Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. I. Band.diesen ergiebigen Finanzplan eingehen werde. Außerdem werden die Aemter und Gegen Ende Februar erfährt man, daß die Rebellen den Uang-ezc^klang hinab¬ Wie groß die Gefahr sein müsse, in welcher sich die herrschende Dynastie Diese befestige" sich allmälig "ut ihre Armee bekommt täglich eine stärkere Hioug-then tstug oder Tung-wang, das heißt König des Ostens, ein Mann Siao-tschn-Kuil oder Si-wang, König des Westens, ist der chinesische Ney, diesen ergiebigen Finanzplan eingehen werde. Außerdem werden die Aemter und Gegen Ende Februar erfährt man, daß die Rebellen den Uang-ezc^klang hinab¬ Wie groß die Gefahr sein müsse, in welcher sich die herrschende Dynastie Diese befestige» sich allmälig »ut ihre Armee bekommt täglich eine stärkere Hioug-then tstug oder Tung-wang, das heißt König des Ostens, ein Mann Siao-tschn-Kuil oder Si-wang, König des Westens, ist der chinesische Ney, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0262" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/96437"/> <p xml:id="ID_860" prev="#ID_859"> diesen ergiebigen Finanzplan eingehen werde. Außerdem werden die Aemter und<lb/> Ehrenbezeugungen käuflich gemacht und der Moniteur von Peking vom -Is. No¬<lb/> vember 1833 theilt eine Verordnung von 23 Punkten mit, deren jeder eine kleine<lb/> Goldmine zu werden scheint, welche in der Eitelkeit der Bewohner deö Reichs<lb/> der Mitte ihre Ergiebigkeit zu haben verspricht.</p><lb/> <p xml:id="ID_861"> Gegen Ende Februar erfährt man, daß die Rebellen den Uang-ezc^klang hinab¬<lb/> gestiegen seien und U-tschang-fu, die Hauptstadt vom Hu-pi genommen haben. Diese<lb/> Stadt zählt mehr den 400,000 Einwohner, sie ist auf dem rechten Ufer des Uang-<lb/> tze-klang gebant an den Mündungen des Han. Ans dem rechten Ufer des Han,<lb/> gegenüber von U-tschang befindet sich die Stadt Hom-Yong und auf dem rechten Ufer<lb/> die unendlichen Vorstädte. Hier-fung war nicht wenig aufgebracht, als er deu Verlust<lb/> dieser wichtigen Punkte erfahren. Er erließ ein neues Decret, in welchem wieder<lb/> neue Generale ernannt werden. Der Kaiser erklärt dann, daß er dem langsamen<lb/> und talentlosen Sir gewiß einen angenehmen Dienst erwiese, wenn er ihn dnrch<lb/> dessen Hinrichtung ans der Verlegenheit ziehen würde. Er wird also blos seiner<lb/> Würde als Vicekönig der beiden Knäng entsetzt »ud der Pfaufeder mit zwei<lb/> Augen beraubt, er bleibt aber Commissär der Regierung und interimistischer Gou¬<lb/> verneur der beiden Knäng.</p><lb/> <p xml:id="ID_862"> Wie groß die Gefahr sein müsse, in welcher sich die herrschende Dynastie<lb/> schon im Anfange des Jahres 1833 befunden, beweist die bekannte Aufforderung<lb/> vom 13. März an die Consuln der europäischen Mächte in Schang-Hai. Die<lb/> „Barbaren" werden nun um Hilfe angerufen. Doch ist nicht wahrscheinlich, daß<lb/> die Engländer oder Amerikaner große Lust haben, den Insurgenten entgegen¬<lb/> zutreten.</p><lb/> <p xml:id="ID_863"> Diese befestige» sich allmälig »ut ihre Armee bekommt täglich eine stärkere<lb/> Organisation. Es stehen fünf Könige an der Spitze. Der General en Chef,<lb/> Rung-hier-tsinsn, der den Titel, Tai-ping-wang, das heißt großer Friedens¬<lb/> könig, führt, ist ein Mann von hoher Gestalt, sonngebräuntem Gesicht und von<lb/> brennendem sicherem Blicke. Er ist ungefähr 40 Jahre alt »ut blos seine Haupt¬<lb/> haare sind grau. Man spricht ihm ungewöhnlichen Muth zu. Seiner Aus¬<lb/> sprache nach muß er aus dem Lande sein, doch weiß man nichts Genaues<lb/> hierüber.</p><lb/> <p xml:id="ID_864"> Hioug-then tstug oder Tung-wang, das heißt König des Ostens, ein Mann<lb/> von 33 Jahren, ist klein und schwächlich. Er ist blatternarbig und trägt einen<lb/> langen aber dünnen Schnurrbart. Er spricht mit großer Leichtigkeit, ist seinen<lb/> Untergebenen zugänglich, anch sein Geburtsort ist unbekannt, man weiß blos, daß<lb/> er mit der ältern Schwester von Tai-piug-wang verheirathet ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_865" next="#ID_866"> Siao-tschn-Kuil oder Si-wang, König des Westens, ist der chinesische Ney,<lb/> Is brave ach braves, man findet ihn immer in den ersten Reihen. Er hat ein«<lb/> elegante Gestalt und ein lebendiges und geistvolles Gesicht. Er ist sehr gelb</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0262]
diesen ergiebigen Finanzplan eingehen werde. Außerdem werden die Aemter und
Ehrenbezeugungen käuflich gemacht und der Moniteur von Peking vom -Is. No¬
vember 1833 theilt eine Verordnung von 23 Punkten mit, deren jeder eine kleine
Goldmine zu werden scheint, welche in der Eitelkeit der Bewohner deö Reichs
der Mitte ihre Ergiebigkeit zu haben verspricht.
Gegen Ende Februar erfährt man, daß die Rebellen den Uang-ezc^klang hinab¬
gestiegen seien und U-tschang-fu, die Hauptstadt vom Hu-pi genommen haben. Diese
Stadt zählt mehr den 400,000 Einwohner, sie ist auf dem rechten Ufer des Uang-
tze-klang gebant an den Mündungen des Han. Ans dem rechten Ufer des Han,
gegenüber von U-tschang befindet sich die Stadt Hom-Yong und auf dem rechten Ufer
die unendlichen Vorstädte. Hier-fung war nicht wenig aufgebracht, als er deu Verlust
dieser wichtigen Punkte erfahren. Er erließ ein neues Decret, in welchem wieder
neue Generale ernannt werden. Der Kaiser erklärt dann, daß er dem langsamen
und talentlosen Sir gewiß einen angenehmen Dienst erwiese, wenn er ihn dnrch
dessen Hinrichtung ans der Verlegenheit ziehen würde. Er wird also blos seiner
Würde als Vicekönig der beiden Knäng entsetzt »ud der Pfaufeder mit zwei
Augen beraubt, er bleibt aber Commissär der Regierung und interimistischer Gou¬
verneur der beiden Knäng.
Wie groß die Gefahr sein müsse, in welcher sich die herrschende Dynastie
schon im Anfange des Jahres 1833 befunden, beweist die bekannte Aufforderung
vom 13. März an die Consuln der europäischen Mächte in Schang-Hai. Die
„Barbaren" werden nun um Hilfe angerufen. Doch ist nicht wahrscheinlich, daß
die Engländer oder Amerikaner große Lust haben, den Insurgenten entgegen¬
zutreten.
Diese befestige» sich allmälig »ut ihre Armee bekommt täglich eine stärkere
Organisation. Es stehen fünf Könige an der Spitze. Der General en Chef,
Rung-hier-tsinsn, der den Titel, Tai-ping-wang, das heißt großer Friedens¬
könig, führt, ist ein Mann von hoher Gestalt, sonngebräuntem Gesicht und von
brennendem sicherem Blicke. Er ist ungefähr 40 Jahre alt »ut blos seine Haupt¬
haare sind grau. Man spricht ihm ungewöhnlichen Muth zu. Seiner Aus¬
sprache nach muß er aus dem Lande sein, doch weiß man nichts Genaues
hierüber.
Hioug-then tstug oder Tung-wang, das heißt König des Ostens, ein Mann
von 33 Jahren, ist klein und schwächlich. Er ist blatternarbig und trägt einen
langen aber dünnen Schnurrbart. Er spricht mit großer Leichtigkeit, ist seinen
Untergebenen zugänglich, anch sein Geburtsort ist unbekannt, man weiß blos, daß
er mit der ältern Schwester von Tai-piug-wang verheirathet ist.
Siao-tschn-Kuil oder Si-wang, König des Westens, ist der chinesische Ney,
Is brave ach braves, man findet ihn immer in den ersten Reihen. Er hat ein«
elegante Gestalt und ein lebendiges und geistvolles Gesicht. Er ist sehr gelb
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