Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, II. Semester. III. Band.wird auch der Ungar, der Kroäk und Walache den kaiserlichen Kassen das Der preußische Thaler hat durch seine Tüchtigkeit und Dauer eine fried¬ Die Bestrebungen zur Hebung der arbeitenden Classen. -i. Der Grund des Uebels. Die Geschichte hat ihre Tagesordnung so gut wie irgend ein Par¬ wird auch der Ungar, der Kroäk und Walache den kaiserlichen Kassen das Der preußische Thaler hat durch seine Tüchtigkeit und Dauer eine fried¬ Die Bestrebungen zur Hebung der arbeitenden Classen. -i. Der Grund des Uebels. Die Geschichte hat ihre Tagesordnung so gut wie irgend ein Par¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0218" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/104419"/> <p xml:id="ID_590" prev="#ID_589"> wird auch der Ungar, der Kroäk und Walache den kaiserlichen Kassen das<lb/> Bild des alten Königs zutragen, der einst als Oestreichs und des Reiches<lb/> tödtlicher Feind geächtet wurde.</p><lb/> <p xml:id="ID_591"> Der preußische Thaler hat durch seine Tüchtigkeit und Dauer eine fried¬<lb/> liche Herrschaft weit über die deutschen Grenzen hinaus gewonnen. Von<lb/> Herzen wünschen wir, daß Tüchtigkeit und Dauer dem Staat, der ihn zuerst<lb/> schlug, gleiche friedliche Erfolge bereiten mögen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Bestrebungen zur Hebung der arbeitenden Classen.</head><lb/> <div n="2"> <head> -i.<lb/> Der Grund des Uebels.</head><lb/> <p xml:id="ID_592" next="#ID_593"> Die Geschichte hat ihre Tagesordnung so gut wie irgend ein Par¬<lb/> lament, nach welcher sie den Jahrhunderten ihre großen Fragen vorlegt,<lb/> und daß eS die sociale Frage ist, deren Lösung eine der Hauptaufgaben<lb/> der Gegenwart bildet, darüber hat die öffentliche Meinung längst entschieden.<lb/> Wie die vulkanische Materie im Innern deö Erdkörpers, gährt es in den<lb/> Tiefen der Gesellschaft und erschüttert dieselbe von Zeit zu Zeit durch gewalt¬<lb/> same Ausbrüche, deren Wiederkehr regelmäßig droht, sobald der sich ansam¬<lb/> melnde Stoff die Spannung erreicht hat, welche erforderlich ist, um den Druck<lb/> der obern Schichten zu sprengen. Und so nahe ist uns daS Unheil schon ge¬<lb/> treten, daß man sich längst nicht mehr mit unfruchtbaren, theoretischen Unter¬<lb/> suchungen und leeren Utopien begnügt, sondern von allen Seiten Hand an¬<lb/> legt, seinen Quell zu verstopfen. Nicht blos die unmittelbar von der Frage<lb/> berührten Arbeiter sehen wir in Bewegung, namentlich sind es die ge¬<lb/> bildeten, die besitzenden Classen, welche dem drohenden Uebel zu steuern<lb/> eifrig bemüht sind, und selbst die Regierungen fast aller civilisirten Staaten<lb/> wenden sehr erhebliche Anstrengungen und Mittel zu diesem Zwecke auf. Wer<lb/> von den Lesern hätte sich nicht irgend einmal näher oder entfernter bei der<lb/> Sache betheiligt? — Wer nicht von einem Vereine vernommen, der dafür<lb/> wirkt, wer nicht zu einem solchen Zwecke einmal beigesteuert, nicht einer Ver¬<lb/> sammlung dafür beigewohnt? —Indessen, wie sehr alle Welt über die Wich¬<lb/> tigkeit und Dringlichkeit der Frage einverstanden sein mag, so vielfach gehen<lb/> doch die hier und da eingeschlagenen praktischen Wege zur Abhilfe auseinander.<lb/> So sehen wir eine Menge gutgemeinter Bestrebungen sich kreuzen, eine Menge<lb/> aufgewendeter Mittel sich zersplittern, bei einer Aufgabe, deren Größe das<lb/> innigste Zusammenwirken aller» erfordert, wenn ihre Lösung nur annähernd</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0218]
wird auch der Ungar, der Kroäk und Walache den kaiserlichen Kassen das
Bild des alten Königs zutragen, der einst als Oestreichs und des Reiches
tödtlicher Feind geächtet wurde.
Der preußische Thaler hat durch seine Tüchtigkeit und Dauer eine fried¬
liche Herrschaft weit über die deutschen Grenzen hinaus gewonnen. Von
Herzen wünschen wir, daß Tüchtigkeit und Dauer dem Staat, der ihn zuerst
schlug, gleiche friedliche Erfolge bereiten mögen.
Die Bestrebungen zur Hebung der arbeitenden Classen.
-i.
Der Grund des Uebels.
Die Geschichte hat ihre Tagesordnung so gut wie irgend ein Par¬
lament, nach welcher sie den Jahrhunderten ihre großen Fragen vorlegt,
und daß eS die sociale Frage ist, deren Lösung eine der Hauptaufgaben
der Gegenwart bildet, darüber hat die öffentliche Meinung längst entschieden.
Wie die vulkanische Materie im Innern deö Erdkörpers, gährt es in den
Tiefen der Gesellschaft und erschüttert dieselbe von Zeit zu Zeit durch gewalt¬
same Ausbrüche, deren Wiederkehr regelmäßig droht, sobald der sich ansam¬
melnde Stoff die Spannung erreicht hat, welche erforderlich ist, um den Druck
der obern Schichten zu sprengen. Und so nahe ist uns daS Unheil schon ge¬
treten, daß man sich längst nicht mehr mit unfruchtbaren, theoretischen Unter¬
suchungen und leeren Utopien begnügt, sondern von allen Seiten Hand an¬
legt, seinen Quell zu verstopfen. Nicht blos die unmittelbar von der Frage
berührten Arbeiter sehen wir in Bewegung, namentlich sind es die ge¬
bildeten, die besitzenden Classen, welche dem drohenden Uebel zu steuern
eifrig bemüht sind, und selbst die Regierungen fast aller civilisirten Staaten
wenden sehr erhebliche Anstrengungen und Mittel zu diesem Zwecke auf. Wer
von den Lesern hätte sich nicht irgend einmal näher oder entfernter bei der
Sache betheiligt? — Wer nicht von einem Vereine vernommen, der dafür
wirkt, wer nicht zu einem solchen Zwecke einmal beigesteuert, nicht einer Ver¬
sammlung dafür beigewohnt? —Indessen, wie sehr alle Welt über die Wich¬
tigkeit und Dringlichkeit der Frage einverstanden sein mag, so vielfach gehen
doch die hier und da eingeschlagenen praktischen Wege zur Abhilfe auseinander.
So sehen wir eine Menge gutgemeinter Bestrebungen sich kreuzen, eine Menge
aufgewendeter Mittel sich zersplittern, bei einer Aufgabe, deren Größe das
innigste Zusammenwirken aller» erfordert, wenn ihre Lösung nur annähernd
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