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Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band.

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fortgesetzte Isolirung von dem großen Forum der Öffentlichkeit sie bedroht. Man
darf demnach hoffen, daß bald etwas geschehen wird, um die durch das Eingehen
der Constitutionellen Zeitung entstandene Lücke vorläufig, wenn auch nur einiger¬
maßen, durch ein kleineres Organ auszufüllen, und daß außerdem der weitere
Zweck, die Partei durch ein täglich erscheinendes, großes Blatt in der Hauptstadt
wieder zu vertreten nicht aufgegeben wird. Als eS galt, die Constitntioaelle Zeitung
zu unterstützen, war gewöhnlich so große Gefahr im Verzüge, daß die Hilfsmittel
dazu von den gerade Anwesenden aufgebracht werden mußten, und mau nicht
Zeit hatte, in weiteren Kreisen Beihilfe sich zu erwirken. Hätte man über die
Gesammtheit der nach und nach bei verschiedenen Anlässen aufgebrachten Beiträge
auf einmal verfügen können, so würde eine planmäßigere Verwendung das Be¬
stelln des Blattes gesichert haben. Geht man jetzt ernstlich an die Vorbereitungen
zur Gründung eines neuen großen Organs, so wird man die Kräfte der Partei,
je nach ihrem Anhang in den verschiedenen Provinzen, herbeiziehu können. Indem
man in der vorhin angedeuteten Art eine gesellschaftliche Vcreiusbilduug erstrebt,
wird man hiefür die besten Anhaltspunkte gewinnen und zugleich sür weitere Zwecke
sich in Bereitschaft setzen. Nur wenn durch eine beständige und richtig geleitete
Mitarbeit der Presse und durch die unausgesetzte Anregung in den gebildeteren
Theilen des Volkes die parlamentarische Opposition einen Rückhalt gewinnt,
auf dem sie süßen kann, der ihren Muth belebt und ihren Kämpfen die Beach¬
tung und Anerkennung des Landes vermittelt, kann ans ihrer Thätigkeit eine
allmähliche Verwirklichung der von ihr verfochtenen Principien erwachsen; abge¬
schnitten von diesen nothwendigen Wurzeln alles politischen Lebens, würde weder
Kenntniß, noch Beredsamkeit, noch die unbeugsamste Ausdauer im Parlament die
stufenweise Schwächung und das endliche Zerfallen der constitutionellen Partei
abwenden können.




Die Armenfchulen in England.
3.

Die 90 bis "100 raMck-LvIwoK in London haben einen gemeinschaftlichen
Anhaltspunkt in der KaMzä-sÄwnl-Union, sind aber im Uebrigen durchaus
selbstständig und agiren unter höchst verschiedenen Bedingungen. In Natcliff,
einer Gegend bei den oft- und westindischen Docks, hat sich ein Geistlicher nieder¬
gelassen, um die verlassenen Matroscnkinder bei sich zu versammeln; ich traf
ihn in Finsbnry, woselbst er von Haus zu Haus hierzu Beiträge einsammelte.
In Lambcth hat ein Privatmann, Mr. Henry Beaufoy, eine raMü-"c,tlo"l
erbaut, ein großes hübsches Gebäude, welches ihm 10,000 -F Se. kostet, und


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fortgesetzte Isolirung von dem großen Forum der Öffentlichkeit sie bedroht. Man
darf demnach hoffen, daß bald etwas geschehen wird, um die durch das Eingehen
der Constitutionellen Zeitung entstandene Lücke vorläufig, wenn auch nur einiger¬
maßen, durch ein kleineres Organ auszufüllen, und daß außerdem der weitere
Zweck, die Partei durch ein täglich erscheinendes, großes Blatt in der Hauptstadt
wieder zu vertreten nicht aufgegeben wird. Als eS galt, die Constitntioaelle Zeitung
zu unterstützen, war gewöhnlich so große Gefahr im Verzüge, daß die Hilfsmittel
dazu von den gerade Anwesenden aufgebracht werden mußten, und mau nicht
Zeit hatte, in weiteren Kreisen Beihilfe sich zu erwirken. Hätte man über die
Gesammtheit der nach und nach bei verschiedenen Anlässen aufgebrachten Beiträge
auf einmal verfügen können, so würde eine planmäßigere Verwendung das Be¬
stelln des Blattes gesichert haben. Geht man jetzt ernstlich an die Vorbereitungen
zur Gründung eines neuen großen Organs, so wird man die Kräfte der Partei,
je nach ihrem Anhang in den verschiedenen Provinzen, herbeiziehu können. Indem
man in der vorhin angedeuteten Art eine gesellschaftliche Vcreiusbilduug erstrebt,
wird man hiefür die besten Anhaltspunkte gewinnen und zugleich sür weitere Zwecke
sich in Bereitschaft setzen. Nur wenn durch eine beständige und richtig geleitete
Mitarbeit der Presse und durch die unausgesetzte Anregung in den gebildeteren
Theilen des Volkes die parlamentarische Opposition einen Rückhalt gewinnt,
auf dem sie süßen kann, der ihren Muth belebt und ihren Kämpfen die Beach¬
tung und Anerkennung des Landes vermittelt, kann ans ihrer Thätigkeit eine
allmähliche Verwirklichung der von ihr verfochtenen Principien erwachsen; abge¬
schnitten von diesen nothwendigen Wurzeln alles politischen Lebens, würde weder
Kenntniß, noch Beredsamkeit, noch die unbeugsamste Ausdauer im Parlament die
stufenweise Schwächung und das endliche Zerfallen der constitutionellen Partei
abwenden können.




Die Armenfchulen in England.
3.

Die 90 bis "100 raMck-LvIwoK in London haben einen gemeinschaftlichen
Anhaltspunkt in der KaMzä-sÄwnl-Union, sind aber im Uebrigen durchaus
selbstständig und agiren unter höchst verschiedenen Bedingungen. In Natcliff,
einer Gegend bei den oft- und westindischen Docks, hat sich ein Geistlicher nieder¬
gelassen, um die verlassenen Matroscnkinder bei sich zu versammeln; ich traf
ihn in Finsbnry, woselbst er von Haus zu Haus hierzu Beiträge einsammelte.
In Lambcth hat ein Privatmann, Mr. Henry Beaufoy, eine raMü-»c,tlo»l
erbaut, ein großes hübsches Gebäude, welches ihm 10,000 -F Se. kostet, und


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[0147] fortgesetzte Isolirung von dem großen Forum der Öffentlichkeit sie bedroht. Man darf demnach hoffen, daß bald etwas geschehen wird, um die durch das Eingehen der Constitutionellen Zeitung entstandene Lücke vorläufig, wenn auch nur einiger¬ maßen, durch ein kleineres Organ auszufüllen, und daß außerdem der weitere Zweck, die Partei durch ein täglich erscheinendes, großes Blatt in der Hauptstadt wieder zu vertreten nicht aufgegeben wird. Als eS galt, die Constitntioaelle Zeitung zu unterstützen, war gewöhnlich so große Gefahr im Verzüge, daß die Hilfsmittel dazu von den gerade Anwesenden aufgebracht werden mußten, und mau nicht Zeit hatte, in weiteren Kreisen Beihilfe sich zu erwirken. Hätte man über die Gesammtheit der nach und nach bei verschiedenen Anlässen aufgebrachten Beiträge auf einmal verfügen können, so würde eine planmäßigere Verwendung das Be¬ stelln des Blattes gesichert haben. Geht man jetzt ernstlich an die Vorbereitungen zur Gründung eines neuen großen Organs, so wird man die Kräfte der Partei, je nach ihrem Anhang in den verschiedenen Provinzen, herbeiziehu können. Indem man in der vorhin angedeuteten Art eine gesellschaftliche Vcreiusbilduug erstrebt, wird man hiefür die besten Anhaltspunkte gewinnen und zugleich sür weitere Zwecke sich in Bereitschaft setzen. Nur wenn durch eine beständige und richtig geleitete Mitarbeit der Presse und durch die unausgesetzte Anregung in den gebildeteren Theilen des Volkes die parlamentarische Opposition einen Rückhalt gewinnt, auf dem sie süßen kann, der ihren Muth belebt und ihren Kämpfen die Beach¬ tung und Anerkennung des Landes vermittelt, kann ans ihrer Thätigkeit eine allmähliche Verwirklichung der von ihr verfochtenen Principien erwachsen; abge¬ schnitten von diesen nothwendigen Wurzeln alles politischen Lebens, würde weder Kenntniß, noch Beredsamkeit, noch die unbeugsamste Ausdauer im Parlament die stufenweise Schwächung und das endliche Zerfallen der constitutionellen Partei abwenden können. Die Armenfchulen in England. 3. Die 90 bis "100 raMck-LvIwoK in London haben einen gemeinschaftlichen Anhaltspunkt in der KaMzä-sÄwnl-Union, sind aber im Uebrigen durchaus selbstständig und agiren unter höchst verschiedenen Bedingungen. In Natcliff, einer Gegend bei den oft- und westindischen Docks, hat sich ein Geistlicher nieder¬ gelassen, um die verlassenen Matroscnkinder bei sich zu versammeln; ich traf ihn in Finsbnry, woselbst er von Haus zu Haus hierzu Beiträge einsammelte. In Lambcth hat ein Privatmann, Mr. Henry Beaufoy, eine raMü-»c,tlo»l erbaut, ein großes hübsches Gebäude, welches ihm 10,000 -F Se. kostet, und 1« '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_185875/147>, abgerufen am 27.12.2024.