Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. I. Band.Zum Theil liegt der Grund davon i" der Verwandlung der weibliche" Reime in Von den ältern Dichtern finde" wir mehre Oden von Klop stock in den
Der einzige Fehler dieser Uebersetzung liegt in der Umwandlung der ein¬
Zum Theil liegt der Grund davon i» der Verwandlung der weibliche» Reime in Von den ältern Dichtern finde» wir mehre Oden von Klop stock in den
Der einzige Fehler dieser Uebersetzung liegt in der Umwandlung der ein¬
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0463" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/97709"/> <p xml:id="ID_1304" prev="#ID_1303"> Zum Theil liegt der Grund davon i» der Verwandlung der weibliche» Reime in<lb/> männliche, was überhaupt dem musikalischen Eindruck dieser Gedichte großen Ab¬<lb/> bruch thut, zum Theil aber in der prosaischen Auflösung der ersten Zeile. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1305"> Von den ältern Dichtern finde» wir mehre Oden von Klop stock in den<lb/> antiken Versmaßen wiedergegeben, die sich ungefähr so aufnehmen, wie dieselben<lb/> in Deutschland zu Klopstocks Zeit, wo man über das Wesen des Rhythmus noch<lb/> nicht tieser »achgedacht hatte. — Bürgers ,,Le»ore" ist im ganzen wohl-<lb/> gelungen, nur daß das Versmaß wieder durch die Aufhebung der weiblichen<lb/> Reime einen Theil seiner Naivetät einbüßt und einen sehr harten Eindruck macht.<lb/> Dieses schöne Gedicht konnte übrigens durch eine Übersetzung noch gewinne»,<lb/> wenn ma» die einzelne» Rohheite» und ouomatopvetischen Ausrufungen ausließe.<lb/> Der Uebersetzer ist zu gewissenhaft gewesen, »in das zu thun, er hat dürre,<lb/> dürre, hopp, hopp, hopp durch tramp, tramp, tramp, on, on, on übersetzt,<lb/> Sasa durch solro, husch, husch durch nnoop, nkoop; huhu durch vvdcmxk,<lb/> >öl,<möst>. Diese Mühe hätte er sich ersparen können. Recht schon ist das Lied<lb/> vom „braven Mann" wiedergegeben. Unter den neuern Dichtern ragen na¬<lb/> türlich Uhland nud Heine am meisten hervor. Die Auswahl der Uhlandschen<lb/> Gedichte ist nicht glücklich, es sind fast die »»bedeutendste». Vielleicht mag<lb/> einige Rücksicht auf die Verwandtschaft mit englischen Formen obgewaltet haben.<lb/> Wie schön aber der Verfasser zuweilen den Klang wiederzugebe» weiß, dafür<lb/> sprechen einige der kleinen Fischerlieder. Z. B.:</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_19" type="poem"> <l> 't'Jon K<?5NlU>'ni ki«>>Li' inniclkii,<lb/> 8j>eccl lux:Il Illo bout, w l,Iio In»<l;<lb/> Koino IiiUior null sit Ko»i<Is wo,<lb/> t^ttmv ellüt >viU> »>L Il.mit in !>»mal.</l><lb/> <l> Knposo Ul^ Ilk-ni on IN)' Iio«»n>,<lb/> I!<! loi. so Amill :>na co^,<lb/> ki'or (>nit^ >pill> U>e wilcl billow«<lb/> I)o«^ Uwn not rvlllilLtiüI)' w)-^</l> <l> ji)' I>L!>ri, rosemliles t>>u mecum,<lb/> II. tuts Illlnovsl !nul c>d>^ irrt llvw,<lb/> .^mit man^ u pL!»l ot beim^<lb/> Lies Iiid in its diei>it>8 dolo>v.</l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_1306"> Der einzige Fehler dieser Uebersetzung liegt in der Umwandlung der ein¬<lb/> fachen Bemerkung in eine Frage. Ebenso vortrefflich ist das von Schubert com-<lb/> ponirte „Wir säße» am einsamen Fischerhans" übersetzt. -- Noch eine Stelle<lb/> führe» wir an, die schönste Strophe ans Freiligraths „Löwenritt."</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_20" type="poem"> <l> Ilark! Ke- hirnlos Illo zuuor-illumino«! pium >villi food «^vit'I <>s Jto roe'«,<lb/> 8ki>rinF kron Ilivir suvkvls 8l»ri Ins bloodsliol. Lj;^- IiieKlinx ltovvs<lb/> O'or ri»e Ixo^n I)e«iioIIe>I nocli Illo xorv loiren!.'« pill^Je 8l!>>»,<lb/> ^Nei tuo vie>.im'z beuUng >>U!>>I rvsouiills ulunA U,o silvul. ulu!n.</l> </lg> </quote><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0463]
Zum Theil liegt der Grund davon i» der Verwandlung der weibliche» Reime in
männliche, was überhaupt dem musikalischen Eindruck dieser Gedichte großen Ab¬
bruch thut, zum Theil aber in der prosaischen Auflösung der ersten Zeile. —
Von den ältern Dichtern finde» wir mehre Oden von Klop stock in den
antiken Versmaßen wiedergegeben, die sich ungefähr so aufnehmen, wie dieselben
in Deutschland zu Klopstocks Zeit, wo man über das Wesen des Rhythmus noch
nicht tieser »achgedacht hatte. — Bürgers ,,Le»ore" ist im ganzen wohl-
gelungen, nur daß das Versmaß wieder durch die Aufhebung der weiblichen
Reime einen Theil seiner Naivetät einbüßt und einen sehr harten Eindruck macht.
Dieses schöne Gedicht konnte übrigens durch eine Übersetzung noch gewinne»,
wenn ma» die einzelne» Rohheite» und ouomatopvetischen Ausrufungen ausließe.
Der Uebersetzer ist zu gewissenhaft gewesen, »in das zu thun, er hat dürre,
dürre, hopp, hopp, hopp durch tramp, tramp, tramp, on, on, on übersetzt,
Sasa durch solro, husch, husch durch nnoop, nkoop; huhu durch vvdcmxk,
>öl,<möst>. Diese Mühe hätte er sich ersparen können. Recht schon ist das Lied
vom „braven Mann" wiedergegeben. Unter den neuern Dichtern ragen na¬
türlich Uhland nud Heine am meisten hervor. Die Auswahl der Uhlandschen
Gedichte ist nicht glücklich, es sind fast die »»bedeutendste». Vielleicht mag
einige Rücksicht auf die Verwandtschaft mit englischen Formen obgewaltet haben.
Wie schön aber der Verfasser zuweilen den Klang wiederzugebe» weiß, dafür
sprechen einige der kleinen Fischerlieder. Z. B.:
't'Jon K<?5NlU>'ni ki«>>Li' inniclkii,
8j>eccl lux:Il Illo bout, w l,Iio In»<l;
Koino IiiUior null sit Ko»i<Is wo,
t^ttmv ellüt >viU> »>L Il.mit in !>»mal.
Knposo Ul^ Ilk-ni on IN)' Iio«»n>,
I!<! loi. so Amill :>na co^,
ki'or (>nit^ >pill> U>e wilcl billow«
I)o«^ Uwn not rvlllilLtiüI)' w)-^ ji)' I>L!>ri, rosemliles t>>u mecum,
II. tuts Illlnovsl !nul c>d>^ irrt llvw,
.^mit man^ u pL!»l ot beim^
Lies Iiid in its diei>it>8 dolo>v.
Der einzige Fehler dieser Uebersetzung liegt in der Umwandlung der ein¬
fachen Bemerkung in eine Frage. Ebenso vortrefflich ist das von Schubert com-
ponirte „Wir säße» am einsamen Fischerhans" übersetzt. -- Noch eine Stelle
führe» wir an, die schönste Strophe ans Freiligraths „Löwenritt."
Ilark! Ke- hirnlos Illo zuuor-illumino«! pium >villi food «^vit'I <>s Jto roe'«,
8ki>rinF kron Ilivir suvkvls 8l»ri Ins bloodsliol. Lj;^- IiieKlinx ltovvs
O'or ri»e Ixo^n I)e«iioIIe>I nocli Illo xorv loiren!.'« pill^Je 8l!>>»,
^Nei tuo vie>.im'z beuUng >>U!>>I rvsouiills ulunA U,o silvul. ulu!n.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |