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Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band.

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beliebt? Kann z. B. der Müller, welcher 13 sel>. die Woche giebt, mit einem
Male den Lohn ans 7 sed. herabsetzen und dennoch seine Leute behalten? Oder
wovon ist die Große des Lohns abhängig? Bestimmen andere Umstände den¬
selben? -- .la 2. ob Umsatz, und Handel (elle träte) Ful sins. -- Da
erwähntest d" einen wichtigen Umstand: Handel und Wandel gut. Wenn du
bei einem Gewürze'rämer ein Pfund Zucker kaufen willst und er vou dir 3, statt
früher i Pence dafür fordert, hast dn dann einen guten Handel gemacht? --
.>a! -- Sagt aber Gewürzhändler das auch -- Min gewiss nickt. -- Warum
macht er dünn einen schlechten Handel? Warum nimmt er nur 3 statt i Pence?
-- V/eil ändere für 3 I'cree verlauten. -- Und wenn du das hörst, würdest
dn natürlich bei Anderen kaufen, wenn er auf seine früheren Preise beharrte,
nicht wahr? -- .la. -- Warum verkaufen aber die Anderen billiger? -- Weil
viel /ueker aus XVestindien xokommen ist. -- Das will sagen, es ist mehr
Zucker vorhanden, als der augenblickliche Bedarf erfordert? -- ^a. -- Aber so
wie es sich mit rohen und verarbeiteten Producten verhält, so auch mit den
Arbeitern, nicht wahr? Je mehr Arbeiter vorhanden sind, desto mehr sinkt der
Arbeitslohn, und eben so, wie Du zu dem gehst, der am billigsten verkauft, so
sucht der Verkäufer auch nur die billigste Arbeit und die billigsten Arbeiter? --
,!a. -- Wir brauchten erst das Wort "rohe Producte", kann mir jemand von
Euch ein Nohprodnct nennen? -- Einer rief: l^leiseb! und die Anderen lachten.
-- Ja, mein kleiner Freund, Fleisch ist ein Nohprodnct, was wir aber erst mögen,
wenn es die Küche passirt hat. Aber ein anderes rohes Product? -- uom. --
Und damit geht es wie mit dem Zucker, der Preis desselben, beruht lediglich auf
der Güte der vorigen Ernte? -- .la. -- Und wenn ein Land mehr erntet, als
ein anderes, so hat dies Einfluß auf deu Preis, weil es sein Korn in das andere
Land einführt? -- .In. -- Ist es stets so in England gewesen? -- Avio, vor
einigen .laliren bestand liier ein Küustlielier ?reif. -- Ein künstlicher Preis?
Laßt einmal hören, was versteht Ihr darunter? -- Ls existirte ein (-leset,/.,
zalulAe dem Kein lremdes uom viae l''.rlegang eines sellr hohen /.olls ein-
xvMlrl. werden Konnte, v8 sei denn, dass das Korn im Lande boeli im
j'reise stand. -- Und dies Gesetz ist aufgehoben? -- ,1a. -- Erleiden unsre
Landleute denn dadurch keinen Verlust? -- .la, das bellaujden sie lreilielu --
Sagen sie das? Nun, was meint Ihr davon? -- Was würdet Ihr dem Land¬
mann antworten, welcher darüber klagend die Wiedereinführung deö alten Ge¬
setzes verlangte? -- l)ass er das nett verlangen Kann, wenn nielit das
besetz gleichzeitig einen Imkeren Lolln feststellt. -- Ja, wenn er aber durch
die Abschaffung früherer Verhältnisse Schaden erleidet, wie können wir ihm dann
so antworten? -- >1u, er dart ja nur mehr lÄnsield und Fleiss auk seinen ^eker-
bau verveiulen, so wird er dadurell auch seine lÄnnaluue verweliren. Ganz
sicher, und laßt uns einmal sehen, ob wir hierzu uoch etwas hinzufügen können.


beliebt? Kann z. B. der Müller, welcher 13 sel>. die Woche giebt, mit einem
Male den Lohn ans 7 sed. herabsetzen und dennoch seine Leute behalten? Oder
wovon ist die Große des Lohns abhängig? Bestimmen andere Umstände den¬
selben? — .la 2. ob Umsatz, und Handel (elle träte) Ful sins. — Da
erwähntest d» einen wichtigen Umstand: Handel und Wandel gut. Wenn du
bei einem Gewürze'rämer ein Pfund Zucker kaufen willst und er vou dir 3, statt
früher i Pence dafür fordert, hast dn dann einen guten Handel gemacht? —
.>a! — Sagt aber Gewürzhändler das auch — Min gewiss nickt. — Warum
macht er dünn einen schlechten Handel? Warum nimmt er nur 3 statt i Pence?
— V/eil ändere für 3 I'cree verlauten. — Und wenn du das hörst, würdest
dn natürlich bei Anderen kaufen, wenn er auf seine früheren Preise beharrte,
nicht wahr? — .la. — Warum verkaufen aber die Anderen billiger? — Weil
viel /ueker aus XVestindien xokommen ist. — Das will sagen, es ist mehr
Zucker vorhanden, als der augenblickliche Bedarf erfordert? — ^a. — Aber so
wie es sich mit rohen und verarbeiteten Producten verhält, so auch mit den
Arbeitern, nicht wahr? Je mehr Arbeiter vorhanden sind, desto mehr sinkt der
Arbeitslohn, und eben so, wie Du zu dem gehst, der am billigsten verkauft, so
sucht der Verkäufer auch nur die billigste Arbeit und die billigsten Arbeiter? —
,!a. — Wir brauchten erst das Wort „rohe Producte", kann mir jemand von
Euch ein Nohprodnct nennen? — Einer rief: l^leiseb! und die Anderen lachten.
— Ja, mein kleiner Freund, Fleisch ist ein Nohprodnct, was wir aber erst mögen,
wenn es die Küche passirt hat. Aber ein anderes rohes Product? — uom. —
Und damit geht es wie mit dem Zucker, der Preis desselben, beruht lediglich auf
der Güte der vorigen Ernte? — .la. — Und wenn ein Land mehr erntet, als
ein anderes, so hat dies Einfluß auf deu Preis, weil es sein Korn in das andere
Land einführt? — .In. — Ist es stets so in England gewesen? — Avio, vor
einigen .laliren bestand liier ein Küustlielier ?reif. — Ein künstlicher Preis?
Laßt einmal hören, was versteht Ihr darunter? — Ls existirte ein (-leset,/.,
zalulAe dem Kein lremdes uom viae l''.rlegang eines sellr hohen /.olls ein-
xvMlrl. werden Konnte, v8 sei denn, dass das Korn im Lande boeli im
j'reise stand. — Und dies Gesetz ist aufgehoben? — ,1a. — Erleiden unsre
Landleute denn dadurch keinen Verlust? — .la, das bellaujden sie lreilielu —
Sagen sie das? Nun, was meint Ihr davon? — Was würdet Ihr dem Land¬
mann antworten, welcher darüber klagend die Wiedereinführung deö alten Ge¬
setzes verlangte? — l)ass er das nett verlangen Kann, wenn nielit das
besetz gleichzeitig einen Imkeren Lolln feststellt. — Ja, wenn er aber durch
die Abschaffung früherer Verhältnisse Schaden erleidet, wie können wir ihm dann
so antworten? — >1u, er dart ja nur mehr lÄnsield und Fleiss auk seinen ^eker-
bau verveiulen, so wird er dadurell auch seine lÄnnaluue verweliren. Ganz
sicher, und laßt uns einmal sehen, ob wir hierzu uoch etwas hinzufügen können.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_185875/106>, abgerufen am 24.07.2024.