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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band.

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folgt den eigenen Gedanken, die on>n Gott kommen. Wenn ich durch Gottes Hilfe
Nuhe und Frieden empfinde, bricht jene in die höchste Wuth aus; in der fremden Seele,
die doch mein zu sein scheint, herrscht trostlose Verzweiflung und die andere Seele ist voller
Zutrauen." -- Mad. N., 30 Jahr alt, Mutter vo" 4 Kindern, stammt von einem
Vater, der einen hohen Grad von Reizbarkeit besitzt. Sie selbst ist sehr nervös. Seit
ihrer letzten Niederkunft (vor 1 i- Monaten) ist sie viel empfindlicher und beweglicher; sie
hatte seither mehrere hysterische Anfälle ohne Convulsionen, doch mit allgemeinem Zittern.
Aus diese letzte Niederkunft folgte Kopfweh, Betäubung, Schwindel, Leibweh, -heftige
und fast anhaltende Magcnschwerzen. Diese Symptome verschwanden bis aus den
Magenschmerz, der aussetzend ist. Von dieser Zeit bemerkt man bei Mad. N. eine un¬
widerstehliche Unbeständigkeit in ihrem Begehrungsvermögen, ohne daß dabei ihr Verstand
gestört ist. Sie ist abwechselnd heiter, traurig, zutraulich, verschlossen und sähig alles zu
unternehmen; einige Augenblicke später ist sie schwach, verzagt, von eingebildeter Furcht
eingenommen, die sie selbst sür kindisch hält. In einen solchem Zustande hörte sie
von einem im Wahnsinn vorgekommenen Kindermorde sprechen. Gleich wird sie von
der Idee befallen, ihre Kinder umzubringen; diese Idee, die seither oft wiederkehrte,
reizt sie zum Selbstmord. Die Kranke erzählt: "eines Tages schnitt ich eine Feder,
mein Kind kömmt hinzu und sogleich verspüre ich das heftigste Verlangen es zu er¬
morden. Ich widerstand dieser Anwandlung und fragte mich bei ruhigem Blute, warum
ich solche grausame Absichten hege, !und was mir dieselben einflößen könne. Dasselbe
Verlangen kehrte zurück, ich widerstand nur schwach, wurde überwunden und war im
Begriff das Verbrechen zu vollbringen. Eine neue Kraftanstrengung hielt mich zurück
und schnell fahre ich mit dem Federmesser an meine eigene Kehle und sage, es ist
besser, böses Weib, daß du umkommst." Mad. N. geht freiwillig in die Irrenanstalt.
Bei ihrer Ankunft daselbst sind ihre Reden und Handlungen vollkommen vernünftig.
Die Kranke ist sonst gesprächig und arbeitsam; sie erzählt ohne Schauder die Geschichte
ihrer Krankheit, schenkt dem Arzt viel Zutrauen und frägt mit einer Art von Ungeduld,
welche Mittel zu ihrer Heilung angewandt würden. Nichts desto weniger ist sie doch
mit sich selbst unzufrieden; sie beklagt sich über ihre Gleichgiltigkeit für ihr Hauswesen,
Gatten und Kinder, daß sie nicht an dieselben denke, und über ihre neue Lage. 14 Tage
nach ihrem Eintritt stellten sich bei ihr folgende Erscheinungen ein: allgemeine Unbehag-
lichkeit, Kopfweh, dumpfer Schmerz in der Magengegend, die Zunge schleimig belegt,
bitterer Geschmack, gelbliche Gesichtsfarbe, traurige Physiognomie, seltsame Gesichtszüge,
Geschwätzigkeit, Drang, ihren Platz oft zu verwechseln, verkehrte Ideen, dieses gewöhnlich
beim Aufwachen; sogleich suchte sie allerhand Zerstreuung, sie arbeitet, -geht, spricht viel
und scherzt mit ihren Gefährten; ihr Schlaf ist sehr leise, durch das geringste Geräusch
fährt sie aus ihm auf. 7 Tage nachher, nachdem einige Tage vorher die Regeln spar¬
sam geflossen waren, hört alle Aufregung auf, an deren Stelle Traurigkeit tritt. Sie
entfernt sich von ihren Gefährten, spricht wenig, ist traurig, tiefsinnig, vergießt Thränen; sie
empfindet Magenschmerz, zuleiten Gefühl von Hunger; Schwefelgeruch, der sie ersticke; Be¬
klemmung, seltener, trockener Husten, besonders des Nachts; Hartleibigkeit, häufigere und
hartnäckigen Morbidem. 8 Tage nachher befand sie sich ziemlich wohl; ihr physischer
Zustand ist ziemlich beruhigend, kein böser Gedanke stört ihr Wohlbefinden, was der
Kranken Hoffnung zu einer baldigen Genesung macht/ Einen Monat nachher empfängt
sie ihren Gemahl und ihre Tochter mit großer Freude; gegen ihr Kind verschwendet sie


folgt den eigenen Gedanken, die on>n Gott kommen. Wenn ich durch Gottes Hilfe
Nuhe und Frieden empfinde, bricht jene in die höchste Wuth aus; in der fremden Seele,
die doch mein zu sein scheint, herrscht trostlose Verzweiflung und die andere Seele ist voller
Zutrauen." — Mad. N., 30 Jahr alt, Mutter vo» 4 Kindern, stammt von einem
Vater, der einen hohen Grad von Reizbarkeit besitzt. Sie selbst ist sehr nervös. Seit
ihrer letzten Niederkunft (vor 1 i- Monaten) ist sie viel empfindlicher und beweglicher; sie
hatte seither mehrere hysterische Anfälle ohne Convulsionen, doch mit allgemeinem Zittern.
Aus diese letzte Niederkunft folgte Kopfweh, Betäubung, Schwindel, Leibweh, -heftige
und fast anhaltende Magcnschwerzen. Diese Symptome verschwanden bis aus den
Magenschmerz, der aussetzend ist. Von dieser Zeit bemerkt man bei Mad. N. eine un¬
widerstehliche Unbeständigkeit in ihrem Begehrungsvermögen, ohne daß dabei ihr Verstand
gestört ist. Sie ist abwechselnd heiter, traurig, zutraulich, verschlossen und sähig alles zu
unternehmen; einige Augenblicke später ist sie schwach, verzagt, von eingebildeter Furcht
eingenommen, die sie selbst sür kindisch hält. In einen solchem Zustande hörte sie
von einem im Wahnsinn vorgekommenen Kindermorde sprechen. Gleich wird sie von
der Idee befallen, ihre Kinder umzubringen; diese Idee, die seither oft wiederkehrte,
reizt sie zum Selbstmord. Die Kranke erzählt: „eines Tages schnitt ich eine Feder,
mein Kind kömmt hinzu und sogleich verspüre ich das heftigste Verlangen es zu er¬
morden. Ich widerstand dieser Anwandlung und fragte mich bei ruhigem Blute, warum
ich solche grausame Absichten hege, !und was mir dieselben einflößen könne. Dasselbe
Verlangen kehrte zurück, ich widerstand nur schwach, wurde überwunden und war im
Begriff das Verbrechen zu vollbringen. Eine neue Kraftanstrengung hielt mich zurück
und schnell fahre ich mit dem Federmesser an meine eigene Kehle und sage, es ist
besser, böses Weib, daß du umkommst." Mad. N. geht freiwillig in die Irrenanstalt.
Bei ihrer Ankunft daselbst sind ihre Reden und Handlungen vollkommen vernünftig.
Die Kranke ist sonst gesprächig und arbeitsam; sie erzählt ohne Schauder die Geschichte
ihrer Krankheit, schenkt dem Arzt viel Zutrauen und frägt mit einer Art von Ungeduld,
welche Mittel zu ihrer Heilung angewandt würden. Nichts desto weniger ist sie doch
mit sich selbst unzufrieden; sie beklagt sich über ihre Gleichgiltigkeit für ihr Hauswesen,
Gatten und Kinder, daß sie nicht an dieselben denke, und über ihre neue Lage. 14 Tage
nach ihrem Eintritt stellten sich bei ihr folgende Erscheinungen ein: allgemeine Unbehag-
lichkeit, Kopfweh, dumpfer Schmerz in der Magengegend, die Zunge schleimig belegt,
bitterer Geschmack, gelbliche Gesichtsfarbe, traurige Physiognomie, seltsame Gesichtszüge,
Geschwätzigkeit, Drang, ihren Platz oft zu verwechseln, verkehrte Ideen, dieses gewöhnlich
beim Aufwachen; sogleich suchte sie allerhand Zerstreuung, sie arbeitet, -geht, spricht viel
und scherzt mit ihren Gefährten; ihr Schlaf ist sehr leise, durch das geringste Geräusch
fährt sie aus ihm auf. 7 Tage nachher, nachdem einige Tage vorher die Regeln spar¬
sam geflossen waren, hört alle Aufregung auf, an deren Stelle Traurigkeit tritt. Sie
entfernt sich von ihren Gefährten, spricht wenig, ist traurig, tiefsinnig, vergießt Thränen; sie
empfindet Magenschmerz, zuleiten Gefühl von Hunger; Schwefelgeruch, der sie ersticke; Be¬
klemmung, seltener, trockener Husten, besonders des Nachts; Hartleibigkeit, häufigere und
hartnäckigen Morbidem. 8 Tage nachher befand sie sich ziemlich wohl; ihr physischer
Zustand ist ziemlich beruhigend, kein böser Gedanke stört ihr Wohlbefinden, was der
Kranken Hoffnung zu einer baldigen Genesung macht/ Einen Monat nachher empfängt
sie ihren Gemahl und ihre Tochter mit großer Freude; gegen ihr Kind verschwendet sie


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[0408] folgt den eigenen Gedanken, die on>n Gott kommen. Wenn ich durch Gottes Hilfe Nuhe und Frieden empfinde, bricht jene in die höchste Wuth aus; in der fremden Seele, die doch mein zu sein scheint, herrscht trostlose Verzweiflung und die andere Seele ist voller Zutrauen." — Mad. N., 30 Jahr alt, Mutter vo» 4 Kindern, stammt von einem Vater, der einen hohen Grad von Reizbarkeit besitzt. Sie selbst ist sehr nervös. Seit ihrer letzten Niederkunft (vor 1 i- Monaten) ist sie viel empfindlicher und beweglicher; sie hatte seither mehrere hysterische Anfälle ohne Convulsionen, doch mit allgemeinem Zittern. Aus diese letzte Niederkunft folgte Kopfweh, Betäubung, Schwindel, Leibweh, -heftige und fast anhaltende Magcnschwerzen. Diese Symptome verschwanden bis aus den Magenschmerz, der aussetzend ist. Von dieser Zeit bemerkt man bei Mad. N. eine un¬ widerstehliche Unbeständigkeit in ihrem Begehrungsvermögen, ohne daß dabei ihr Verstand gestört ist. Sie ist abwechselnd heiter, traurig, zutraulich, verschlossen und sähig alles zu unternehmen; einige Augenblicke später ist sie schwach, verzagt, von eingebildeter Furcht eingenommen, die sie selbst sür kindisch hält. In einen solchem Zustande hörte sie von einem im Wahnsinn vorgekommenen Kindermorde sprechen. Gleich wird sie von der Idee befallen, ihre Kinder umzubringen; diese Idee, die seither oft wiederkehrte, reizt sie zum Selbstmord. Die Kranke erzählt: „eines Tages schnitt ich eine Feder, mein Kind kömmt hinzu und sogleich verspüre ich das heftigste Verlangen es zu er¬ morden. Ich widerstand dieser Anwandlung und fragte mich bei ruhigem Blute, warum ich solche grausame Absichten hege, !und was mir dieselben einflößen könne. Dasselbe Verlangen kehrte zurück, ich widerstand nur schwach, wurde überwunden und war im Begriff das Verbrechen zu vollbringen. Eine neue Kraftanstrengung hielt mich zurück und schnell fahre ich mit dem Federmesser an meine eigene Kehle und sage, es ist besser, böses Weib, daß du umkommst." Mad. N. geht freiwillig in die Irrenanstalt. Bei ihrer Ankunft daselbst sind ihre Reden und Handlungen vollkommen vernünftig. Die Kranke ist sonst gesprächig und arbeitsam; sie erzählt ohne Schauder die Geschichte ihrer Krankheit, schenkt dem Arzt viel Zutrauen und frägt mit einer Art von Ungeduld, welche Mittel zu ihrer Heilung angewandt würden. Nichts desto weniger ist sie doch mit sich selbst unzufrieden; sie beklagt sich über ihre Gleichgiltigkeit für ihr Hauswesen, Gatten und Kinder, daß sie nicht an dieselben denke, und über ihre neue Lage. 14 Tage nach ihrem Eintritt stellten sich bei ihr folgende Erscheinungen ein: allgemeine Unbehag- lichkeit, Kopfweh, dumpfer Schmerz in der Magengegend, die Zunge schleimig belegt, bitterer Geschmack, gelbliche Gesichtsfarbe, traurige Physiognomie, seltsame Gesichtszüge, Geschwätzigkeit, Drang, ihren Platz oft zu verwechseln, verkehrte Ideen, dieses gewöhnlich beim Aufwachen; sogleich suchte sie allerhand Zerstreuung, sie arbeitet, -geht, spricht viel und scherzt mit ihren Gefährten; ihr Schlaf ist sehr leise, durch das geringste Geräusch fährt sie aus ihm auf. 7 Tage nachher, nachdem einige Tage vorher die Regeln spar¬ sam geflossen waren, hört alle Aufregung auf, an deren Stelle Traurigkeit tritt. Sie entfernt sich von ihren Gefährten, spricht wenig, ist traurig, tiefsinnig, vergießt Thränen; sie empfindet Magenschmerz, zuleiten Gefühl von Hunger; Schwefelgeruch, der sie ersticke; Be¬ klemmung, seltener, trockener Husten, besonders des Nachts; Hartleibigkeit, häufigere und hartnäckigen Morbidem. 8 Tage nachher befand sie sich ziemlich wohl; ihr physischer Zustand ist ziemlich beruhigend, kein böser Gedanke stört ihr Wohlbefinden, was der Kranken Hoffnung zu einer baldigen Genesung macht/ Einen Monat nachher empfängt sie ihren Gemahl und ihre Tochter mit großer Freude; gegen ihr Kind verschwendet sie

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_94440/408>, abgerufen am 22.12.2024.