Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band.Menagerie. Möchte der Theil der östreichischen Presse, der wirklich deutsch Paris in Skizzen aus dem Volksleben von Eduard Schmidt. Berlin, Haym. -- Das Büchlein enthält Novellen aus den verschiedenen Schichten des Bernhard von Weimar, Trauerspiel. In Weimar ist eine neue Tragödie, Bernhard von Weimar, über > Das Stück umfaßt die Schicksale Bernhards nach der Schlacht bei Nörd- Menagerie. Möchte der Theil der östreichischen Presse, der wirklich deutsch Paris in Skizzen aus dem Volksleben von Eduard Schmidt. Berlin, Haym. — Das Büchlein enthält Novellen aus den verschiedenen Schichten des Bernhard von Weimar, Trauerspiel. In Weimar ist eine neue Tragödie, Bernhard von Weimar, über > Das Stück umfaßt die Schicksale Bernhards nach der Schlacht bei Nörd- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0351" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/99203"/> <p xml:id="ID_1194" prev="#ID_1193"> Menagerie. Möchte der Theil der östreichischen Presse, der wirklich deutsch<lb/> und in der Gesinnung mit uns verbündet ist, doch recht schnell und energisch<lb/> solchen Narren ihr Recht widerfahren lassen, damit das neuentstandene gute<lb/> Verhältniß nicht wieder getrübt werde. —</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Paris in Skizzen aus dem Volksleben von Eduard Schmidt. Berlin,<lb/> Haym. —</head><lb/> <p xml:id="ID_1195"> Das Büchlein enthält Novellen aus den verschiedenen Schichten des<lb/> Pariser Volkslebens, zum Theil recht lebhaft und anschaulich erzählt. Es ist<lb/> schade, daß der Verfasser seinen guten Stil durch Aneignung französischer<lb/> Formen einigermaßen corrumpirt hat.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Bernhard von Weimar, Trauerspiel.</head><lb/> <p xml:id="ID_1196"> In Weimar ist eine neue Tragödie, Bernhard von Weimar, über<lb/> die Bühne gegangen, und Sie werden hören wollen, was ich davon halte. In<lb/> der That interessirt mich sowol der deutsche Fürst, zu dessen Verherrlichung das<lb/> Stück beitragen soll, als auch die Frage, ob wir Deutschen wirklich jetzt in dem<lb/> patriotischen Trauerspiel etwas zustandebringen können. Auch kann ich wol<lb/> insofern unparteiisch urtheilen, als mir der Verfasser (es wird ein StaalsanwaltS-<lb/> gehilse in Weimar Herr Wilhelm Gemahl genannt) durchaus unbekannt ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1197" next="#ID_1198"> > Das Stück umfaßt die Schicksale Bernhards nach der Schlacht bei Nörd-<lb/> lingen bis zu seinem Tode, einen Zeitraum von sechs Jahren. Der erste Act<lb/> spielt 1634 auf der Gustavsburg bei Lorsch und enthält die Abweisung Bern¬<lb/> hards auf die vom Kaiser angebotenen Vermittlungsvorschläge, sowie den<lb/> Tractat mit Frankreich. Der zweite Act sührt uns nach Paris (1637) und<lb/> schildert Nichelieus Pläne, Bernhards Vorrücken gegen die Kaiserlichen zu ver¬<lb/> zögern, sowie Bernhards Auftreten in Paris; auch knüpft sich da eine Neben¬<lb/> handlung an, indem der von Richelieu verfolgte protestantische Herzog von<lb/> Rohan von Bernhard in Schutz genommen wird, und zugleich dessen Tochter,<lb/> Elise Rohan, sich in Bernhard verliebt und von ihm Gegenliebe erfährt. Der<lb/> dritte Act spielt an verschiedenen Plätzen am Rhein und ist ganz mit den Thaten<lb/> Bernhards bei Rheinfelden und vor Breisach angefüllt. Der vierte Act bewegt<lb/> sich, theils in Paris um Nichelieus Vergiftungsplan gegen Bernhard, theils<lb/> um Bernhards größere politische Pläne, die Verbindung mit England u. s. w.<lb/> in Pontarlier 1639. Der fünfte Act spielt zu Neuenburg am Rhein; in ihm<lb/> wird Bernhard zu Anfang auf dem Gipfel seiner kühnen Rettungshoffnungen</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0351]
Menagerie. Möchte der Theil der östreichischen Presse, der wirklich deutsch
und in der Gesinnung mit uns verbündet ist, doch recht schnell und energisch
solchen Narren ihr Recht widerfahren lassen, damit das neuentstandene gute
Verhältniß nicht wieder getrübt werde. —
Paris in Skizzen aus dem Volksleben von Eduard Schmidt. Berlin,
Haym. —
Das Büchlein enthält Novellen aus den verschiedenen Schichten des
Pariser Volkslebens, zum Theil recht lebhaft und anschaulich erzählt. Es ist
schade, daß der Verfasser seinen guten Stil durch Aneignung französischer
Formen einigermaßen corrumpirt hat.
Bernhard von Weimar, Trauerspiel.
In Weimar ist eine neue Tragödie, Bernhard von Weimar, über
die Bühne gegangen, und Sie werden hören wollen, was ich davon halte. In
der That interessirt mich sowol der deutsche Fürst, zu dessen Verherrlichung das
Stück beitragen soll, als auch die Frage, ob wir Deutschen wirklich jetzt in dem
patriotischen Trauerspiel etwas zustandebringen können. Auch kann ich wol
insofern unparteiisch urtheilen, als mir der Verfasser (es wird ein StaalsanwaltS-
gehilse in Weimar Herr Wilhelm Gemahl genannt) durchaus unbekannt ist.
> Das Stück umfaßt die Schicksale Bernhards nach der Schlacht bei Nörd-
lingen bis zu seinem Tode, einen Zeitraum von sechs Jahren. Der erste Act
spielt 1634 auf der Gustavsburg bei Lorsch und enthält die Abweisung Bern¬
hards auf die vom Kaiser angebotenen Vermittlungsvorschläge, sowie den
Tractat mit Frankreich. Der zweite Act sührt uns nach Paris (1637) und
schildert Nichelieus Pläne, Bernhards Vorrücken gegen die Kaiserlichen zu ver¬
zögern, sowie Bernhards Auftreten in Paris; auch knüpft sich da eine Neben¬
handlung an, indem der von Richelieu verfolgte protestantische Herzog von
Rohan von Bernhard in Schutz genommen wird, und zugleich dessen Tochter,
Elise Rohan, sich in Bernhard verliebt und von ihm Gegenliebe erfährt. Der
dritte Act spielt an verschiedenen Plätzen am Rhein und ist ganz mit den Thaten
Bernhards bei Rheinfelden und vor Breisach angefüllt. Der vierte Act bewegt
sich, theils in Paris um Nichelieus Vergiftungsplan gegen Bernhard, theils
um Bernhards größere politische Pläne, die Verbindung mit England u. s. w.
in Pontarlier 1639. Der fünfte Act spielt zu Neuenburg am Rhein; in ihm
wird Bernhard zu Anfang auf dem Gipfel seiner kühnen Rettungshoffnungen
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |