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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. I. Band.

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Ein Angriff ans die Grenzboten.

Beim Schluß d. H. kommt der Und. die Ur. 10 der Deutschen Allg. Zeitung zu,
in welcher ein Leitartikel gegen die Corrcsp. der Grenzb. in Ur. 3 "die Hauspolitik der
Koburger" polemistrt. Der Corrcsp. der D. A. Z. hat zunächst einen Fehler gemacht,
welcher leider sehr häufig Zcitnngscontrovcrsen verursacht, er hat den getadelten' Artikel,
um einen milden Ausdruck zu gebrauchen, zu flüchtig, gelesen und nicht verstanden.
Er behauptet, die Grenzboten beabsichtigen dcirin, die unschlüssige Politik des englischen
Cabinets zu entschuldigen. Davon steht kein Wort in dem angegriffenen Artikel und
es siel dem Verfasser derselben gar nicht ein, das zu wollen. Unser Korrespondent hat
über die Privatansichten einer hochstehenden Person in England, wie diese im gelegent¬
lichen gesellschaftlichen Verkehr zu Tage gekommen, berichtet, er hat ausdrücklich und
mit starker Betonung hervorgehoben, daß diese Privatansichten nicht die Politik
Englands in irgend einer unconstitutionellen Weise bestimmt haben. Welch un¬
gehörige Flüchtigkeit oder welcher Mangel an Urtheil war nöthig, um eine so deutlich
ausgesprochene Auffassung in solcher unnöthigen Weise mißzuverstehen.

Wenn ferner der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit, behauptet, daß die Grenz-
boten ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs gegen England den Kolonien und
dem Seehandel Englands für verderblich erklärten, so, ist auch das ungenau behauptet.
Nicht unser Correspondent hat diese Ueberzeugung als die seine ausgesprochen, sondern
er hat sie als die Privatansicht eines Dritten berichtet. Indeß wir theilen diese Ansicht
vollkommen, und jeder verständige Mensch, welche Ansicht er auch sonst über das Ver¬
halten Englands in der orientalischen Frage hat, theilt sie. Es gehört eine vollständige
Abwesenheit des Urtheils dazu, um eine so eclatante, selbstverständliche Wahrheit
auch nur einen Augenblick zu bezweifeln. Der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit,
belächelt mit einem Behagen, um das wir ihn nicht beneiden, diese unmittelbare
Folge jedes großen europäischen Kriegs mit den Worten: "Wir sind noch jetzt nach
Dnrchlcsnng des Raisonnements der Grenzboten kurzsichtig genug, nicht zu begreifen
welche Gefahren ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs für Englands Co-
lonien und Seehandel haben kann." -- Wer so kurzsichtig ist, soll nicht unternehmen,
Leitartikel für eine Zeitung zu schreiben. Doch das ist nicht mehr Kurzsichtigkeit, und wir
verzweifeln daran, es durch Flüchtigkeit zu erklären. Es ist vielmehr, wie wir fürchten,
eine gewisse eigenthümliche Beschaffenheit des Geistes, welche nicht selten ans Erden ist,
den Besitzer derselben auch gar nicht unglücklich zu mache" pflegt, und nur unbequem
für solche ist, welche dagegen zu kämpfen veranlaßt werden.

Die Grenzboten würden als friedfertige Menschen dem Verfasser der ----- Artikel
in der D. Allg. Zang. sehr dankbar sein, wenn er nicht wieder Notiz von ihnen nähme.
Es gibt so viel anderes aus Erden, was er tadeln kann.




Herausgegeben von Gustav Fveytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legittmirt: F. W. Grunv'w,-- Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
nicht mehr eingeräumt werden, irgend etwas Löbliches zu rühmen, etwas Schlechtes anzugreifen.
Jeder, auch mir der entfernteste Anschein von Bundesgenossenschaft mit ihr ist eine Beleidigung.
Zwischen allen Blättern, welche für Preußens Ehre und Größe kämpfen und zwischen ihr
. besteht ein Gegensatz, wie zwischen einem gesunden Arbeiter und einem galvanisirten Leichnam.
Wenn die Mitarbeiter der Kreuzzeitung deshalb wieder Lust haben sollten, sich mit den,
Grenzboten zu beschäftigen, so mögen sie diese -- immer noch mit Rückhalt ausgesprochenen --
Andeutungen über ihre Stellung als einen wohlwollende" Wink betrachten, dies Blatt fortan
nie wieder anders zu erwähnen, als in der Sprache, welche ihnen natürlich ist, mit Schimpfen
und den schale" Späßen witzloser und ohnmächtiger Bosheit.
Ein Angriff ans die Grenzboten.

Beim Schluß d. H. kommt der Und. die Ur. 10 der Deutschen Allg. Zeitung zu,
in welcher ein Leitartikel gegen die Corrcsp. der Grenzb. in Ur. 3 „die Hauspolitik der
Koburger" polemistrt. Der Corrcsp. der D. A. Z. hat zunächst einen Fehler gemacht,
welcher leider sehr häufig Zcitnngscontrovcrsen verursacht, er hat den getadelten' Artikel,
um einen milden Ausdruck zu gebrauchen, zu flüchtig, gelesen und nicht verstanden.
Er behauptet, die Grenzboten beabsichtigen dcirin, die unschlüssige Politik des englischen
Cabinets zu entschuldigen. Davon steht kein Wort in dem angegriffenen Artikel und
es siel dem Verfasser derselben gar nicht ein, das zu wollen. Unser Korrespondent hat
über die Privatansichten einer hochstehenden Person in England, wie diese im gelegent¬
lichen gesellschaftlichen Verkehr zu Tage gekommen, berichtet, er hat ausdrücklich und
mit starker Betonung hervorgehoben, daß diese Privatansichten nicht die Politik
Englands in irgend einer unconstitutionellen Weise bestimmt haben. Welch un¬
gehörige Flüchtigkeit oder welcher Mangel an Urtheil war nöthig, um eine so deutlich
ausgesprochene Auffassung in solcher unnöthigen Weise mißzuverstehen.

Wenn ferner der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit, behauptet, daß die Grenz-
boten ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs gegen England den Kolonien und
dem Seehandel Englands für verderblich erklärten, so, ist auch das ungenau behauptet.
Nicht unser Correspondent hat diese Ueberzeugung als die seine ausgesprochen, sondern
er hat sie als die Privatansicht eines Dritten berichtet. Indeß wir theilen diese Ansicht
vollkommen, und jeder verständige Mensch, welche Ansicht er auch sonst über das Ver¬
halten Englands in der orientalischen Frage hat, theilt sie. Es gehört eine vollständige
Abwesenheit des Urtheils dazu, um eine so eclatante, selbstverständliche Wahrheit
auch nur einen Augenblick zu bezweifeln. Der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit,
belächelt mit einem Behagen, um das wir ihn nicht beneiden, diese unmittelbare
Folge jedes großen europäischen Kriegs mit den Worten: „Wir sind noch jetzt nach
Dnrchlcsnng des Raisonnements der Grenzboten kurzsichtig genug, nicht zu begreifen
welche Gefahren ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs für Englands Co-
lonien und Seehandel haben kann." — Wer so kurzsichtig ist, soll nicht unternehmen,
Leitartikel für eine Zeitung zu schreiben. Doch das ist nicht mehr Kurzsichtigkeit, und wir
verzweifeln daran, es durch Flüchtigkeit zu erklären. Es ist vielmehr, wie wir fürchten,
eine gewisse eigenthümliche Beschaffenheit des Geistes, welche nicht selten ans Erden ist,
den Besitzer derselben auch gar nicht unglücklich zu mache» pflegt, und nur unbequem
für solche ist, welche dagegen zu kämpfen veranlaßt werden.

Die Grenzboten würden als friedfertige Menschen dem Verfasser der ----- Artikel
in der D. Allg. Zang. sehr dankbar sein, wenn er nicht wieder Notiz von ihnen nähme.
Es gibt so viel anderes aus Erden, was er tadeln kann.




Herausgegeben von Gustav Fveytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legittmirt: F. W. Grunv'w,— Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
nicht mehr eingeräumt werden, irgend etwas Löbliches zu rühmen, etwas Schlechtes anzugreifen.
Jeder, auch mir der entfernteste Anschein von Bundesgenossenschaft mit ihr ist eine Beleidigung.
Zwischen allen Blättern, welche für Preußens Ehre und Größe kämpfen und zwischen ihr
. besteht ein Gegensatz, wie zwischen einem gesunden Arbeiter und einem galvanisirten Leichnam.
Wenn die Mitarbeiter der Kreuzzeitung deshalb wieder Lust haben sollten, sich mit den,
Grenzboten zu beschäftigen, so mögen sie diese — immer noch mit Rückhalt ausgesprochenen —
Andeutungen über ihre Stellung als einen wohlwollende» Wink betrachten, dies Blatt fortan
nie wieder anders zu erwähnen, als in der Sprache, welche ihnen natürlich ist, mit Schimpfen
und den schale» Späßen witzloser und ohnmächtiger Bosheit.
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[0128] Ein Angriff ans die Grenzboten. Beim Schluß d. H. kommt der Und. die Ur. 10 der Deutschen Allg. Zeitung zu, in welcher ein Leitartikel gegen die Corrcsp. der Grenzb. in Ur. 3 „die Hauspolitik der Koburger" polemistrt. Der Corrcsp. der D. A. Z. hat zunächst einen Fehler gemacht, welcher leider sehr häufig Zcitnngscontrovcrsen verursacht, er hat den getadelten' Artikel, um einen milden Ausdruck zu gebrauchen, zu flüchtig, gelesen und nicht verstanden. Er behauptet, die Grenzboten beabsichtigen dcirin, die unschlüssige Politik des englischen Cabinets zu entschuldigen. Davon steht kein Wort in dem angegriffenen Artikel und es siel dem Verfasser derselben gar nicht ein, das zu wollen. Unser Korrespondent hat über die Privatansichten einer hochstehenden Person in England, wie diese im gelegent¬ lichen gesellschaftlichen Verkehr zu Tage gekommen, berichtet, er hat ausdrücklich und mit starker Betonung hervorgehoben, daß diese Privatansichten nicht die Politik Englands in irgend einer unconstitutionellen Weise bestimmt haben. Welch un¬ gehörige Flüchtigkeit oder welcher Mangel an Urtheil war nöthig, um eine so deutlich ausgesprochene Auffassung in solcher unnöthigen Weise mißzuverstehen. Wenn ferner der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit, behauptet, daß die Grenz- boten ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs gegen England den Kolonien und dem Seehandel Englands für verderblich erklärten, so, ist auch das ungenau behauptet. Nicht unser Correspondent hat diese Ueberzeugung als die seine ausgesprochen, sondern er hat sie als die Privatansicht eines Dritten berichtet. Indeß wir theilen diese Ansicht vollkommen, und jeder verständige Mensch, welche Ansicht er auch sonst über das Ver¬ halten Englands in der orientalischen Frage hat, theilt sie. Es gehört eine vollständige Abwesenheit des Urtheils dazu, um eine so eclatante, selbstverständliche Wahrheit auch nur einen Augenblick zu bezweifeln. Der Korrespondent der Deutschen Allgau. Zeit, belächelt mit einem Behagen, um das wir ihn nicht beneiden, diese unmittelbare Folge jedes großen europäischen Kriegs mit den Worten: „Wir sind noch jetzt nach Dnrchlcsnng des Raisonnements der Grenzboten kurzsichtig genug, nicht zu begreifen welche Gefahren ein feindliches Auftreten Preußens und Oestreichs für Englands Co- lonien und Seehandel haben kann." — Wer so kurzsichtig ist, soll nicht unternehmen, Leitartikel für eine Zeitung zu schreiben. Doch das ist nicht mehr Kurzsichtigkeit, und wir verzweifeln daran, es durch Flüchtigkeit zu erklären. Es ist vielmehr, wie wir fürchten, eine gewisse eigenthümliche Beschaffenheit des Geistes, welche nicht selten ans Erden ist, den Besitzer derselben auch gar nicht unglücklich zu mache» pflegt, und nur unbequem für solche ist, welche dagegen zu kämpfen veranlaßt werden. Die Grenzboten würden als friedfertige Menschen dem Verfasser der ----- Artikel in der D. Allg. Zang. sehr dankbar sein, wenn er nicht wieder Notiz von ihnen nähme. Es gibt so viel anderes aus Erden, was er tadeln kann. Herausgegeben von Gustav Fveytag und Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legittmirt: F. W. Grunv'w,— Verlag von F. L. Hevbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. nicht mehr eingeräumt werden, irgend etwas Löbliches zu rühmen, etwas Schlechtes anzugreifen. Jeder, auch mir der entfernteste Anschein von Bundesgenossenschaft mit ihr ist eine Beleidigung. Zwischen allen Blättern, welche für Preußens Ehre und Größe kämpfen und zwischen ihr . besteht ein Gegensatz, wie zwischen einem gesunden Arbeiter und einem galvanisirten Leichnam. Wenn die Mitarbeiter der Kreuzzeitung deshalb wieder Lust haben sollten, sich mit den, Grenzboten zu beschäftigen, so mögen sie diese — immer noch mit Rückhalt ausgesprochenen — Andeutungen über ihre Stellung als einen wohlwollende» Wink betrachten, dies Blatt fortan nie wieder anders zu erwähnen, als in der Sprache, welche ihnen natürlich ist, mit Schimpfen und den schale» Späßen witzloser und ohnmächtiger Bosheit.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_97245/128>, abgerufen am 22.07.2024.