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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.

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von Klein: "Der Schützling" ausgeführt, nicht ohne Erfolg, wozu vorzugsweise das
treffliche Spiel des Herrn Marr, der schon seit längerer Zeit ans diesem Theater gastirt,
beigetragen zu haben scheint. Im Opernhause hat Fräulein Liebhardt aus Wien ihr
Gastspiel beendigt, und trägt den allgemeinen Beifall des Publicums davon. -- In
Gotha hat sich Frau v. Bock (Schröter-Devrient) in einem Concert hören lassen. --
In Königsberg hat die neue Oper von Constantin Decker: "Isolde, die Gräfin von
Toulouse" keinen erheblichen Erfolg gehabt; dagegen hält sich Sobolewky's:" Der Se¬
her von Khorasan" dauernd auf dem Repertoir. Fräulein Pauline Marx verläßt
Königsberg, um nach Berlin zurückzukehren. -- In Zürich ist Richard Wagner's "Flie¬
gender Holländer" unter der Leitung des Komponisten selbst zur Aufführung ge¬
kommen. -- In Dresden ist "Johanna I., Königin von Neapel," Trauerspiel in S Ac-
ten, nach dem Französischen bearbeitet von Scharfs v. Scharffenstein, durchgefallen. --
Jenny Lind, jetzt Frau Goldschmidt, soll sich bleibend in Hamburg niederlassen wollen.
Ihr Gemahl soll bereits wegen Requisition eines Besitzthums in Unterhandlung stehen. --
Die königl. preußische Hofschauspieleriu, Frau Thomas, ist auf ihrer Gastreise plötzlich
gestorben; eben so in Paris Pauline Cuzcnt, die berühmte Reiterin, 34 Jahre alt.


Literatur.

Von der: "Geschichte der christlichen Kirche im Alter¬
thum, von Heinrich W. I. Thiersch", ist so eben der 1. Band: "Die Kirche im
apostolischen Zeitalter und die Entstehung der neutestamentlichen Schriften"
(Frankfurt a. M., Heyder und Zimmer. 1 '/s Thlr.) ausgegeben worden. Der Versasser
hat allen gelehrten Apparat bei Seite geschoben und es auf diese Weise auch für Nicht-
theologen genießbar gemacht. -- Der unermüdliche Zelot: Fr. Joh. Buß wünscht in
seinem neuesten Buche: "Die nothwendige Reform des Unterrichts und der
Erziehung der katholischen Weltgeistlichkeit" (Schaffhausen, Hurter. lV-Thlr.)
dadurch angebahnt zu sehen, daß man die katholischen Universitäten, oder mindestens
deren theologische Facultäten, auf ihre stiftuugsgemäßcn, historischen, d. h. kirchlichen
Grundlagen zurückführt. Herr Buß klagt über >Prvtcstantisirung der katholischen Uni¬
versitäten und beschwert sich bitter über "die Untcrrichtspolizei" des Staats.

Die seit länger als zehn Jahren erwartete Fortsetzung der Geschichte der Vereinig¬
ten Staaten von Nordamerika von Ban er oft ist endlich (und fast gleichzeitig Origi¬
nal und Uebersetzung) erschienen. Der 4. Band beginnt die: Geschichte der ame¬
rikanischen Revolution und geht bis 1763. (Ministerium Vute.) Diese Ge¬
schichte der amerikanischen Revolution soll 3 Bände umfassen/wird also den 4.--6. Bd.
des Gesammtwerth bilden. Da der Verfasser die frühsten Keime der Revolution im
17. Jahrhundert schon in den ersten 3 Bänden des Gesammtwerth darlegt, so wird
ein tieferes Eingehen, ein allseitiges Verständniß des i. Bandes nur nach vorausge¬
gangenem Studium derselben möglich. In del "Modernen Geschichtschreibern" (hercmsg.
v. Butan, Leipzig, Lorck), einer Sammlung, die bestimmt ist, parallel neben der "histo¬
rischen Hausbibliothek" zu gehn, ist diesem Werk (übersetzt von Drugulin) mit Recht
der erste Band eingeräumt.

Der fleißige und um die Wissenschaft durch Auffindung vergrabener Schätze reich
verdiente Archivar des Königs von Belgien, Herr Gansart, veröffentlichte 'so eben den
2. Theil der: I^ettrös inecliies 6s Ngximilisn, <wo "i'^utrione, roi ass Komsins et
empkreur, sur los sktsiros' ach ks^s-Lss. (Brüssel, Muauardt. 4 Thlr.) Mit
den darin enthaltenen os Briefen aus den Jahren 1489 -- 1S08 sind nun bis jetzt
^31 Documente-über die Angelegenheiten, jener Epoche bekannt geworden. Die 2 bei-
gegebenen Facsimiles geben uns eine deutliche Anschauung der damaligen französischen Schreib¬
weise. -- Von I.sui"idus's nistviro 6o la rvstsuralioii wurde so eben der 3. u. 4. Bd.
(16.--27. Buch) ausgegeben, welcher mit der zweiten Abdankung des Kaisers schließt.

Zur Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkun¬
gen, herausgegeben von Haupt und Sauppe, erschienen: Ausgewählte Komödien


von Klein: „Der Schützling" ausgeführt, nicht ohne Erfolg, wozu vorzugsweise das
treffliche Spiel des Herrn Marr, der schon seit längerer Zeit ans diesem Theater gastirt,
beigetragen zu haben scheint. Im Opernhause hat Fräulein Liebhardt aus Wien ihr
Gastspiel beendigt, und trägt den allgemeinen Beifall des Publicums davon. — In
Gotha hat sich Frau v. Bock (Schröter-Devrient) in einem Concert hören lassen. —
In Königsberg hat die neue Oper von Constantin Decker: „Isolde, die Gräfin von
Toulouse" keinen erheblichen Erfolg gehabt; dagegen hält sich Sobolewky's:„ Der Se¬
her von Khorasan" dauernd auf dem Repertoir. Fräulein Pauline Marx verläßt
Königsberg, um nach Berlin zurückzukehren. — In Zürich ist Richard Wagner's „Flie¬
gender Holländer" unter der Leitung des Komponisten selbst zur Aufführung ge¬
kommen. — In Dresden ist „Johanna I., Königin von Neapel," Trauerspiel in S Ac-
ten, nach dem Französischen bearbeitet von Scharfs v. Scharffenstein, durchgefallen. —
Jenny Lind, jetzt Frau Goldschmidt, soll sich bleibend in Hamburg niederlassen wollen.
Ihr Gemahl soll bereits wegen Requisition eines Besitzthums in Unterhandlung stehen. —
Die königl. preußische Hofschauspieleriu, Frau Thomas, ist auf ihrer Gastreise plötzlich
gestorben; eben so in Paris Pauline Cuzcnt, die berühmte Reiterin, 34 Jahre alt.


Literatur.

Von der: „Geschichte der christlichen Kirche im Alter¬
thum, von Heinrich W. I. Thiersch", ist so eben der 1. Band: „Die Kirche im
apostolischen Zeitalter und die Entstehung der neutestamentlichen Schriften"
(Frankfurt a. M., Heyder und Zimmer. 1 '/s Thlr.) ausgegeben worden. Der Versasser
hat allen gelehrten Apparat bei Seite geschoben und es auf diese Weise auch für Nicht-
theologen genießbar gemacht. — Der unermüdliche Zelot: Fr. Joh. Buß wünscht in
seinem neuesten Buche: „Die nothwendige Reform des Unterrichts und der
Erziehung der katholischen Weltgeistlichkeit" (Schaffhausen, Hurter. lV-Thlr.)
dadurch angebahnt zu sehen, daß man die katholischen Universitäten, oder mindestens
deren theologische Facultäten, auf ihre stiftuugsgemäßcn, historischen, d. h. kirchlichen
Grundlagen zurückführt. Herr Buß klagt über >Prvtcstantisirung der katholischen Uni¬
versitäten und beschwert sich bitter über „die Untcrrichtspolizei" des Staats.

Die seit länger als zehn Jahren erwartete Fortsetzung der Geschichte der Vereinig¬
ten Staaten von Nordamerika von Ban er oft ist endlich (und fast gleichzeitig Origi¬
nal und Uebersetzung) erschienen. Der 4. Band beginnt die: Geschichte der ame¬
rikanischen Revolution und geht bis 1763. (Ministerium Vute.) Diese Ge¬
schichte der amerikanischen Revolution soll 3 Bände umfassen/wird also den 4.—6. Bd.
des Gesammtwerth bilden. Da der Verfasser die frühsten Keime der Revolution im
17. Jahrhundert schon in den ersten 3 Bänden des Gesammtwerth darlegt, so wird
ein tieferes Eingehen, ein allseitiges Verständniß des i. Bandes nur nach vorausge¬
gangenem Studium derselben möglich. In del „Modernen Geschichtschreibern" (hercmsg.
v. Butan, Leipzig, Lorck), einer Sammlung, die bestimmt ist, parallel neben der „histo¬
rischen Hausbibliothek" zu gehn, ist diesem Werk (übersetzt von Drugulin) mit Recht
der erste Band eingeräumt.

Der fleißige und um die Wissenschaft durch Auffindung vergrabener Schätze reich
verdiente Archivar des Königs von Belgien, Herr Gansart, veröffentlichte 'so eben den
2. Theil der: I^ettrös inecliies 6s Ngximilisn, <wo «i'^utrione, roi ass Komsins et
empkreur, sur los sktsiros' ach ks^s-Lss. (Brüssel, Muauardt. 4 Thlr.) Mit
den darin enthaltenen os Briefen aus den Jahren 1489 — 1S08 sind nun bis jetzt
^31 Documente-über die Angelegenheiten, jener Epoche bekannt geworden. Die 2 bei-
gegebenen Facsimiles geben uns eine deutliche Anschauung der damaligen französischen Schreib¬
weise. — Von I.sui»idus's nistviro 6o la rvstsuralioii wurde so eben der 3. u. 4. Bd.
(16.—27. Buch) ausgegeben, welcher mit der zweiten Abdankung des Kaisers schließt.

Zur Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkun¬
gen, herausgegeben von Haupt und Sauppe, erschienen: Ausgewählte Komödien


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[0331] von Klein: „Der Schützling" ausgeführt, nicht ohne Erfolg, wozu vorzugsweise das treffliche Spiel des Herrn Marr, der schon seit längerer Zeit ans diesem Theater gastirt, beigetragen zu haben scheint. Im Opernhause hat Fräulein Liebhardt aus Wien ihr Gastspiel beendigt, und trägt den allgemeinen Beifall des Publicums davon. — In Gotha hat sich Frau v. Bock (Schröter-Devrient) in einem Concert hören lassen. — In Königsberg hat die neue Oper von Constantin Decker: „Isolde, die Gräfin von Toulouse" keinen erheblichen Erfolg gehabt; dagegen hält sich Sobolewky's:„ Der Se¬ her von Khorasan" dauernd auf dem Repertoir. Fräulein Pauline Marx verläßt Königsberg, um nach Berlin zurückzukehren. — In Zürich ist Richard Wagner's „Flie¬ gender Holländer" unter der Leitung des Komponisten selbst zur Aufführung ge¬ kommen. — In Dresden ist „Johanna I., Königin von Neapel," Trauerspiel in S Ac- ten, nach dem Französischen bearbeitet von Scharfs v. Scharffenstein, durchgefallen. — Jenny Lind, jetzt Frau Goldschmidt, soll sich bleibend in Hamburg niederlassen wollen. Ihr Gemahl soll bereits wegen Requisition eines Besitzthums in Unterhandlung stehen. — Die königl. preußische Hofschauspieleriu, Frau Thomas, ist auf ihrer Gastreise plötzlich gestorben; eben so in Paris Pauline Cuzcnt, die berühmte Reiterin, 34 Jahre alt. Literatur. Von der: „Geschichte der christlichen Kirche im Alter¬ thum, von Heinrich W. I. Thiersch", ist so eben der 1. Band: „Die Kirche im apostolischen Zeitalter und die Entstehung der neutestamentlichen Schriften" (Frankfurt a. M., Heyder und Zimmer. 1 '/s Thlr.) ausgegeben worden. Der Versasser hat allen gelehrten Apparat bei Seite geschoben und es auf diese Weise auch für Nicht- theologen genießbar gemacht. — Der unermüdliche Zelot: Fr. Joh. Buß wünscht in seinem neuesten Buche: „Die nothwendige Reform des Unterrichts und der Erziehung der katholischen Weltgeistlichkeit" (Schaffhausen, Hurter. lV-Thlr.) dadurch angebahnt zu sehen, daß man die katholischen Universitäten, oder mindestens deren theologische Facultäten, auf ihre stiftuugsgemäßcn, historischen, d. h. kirchlichen Grundlagen zurückführt. Herr Buß klagt über >Prvtcstantisirung der katholischen Uni¬ versitäten und beschwert sich bitter über „die Untcrrichtspolizei" des Staats. Die seit länger als zehn Jahren erwartete Fortsetzung der Geschichte der Vereinig¬ ten Staaten von Nordamerika von Ban er oft ist endlich (und fast gleichzeitig Origi¬ nal und Uebersetzung) erschienen. Der 4. Band beginnt die: Geschichte der ame¬ rikanischen Revolution und geht bis 1763. (Ministerium Vute.) Diese Ge¬ schichte der amerikanischen Revolution soll 3 Bände umfassen/wird also den 4.—6. Bd. des Gesammtwerth bilden. Da der Verfasser die frühsten Keime der Revolution im 17. Jahrhundert schon in den ersten 3 Bänden des Gesammtwerth darlegt, so wird ein tieferes Eingehen, ein allseitiges Verständniß des i. Bandes nur nach vorausge¬ gangenem Studium derselben möglich. In del „Modernen Geschichtschreibern" (hercmsg. v. Butan, Leipzig, Lorck), einer Sammlung, die bestimmt ist, parallel neben der „histo¬ rischen Hausbibliothek" zu gehn, ist diesem Werk (übersetzt von Drugulin) mit Recht der erste Band eingeräumt. Der fleißige und um die Wissenschaft durch Auffindung vergrabener Schätze reich verdiente Archivar des Königs von Belgien, Herr Gansart, veröffentlichte 'so eben den 2. Theil der: I^ettrös inecliies 6s Ngximilisn, <wo «i'^utrione, roi ass Komsins et empkreur, sur los sktsiros' ach ks^s-Lss. (Brüssel, Muauardt. 4 Thlr.) Mit den darin enthaltenen os Briefen aus den Jahren 1489 — 1S08 sind nun bis jetzt ^31 Documente-über die Angelegenheiten, jener Epoche bekannt geworden. Die 2 bei- gegebenen Facsimiles geben uns eine deutliche Anschauung der damaligen französischen Schreib¬ weise. — Von I.sui»idus's nistviro 6o la rvstsuralioii wurde so eben der 3. u. 4. Bd. (16.—27. Buch) ausgegeben, welcher mit der zweiten Abdankung des Kaisers schließt. Zur Sammlung griechischer und lateinischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkun¬ gen, herausgegeben von Haupt und Sauppe, erschienen: Ausgewählte Komödien

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93902/331>, abgerufen am 04.07.2024.