Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band. Ha! ma" tiefes in Deine" Mienen, Dir ist längst Dein Stern erschienen. Wirst Dn länger grausam sein, Kerkert Pics der Schütze ein. Flieh den Schutze", liebes Kind! tzh' er Dich ereilt, geschwind. Zwanzigmal größer, dreißigmal seiner. Wird es nicht dieser, wird es anch keiner. Lebhaft, voll Freude, und zierlich im Tanze; Sahst Du die Hälfte, so kennst Du das Ganze. O! flieh den kalten Wassermann, Sonst thut Dich Bachus in den Bann. Der Widder stößt, der Löwe brüllt, Drum hat die Jungfrau sich verhüllt. Das Zwillingspaar, die Fischlein klein, Wärst Du nur flink, sie wäre" Dein. I" der Wage lag Dei" Lieben, Bei dem Krebse ists geblieben. Was Deine Liebe im Traume erkohren. Wird erst im folgenden Lenze geboren. Wie Deine Freude, so sei-auch Dein Wein, Sanft und erquicklich, und lieblich und rein. Was Du wünschest, kann entzücken. Was Du meidest, wird beglücke". Was Dir süße Träume geben, Muß die Liebe erst beleben. Scherze mit dem kleinen Diebe Nicht zu viel; er wird zur Liebe. Laß Dich nicht vom Zweifel binden; Was Du suchest, wirst D" finden. Ganz nah, nicht in der Ferne, ' Stehn Deiner Freude Sterne. Bedenke was. ich sage: Dein Glück steht in der Wage. Dein Sträuben kann nichts nützen, Du unterliegst dem-Schützen. Such nicht Dein Glück im fernen Land, Du trägst" in Deiner eigene" Hand. Fragst D" "och was erfreulich ist, Wenn D" im Schutz der Jungfrau bist'! Ein breiter Tisch in Jovis Haus, Drauf steht der Becher, trink ihn aus. Dich leiten Acuns und Merkur, So bist Du auf der rechten Spur. Genieße still in süßen Stunden, ' Das nahe Glück, sonst ists verschwunden. Nimm was das Glück Dir heimlich giebt; ES lispelt sanft: Du bist geliebt. Zwei Sterne leuchten sanft und fein; Nimm sie für Sonn- und Mondenschein. Ha! ma» tiefes in Deine» Mienen, Dir ist längst Dein Stern erschienen. Wirst Dn länger grausam sein, Kerkert Pics der Schütze ein. Flieh den Schutze», liebes Kind! tzh' er Dich ereilt, geschwind. Zwanzigmal größer, dreißigmal seiner. Wird es nicht dieser, wird es anch keiner. Lebhaft, voll Freude, und zierlich im Tanze; Sahst Du die Hälfte, so kennst Du das Ganze. O! flieh den kalten Wassermann, Sonst thut Dich Bachus in den Bann. Der Widder stößt, der Löwe brüllt, Drum hat die Jungfrau sich verhüllt. Das Zwillingspaar, die Fischlein klein, Wärst Du nur flink, sie wäre» Dein. I» der Wage lag Dei» Lieben, Bei dem Krebse ists geblieben. Was Deine Liebe im Traume erkohren. Wird erst im folgenden Lenze geboren. Wie Deine Freude, so sei-auch Dein Wein, Sanft und erquicklich, und lieblich und rein. Was Du wünschest, kann entzücken. Was Du meidest, wird beglücke». Was Dir süße Träume geben, Muß die Liebe erst beleben. Scherze mit dem kleinen Diebe Nicht zu viel; er wird zur Liebe. Laß Dich nicht vom Zweifel binden; Was Du suchest, wirst D» finden. Ganz nah, nicht in der Ferne, ' Stehn Deiner Freude Sterne. Bedenke was. ich sage: Dein Glück steht in der Wage. Dein Sträuben kann nichts nützen, Du unterliegst dem-Schützen. Such nicht Dein Glück im fernen Land, Du trägst« in Deiner eigene» Hand. Fragst D» »och was erfreulich ist, Wenn D» im Schutz der Jungfrau bist'! Ein breiter Tisch in Jovis Haus, Drauf steht der Becher, trink ihn aus. Dich leiten Acuns und Merkur, So bist Du auf der rechten Spur. Genieße still in süßen Stunden, ' Das nahe Glück, sonst ists verschwunden. Nimm was das Glück Dir heimlich giebt; ES lispelt sanft: Du bist geliebt. Zwei Sterne leuchten sanft und fein; Nimm sie für Sonn- und Mondenschein. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0287" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/99139"/> <lg xml:id="POEMID_22" type="poem"> <l> Ha! ma» tiefes in Deine» Mienen,<lb/> Dir ist längst Dein Stern erschienen.<lb/> Wirst Dn länger grausam sein,<lb/> Kerkert Pics der Schütze ein.<lb/> Flieh den Schutze», liebes Kind!<lb/> tzh' er Dich ereilt, geschwind.<lb/> Zwanzigmal größer, dreißigmal seiner.<lb/> Wird es nicht dieser, wird es anch keiner.<lb/> Lebhaft, voll Freude, und zierlich im Tanze;<lb/> Sahst Du die Hälfte, so kennst Du das Ganze.<lb/> O! flieh den kalten Wassermann,<lb/> Sonst thut Dich Bachus in den Bann.<lb/> Der Widder stößt, der Löwe brüllt,<lb/> Drum hat die Jungfrau sich verhüllt.<lb/> Das Zwillingspaar, die Fischlein klein,<lb/> Wärst Du nur flink, sie wäre» Dein.<lb/> I» der Wage lag Dei» Lieben,<lb/> Bei dem Krebse ists geblieben.<lb/> Was Deine Liebe im Traume erkohren.<lb/> Wird erst im folgenden Lenze geboren.<lb/> Wie Deine Freude, so sei-auch Dein Wein,<lb/> Sanft und erquicklich, und lieblich und rein.<lb/> Was Du wünschest, kann entzücken.<lb/> Was Du meidest, wird beglücke».<lb/> Was Dir süße Träume geben,<lb/> Muß die Liebe erst beleben.<lb/> Scherze mit dem kleinen Diebe<lb/> Nicht zu viel; er wird zur Liebe.<lb/> Laß Dich nicht vom Zweifel binden;<lb/> Was Du suchest, wirst D» finden.<lb/> Ganz nah, nicht in der Ferne,<lb/> '<lb/> Stehn Deiner Freude Sterne.<lb/> Bedenke was. ich sage:<lb/> Dein Glück steht in der Wage.<lb/> Dein Sträuben kann nichts nützen,<lb/> Du unterliegst dem-Schützen.<lb/> Such nicht Dein Glück im fernen Land,<lb/> Du trägst« in Deiner eigene» Hand.<lb/> Fragst D» »och was erfreulich ist,<lb/> Wenn D» im Schutz der Jungfrau bist'!<lb/> Ein breiter Tisch in Jovis Haus,<lb/> Drauf steht der Becher, trink ihn aus.<lb/> Dich leiten Acuns und Merkur,<lb/> So bist Du auf der rechten Spur.<lb/> Genieße still in süßen Stunden,<lb/> '<lb/> Das nahe Glück, sonst ists verschwunden.<lb/> Nimm was das Glück Dir heimlich giebt;<lb/> ES lispelt sanft: Du bist geliebt.<lb/> Zwei Sterne leuchten sanft und fein;<lb/> Nimm sie für Sonn- und Mondenschein.<lb/></l> </lg><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0287]
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Dir ist längst Dein Stern erschienen.
Wirst Dn länger grausam sein,
Kerkert Pics der Schütze ein.
Flieh den Schutze», liebes Kind!
tzh' er Dich ereilt, geschwind.
Zwanzigmal größer, dreißigmal seiner.
Wird es nicht dieser, wird es anch keiner.
Lebhaft, voll Freude, und zierlich im Tanze;
Sahst Du die Hälfte, so kennst Du das Ganze.
O! flieh den kalten Wassermann,
Sonst thut Dich Bachus in den Bann.
Der Widder stößt, der Löwe brüllt,
Drum hat die Jungfrau sich verhüllt.
Das Zwillingspaar, die Fischlein klein,
Wärst Du nur flink, sie wäre» Dein.
I» der Wage lag Dei» Lieben,
Bei dem Krebse ists geblieben.
Was Deine Liebe im Traume erkohren.
Wird erst im folgenden Lenze geboren.
Wie Deine Freude, so sei-auch Dein Wein,
Sanft und erquicklich, und lieblich und rein.
Was Du wünschest, kann entzücken.
Was Du meidest, wird beglücke».
Was Dir süße Träume geben,
Muß die Liebe erst beleben.
Scherze mit dem kleinen Diebe
Nicht zu viel; er wird zur Liebe.
Laß Dich nicht vom Zweifel binden;
Was Du suchest, wirst D» finden.
Ganz nah, nicht in der Ferne,
'
Stehn Deiner Freude Sterne.
Bedenke was. ich sage:
Dein Glück steht in der Wage.
Dein Sträuben kann nichts nützen,
Du unterliegst dem-Schützen.
Such nicht Dein Glück im fernen Land,
Du trägst« in Deiner eigene» Hand.
Fragst D» »och was erfreulich ist,
Wenn D» im Schutz der Jungfrau bist'!
Ein breiter Tisch in Jovis Haus,
Drauf steht der Becher, trink ihn aus.
Dich leiten Acuns und Merkur,
So bist Du auf der rechten Spur.
Genieße still in süßen Stunden,
'
Das nahe Glück, sonst ists verschwunden.
Nimm was das Glück Dir heimlich giebt;
ES lispelt sanft: Du bist geliebt.
Zwei Sterne leuchten sanft und fein;
Nimm sie für Sonn- und Mondenschein.
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