Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, II. Semester. III. Band.Olizarowski's Poesien haben gleichfalls Anspruch auf den Namen höchst inter¬ Ans dem dramatischen Felde versuchten sich: A. Gorezynski's, dessen Eng¬ Im Gebiete belletristischer Prosa ist die Neuzeit eine sehr reiche zu nennen, Olizarowski's Poesien haben gleichfalls Anspruch auf den Namen höchst inter¬ Ans dem dramatischen Felde versuchten sich: A. Gorezynski's, dessen Eng¬ Im Gebiete belletristischer Prosa ist die Neuzeit eine sehr reiche zu nennen, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0113" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/94554"/> <p xml:id="ID_285" prev="#ID_284"> Olizarowski's Poesien haben gleichfalls Anspruch auf den Namen höchst inter¬<lb/> essanter Erscheinungen. R. Zienkiewicz brachte die Lieder des Pinsker Volkes,<lb/> ein gewisser Ch. die Uebersetzung des amerikanischen Gedichts Evcmgeline,<lb/> I. Korsak diejenige der göttlichen Komödie und Syrokomlu endlich in vier Bänden<lb/> eine Uebertragung der lateinischen Poeten des 16. Jahrhunderts, als Clemens<lb/> Janicki's, des unübertroffenen Elcgiensäugers, und Sebastian Klonowicz's, des<lb/> berühmten Satyrikers</p><lb/> <p xml:id="ID_286"> Ans dem dramatischen Felde versuchten sich: A. Gorezynski's, dessen Eng¬<lb/> länder und Franzose in Krakau mit rauschendem Beifall über die Breter ging,<lb/> W. Anczyc in den Stücken: Nach dem Brande, die Rache eines.polnischen<lb/> Edelmanns, und endlich K. Bujnicki in einigen in Prosa und Versen geschriebe¬<lb/> nen Komödien. I. Koszeniowski hat sich in der letzten Zeit vou der dramatischen<lb/> Literatur fern gehalten.</p><lb/> <p xml:id="ID_287" next="#ID_288"> Im Gebiete belletristischer Prosa ist die Neuzeit eine sehr reiche zu nennen,<lb/> und alte und neue Schriftsteller haben es an mannichfaltigen Gaben nicht fehlen<lb/> lassen. Der Warschauer Staatsrath Joseph Koszeniowski, dieser so viel und so<lb/> gern gelesene Autor, hat einen vierbändigen Roman: Emeryt, und außerdem<lb/> uoch die neuen'Wanderungen eines Sonderlings, ein reizendes Buch, voller<lb/> Leben und Wahrheit, geliefert; Kraszewski, der unermüdliche und piquante Er¬<lb/> zähler veröffentlichte theils in den Warschauer und Petersburger Feuilleton's,<lb/> theils in Buchform: den letzten ans dem Hause der Siekierzyincy von dem das<lb/> Magazin für die Literatur des Auslandes in No. 62 Jahrgang 18S1 eine aus¬<lb/> führliche Kritik brachte, ferner: Die Komödianten, Dziwadla, den alten Diener,<lb/> Kordccki, und- ein baumwollenes Herz. In Aussicht stellte er eine malerische Be¬<lb/> schreibung des früheren Polens, die mit vielen Kupfern und Holzschnitten nach<lb/> Skizzen von dessen eigener Hand entworfen und in Paris von namhaften Kunst- -<lb/> tern ausgeführt, geschmückt werden soll. Vom Grafen Rzewieski erschien ein<lb/> zweibändiger Roman: Bestimmung und Güte, so wie in sieben Bänden eine<lb/> Sammlung seiner neuen Schriften, größtentheils Erzählungen, uuter denen Adam<lb/> Smigielski allein zwei Bände füllt. Goszczynöki brachte außer den Soplitzer Er¬<lb/> innerungen noch die Plaudereien im Kontusch, von denen ein Auszug unter dem<lb/> Titel: die gute, alte Zeit in No. 180—185. Jahrg. 18S1 des Morgenblatts<lb/> enthalten ist. Lucyan Siemienski das Leben Casimir Brodzinskis, aus welchem<lb/> die Hamburger literarischen und kritischen Blätter in No. 14. Is. 42. die Capitel:,<lb/> des Dichters Heimkehr, und ein Strauß Konvallicu aufnahmen, A, Kosinski<lb/> außer einem Bande Erzählungen und Legenden, noch den dreitheiligen Roman:<lb/> Das königliche Kind, P. z. L. Wilkonska die Erzählung Lorenz, L. Knnieki eine<lb/> Skizze unter dem Titel: Hof und Höfchen, A. Wieniarski einige Bände histo¬<lb/> rischer Erzählungen, so wie Wysvkie im 17. Jahrhundert; I. K. Gregorowicz<lb/> einige Bände ländlicher Bilder, S. Golebiowski in dem Buche die Zeiten Sieg-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0113]
Olizarowski's Poesien haben gleichfalls Anspruch auf den Namen höchst inter¬
essanter Erscheinungen. R. Zienkiewicz brachte die Lieder des Pinsker Volkes,
ein gewisser Ch. die Uebersetzung des amerikanischen Gedichts Evcmgeline,
I. Korsak diejenige der göttlichen Komödie und Syrokomlu endlich in vier Bänden
eine Uebertragung der lateinischen Poeten des 16. Jahrhunderts, als Clemens
Janicki's, des unübertroffenen Elcgiensäugers, und Sebastian Klonowicz's, des
berühmten Satyrikers
Ans dem dramatischen Felde versuchten sich: A. Gorezynski's, dessen Eng¬
länder und Franzose in Krakau mit rauschendem Beifall über die Breter ging,
W. Anczyc in den Stücken: Nach dem Brande, die Rache eines.polnischen
Edelmanns, und endlich K. Bujnicki in einigen in Prosa und Versen geschriebe¬
nen Komödien. I. Koszeniowski hat sich in der letzten Zeit vou der dramatischen
Literatur fern gehalten.
Im Gebiete belletristischer Prosa ist die Neuzeit eine sehr reiche zu nennen,
und alte und neue Schriftsteller haben es an mannichfaltigen Gaben nicht fehlen
lassen. Der Warschauer Staatsrath Joseph Koszeniowski, dieser so viel und so
gern gelesene Autor, hat einen vierbändigen Roman: Emeryt, und außerdem
uoch die neuen'Wanderungen eines Sonderlings, ein reizendes Buch, voller
Leben und Wahrheit, geliefert; Kraszewski, der unermüdliche und piquante Er¬
zähler veröffentlichte theils in den Warschauer und Petersburger Feuilleton's,
theils in Buchform: den letzten ans dem Hause der Siekierzyincy von dem das
Magazin für die Literatur des Auslandes in No. 62 Jahrgang 18S1 eine aus¬
führliche Kritik brachte, ferner: Die Komödianten, Dziwadla, den alten Diener,
Kordccki, und- ein baumwollenes Herz. In Aussicht stellte er eine malerische Be¬
schreibung des früheren Polens, die mit vielen Kupfern und Holzschnitten nach
Skizzen von dessen eigener Hand entworfen und in Paris von namhaften Kunst- -
tern ausgeführt, geschmückt werden soll. Vom Grafen Rzewieski erschien ein
zweibändiger Roman: Bestimmung und Güte, so wie in sieben Bänden eine
Sammlung seiner neuen Schriften, größtentheils Erzählungen, uuter denen Adam
Smigielski allein zwei Bände füllt. Goszczynöki brachte außer den Soplitzer Er¬
innerungen noch die Plaudereien im Kontusch, von denen ein Auszug unter dem
Titel: die gute, alte Zeit in No. 180—185. Jahrg. 18S1 des Morgenblatts
enthalten ist. Lucyan Siemienski das Leben Casimir Brodzinskis, aus welchem
die Hamburger literarischen und kritischen Blätter in No. 14. Is. 42. die Capitel:,
des Dichters Heimkehr, und ein Strauß Konvallicu aufnahmen, A, Kosinski
außer einem Bande Erzählungen und Legenden, noch den dreitheiligen Roman:
Das königliche Kind, P. z. L. Wilkonska die Erzählung Lorenz, L. Knnieki eine
Skizze unter dem Titel: Hof und Höfchen, A. Wieniarski einige Bände histo¬
rischer Erzählungen, so wie Wysvkie im 17. Jahrhundert; I. K. Gregorowicz
einige Bände ländlicher Bilder, S. Golebiowski in dem Buche die Zeiten Sieg-
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