Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. II. Band.Aufgabe eines solchen Kongresses, wie wir ihn im Sinne haben, dahin zu¬ Daß derselbe neben der wissenschaftlichen Pflege der Volkswirthschafts- Sicher ein Ziel, werth, daß sich Herz und Kops der Nation dabei betheilige, Jlchmmts wu Müller. 3. Am t8. Jan. 1782 trug Müller, nach unbenützten Quellen, die Ge¬ Aufgabe eines solchen Kongresses, wie wir ihn im Sinne haben, dahin zu¬ Daß derselbe neben der wissenschaftlichen Pflege der Volkswirthschafts- Sicher ein Ziel, werth, daß sich Herz und Kops der Nation dabei betheilige, Jlchmmts wu Müller. 3. Am t8. Jan. 1782 trug Müller, nach unbenützten Quellen, die Ge¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0141" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/186553"/> <p xml:id="ID_322" prev="#ID_321"> Aufgabe eines solchen Kongresses, wie wir ihn im Sinne haben, dahin zu¬<lb/> sammen :</p><lb/> <quote> Daß derselbe neben der wissenschaftlichen Pflege der Volkswirthschafts-<lb/> lehre und deren Verbreitung im Publicum, auch alle praktisch darauf<lb/> fußender Versuche, die angewandte Wissenschaft also, in den Kreis seiner<lb/> Erörterungen ziehe, insbesondere aber der Organisation der ans ver¬<lb/> nünftiger Selbsthilfe beruhenden Bestrebungen zur Hebung und Siche¬<lb/> rung des Looses der arbeitenden Classen sein Hauptaugenmerk zuwende.</quote><lb/> <p xml:id="ID_323"> Sicher ein Ziel, werth, daß sich Herz und Kops der Nation dabei betheilige,<lb/> und dem wir auch noch insofern eine große Bedeutung vindiciren, als es dazu<lb/> fuhren würde, das Gefühl der Einheit und Zusammenhörigtcit unsres poli¬<lb/> tisch so zerrissenen Volks zu stärken, wenn demselben, außer der Verwandtschaft<lb/> humaner Bildungsstrebungen, auch noch in dem Zusammengehn aus diesem<lb/> mehr materiellen Boden, in der Gleichmäßigkeit socialer Entwicklung und Zu¬<lb/><note type="byline"> S. D.</note> stände, ein neues festeres Band gegeben würde. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Jlchmmts wu Müller.</head><lb/> <div n="2"> <head> 3.</head><lb/> <p xml:id="ID_324" next="#ID_325"> Am t8. Jan. 1782 trug Müller, nach unbenützten Quellen, die Ge¬<lb/> schichte der Gründung des Kirchenstaats, hauptsächlich in der zweiten Hälfte<lb/> des 8. Jahrh, vor. „Alle frühern Geschichtschreiber," sagt er in der Ein¬<lb/> leitung, abgesehen davon, daß ihnen die vollständigen Quellen fehlten, «ni,<lb/> 6to par 1'v«prit. cle Mrti, it« oM, ütv 6uvIK.s vu viboiins, ()a,ein>-<lb/> Ijqnvs on I>i'an,<z»tiZ,ii«: I'iuswriv» äoit oublisr <mi it ost, «e yn'it ero!t; it n«<lb/> äoit" vnviLÄZer <1»o »on objvt, it no etoit parler qu'aux pvuxlvs it vvuir."<lb/> „Ueber dieselbe Materie," schreibt er Tags daraus an s. Br., werde ich noch<lb/> einiges schreiben , es wäre eine Abhandlung ungefähr nach Art der Revolu¬<lb/> tionen des Vertot." -- Anfang März! 1782 machte er eine Reise nach Wei¬<lb/> mar, wo sich sein Bruder bei Herder aufhielt; er war von allem entzückt, haupt¬<lb/> sächlich von Herder, aber auch von Goethe, dein Herzog und seiner Familie.<lb/> In Gotha las er dem Hof seine Abhandlung über die Päpste vor. man<lb/> munterte ihn auf, sie drucken zu lassen, und gleich nach seiner Rückkehr machte<lb/> er sich an die Ausarbeitung. „Wollen Sie wetten." schreibt er an Herder<lb/> 19. März, „die Hierarchie bricht noch nicht? Ihre Stunde ist noch nicht ge¬<lb/> kommen. Wer weiß, ob es ist nicht.gut ist?" Nu rvpöwnt mes rveUvreKe«,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0141]
Aufgabe eines solchen Kongresses, wie wir ihn im Sinne haben, dahin zu¬
sammen :
Daß derselbe neben der wissenschaftlichen Pflege der Volkswirthschafts-
lehre und deren Verbreitung im Publicum, auch alle praktisch darauf
fußender Versuche, die angewandte Wissenschaft also, in den Kreis seiner
Erörterungen ziehe, insbesondere aber der Organisation der ans ver¬
nünftiger Selbsthilfe beruhenden Bestrebungen zur Hebung und Siche¬
rung des Looses der arbeitenden Classen sein Hauptaugenmerk zuwende.
Sicher ein Ziel, werth, daß sich Herz und Kops der Nation dabei betheilige,
und dem wir auch noch insofern eine große Bedeutung vindiciren, als es dazu
fuhren würde, das Gefühl der Einheit und Zusammenhörigtcit unsres poli¬
tisch so zerrissenen Volks zu stärken, wenn demselben, außer der Verwandtschaft
humaner Bildungsstrebungen, auch noch in dem Zusammengehn aus diesem
mehr materiellen Boden, in der Gleichmäßigkeit socialer Entwicklung und Zu¬
S. D. stände, ein neues festeres Band gegeben würde.
Jlchmmts wu Müller.
3.
Am t8. Jan. 1782 trug Müller, nach unbenützten Quellen, die Ge¬
schichte der Gründung des Kirchenstaats, hauptsächlich in der zweiten Hälfte
des 8. Jahrh, vor. „Alle frühern Geschichtschreiber," sagt er in der Ein¬
leitung, abgesehen davon, daß ihnen die vollständigen Quellen fehlten, «ni,
6to par 1'v«prit. cle Mrti, it« oM, ütv 6uvIK.s vu viboiins, ()a,ein>-
Ijqnvs on I>i'an,<z»tiZ,ii«: I'iuswriv» äoit oublisr <mi it ost, «e yn'it ero!t; it n«
äoit" vnviLÄZer <1»o »on objvt, it no etoit parler qu'aux pvuxlvs it vvuir."
„Ueber dieselbe Materie," schreibt er Tags daraus an s. Br., werde ich noch
einiges schreiben , es wäre eine Abhandlung ungefähr nach Art der Revolu¬
tionen des Vertot." -- Anfang März! 1782 machte er eine Reise nach Wei¬
mar, wo sich sein Bruder bei Herder aufhielt; er war von allem entzückt, haupt¬
sächlich von Herder, aber auch von Goethe, dein Herzog und seiner Familie.
In Gotha las er dem Hof seine Abhandlung über die Päpste vor. man
munterte ihn auf, sie drucken zu lassen, und gleich nach seiner Rückkehr machte
er sich an die Ausarbeitung. „Wollen Sie wetten." schreibt er an Herder
19. März, „die Hierarchie bricht noch nicht? Ihre Stunde ist noch nicht ge¬
kommen. Wer weiß, ob es ist nicht.gut ist?" Nu rvpöwnt mes rveUvreKe«,
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