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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

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Christenthum begangenes Unrecht, denn auch dem eifrigsten Christen müssen
hier diese Dinge wie unberechtigte Eindringlinge erscheinen. Am unrechten
Orte verliert das Beste." --


Deutschlands Boden, sein geologischer Bau und dessen Einwirkungen auf
das Leben der Menschen. Von Bernhard Cotta. Zweite Abtheilung. Leip¬
zig, Brockhaus. --

Wir haben auf dieses Werk, welches dem deutschen Fleiß die größte Ehre
'"acht, bereits bei dem Erscheinen des ersten Bandes hingewiesen. Wir müssen
uns dies Mal damit begnügen, über die Bedeutung desselben einige Be¬
merkungen zu machen, da es seiner ganzen Haltung nach der streng wissen¬
schaftlichen Literatur angehört und zwar einer Gattung der Literatur, die wir
>N der Regel weniger in den Kreis unsrer Betrachtungen ziehen.

Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die innere Bildung Deutsch¬
lands, abgesehen von den politischen Beziehungen, rein vom naturwissenschaft¬
lichen Standpunkte zu entwickeln, seine innere natürliche Gruppirung zu ent¬
ölten und daraufhinzuweisen, welche productive Beschäftigung, welche Ver-
^hrsverhültnisse und welche Gliederungen der gesellschaftlichen Ordnung die
latur dem Vaterlande angewiesen hat. In der Einleitung wie am Schluß
im allgemeinen nachgewiesen, wie der Bodenbau auf die allgemeine Ent-
^>cklung der Menschen, aus die Ansiedlungen, den Verkehr und den örtlichen
Wohlstand einwirkt. Das eigentliche Werk zerfällt in zwei Hauptabschnitte:
^ geologische Zergliederung Deutschlands als eines Ganzen und insofern es
Theil des europäischen Organismus ist; sodann die Darstellung von dem
'"Neren Bau der einzelnen Gebiete Deutschlands. Deutschland wird nach
^>ner natürlichen Eintheilung betrachtet, zuerst die norddeutsche Niederung, dann
deutsche Mittelland, endlich die Alpengegenden. Ueberall wird auf die
.""Nnation im einzelnen eingegangen und die Bildung derselben mit wisscn-
Haftlichcr Strenge und doch mit soviel Anschaulichkeit, als der Gegenstand
glaubt, dargestellt. Für diejenigen, die sich noch genauer unterrichten wollen,
über alle Specialitäten eine sehr reichliche Literatur hinzugefügt, die 280 Seiten
'"faßt. El,, ^.^ ausführliches Register erleichtert die Benutzung; zahlreiche
Bildungen und Karten vermitteln die Anschaulichkeit der Auseinandersetzung.

^ Um die Art und Weise zu charakterisiren, wie der Verfasser die einzelnen
^ndanschmumgen mit seinen eignen Grundsätzen in Verbindung bringt,
s^"' "uf die Schlußabhandlung über den Einfluß des Bodenbaues auf
^'"le Zustände, Nationalcharakter, die geistige und gemüthliche Entwicklung
^ Menschen aufmerksam. -- Jede Schwierigkeit, heißt es S. V0S, welche der
° nibau dem Leben darbietet, regt an zu ihrer Besiegung, jeder Vortheil zu
Ausnutzung, das alles übt und stärkt den Geist. Je mannigfaltiger


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Christenthum begangenes Unrecht, denn auch dem eifrigsten Christen müssen
hier diese Dinge wie unberechtigte Eindringlinge erscheinen. Am unrechten
Orte verliert das Beste." —


Deutschlands Boden, sein geologischer Bau und dessen Einwirkungen auf
das Leben der Menschen. Von Bernhard Cotta. Zweite Abtheilung. Leip¬
zig, Brockhaus. —

Wir haben auf dieses Werk, welches dem deutschen Fleiß die größte Ehre
'»acht, bereits bei dem Erscheinen des ersten Bandes hingewiesen. Wir müssen
uns dies Mal damit begnügen, über die Bedeutung desselben einige Be¬
merkungen zu machen, da es seiner ganzen Haltung nach der streng wissen¬
schaftlichen Literatur angehört und zwar einer Gattung der Literatur, die wir
>N der Regel weniger in den Kreis unsrer Betrachtungen ziehen.

Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die innere Bildung Deutsch¬
lands, abgesehen von den politischen Beziehungen, rein vom naturwissenschaft¬
lichen Standpunkte zu entwickeln, seine innere natürliche Gruppirung zu ent¬
ölten und daraufhinzuweisen, welche productive Beschäftigung, welche Ver-
^hrsverhültnisse und welche Gliederungen der gesellschaftlichen Ordnung die
latur dem Vaterlande angewiesen hat. In der Einleitung wie am Schluß
im allgemeinen nachgewiesen, wie der Bodenbau auf die allgemeine Ent-
^>cklung der Menschen, aus die Ansiedlungen, den Verkehr und den örtlichen
Wohlstand einwirkt. Das eigentliche Werk zerfällt in zwei Hauptabschnitte:
^ geologische Zergliederung Deutschlands als eines Ganzen und insofern es
Theil des europäischen Organismus ist; sodann die Darstellung von dem
'»Neren Bau der einzelnen Gebiete Deutschlands. Deutschland wird nach
^>ner natürlichen Eintheilung betrachtet, zuerst die norddeutsche Niederung, dann
deutsche Mittelland, endlich die Alpengegenden. Ueberall wird auf die
.""Nnation im einzelnen eingegangen und die Bildung derselben mit wisscn-
Haftlichcr Strenge und doch mit soviel Anschaulichkeit, als der Gegenstand
glaubt, dargestellt. Für diejenigen, die sich noch genauer unterrichten wollen,
über alle Specialitäten eine sehr reichliche Literatur hinzugefügt, die 280 Seiten
'»faßt. El,, ^.^ ausführliches Register erleichtert die Benutzung; zahlreiche
Bildungen und Karten vermitteln die Anschaulichkeit der Auseinandersetzung.

^ Um die Art und Weise zu charakterisiren, wie der Verfasser die einzelnen
^ndanschmumgen mit seinen eignen Grundsätzen in Verbindung bringt,
s^"' "uf die Schlußabhandlung über den Einfluß des Bodenbaues auf
^'"le Zustände, Nationalcharakter, die geistige und gemüthliche Entwicklung
^ Menschen aufmerksam. — Jede Schwierigkeit, heißt es S. V0S, welche der
° nibau dem Leben darbietet, regt an zu ihrer Besiegung, jeder Vortheil zu
Ausnutzung, das alles übt und stärkt den Geist. Je mannigfaltiger


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/515>, abgerufen am 09.11.2024.