Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. IV. Band.3) für Baden, Dr. Pickford ans Heidelberg. 4) für Würtemberg. Dr. Schaffte aus Stuttgart, 5) für Oldenburg, Regierungsrath Strackerjan, 6) für Oestreich, Bernhard Friedemann aus Wien, 7) für das Königreich Sachsen, Rewitzer aus Chemnitz, 8) für Kurhessen, Weigel aus Kassel, 9) für Thüringen, Regierungsrath Müller aus Gotha, 10) für Hamburg, Hertz, 11) für Hannover, Lammers, 12) für Bremen, Dr. Böhmert, ; 13) für Nassau, Braun, 14) für Baien, Brater aus München, 15) für !' Hessen-Darmstadt, Dr. Schirges aus Mainz, 16) für Mecklenburg, Dcmck- roarth. III. Der Congreß beschloß öffentlich zu erklären: 1) daß er den Grundsatz anerkenne, es könne die Einführung und Rege¬ lung des Associationswesens nicht durch den Staat erfolgen, sondern müsse dieselbe aus der freien und eignen Thätigkeit der gewerbetreiben¬ den und arbeitenden Classen hervorgehen; 2) daß er nach den in Deutschland, England und Frankreich angestellten Erhebungen und den bisher gemachten Erfahrungen die Bildung g.) von Vorschußvereinen und Darlehnskassen, b) von Associationen specieller Gewerbe zum gemeinschaftlichen Bezug von Rohstoffen. o) von Konsumvereinen zur Anschaffung nothwendiger Lebensbedürfnisse im Ganzen als vorzügliche Mittel zur Selbsthebung der unbemittelten Gewerbtreibenden und der arbeitenden Classen empfehle, da die volks¬ wissenschaftlichen Grundsätze des Einzeleigenthums und der freien Concurrenz gewahrt bleiben, et) Daß nach den gemachten Erfahrungen bei den Vorschußvereinen und den Associationen zum gemeinschaftlichen Bezug von Rohstoffen als vorzügliches Mittel zur Beschaffung des erforderlichen Betriebsfonds das Princip der unbedingten solidarischen Verpflichtung aller Mit¬ glieder für die von dem Verein als solchen von dritten Personen aufgenommenen Capitalien und Spareinlagen sich praktisch bewährt habe; 3) daß übrigens durch Empfehlung specieller Arten des Associationswesens keineswegs einer weitern Entwicklung desselben vorgegriffen werden solle, sondern auch die nach andern Richtungen hin gemachten Versuche, sobald positive Erfahrungen hierüber vorliegen, den künftigen Er¬ örterungen des Congresses vorbehalten bleiben. Endlich trügt die Section darauf an: 4) daß der Congreß seine ständige Deputation beauftrage, die nöthigen Schritte zur Beschaffung des statistischen Materials über die in unserm ' gemeinsamen Vaterland aus dem Gebiet des Associativnswesens ge- 3) für Baden, Dr. Pickford ans Heidelberg. 4) für Würtemberg. Dr. Schaffte aus Stuttgart, 5) für Oldenburg, Regierungsrath Strackerjan, 6) für Oestreich, Bernhard Friedemann aus Wien, 7) für das Königreich Sachsen, Rewitzer aus Chemnitz, 8) für Kurhessen, Weigel aus Kassel, 9) für Thüringen, Regierungsrath Müller aus Gotha, 10) für Hamburg, Hertz, 11) für Hannover, Lammers, 12) für Bremen, Dr. Böhmert, ; 13) für Nassau, Braun, 14) für Baien, Brater aus München, 15) für !' Hessen-Darmstadt, Dr. Schirges aus Mainz, 16) für Mecklenburg, Dcmck- roarth. III. Der Congreß beschloß öffentlich zu erklären: 1) daß er den Grundsatz anerkenne, es könne die Einführung und Rege¬ lung des Associationswesens nicht durch den Staat erfolgen, sondern müsse dieselbe aus der freien und eignen Thätigkeit der gewerbetreiben¬ den und arbeitenden Classen hervorgehen; 2) daß er nach den in Deutschland, England und Frankreich angestellten Erhebungen und den bisher gemachten Erfahrungen die Bildung g.) von Vorschußvereinen und Darlehnskassen, b) von Associationen specieller Gewerbe zum gemeinschaftlichen Bezug von Rohstoffen. o) von Konsumvereinen zur Anschaffung nothwendiger Lebensbedürfnisse im Ganzen als vorzügliche Mittel zur Selbsthebung der unbemittelten Gewerbtreibenden und der arbeitenden Classen empfehle, da die volks¬ wissenschaftlichen Grundsätze des Einzeleigenthums und der freien Concurrenz gewahrt bleiben, et) Daß nach den gemachten Erfahrungen bei den Vorschußvereinen und den Associationen zum gemeinschaftlichen Bezug von Rohstoffen als vorzügliches Mittel zur Beschaffung des erforderlichen Betriebsfonds das Princip der unbedingten solidarischen Verpflichtung aller Mit¬ glieder für die von dem Verein als solchen von dritten Personen aufgenommenen Capitalien und Spareinlagen sich praktisch bewährt habe; 3) daß übrigens durch Empfehlung specieller Arten des Associationswesens keineswegs einer weitern Entwicklung desselben vorgegriffen werden solle, sondern auch die nach andern Richtungen hin gemachten Versuche, sobald positive Erfahrungen hierüber vorliegen, den künftigen Er¬ örterungen des Congresses vorbehalten bleiben. Endlich trügt die Section darauf an: 4) daß der Congreß seine ständige Deputation beauftrage, die nöthigen Schritte zur Beschaffung des statistischen Materials über die in unserm ' gemeinsamen Vaterland aus dem Gebiet des Associativnswesens ge- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0090" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/265899"/> <list> <item> 3) für Baden, Dr. Pickford ans Heidelberg. 4) für Würtemberg. Dr.<lb/> Schaffte aus Stuttgart, 5) für Oldenburg, Regierungsrath Strackerjan,<lb/> 6) für Oestreich, Bernhard Friedemann aus Wien, 7) für das Königreich<lb/> Sachsen, Rewitzer aus Chemnitz, 8) für Kurhessen, Weigel aus Kassel,<lb/> 9) für Thüringen, Regierungsrath Müller aus Gotha, 10) für Hamburg,<lb/> Hertz, 11) für Hannover, Lammers, 12) für Bremen, Dr. Böhmert,<lb/> ; 13) für Nassau, Braun, 14) für Baien, Brater aus München, 15) für<lb/> !' 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Schaffte aus Stuttgart, 5) für Oldenburg, Regierungsrath Strackerjan,
6) für Oestreich, Bernhard Friedemann aus Wien, 7) für das Königreich
Sachsen, Rewitzer aus Chemnitz, 8) für Kurhessen, Weigel aus Kassel,
9) für Thüringen, Regierungsrath Müller aus Gotha, 10) für Hamburg,
Hertz, 11) für Hannover, Lammers, 12) für Bremen, Dr. Böhmert,
; 13) für Nassau, Braun, 14) für Baien, Brater aus München, 15) für
!' Hessen-Darmstadt, Dr. Schirges aus Mainz, 16) für Mecklenburg, Dcmck-
roarth.
III. Der Congreß beschloß öffentlich zu erklären:
1) daß er den Grundsatz anerkenne, es könne die Einführung und Rege¬
lung des Associationswesens nicht durch den Staat erfolgen, sondern
müsse dieselbe aus der freien und eignen Thätigkeit der gewerbetreiben¬
den und arbeitenden Classen hervorgehen;
2) daß er nach den in Deutschland, England und Frankreich angestellten
Erhebungen und den bisher gemachten Erfahrungen die Bildung
g.) von Vorschußvereinen und Darlehnskassen,
b) von Associationen specieller Gewerbe zum gemeinschaftlichen Bezug
von Rohstoffen.
o) von Konsumvereinen zur Anschaffung nothwendiger Lebensbedürfnisse
im Ganzen als vorzügliche Mittel zur Selbsthebung der unbemittelten
Gewerbtreibenden und der arbeitenden Classen empfehle, da die volks¬
wissenschaftlichen Grundsätze des Einzeleigenthums und der freien
Concurrenz gewahrt bleiben,
et) Daß nach den gemachten Erfahrungen bei den Vorschußvereinen und
den Associationen zum gemeinschaftlichen Bezug von Rohstoffen als
vorzügliches Mittel zur Beschaffung des erforderlichen Betriebsfonds
das Princip der unbedingten solidarischen Verpflichtung aller Mit¬
glieder für die von dem Verein als solchen von dritten Personen
aufgenommenen Capitalien und Spareinlagen sich praktisch bewährt
habe;
3) daß übrigens durch Empfehlung specieller Arten des Associationswesens
keineswegs einer weitern Entwicklung desselben vorgegriffen werden
solle, sondern auch die nach andern Richtungen hin gemachten Versuche,
sobald positive Erfahrungen hierüber vorliegen, den künftigen Er¬
örterungen des Congresses vorbehalten bleiben.
Endlich trügt die Section darauf an:
4) daß der Congreß seine ständige Deputation beauftrage, die nöthigen
Schritte zur Beschaffung des statistischen Materials über die in unserm
' gemeinsamen Vaterland aus dem Gebiet des Associativnswesens ge-
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