Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band.Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen Asrvi Vitruvii poUiooi'" alö "rvkiteetur" libri, "toe-on. Nach den Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als vercmtwortl. Redacteur legitimirt: F. W, Grunow. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen Asrvi Vitruvii poUiooi'» alö «rvkiteetur» libri, «toe-on. Nach den Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als vercmtwortl. Redacteur legitimirt: F. W, Grunow. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0328" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/103461"/> <p xml:id="ID_1173" prev="#ID_1172"> Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen<lb/> und durch 110 Abbildungen in Farbendruck erläutert von Fr. Bock- Mit einem<lb/> Vorwort von l)r. Georg Müller, Bischof von Münster. 1. Band. 1. Lieferung.<lb/> Bonn, Henry und Cohen. 18S6. — Das Werk, dem Fürsten Karl Anton von<lb/> Hohenzollern - Sigmaringen, Protector des Unternehmens, gewidmet, ist wieder ein<lb/> echt deutsches Exempel emsigen Fleißes, der Zeit und Kraft der Erforschung<lb/> eines fest begrenzten Details hingibt und dadurch in den Stand gesetzt wird, nach ver¬<lb/> schiedenen Richtungen in Kunst und Wissenschaft fördernd zu wirken. Das ganze Werk<lb/> soll zwei Bände in sechs Lieferungen enthalten. nächster Zweck desselben ist die für<lb/> die Culturgeschichte und die deutschen Alterthümer durchaus nicht zu entbehrende<lb/> Untersuchung über die Technik der Weberei und Stickerei im Mittelalter, wobei sich<lb/> unter anderm ergibt, daß der Zusammenhang mittelalterlicher Kunstfertigkeit mit der<lb/> antiken ein viel innigerer ist, als man wol angenommen hat; ferner eine gründliche Un-<lb/> tersuchung über den Ursprung des bischöflichen Ornats und den Krönungsornat der deut¬<lb/> schen Kaiser; so wie eine Darstellung der Modificationen, welche die Gewänder bis zu ihrer<lb/> Modernisirung im -16. Jahrhundert erfahren haben. Dabei soll Ursprung und Be¬<lb/> deutung, Name, Form und Stoff der einzelnen Bestandtheile dieser heiligen<lb/> Ornate auseinandergesetzt werden, eine wünschenswerthe Abhandlung, da über<lb/> diesem Theile des antiquarischen Wissens noch manche Ungenauigkeit schwebt und<lb/> z. B. die Erklärungen im Ducange durchaus nicht für das Verständniß der betreffen¬<lb/> den Ausdrücke in mittelalterlichen Poesien und Chroniken ausreichen. Endlich soll<lb/> das Werk noch eine chronologisch geordnete Aufzählung der antiquarisch merkwürdi¬<lb/> gen Gewänder, Stoffe :c. enthalten, welche von Karl dem Großen ab sich erhalten<lb/> haben, zuletzt Stoff und Behandlung der liturgischen Gewänder in der Rcnaissancc-<lb/> und Rococozeit bis zu den neuesten Productionen Lyons und Crcselds nach ältern<lb/> Kirchcnmustcrn besprechen. Schon aus dem vorliegenden Hest läßt sich erkennen,<lb/> wie ernst und wichtig der Verfasser seine Aufgabe gesaßt hat. Das Buch ist reich<lb/> mit Tafeln in Farbendruck ausgestattet, welche die ältesten Stoffmuster enthalten.<lb/> Wenn man nach der vorliegenden Lieferung gegen den Verfasser einen Wunsch aus-<lb/> sprechen darf, so ist es der nach knapperem stilistischen Zusammenarbeiten der Unter¬<lb/> suchung; er, das Publicum und der Verleger werden dabei gewinnen.—</p><lb/> <p xml:id="ID_1174"> Asrvi Vitruvii poUiooi'» alö «rvkiteetur» libri, «toe-on. Nach den<lb/> Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von I>>. Carl Lorentzen.<lb/> Bd. 1. Hest 1. Gotha, H. Sehende, 18L7.—Diese neue Ausgabe des römischen<lb/> Architekten fällt in den Kreis der Werke, welche d. Bl. den Lesern warm zu<lb/> empfehlen Veranlassung hat, zunächst weil eine sehr sorgfältige und mit gutem<lb/> philologischen Wissen gearbeitete Uebersetzung dem endlich gereinigten lateinischen<lb/> Text gegenübergestellt ist; serner weil die tüchtige Bildung des Herausgebers ver¬<lb/> bürgt, daß die Commentare und Abhandlungen der folgenden Bände auch für die<lb/> Kunstgeschichte des Alterthums von Wichtigkeit sein werden, endlich auch weil das<lb/> Buch in seiner äußern Ausstattung besonders zierlich, ja elegant ist. Seit der<lb/> Uebersetzung von A. Rode (179 V) und der großen Ausgabe von I. G. Schneider<lb/> (1807) ist wenig geschehen, unseren Architekten das Werk des Römers lesbar und<lb/> zugänglich zu machen, und die begonnene Ausgabe verheißt eine fühlbare Lücke in<lb/> unserer philosophischen und kunsthistorischen Habe auszufüllen. — Bis.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.<lb/> Als vercmtwortl. Redacteur legitimirt: F. W, Grunow. Verlag von F. L. Herbig<lb/> in Leipzig.<lb/> Druck von C. E. Elbert in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0328]
Stoff, Gewebe, Farbe, Zeichnung, Schnitt und rituelle Bedeutung nachgewiesen
und durch 110 Abbildungen in Farbendruck erläutert von Fr. Bock- Mit einem
Vorwort von l)r. Georg Müller, Bischof von Münster. 1. Band. 1. Lieferung.
Bonn, Henry und Cohen. 18S6. — Das Werk, dem Fürsten Karl Anton von
Hohenzollern - Sigmaringen, Protector des Unternehmens, gewidmet, ist wieder ein
echt deutsches Exempel emsigen Fleißes, der Zeit und Kraft der Erforschung
eines fest begrenzten Details hingibt und dadurch in den Stand gesetzt wird, nach ver¬
schiedenen Richtungen in Kunst und Wissenschaft fördernd zu wirken. Das ganze Werk
soll zwei Bände in sechs Lieferungen enthalten. nächster Zweck desselben ist die für
die Culturgeschichte und die deutschen Alterthümer durchaus nicht zu entbehrende
Untersuchung über die Technik der Weberei und Stickerei im Mittelalter, wobei sich
unter anderm ergibt, daß der Zusammenhang mittelalterlicher Kunstfertigkeit mit der
antiken ein viel innigerer ist, als man wol angenommen hat; ferner eine gründliche Un-
tersuchung über den Ursprung des bischöflichen Ornats und den Krönungsornat der deut¬
schen Kaiser; so wie eine Darstellung der Modificationen, welche die Gewänder bis zu ihrer
Modernisirung im -16. Jahrhundert erfahren haben. Dabei soll Ursprung und Be¬
deutung, Name, Form und Stoff der einzelnen Bestandtheile dieser heiligen
Ornate auseinandergesetzt werden, eine wünschenswerthe Abhandlung, da über
diesem Theile des antiquarischen Wissens noch manche Ungenauigkeit schwebt und
z. B. die Erklärungen im Ducange durchaus nicht für das Verständniß der betreffen¬
den Ausdrücke in mittelalterlichen Poesien und Chroniken ausreichen. Endlich soll
das Werk noch eine chronologisch geordnete Aufzählung der antiquarisch merkwürdi¬
gen Gewänder, Stoffe :c. enthalten, welche von Karl dem Großen ab sich erhalten
haben, zuletzt Stoff und Behandlung der liturgischen Gewänder in der Rcnaissancc-
und Rococozeit bis zu den neuesten Productionen Lyons und Crcselds nach ältern
Kirchcnmustcrn besprechen. Schon aus dem vorliegenden Hest läßt sich erkennen,
wie ernst und wichtig der Verfasser seine Aufgabe gesaßt hat. Das Buch ist reich
mit Tafeln in Farbendruck ausgestattet, welche die ältesten Stoffmuster enthalten.
Wenn man nach der vorliegenden Lieferung gegen den Verfasser einen Wunsch aus-
sprechen darf, so ist es der nach knapperem stilistischen Zusammenarbeiten der Unter¬
suchung; er, das Publicum und der Verleger werden dabei gewinnen.—
Asrvi Vitruvii poUiooi'» alö «rvkiteetur» libri, «toe-on. Nach den
Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von I>>. Carl Lorentzen.
Bd. 1. Hest 1. Gotha, H. Sehende, 18L7.—Diese neue Ausgabe des römischen
Architekten fällt in den Kreis der Werke, welche d. Bl. den Lesern warm zu
empfehlen Veranlassung hat, zunächst weil eine sehr sorgfältige und mit gutem
philologischen Wissen gearbeitete Uebersetzung dem endlich gereinigten lateinischen
Text gegenübergestellt ist; serner weil die tüchtige Bildung des Herausgebers ver¬
bürgt, daß die Commentare und Abhandlungen der folgenden Bände auch für die
Kunstgeschichte des Alterthums von Wichtigkeit sein werden, endlich auch weil das
Buch in seiner äußern Ausstattung besonders zierlich, ja elegant ist. Seit der
Uebersetzung von A. Rode (179 V) und der großen Ausgabe von I. G. Schneider
(1807) ist wenig geschehen, unseren Architekten das Werk des Römers lesbar und
zugänglich zu machen, und die begonnene Ausgabe verheißt eine fühlbare Lücke in
unserer philosophischen und kunsthistorischen Habe auszufüllen. — Bis.
Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
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