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Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. IV. Band.

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Kllnstliteratnr.

Geschichte der Architektur. Von Wilhelm Lübke. 2. stark vermehrte
Auflage. Köln, Seemann. -- Das Buch verdient die allgemeine Anerkennung,
die es gefunden hat, in reichstem Maß. Aus der Fülle gründlichster und umfassendster
Kenntniß heraus hat der Verfasser sein Material geschöpft, aber mit umsichtiger
Auswahl nur dasjenige zusammengestellt, was dem größeren kunstliebenden Publicum
einen deutlichen Umriß zu geben geeignet ist. Durch die Vermehrung der Illustrationen,
deren technische Ausführung alle Anerkennung verdient, hat die neue Ausgabe außer¬
ordentlich gewonnen. --

Deutsches Kunstblatt redigirt von Fr. Eggers in Berlin. Stuttgart,
Ebner seubert. -- Diesmal wollen wir von dieser allgemein anerkannten Zeitschrift
nur die Zugabe erwähnen, das von Paul Heyse in München redigirte Literatur¬
blatt, das in seinen letzten Nummern eine Reihe vortrefflicher Abhandlungen ent¬
hält. Darunter eine Charakteristik Dav. Straußs von Bischer, eine Recension der
Gedichte von Hebbel und Dingelstedt, des Columbus von Meute, und, was uns
besonders angezogen hat: "Die Gefahren für die wahre Sittlichkeit durch die falsche
Sittlichkeit in der Poesie" von Löbell. --Wir wünschen den beiden Zeitschriften --
denn daß sie zusammengeheftet sind, ist doch nur ein Zufall -- ein recht fröhliches
Gedeihn.




Neue Romane.

W. Hcinscs sämmtliche Schriften, Originalausgabe, zweite Auflage.
Leipzig, Graul (Volksbivliothck deutscher Klassiker). Von dieser Ausgabe haben wir
bis jetzt sieben Lieferungen Erhalten; wir behalten uns vor, bei Vollendung derselben
auf den Charakter des Dichters und seinen Einfluß auf unsere Zeit zurückzu¬
kommen. --

Der Chevalier Sarti oder musikalische Zustände Venedigs im 18. Jahr¬
hundert. Ein Roman von P. sendo. Aus dem Französischen übersetzt und mit
musikalischen Anmerkungen begleitet vom Cantor O. Kate in Dresden. Dresden,
Kuntze. -- Eine Reihe von Fcuillctonartikeln aus der Rövuö as äsux monäss im
Stil Heinscs und Hoffmanns, geistvoll geschrieben, mit sehr reichhaltigen musika¬
lischen Notizen und Urtheilen und Phantasiestücken verwandter Art ausgestattet.
Ob die Verbindung des Belehrenden und des Unterhaltenden einen correcten Ge¬
schmack befriedigt, wollen wir dahingestellt sein lassen. Die Zusätze des Uebersetzers
sind wahre Bereicherungen; es ist schade, daß er nicht noch mehr gegeben hat-
Dem Verfasser könnten wir für die warme, ja begeisterte Vertretung der deutschen
Musik dankbar sein, wenn ihm nicht Meyerbeer so ziemlich neben Mozart stände.-^




Verantwortlicher Redacteur- 0. Moritz Busch Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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Kllnstliteratnr.

Geschichte der Architektur. Von Wilhelm Lübke. 2. stark vermehrte
Auflage. Köln, Seemann. — Das Buch verdient die allgemeine Anerkennung,
die es gefunden hat, in reichstem Maß. Aus der Fülle gründlichster und umfassendster
Kenntniß heraus hat der Verfasser sein Material geschöpft, aber mit umsichtiger
Auswahl nur dasjenige zusammengestellt, was dem größeren kunstliebenden Publicum
einen deutlichen Umriß zu geben geeignet ist. Durch die Vermehrung der Illustrationen,
deren technische Ausführung alle Anerkennung verdient, hat die neue Ausgabe außer¬
ordentlich gewonnen. —

Deutsches Kunstblatt redigirt von Fr. Eggers in Berlin. Stuttgart,
Ebner seubert. — Diesmal wollen wir von dieser allgemein anerkannten Zeitschrift
nur die Zugabe erwähnen, das von Paul Heyse in München redigirte Literatur¬
blatt, das in seinen letzten Nummern eine Reihe vortrefflicher Abhandlungen ent¬
hält. Darunter eine Charakteristik Dav. Straußs von Bischer, eine Recension der
Gedichte von Hebbel und Dingelstedt, des Columbus von Meute, und, was uns
besonders angezogen hat: „Die Gefahren für die wahre Sittlichkeit durch die falsche
Sittlichkeit in der Poesie" von Löbell. —Wir wünschen den beiden Zeitschriften —
denn daß sie zusammengeheftet sind, ist doch nur ein Zufall — ein recht fröhliches
Gedeihn.




Neue Romane.

W. Hcinscs sämmtliche Schriften, Originalausgabe, zweite Auflage.
Leipzig, Graul (Volksbivliothck deutscher Klassiker). Von dieser Ausgabe haben wir
bis jetzt sieben Lieferungen Erhalten; wir behalten uns vor, bei Vollendung derselben
auf den Charakter des Dichters und seinen Einfluß auf unsere Zeit zurückzu¬
kommen. —

Der Chevalier Sarti oder musikalische Zustände Venedigs im 18. Jahr¬
hundert. Ein Roman von P. sendo. Aus dem Französischen übersetzt und mit
musikalischen Anmerkungen begleitet vom Cantor O. Kate in Dresden. Dresden,
Kuntze. — Eine Reihe von Fcuillctonartikeln aus der Rövuö as äsux monäss im
Stil Heinscs und Hoffmanns, geistvoll geschrieben, mit sehr reichhaltigen musika¬
lischen Notizen und Urtheilen und Phantasiestücken verwandter Art ausgestattet.
Ob die Verbindung des Belehrenden und des Unterhaltenden einen correcten Ge¬
schmack befriedigt, wollen wir dahingestellt sein lassen. Die Zusätze des Uebersetzers
sind wahre Bereicherungen; es ist schade, daß er nicht noch mehr gegeben hat-
Dem Verfasser könnten wir für die warme, ja begeisterte Vertretung der deutschen
Musik dankbar sein, wenn ihm nicht Meyerbeer so ziemlich neben Mozart stände.-^




Verantwortlicher Redacteur- 0. Moritz Busch Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0328] ... Kllnstliteratnr. Geschichte der Architektur. Von Wilhelm Lübke. 2. stark vermehrte Auflage. Köln, Seemann. — Das Buch verdient die allgemeine Anerkennung, die es gefunden hat, in reichstem Maß. Aus der Fülle gründlichster und umfassendster Kenntniß heraus hat der Verfasser sein Material geschöpft, aber mit umsichtiger Auswahl nur dasjenige zusammengestellt, was dem größeren kunstliebenden Publicum einen deutlichen Umriß zu geben geeignet ist. Durch die Vermehrung der Illustrationen, deren technische Ausführung alle Anerkennung verdient, hat die neue Ausgabe außer¬ ordentlich gewonnen. — Deutsches Kunstblatt redigirt von Fr. Eggers in Berlin. Stuttgart, Ebner seubert. — Diesmal wollen wir von dieser allgemein anerkannten Zeitschrift nur die Zugabe erwähnen, das von Paul Heyse in München redigirte Literatur¬ blatt, das in seinen letzten Nummern eine Reihe vortrefflicher Abhandlungen ent¬ hält. Darunter eine Charakteristik Dav. Straußs von Bischer, eine Recension der Gedichte von Hebbel und Dingelstedt, des Columbus von Meute, und, was uns besonders angezogen hat: „Die Gefahren für die wahre Sittlichkeit durch die falsche Sittlichkeit in der Poesie" von Löbell. —Wir wünschen den beiden Zeitschriften — denn daß sie zusammengeheftet sind, ist doch nur ein Zufall — ein recht fröhliches Gedeihn. Neue Romane. W. Hcinscs sämmtliche Schriften, Originalausgabe, zweite Auflage. Leipzig, Graul (Volksbivliothck deutscher Klassiker). Von dieser Ausgabe haben wir bis jetzt sieben Lieferungen Erhalten; wir behalten uns vor, bei Vollendung derselben auf den Charakter des Dichters und seinen Einfluß auf unsere Zeit zurückzu¬ kommen. — Der Chevalier Sarti oder musikalische Zustände Venedigs im 18. Jahr¬ hundert. Ein Roman von P. sendo. Aus dem Französischen übersetzt und mit musikalischen Anmerkungen begleitet vom Cantor O. Kate in Dresden. Dresden, Kuntze. — Eine Reihe von Fcuillctonartikeln aus der Rövuö as äsux monäss im Stil Heinscs und Hoffmanns, geistvoll geschrieben, mit sehr reichhaltigen musika¬ lischen Notizen und Urtheilen und Phantasiestücken verwandter Art ausgestattet. Ob die Verbindung des Belehrenden und des Unterhaltenden einen correcten Ge¬ schmack befriedigt, wollen wir dahingestellt sein lassen. Die Zusätze des Uebersetzers sind wahre Bereicherungen; es ist schade, daß er nicht noch mehr gegeben hat- Dem Verfasser könnten wir für die warme, ja begeisterte Vertretung der deutschen Musik dankbar sein, wenn ihm nicht Meyerbeer so ziemlich neben Mozart stände.-^ Verantwortlicher Redacteur- 0. Moritz Busch Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_266356/328>, abgerufen am 05.07.2024.