Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band.macht der Banquier mit dem Gelde? -- Kr maelu, <z" lwelitb-u'. -- Was will Eines schonen Sommermorgens fuhr ich oben auf einem Omnibus von macht der Banquier mit dem Gelde? — Kr maelu, <z« lwelitb-u'. — Was will Eines schonen Sommermorgens fuhr ich oben auf einem Omnibus von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0110" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/185986"/> <p xml:id="ID_301" prev="#ID_300"> macht der Banquier mit dem Gelde? — Kr maelu, <z« lwelitb-u'. — Was will<lb/> das sagen? — Kr «vtxt in Wirksamkeit, uni Vorwögen xu vrrivxen, unä<lb/> KeKammt äaäurck seinen Xnll>el> üavon. — Richtig, aber fallen ihm dann<lb/> nicht Zinsen zu, die mir gebührten? — .la. — Was gebe ich ihm also dafür?<lb/> — Die Zinsen, die 8le selbst nielit cri>alten. — Warum behalte ich denn diese<lb/> Zinsen nicht selbst? — wem, äenn so Kann liir <Ze1ä vivdt, vio 8in es viin-<lb/> seben, ^jecien ^ugondliek ^ur /<.us^ainung deren sein. — Ganz recht, daher<lb/> wird es uns nun erklärlich, ans welche Weise Leute hier in London jährlich<lb/> -12,000 Psd. mit dem Gelde Anderer verdienen können; ja 12,000 Pfd. Ist es<lb/> nicht eigentlich der Schande werth, daß Einige so leicht so Viel verdienen ton¬<lb/> nen? ... (Zögernd) klein. — Warum nicht? sucht es recht zu begreifen. Er¬<lb/> zeigt mir der Banquier dadurch einen Dienst, daß er mein Geld für mich bewahrt?<lb/> — .la. — Ja freilich thut er das. Es gewährt dem Publicum großen Vortheil,<lb/> daß es sein Geld z. B. gegen Feuersgefahr in dem Hause des Banquiers haben<lb/> kann, welches mit großen Unkosten seinerseits gegen dieselbe gesichert ist. Was muß<lb/> aber andererseits der Banquier thun, um das Geld fruchtbringend zu machen? —<lb/> IZr muss wirksam sein. — Und? — tirai Klug, Viel gelernt immer. — Und<lb/> welche Eigenschaft muß er besonders allgemein anerkannt besitzen? Nun was<lb/> verlangt man von einem Manne, dem man sein Geld anvertraut? — Mrliol,-<lb/> Keil. — Natürlich! Wofür erhält er also die -12,000 Pfd. jährlich? — dur sei-<lb/> nen guten Kuk, kiir seine Kr/ioliung, Klugkeit uncl seine lZereitvilligKeit. —<lb/> Daraus könnt Ihr also ersehen, daß ein Jeder von uns sehr gut ein Banquier<lb/> werden kann, und wenn auch nicht mit -12,000 Pfd. jährlich, so tonnen wir uns<lb/> doch jedenfalls durch Ehrlichkeit, Klugheit und Wirksamkeit ein genügendes Aus¬<lb/> kommen verschaffen. .</p><lb/> <p xml:id="ID_302" next="#ID_303"> Eines schonen Sommermorgens fuhr ich oben auf einem Omnibus von<lb/> 6raeeeiiureli-s^cet, nach Peckham, um zufolge einer Einladung eine der Schulen<lb/> zu besuchen, die Mr. Ellis selbst hat bauen lassen. Peckham ist ein Außeupuukt<lb/> Londons in Südost, jenseits der Themse. Bei dem letzten Hanse, einem<lb/> Wirthshause „Lord Nelson" geht der Weg rechts ab, man passirt eine hölzerne<lb/> Brücke, die über den villov-droek Weidenbach führt, und befindet sich zwischen<lb/> Kornfeldern und Wiesen. Dicht an der Landstraße, auf einer grünen Wiese, liegt<lb/> einsam ein neues weißes Haus, mit rothen Dachpfanne», dies ist die Schule.<lb/> Ueber die Vvrdiele gelangt man in die inland-selmoi, Kinderschule, eine geräumige<lb/> luftige Stube, einfach, aber äußerst nett und reinlich eingerichtet; auf der einen<lb/> Seite des Zimmers sind Bänke amphitheatralisch hingestellt, um die Kinder leicht<lb/> übersehen zu können, wenn sie zum Vortreten versammelt sind. An den Wänden<lb/> hingen eine Menge colorirter Abbildungen aus dem Thier- und Pflanzenreiche,<lb/> und in einem Glasschrank standen in kleinen Gläsern allerlei Proben von Ge¬<lb/> treide, Baumwolle, Muskatnüssen, Cochenille, Mineralien n. s. w. In diesem</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0110]
macht der Banquier mit dem Gelde? — Kr maelu, <z« lwelitb-u'. — Was will
das sagen? — Kr «vtxt in Wirksamkeit, uni Vorwögen xu vrrivxen, unä
KeKammt äaäurck seinen Xnll>el> üavon. — Richtig, aber fallen ihm dann
nicht Zinsen zu, die mir gebührten? — .la. — Was gebe ich ihm also dafür?
— Die Zinsen, die 8le selbst nielit cri>alten. — Warum behalte ich denn diese
Zinsen nicht selbst? — wem, äenn so Kann liir <Ze1ä vivdt, vio 8in es viin-
seben, ^jecien ^ugondliek ^ur /<.us^ainung deren sein. — Ganz recht, daher
wird es uns nun erklärlich, ans welche Weise Leute hier in London jährlich
-12,000 Psd. mit dem Gelde Anderer verdienen können; ja 12,000 Pfd. Ist es
nicht eigentlich der Schande werth, daß Einige so leicht so Viel verdienen ton¬
nen? ... (Zögernd) klein. — Warum nicht? sucht es recht zu begreifen. Er¬
zeigt mir der Banquier dadurch einen Dienst, daß er mein Geld für mich bewahrt?
— .la. — Ja freilich thut er das. Es gewährt dem Publicum großen Vortheil,
daß es sein Geld z. B. gegen Feuersgefahr in dem Hause des Banquiers haben
kann, welches mit großen Unkosten seinerseits gegen dieselbe gesichert ist. Was muß
aber andererseits der Banquier thun, um das Geld fruchtbringend zu machen? —
IZr muss wirksam sein. — Und? — tirai Klug, Viel gelernt immer. — Und
welche Eigenschaft muß er besonders allgemein anerkannt besitzen? Nun was
verlangt man von einem Manne, dem man sein Geld anvertraut? — Mrliol,-
Keil. — Natürlich! Wofür erhält er also die -12,000 Pfd. jährlich? — dur sei-
nen guten Kuk, kiir seine Kr/ioliung, Klugkeit uncl seine lZereitvilligKeit. —
Daraus könnt Ihr also ersehen, daß ein Jeder von uns sehr gut ein Banquier
werden kann, und wenn auch nicht mit -12,000 Pfd. jährlich, so tonnen wir uns
doch jedenfalls durch Ehrlichkeit, Klugheit und Wirksamkeit ein genügendes Aus¬
kommen verschaffen. .
Eines schonen Sommermorgens fuhr ich oben auf einem Omnibus von
6raeeeiiureli-s^cet, nach Peckham, um zufolge einer Einladung eine der Schulen
zu besuchen, die Mr. Ellis selbst hat bauen lassen. Peckham ist ein Außeupuukt
Londons in Südost, jenseits der Themse. Bei dem letzten Hanse, einem
Wirthshause „Lord Nelson" geht der Weg rechts ab, man passirt eine hölzerne
Brücke, die über den villov-droek Weidenbach führt, und befindet sich zwischen
Kornfeldern und Wiesen. Dicht an der Landstraße, auf einer grünen Wiese, liegt
einsam ein neues weißes Haus, mit rothen Dachpfanne», dies ist die Schule.
Ueber die Vvrdiele gelangt man in die inland-selmoi, Kinderschule, eine geräumige
luftige Stube, einfach, aber äußerst nett und reinlich eingerichtet; auf der einen
Seite des Zimmers sind Bänke amphitheatralisch hingestellt, um die Kinder leicht
übersehen zu können, wenn sie zum Vortreten versammelt sind. An den Wänden
hingen eine Menge colorirter Abbildungen aus dem Thier- und Pflanzenreiche,
und in einem Glasschrank standen in kleinen Gläsern allerlei Proben von Ge¬
treide, Baumwolle, Muskatnüssen, Cochenille, Mineralien n. s. w. In diesem
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