Laß es uns<lb/> doch einmal zusammen singen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1059" next="#ID_1060"> Bisher hatte die alte Schlange den Menaboshu noch immer nicht er-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0359]
einzuspinnen. Sie gaben den Schildkröten ein Gesang- und Zauberfest und
dabei wurden die Stricke so fein gesponnen wie Spinnengewebe, damit sie
dem Mcnaboshu unsichtbar blieben und er keinen Verdacht schöpfe.
Um ganz fertig zu werden, bedurften sie aber noch etwas Bois Blanc
und eine der Schlangen, in Gestalt eines alten Weibes, ging aus. es im
Walde zu suchen. Menaboshu, der eben auf der Jagd war. begegnete die¬
sem alten Weibe, die laut jammerte und weinte. Er näherte sich ihr und
fragte sie: Warum weinst Du? — Ach meine Söhne liegen schwer an Wun¬
den darnieder. Sie sterben. Weißt Du nicht ein Heilmittel? Vielleicht bemühst
Du Dich selbst zu meiner Hütte hinunter, sie zu curiren! — Wer hat denn Deine
Knaben in diesen bedauernswürdigen Zustand gebracht? — Ach ihr Erzfeind,
der Menaboshu ist es, der sie plagt! Meine Söhne haben aus Verschen einen
kleinen Wolf getödtet, in den er verliebt war. Und darüber hat er einen
Lärm und Hader angefangen, daß beinahe die ganze Welt darüber zu Grunde
gegangen wäre. Aber der Gottlose! Diesmal soll er uns auch nicht entrinnen.
Wir haben unsere Vorkehrungen vortrefflich gemacht. Und haben die ganze Erde
mit einem Zaubernetze umspannt. Vielleicht fängt er sich darin und bleibt
dann hängen. Oder wenn das nicht, so können wir doch nun jedesmal,
wenn er mit dem Fuße darin zappelt, wissen, wo er sich eben befindet. Die Schild¬
kröten, die sich das Ende des Gewebes ans Bein gebunden haben.'fühlen
das allemal genau heraus. Um unser Netz ganz zu vollenden, brauchen wir
nur noch einige Ladungen von Bois Blanc und ich bin ausgegangen, es zu
suchen. — Und wenn ihr ihn erst habt, was wollt ihr dann mit ihm an¬
fangen? — Ach siehst Du, der Menaboshu. der gar nicht weiß was gut ist,
kann das Wasser nicht leiden, das beste der Elemente. Wir haben die Fülle
davon und haben ihn schon mal zu vertilgen gesucht. Aber wir waren ein
wenig fahrlässig und er schlüpfte noch mit dem Leben davon. Aber diesmal,
wenn wir ihn wieder haben, dann wollen wir ihm das Wasser bis zur
Sonne steigen lassen, und wollen ihn derart unter die Traufe bringen, daß
ihm kein Loon und keine Ratze 'wieder aus der Klemme helfen soll.
Das ist recht! Ja bedient ihn nur ordentlich. Aber um auf Deine
armen Söhne zurückzukommen; wo sind sie denn verwundet?
Ach Gott, es ist jämmerlich anzuschauen. Der älteste hier am Halse,
der Zweitälteste hier an der Seite. Und dem dritten und jüngsten steckt der
Pfeil hier im Kniegelenk.
So so, wie behandelst Du sie denn aber?
Ach ich schlage die Trommel und singe ein Zaubcrlied dazu.
Oh das ist ganz recht! Aber wie heißt denn das Lied? Laß es uns
doch einmal zusammen singen.
Bisher hatte die alte Schlange den Menaboshu noch immer nicht er-
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