Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.Logarithmus folgt, 3) die Farben, i) die Leidenschaften, die man uns aber erlaube In demselben Verlage ist eine andere Schrift erschienen, die zwar nicht die Spu¬ Deutsche Literatur. Gedichte. -- Sonette von Wilhelm v. Hum¬ Logarithmus folgt, 3) die Farben, i) die Leidenschaften, die man uns aber erlaube In demselben Verlage ist eine andere Schrift erschienen, die zwar nicht die Spu¬ Deutsche Literatur. Gedichte. — Sonette von Wilhelm v. Hum¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0485" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/97190"/> <p xml:id="ID_1432" prev="#ID_1431"> Logarithmus folgt, 3) die Farben, i) die Leidenschaften, die man uns aber erlaube<lb/> französisch zu geben: -muuu, »mour, lamilisme, amdiUov, oalialislo, x-spillonne, vom-<lb/> posile, endlich 3) die Rechte: cuoillöllL, p-Uuie, püulx;, i?I,»8«e. ligno iiUorienro, in-<lb/> -jnueiimoo, ont oxlürienr. Zuletzt gibt er eine Art Formel an, aus allen diesen Ge¬<lb/> schichten die Wurzel zu ziehen. Aehnliche Zaubertafeln finden sich noch mehr im gan¬<lb/> zen Buch und es scheint uns, als ob der wackere Mann durch das merkwürdige Ereig-<lb/> niß des A. December und durch eine darauf folgende Gefangenschaft aus der gewöhn¬<lb/> lichen Form des menschlichen Denkens vollkommen herausgedrängt sei. —</p><lb/> <p xml:id="ID_1433"> In demselben Verlage ist eine andere Schrift erschienen, die zwar nicht die Spu¬<lb/> ren handgreiflicher Verrücktheit an sich trägt, die aber auch närrisch genug ist. Sie<lb/> Wrt folgenden Titel: I?^ng>,Ukrro eontinenUiIe mi it n'z? a ulu8 als manelie. Der<lb/> Verfasser ist ein Advocat aus der Provinz, Hr. Billot, dessen Ivln-of frau^ues seiner<lb/> Zeit ein gewisses Aufsehen erregten. In der Vorrede giebt er eine Reihe von Buchen<lb/> gegen Louis Rcybaud, den geistvollen Verfasser des .Ivrüm« ?iiM'»r, der in seiner<lb/> Sittenschilderung der Gegenwart auch die Isttrs8 lranijuss persistirt hqtte. Der Refrain<lb/> feiner Schrift ist: Tod den Engländern! Er versichert, daß seine Erfindung nicht<lb/> von ihm selber, sondern von einem andern herrühre. Sie besteht darin, eine „Flotten¬<lb/> burg" zu errichten, mit der man die sämmtlichen englischen Flotten vernichten könnte.<lb/> Durch diese Erfindung soll Frankreich die Herrschaft über alle Meere gewinnen. Man<lb/> ist auf die nähere Beschreibung dieser „Flottcnbnrg" neugierig, aber während ein großer<lb/> Theil des Buchs aus allerhand sehr verständlichen Bemerkungen besteht, die nicht zur<lb/> Sache gehören, bleibt die Beschreibung dieses neuen Wunderwerks sehr unverständlich. Wenn<lb/> der Versasser S. 9^ versichert, daß England vor seiner Schrift zittern würde, so muß<lb/> England ein klareres Verständniß besitzen, als wir. Denn wir wissen nicht, womit es<lb/> eigentlich bedroht wird. Zum Schluß ist eine Widerlegung der Ansichten des Prinzen<lb/> von Jouiville über die französische Flotte hinzugefügt. — ></p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Deutsche Literatur. </head> <p xml:id="ID_1434" next="#ID_1435"> Gedichte. — Sonette von Wilhelm v. Hum¬<lb/> boldt. (Berlin, Georg Reimer.) — Es ist sechs Jahre her, als die „Briefe Will), v. Hum¬<lb/> boldts an eine Freundin" erschienen. Das Buch hat einen ganz außerordentlichen Erfolg<lb/> gehabt, einen Erfolg, der sich aus dem Inhalt nnr theilweise erklären läßt. In dem Ver¬<lb/> hältniß zwischen dem alten würdigen Staatsmann und der ebenso bejahrten Dame, die von<lb/> ihm Trost und Hilfe erhielt, lag nichts Interessantes und Spannendes, und die Ideen, die<lb/> in den Briefe» niedergelegt waren, so wohlthätig auch sie durch die innere Harmonie der<lb/> religiösen Empfindung, der moralischen Ueberzeugung und des Verstandes wirken mu߬<lb/> ten, waren doch nicht eigentlich neu. Dennoch finden wir den Erfolg gerechtfertigt;<lb/> denn in solchen Dingen bringt die Persönlichkeit ein großes Gewicht in die Wagschale.<lb/> Wenn ein vielbeschäftigter und an die höchsten Kreise des öffentlichen Lebens gewöhnter<lb/> Staatsmann, zugleich ein Gelehrter und Denker vom ersten Range, die kleinen mensch¬<lb/> lichen Beziehungen mit so warmer und reicher Liebe pflegt, wenn die Grundsätze seines<lb/> Denkens und seines sittlichen Empfindens, die seinem Leben im Ganzen und Großen<lb/> zur Richtschnur dienen, auch ii> den persönlichen Verhältnissen, in den Empfindungen<lb/> jedes Tages unverändert ihr Recht behaupten, so will das wol etwas Anderes sagen,<lb/> als wenn der erste Beste eine gute Freundin durch moralische Betrachtungen erbaut,<lb/> mögen diese auch noch so sehr mit dem System der kritischen Philosophie übercinstim-</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0485]
Logarithmus folgt, 3) die Farben, i) die Leidenschaften, die man uns aber erlaube
französisch zu geben: -muuu, »mour, lamilisme, amdiUov, oalialislo, x-spillonne, vom-
posile, endlich 3) die Rechte: cuoillöllL, p-Uuie, püulx;, i?I,»8«e. ligno iiUorienro, in-
-jnueiimoo, ont oxlürienr. Zuletzt gibt er eine Art Formel an, aus allen diesen Ge¬
schichten die Wurzel zu ziehen. Aehnliche Zaubertafeln finden sich noch mehr im gan¬
zen Buch und es scheint uns, als ob der wackere Mann durch das merkwürdige Ereig-
niß des A. December und durch eine darauf folgende Gefangenschaft aus der gewöhn¬
lichen Form des menschlichen Denkens vollkommen herausgedrängt sei. —
In demselben Verlage ist eine andere Schrift erschienen, die zwar nicht die Spu¬
ren handgreiflicher Verrücktheit an sich trägt, die aber auch närrisch genug ist. Sie
Wrt folgenden Titel: I?^ng>,Ukrro eontinenUiIe mi it n'z? a ulu8 als manelie. Der
Verfasser ist ein Advocat aus der Provinz, Hr. Billot, dessen Ivln-of frau^ues seiner
Zeit ein gewisses Aufsehen erregten. In der Vorrede giebt er eine Reihe von Buchen
gegen Louis Rcybaud, den geistvollen Verfasser des .Ivrüm« ?iiM'»r, der in seiner
Sittenschilderung der Gegenwart auch die Isttrs8 lranijuss persistirt hqtte. Der Refrain
feiner Schrift ist: Tod den Engländern! Er versichert, daß seine Erfindung nicht
von ihm selber, sondern von einem andern herrühre. Sie besteht darin, eine „Flotten¬
burg" zu errichten, mit der man die sämmtlichen englischen Flotten vernichten könnte.
Durch diese Erfindung soll Frankreich die Herrschaft über alle Meere gewinnen. Man
ist auf die nähere Beschreibung dieser „Flottcnbnrg" neugierig, aber während ein großer
Theil des Buchs aus allerhand sehr verständlichen Bemerkungen besteht, die nicht zur
Sache gehören, bleibt die Beschreibung dieses neuen Wunderwerks sehr unverständlich. Wenn
der Versasser S. 9^ versichert, daß England vor seiner Schrift zittern würde, so muß
England ein klareres Verständniß besitzen, als wir. Denn wir wissen nicht, womit es
eigentlich bedroht wird. Zum Schluß ist eine Widerlegung der Ansichten des Prinzen
von Jouiville über die französische Flotte hinzugefügt. — >
Deutsche Literatur. Gedichte. — Sonette von Wilhelm v. Hum¬
boldt. (Berlin, Georg Reimer.) — Es ist sechs Jahre her, als die „Briefe Will), v. Hum¬
boldts an eine Freundin" erschienen. Das Buch hat einen ganz außerordentlichen Erfolg
gehabt, einen Erfolg, der sich aus dem Inhalt nnr theilweise erklären läßt. In dem Ver¬
hältniß zwischen dem alten würdigen Staatsmann und der ebenso bejahrten Dame, die von
ihm Trost und Hilfe erhielt, lag nichts Interessantes und Spannendes, und die Ideen, die
in den Briefe» niedergelegt waren, so wohlthätig auch sie durch die innere Harmonie der
religiösen Empfindung, der moralischen Ueberzeugung und des Verstandes wirken mu߬
ten, waren doch nicht eigentlich neu. Dennoch finden wir den Erfolg gerechtfertigt;
denn in solchen Dingen bringt die Persönlichkeit ein großes Gewicht in die Wagschale.
Wenn ein vielbeschäftigter und an die höchsten Kreise des öffentlichen Lebens gewöhnter
Staatsmann, zugleich ein Gelehrter und Denker vom ersten Range, die kleinen mensch¬
lichen Beziehungen mit so warmer und reicher Liebe pflegt, wenn die Grundsätze seines
Denkens und seines sittlichen Empfindens, die seinem Leben im Ganzen und Großen
zur Richtschnur dienen, auch ii> den persönlichen Verhältnissen, in den Empfindungen
jedes Tages unverändert ihr Recht behaupten, so will das wol etwas Anderes sagen,
als wenn der erste Beste eine gute Freundin durch moralische Betrachtungen erbaut,
mögen diese auch noch so sehr mit dem System der kritischen Philosophie übercinstim-
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