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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band.

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sogar monatelang nicht. Für Mount Alexander dagegen, der für gewöhnlich
sehr an Dürre leidet, war dieser Winter vortheilchaft.

Die Frage, wieviel der Einzelne, beim Goldgraben gewinnt, läßt sich für
jetzt kaum feststellen, da die Angaben so äußerst widersprechend und sehr wenig
zuverlässig siud. Im Ganzen ist das. Geschäft als eine Lotterie zu betrachten, in
der nur sehr Wenige große Loose ziehen, und es ist noch sehr die Frage, ob der
Gesammtertrag der Goldgruben die in Folge ihrer Entdeckung aufgewendeten
Kosten,' bis jetzt gedeckt hat. Einzelne wichtige Funde erregen ungeheures
Aufsehen, und darüber vergessen die Leute/ daß man von den vielen fehlgeschla¬
genen ^ Unternehmungen gar nicht spricht. Die ausgegebenen Erlaubnißscheine
geben keinen sichern Maßstab, da Viele in abgelegenen Thalern und Schluchten
waschen, und das Geld für den Erlaubnißschein ersparen. Nur uach den Angaben
der Goldgräber selbst kann man sich ein ungefähres Urtheil bilden. Die ersten
400 in Ophir verdienten durchschnittlich 10 öd. täglich; aber ihr Verdienst war
sehr ungleich. Mr. Forbes, ein Regierungscommissär, stellt es als Erfahrungs¬
satz aus, , daß wo Einer 20 oder 30 Pfund Sterling täglich verdient, 50 10
und i9 kaum ihre Nationen verdienen. Eine Zeitung schlägt den Durchschnitts¬
ertrag aus 2, allerhöchstens 3 Pfd. wöchentlich an; im Turon rechnete man wenig
mehr als 1 Pfund Sterling wöchentlich. Vergleicht man alle die verschiedenen
Angaben mit einander, so müssen zu der Zeit, wo wöchentlich g--6000 Unzen
nach den verschiedenen Hauptstädten gelangten, mindestens 25,000 Menschen in
den Golddistricten gearbeitet haben. Viele von diesen waren ganz ungeeignet zu
der anstrengenden Arbeit und mußten sie bald wieder aufgeben. Das gäbe eher
etwas über 1 Pfd. die Woche pr. Person.

So gering aber auch im Vergleich mit der anstrengenden Arbeit der Einzeln¬
verdienst ist, so ungeheuer ist der Gesammtertrag der Goldfelder. Ju den weni-
gen Monaten vom Juni bis zum 6. December,vorigen Jahres ist für 329,79? Pfo.
Gold aus Australien ausgeführt worden, und seitdem hat der Ertrag noch zu¬
genommen. Californien und Nußland zeigen sich noch nicht erschöpft, und die
jährliche Zufuhr an Gold verspricht achtmal größer zu werden, als sie Anfang
dieses Jahrhunderts war.




Charakterbilder aus Her deutschen Nestaurations-
literatur.
Ludwig Achin von Arnim.
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Wir haben im vorigen Abschnitt die Eigenthümlichkeiten in Arnim's Poesie,
die uns sonst unerklärlich sein müßten, mit der allgemeinen Richtung der Zeit in
Verbindung zu bringen gesucht. Wir gehen nunmehr auf das Einzelne über.


sogar monatelang nicht. Für Mount Alexander dagegen, der für gewöhnlich
sehr an Dürre leidet, war dieser Winter vortheilchaft.

Die Frage, wieviel der Einzelne, beim Goldgraben gewinnt, läßt sich für
jetzt kaum feststellen, da die Angaben so äußerst widersprechend und sehr wenig
zuverlässig siud. Im Ganzen ist das. Geschäft als eine Lotterie zu betrachten, in
der nur sehr Wenige große Loose ziehen, und es ist noch sehr die Frage, ob der
Gesammtertrag der Goldgruben die in Folge ihrer Entdeckung aufgewendeten
Kosten,' bis jetzt gedeckt hat. Einzelne wichtige Funde erregen ungeheures
Aufsehen, und darüber vergessen die Leute/ daß man von den vielen fehlgeschla¬
genen ^ Unternehmungen gar nicht spricht. Die ausgegebenen Erlaubnißscheine
geben keinen sichern Maßstab, da Viele in abgelegenen Thalern und Schluchten
waschen, und das Geld für den Erlaubnißschein ersparen. Nur uach den Angaben
der Goldgräber selbst kann man sich ein ungefähres Urtheil bilden. Die ersten
400 in Ophir verdienten durchschnittlich 10 öd. täglich; aber ihr Verdienst war
sehr ungleich. Mr. Forbes, ein Regierungscommissär, stellt es als Erfahrungs¬
satz aus, , daß wo Einer 20 oder 30 Pfund Sterling täglich verdient, 50 10
und i9 kaum ihre Nationen verdienen. Eine Zeitung schlägt den Durchschnitts¬
ertrag aus 2, allerhöchstens 3 Pfd. wöchentlich an; im Turon rechnete man wenig
mehr als 1 Pfund Sterling wöchentlich. Vergleicht man alle die verschiedenen
Angaben mit einander, so müssen zu der Zeit, wo wöchentlich g—6000 Unzen
nach den verschiedenen Hauptstädten gelangten, mindestens 25,000 Menschen in
den Golddistricten gearbeitet haben. Viele von diesen waren ganz ungeeignet zu
der anstrengenden Arbeit und mußten sie bald wieder aufgeben. Das gäbe eher
etwas über 1 Pfd. die Woche pr. Person.

So gering aber auch im Vergleich mit der anstrengenden Arbeit der Einzeln¬
verdienst ist, so ungeheuer ist der Gesammtertrag der Goldfelder. Ju den weni-
gen Monaten vom Juni bis zum 6. December,vorigen Jahres ist für 329,79? Pfo.
Gold aus Australien ausgeführt worden, und seitdem hat der Ertrag noch zu¬
genommen. Californien und Nußland zeigen sich noch nicht erschöpft, und die
jährliche Zufuhr an Gold verspricht achtmal größer zu werden, als sie Anfang
dieses Jahrhunderts war.




Charakterbilder aus Her deutschen Nestaurations-
literatur.
Ludwig Achin von Arnim.
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Wir haben im vorigen Abschnitt die Eigenthümlichkeiten in Arnim's Poesie,
die uns sonst unerklärlich sein müßten, mit der allgemeinen Richtung der Zeit in
Verbindung zu bringen gesucht. Wir gehen nunmehr auf das Einzelne über.


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[0304] sogar monatelang nicht. Für Mount Alexander dagegen, der für gewöhnlich sehr an Dürre leidet, war dieser Winter vortheilchaft. Die Frage, wieviel der Einzelne, beim Goldgraben gewinnt, läßt sich für jetzt kaum feststellen, da die Angaben so äußerst widersprechend und sehr wenig zuverlässig siud. Im Ganzen ist das. Geschäft als eine Lotterie zu betrachten, in der nur sehr Wenige große Loose ziehen, und es ist noch sehr die Frage, ob der Gesammtertrag der Goldgruben die in Folge ihrer Entdeckung aufgewendeten Kosten,' bis jetzt gedeckt hat. Einzelne wichtige Funde erregen ungeheures Aufsehen, und darüber vergessen die Leute/ daß man von den vielen fehlgeschla¬ genen ^ Unternehmungen gar nicht spricht. Die ausgegebenen Erlaubnißscheine geben keinen sichern Maßstab, da Viele in abgelegenen Thalern und Schluchten waschen, und das Geld für den Erlaubnißschein ersparen. Nur uach den Angaben der Goldgräber selbst kann man sich ein ungefähres Urtheil bilden. Die ersten 400 in Ophir verdienten durchschnittlich 10 öd. täglich; aber ihr Verdienst war sehr ungleich. Mr. Forbes, ein Regierungscommissär, stellt es als Erfahrungs¬ satz aus, , daß wo Einer 20 oder 30 Pfund Sterling täglich verdient, 50 10 und i9 kaum ihre Nationen verdienen. Eine Zeitung schlägt den Durchschnitts¬ ertrag aus 2, allerhöchstens 3 Pfd. wöchentlich an; im Turon rechnete man wenig mehr als 1 Pfund Sterling wöchentlich. Vergleicht man alle die verschiedenen Angaben mit einander, so müssen zu der Zeit, wo wöchentlich g—6000 Unzen nach den verschiedenen Hauptstädten gelangten, mindestens 25,000 Menschen in den Golddistricten gearbeitet haben. Viele von diesen waren ganz ungeeignet zu der anstrengenden Arbeit und mußten sie bald wieder aufgeben. Das gäbe eher etwas über 1 Pfd. die Woche pr. Person. So gering aber auch im Vergleich mit der anstrengenden Arbeit der Einzeln¬ verdienst ist, so ungeheuer ist der Gesammtertrag der Goldfelder. Ju den weni- gen Monaten vom Juni bis zum 6. December,vorigen Jahres ist für 329,79? Pfo. Gold aus Australien ausgeführt worden, und seitdem hat der Ertrag noch zu¬ genommen. Californien und Nußland zeigen sich noch nicht erschöpft, und die jährliche Zufuhr an Gold verspricht achtmal größer zu werden, als sie Anfang dieses Jahrhunderts war. Charakterbilder aus Her deutschen Nestaurations- literatur. Ludwig Achin von Arnim. ' ' ' ' > - >r. ' > >'.'^' „.^^' „ Wir haben im vorigen Abschnitt die Eigenthümlichkeiten in Arnim's Poesie, die uns sonst unerklärlich sein müßten, mit der allgemeinen Richtung der Zeit in Verbindung zu bringen gesucht. Wir gehen nunmehr auf das Einzelne über.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_94440/304>, abgerufen am 22.12.2024.