Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, I. Semester. I. Band.Die Philosophie der Geschichte. Hegels Ansichten über Erziehung und Unterricht. In drei Theilen. Es sieht so aus, als ob der Verfasser an sein Buch nicht mit einem Die Methode des Verfassers macht zunächst einen wunderlichen Eindruck. Grenzbvte". I. IM. 31
Die Philosophie der Geschichte. Hegels Ansichten über Erziehung und Unterricht. In drei Theilen. Es sieht so aus, als ob der Verfasser an sein Buch nicht mit einem Die Methode des Verfassers macht zunächst einen wunderlichen Eindruck. Grenzbvte». I. IM. 31
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Die Philosophie der Geschichte.
Hegels Ansichten über Erziehung und Unterricht. In drei Theilen.
Als Fermente für wissenschaftliche Pädagogik, sowie zur Belehrung und An¬
regung für gebildete Eltern nud Lehrer aller Art, aus Hegels sämmtlichen
Schriften gesammelt und systematisch geordnet von »>'. Gustav Thaulow,
Prof, an der Universität zu Kiel. Kiel, Akademische Buchhandlung. —
Es sieht so aus, als ob der Verfasser an sein Buch nicht mit einem
fertigen Plan gegangen ist, sondern daß derselbe sich erst während des Nieder¬
schreibens bei ihm entwickelt hat. Der Inhalt erfüllt keineswegs die Ver¬
sprechung des Titels. Unter den vier Bänden, aus denen das Werk besteht,
enthält eigentlich nur der erste, kleinste, aus 120 Seiten bestehende die An¬
sichten Hegels über Erziehung und Unterricht, und auch dieser nicht einmal aus¬
schließlich, denn es sind viele andere, wenn auch naheliegende Bemerkungen
Hegels in diese Darstellung verwebt. Der vierte Band, aus 321 Seiten be¬
stehend, enthält im wesentlichen eine Geschichte der Studien, die Hegel gemacht
hat, und seiner Wirksamkeit im allgemeinen, freilich mit besonderer Berück¬
sichtigung der pädagogischen Seite; die beiden mittleren Bände dagegen, die
bei weitem die größere Hälfte des Werkes ausmachen, (730 Seiten), haben
'mit der Erziehung und mit dem Unterricht gar nichts zu schaffen; sie enthalten
vielmehr eine Philosophie der Geschichte, aus Collectaneen aus sämmtlichen
Hegelschen Werken zusammengesetzt. Mit diesen mittleren Bänden werden wir
uns hier ausschließlich beschäftigen, da das Uebrige kein organisches Ganze bildet
und auch weniger, in den Kreis unsrer Besprechung gehört.
Die Methode des Verfassers macht zunächst einen wunderlichen Eindruck.
Er geht von dem Grundsatz aus, den auch wir anerkennen, ja den wir noch
weit unbedingter aussprechen möchten, als der Verfasser, das sich das wirklich
Bleibende und Unvergängliche in Hegels Werken in einer- einfachen, aller Welt
verständlichen Sprache darstellen läßt. Er geht serner von der gleichfalls rich¬
tigen Annahme aus, daß derjenige Band in Hegels Werken, der „Philosophie
der Geschichte" überschrieben ist, keineswegs alles das enthält, was Hegel über
Philosophie der Geschichte gedacht und geschrieben hat, daß man denselben
Grenzbvte». I. IM. 31
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