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Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band.

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Auch sind wir der Meinung, daß die Liebe, welche doch das Fundament eines solchen
NnterstntznngsvercinS, wie wir ihn vertreten, sein soll, nicht einer engherzigen Berech¬
nung zum Opfer gebreicht werden müsse. Daß wir der beschränkenden Berechnung uns
jedoch nicht durchweg entziehen, dafür haben wir oder den Beleg geliefert,und sogar
manchen Tadel haben wir darüber vernehmen müssen, daß wir diesen oder jenen
Hilfesuchenden abgewiesen haben. Wir können solchen Vorwurf ruhig hinnehmen,
da wir uns bewußt sind, daß wir gern allen gerechtfertigten Anmeldungen genügt,
wenn die uns dargebotnen Mittel es gestattet haben. Ebenso wenig rührt uns
aber auch die Verdächtigung, als ob wir eine sorgsame Berechnung zu wenig gelten
ließen. Das Verzeichnis; der von uns bisher unterstützten Familien ist manchem
Comite zur Durchsicht mitgetheilt worden, und wir sind der Meinung, daß nur
uns gern das Zeugniß geben können, stets nach bester Ueberzeugung und nach der
sorgsamsten Erwägung der Umstände und Verhältnisse unsere Entscheidung über
Aufnahme oder Abweisung zu ertheilen, lind so soll unser Ziel bleiben, was es
war, und wir wollen nicht in unserem Wirken erinatien.

Als eine erfreuliche Thatfache glauben wir ferner mittheilen zu müssen, daß
durch die Vermittlung des um die Unterstützlingsangelegenheit für die entlassenen
Schleswig-hvlstein, Beamten u, s, w, so hochverdienten Herrn Dr. und Hauptpnstvr
Nehhoff in Hamburg seit dein Herbst des verflossenen IechreS eine 'Vereinbarung
zwischen dein l'ieler und unserem Vereine stattgefunden hat, nach welcher unter fort¬
währender gegenseitiger Mittheilung der UiiterstützungSlisteu und Berathung gemein¬
schaftlicher Angelegenheiten der kieler Verein keine neuen Verbindungen in Deutsch¬
land zur Zeit einleiten, sondern sieh darauf beschränken wird, sich nur an die
Herzogthümer Schleswig und Holstein und "ach solche" Orten des übrigen Deutsch-
lands zu wenden, mit welchen er schon bisher in fortdauernder Verbindung gestan¬
den, wogegen unser Verein durchaus auf jede Ansprache an die Bewohner der
Herzogthümer ebenfalls zur Zeit Verzicht geleistet hat. Durch diese Vereinbarung
ist nicht nnr manche früher obwaltende Unaniiehmliehkeit geHoden, sonder" die
ganze Unterflütznngsangelegeuheit hat durch dieselbe eine änßerst heilsame Einwirkung
erfahren, -- Ferner dürfen wir wol nicht unerwähnt lassen, daß von den Vätern
der 78 Familien, welchen durch unseren Verein in dem jeht beendigten Rechnungs¬
jahre eine Unterstützung bewilligt worden ist, 8 dein Zoll-, 4 dem Post-, 2 dem
Forst-, l?> dem Justiz- und dem Administrativfache, !!l> dem Militär- und zwar
24 dem Offizier-, 1 l dein Unteroffizier-, 2 dem Advocaten-, U> dein geistliche" und
4 dein Lehrerstande angehören, und daß die meiste" derselben schon ein hohes
Lebensalter erreicht habe" und außer Staude siud, neue Berufswege einzuschlage"
und daher fortwährend unsere Mithilfe in Anspruch werden nehmen müssen. Da
es nun vielleicht Befremden erregen könnte, daß 24 Offizieren eine Hilfsleistung ge¬
währt worden ist, da doch die Zeitungen wiederholt der Unterstützung, welche den
invaliden Schleswig-Holstein, Offizieren vom deutschen Bundestag bewilligt ist, Er¬
wähnung ihn", so halten wir es sür unsere Pflicht, hier die Bemerkung auszu¬
sprechen, daß. so weit n"S bekannt ist, nicht el" einziger eingeborener sehleswig-
holstein, Offizier sich el"er solchen Hilfe erfreue" kann. Dieselbe erstreckt sich nnr
auf diejenigen Offiziere anderer deutscher Länder, welche zur Zeit des Krieges in die
Schleswig-holsteinische Armee getreten find. Allerdings soll aber durch einen hult-


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Auch sind wir der Meinung, daß die Liebe, welche doch das Fundament eines solchen
NnterstntznngsvercinS, wie wir ihn vertreten, sein soll, nicht einer engherzigen Berech¬
nung zum Opfer gebreicht werden müsse. Daß wir der beschränkenden Berechnung uns
jedoch nicht durchweg entziehen, dafür haben wir oder den Beleg geliefert,und sogar
manchen Tadel haben wir darüber vernehmen müssen, daß wir diesen oder jenen
Hilfesuchenden abgewiesen haben. Wir können solchen Vorwurf ruhig hinnehmen,
da wir uns bewußt sind, daß wir gern allen gerechtfertigten Anmeldungen genügt,
wenn die uns dargebotnen Mittel es gestattet haben. Ebenso wenig rührt uns
aber auch die Verdächtigung, als ob wir eine sorgsame Berechnung zu wenig gelten
ließen. Das Verzeichnis; der von uns bisher unterstützten Familien ist manchem
Comite zur Durchsicht mitgetheilt worden, und wir sind der Meinung, daß nur
uns gern das Zeugniß geben können, stets nach bester Ueberzeugung und nach der
sorgsamsten Erwägung der Umstände und Verhältnisse unsere Entscheidung über
Aufnahme oder Abweisung zu ertheilen, lind so soll unser Ziel bleiben, was es
war, und wir wollen nicht in unserem Wirken erinatien.

Als eine erfreuliche Thatfache glauben wir ferner mittheilen zu müssen, daß
durch die Vermittlung des um die Unterstützlingsangelegenheit für die entlassenen
Schleswig-hvlstein, Beamten u, s, w, so hochverdienten Herrn Dr. und Hauptpnstvr
Nehhoff in Hamburg seit dein Herbst des verflossenen IechreS eine 'Vereinbarung
zwischen dein l'ieler und unserem Vereine stattgefunden hat, nach welcher unter fort¬
währender gegenseitiger Mittheilung der UiiterstützungSlisteu und Berathung gemein¬
schaftlicher Angelegenheiten der kieler Verein keine neuen Verbindungen in Deutsch¬
land zur Zeit einleiten, sondern sieh darauf beschränken wird, sich nur an die
Herzogthümer Schleswig und Holstein und »ach solche» Orten des übrigen Deutsch-
lands zu wenden, mit welchen er schon bisher in fortdauernder Verbindung gestan¬
den, wogegen unser Verein durchaus auf jede Ansprache an die Bewohner der
Herzogthümer ebenfalls zur Zeit Verzicht geleistet hat. Durch diese Vereinbarung
ist nicht nnr manche früher obwaltende Unaniiehmliehkeit geHoden, sonder» die
ganze Unterflütznngsangelegeuheit hat durch dieselbe eine änßerst heilsame Einwirkung
erfahren, — Ferner dürfen wir wol nicht unerwähnt lassen, daß von den Vätern
der 78 Familien, welchen durch unseren Verein in dem jeht beendigten Rechnungs¬
jahre eine Unterstützung bewilligt worden ist, 8 dein Zoll-, 4 dem Post-, 2 dem
Forst-, l?> dem Justiz- und dem Administrativfache, !!l> dem Militär- und zwar
24 dem Offizier-, 1 l dein Unteroffizier-, 2 dem Advocaten-, U> dein geistliche» und
4 dein Lehrerstande angehören, und daß die meiste» derselben schon ein hohes
Lebensalter erreicht habe» und außer Staude siud, neue Berufswege einzuschlage»
und daher fortwährend unsere Mithilfe in Anspruch werden nehmen müssen. Da
es nun vielleicht Befremden erregen könnte, daß 24 Offizieren eine Hilfsleistung ge¬
währt worden ist, da doch die Zeitungen wiederholt der Unterstützung, welche den
invaliden Schleswig-Holstein, Offizieren vom deutschen Bundestag bewilligt ist, Er¬
wähnung ihn», so halten wir es sür unsere Pflicht, hier die Bemerkung auszu¬
sprechen, daß. so weit n»S bekannt ist, nicht el» einziger eingeborener sehleswig-
holstein, Offizier sich el»er solchen Hilfe erfreue» kann. Dieselbe erstreckt sich nnr
auf diejenigen Offiziere anderer deutscher Länder, welche zur Zeit des Krieges in die
Schleswig-holsteinische Armee getreten find. Allerdings soll aber durch einen hult-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_186412/363>, abgerufen am 22.12.2024.