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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.

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10. Meine Seel' erhebt den Herrn. -- Die Auswahl derselben ist vortrefflich, und jede "
einzelne werth, vor cindercn veröffentlicht zu werden, auch wenn es sich nicht um eine
Gesammtausgabe handelt; dafür mag auch angeführt werden, daß ein Theil derselben
von Mosewius und Winterfcld als in einer oder der andern Hinsicht als ausgezeichnete
Muster hervorgehoben und besprochen worden ist. Sie sind sämmtlich über einen Choral
geschrieben, und wenn sie somit auch in der technischen Ausführung nnter einander ver¬
wandt sind, zeigen sie doch nicht weniger die Vielseitigkeit des Meisters in der indivi¬
duellsten Auffassung und Gestaltung. So ist, um nur dies Eine .zu erwähnen, in der
achten Cantate die Jnstrumentation sehr eigenthümlich, ein fortgesetztes Pizzicato der
Saiteninstrumente -- bei Bach nicht .gar häufig --, wozu die Flöte beharrlich das
Länder des Todtenglöckchens andeutet. -- Auch nach der Seite hin, daß hier ein Muster
kritischer Behandlung geboten werden sollte, ist die Auswahl einsichtig getroffen. Denn
für alle Kantaten lagen die Partituren in Bach's eigener Handschrist, für die meisten
auch die von ihm bei den eigenen Ausführungen gebrauchten und revidirten Stimmen
vor. Und diese sind von großer Wichtigkeit, da sie genauere Angaben über Tempo,
Vortrag und dergl. enthalten, welche in den rasch für den eigenen Gebrauch aufge¬
schriebenen Partituren fehlen, meistens auch kleine Verbesserungen. Diese Hilfsmittel
sind nun von Musikdirector Hauptmann, der die Redaction dieses Bandes übernommen
hat, mit Sorgfalt und Einsicht benutzt worden; seine Vorrede legt darüber Rechenschaft
ab, und enthält auch sonst sehr beachtenswerthe Bemerkungen. In der Correctur ist
er, wie wir hören, von Herrn, Organist Schellenberg unterstützt worden, reit
dieselbe ist mit musterhafter Genauigkeit ausgeführt worden; bis jetzt ist uns nur
ein Druckversehen aufgestoßen, das zu unbedeutend ist, um aufgeführt zu werden. --
Es ist daher nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß mit solchen Hilfsmitteln,
gleicher Genauigkeit und Sorgfalt in der Benutzung derselben, und in ähnlicher äuße¬
rer Ausstattung noch kein Gesangswerk des Meisters publicirt worden ist, und das Di-
rectorium hat sein Wort gelöst. Möge es nun im Stande sein, in gleicher Weise mit
jährlichen Publicationen, die dieser an Gehalt und Umfang nicht nachstehen, regelmäßig
fortzufahren. Irren wir nicht, so wird es hauptsächlich dabei auf den Eifer und die
Bereitwilligkeit ankommen, mit welcher man die weit zerstreuten, zum Theil schwer
zugänglichen, zum Theil noch unbekannten Compositionen Bach's in Autographen und
Abschriften der Bachgesellschaft zur freien Benutzung darbieten wird. Neid und Mi߬
gunst werden.sich dabei weniger schädlich erweisen, als Indolenz und Bornirtheit, vielleicht
noch schlimmere Feinde als jene. -- Die äußere Stellung der Unternehmung stellt sich
schon jetzt als recht günstig dar. Nach der Uebersicht der Bachgescllschast besteht sie aus
323 Mitgliedern, unter welchen der Kaiser von Oestreich jetzt oben ansteht, von denen
i02 Exemplare gezeichnet sind. Wie man hört, hat sich die Zahl der Mitglieder be¬
reits vermehrt, seitdem der zum Beitritt sehr einladend'"! erste Band vorliegt, und es ist
voraus zu sehen, daß dies in erhöhtem Maß namentlich im Ausland der Fall sein
wird, wenn er erst weiter bekannt geworden ist. Ob das statistische Verhältniß,, welches
ein früherer Bericht in diesen Blättern nachwies, sich wesentlich ändern werde, ist wol
die Frage. Nur von Berlin kann man kaum glauben, daß es auch ferner eine so
ausfallende Gleichgiltigkeit zeigen werde gegen ein Unternehmen, für das man von der
Metropole der Bach-Verehrung und Intelligenz ganz vorzugsweise Förderung erwarten
mußte. In Berlin sind, die dort wohnhaften Mitglieder des Directoriums ungerechnet,
neun Mitglieder der Bachgescllschast, und unter diesen befindet sich die Singakade¬
mie nicht.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitiunrt: F. W. Grunow. -- Verlag von F. L. Herbig
.in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


10. Meine Seel' erhebt den Herrn. — Die Auswahl derselben ist vortrefflich, und jede "
einzelne werth, vor cindercn veröffentlicht zu werden, auch wenn es sich nicht um eine
Gesammtausgabe handelt; dafür mag auch angeführt werden, daß ein Theil derselben
von Mosewius und Winterfcld als in einer oder der andern Hinsicht als ausgezeichnete
Muster hervorgehoben und besprochen worden ist. Sie sind sämmtlich über einen Choral
geschrieben, und wenn sie somit auch in der technischen Ausführung nnter einander ver¬
wandt sind, zeigen sie doch nicht weniger die Vielseitigkeit des Meisters in der indivi¬
duellsten Auffassung und Gestaltung. So ist, um nur dies Eine .zu erwähnen, in der
achten Cantate die Jnstrumentation sehr eigenthümlich, ein fortgesetztes Pizzicato der
Saiteninstrumente — bei Bach nicht .gar häufig —, wozu die Flöte beharrlich das
Länder des Todtenglöckchens andeutet. — Auch nach der Seite hin, daß hier ein Muster
kritischer Behandlung geboten werden sollte, ist die Auswahl einsichtig getroffen. Denn
für alle Kantaten lagen die Partituren in Bach's eigener Handschrist, für die meisten
auch die von ihm bei den eigenen Ausführungen gebrauchten und revidirten Stimmen
vor. Und diese sind von großer Wichtigkeit, da sie genauere Angaben über Tempo,
Vortrag und dergl. enthalten, welche in den rasch für den eigenen Gebrauch aufge¬
schriebenen Partituren fehlen, meistens auch kleine Verbesserungen. Diese Hilfsmittel
sind nun von Musikdirector Hauptmann, der die Redaction dieses Bandes übernommen
hat, mit Sorgfalt und Einsicht benutzt worden; seine Vorrede legt darüber Rechenschaft
ab, und enthält auch sonst sehr beachtenswerthe Bemerkungen. In der Correctur ist
er, wie wir hören, von Herrn, Organist Schellenberg unterstützt worden, reit
dieselbe ist mit musterhafter Genauigkeit ausgeführt worden; bis jetzt ist uns nur
ein Druckversehen aufgestoßen, das zu unbedeutend ist, um aufgeführt zu werden. —
Es ist daher nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß mit solchen Hilfsmitteln,
gleicher Genauigkeit und Sorgfalt in der Benutzung derselben, und in ähnlicher äuße¬
rer Ausstattung noch kein Gesangswerk des Meisters publicirt worden ist, und das Di-
rectorium hat sein Wort gelöst. Möge es nun im Stande sein, in gleicher Weise mit
jährlichen Publicationen, die dieser an Gehalt und Umfang nicht nachstehen, regelmäßig
fortzufahren. Irren wir nicht, so wird es hauptsächlich dabei auf den Eifer und die
Bereitwilligkeit ankommen, mit welcher man die weit zerstreuten, zum Theil schwer
zugänglichen, zum Theil noch unbekannten Compositionen Bach's in Autographen und
Abschriften der Bachgesellschaft zur freien Benutzung darbieten wird. Neid und Mi߬
gunst werden.sich dabei weniger schädlich erweisen, als Indolenz und Bornirtheit, vielleicht
noch schlimmere Feinde als jene. — Die äußere Stellung der Unternehmung stellt sich
schon jetzt als recht günstig dar. Nach der Uebersicht der Bachgescllschast besteht sie aus
323 Mitgliedern, unter welchen der Kaiser von Oestreich jetzt oben ansteht, von denen
i02 Exemplare gezeichnet sind. Wie man hört, hat sich die Zahl der Mitglieder be¬
reits vermehrt, seitdem der zum Beitritt sehr einladend'«! erste Band vorliegt, und es ist
voraus zu sehen, daß dies in erhöhtem Maß namentlich im Ausland der Fall sein
wird, wenn er erst weiter bekannt geworden ist. Ob das statistische Verhältniß,, welches
ein früherer Bericht in diesen Blättern nachwies, sich wesentlich ändern werde, ist wol
die Frage. Nur von Berlin kann man kaum glauben, daß es auch ferner eine so
ausfallende Gleichgiltigkeit zeigen werde gegen ein Unternehmen, für das man von der
Metropole der Bach-Verehrung und Intelligenz ganz vorzugsweise Förderung erwarten
mußte. In Berlin sind, die dort wohnhaften Mitglieder des Directoriums ungerechnet,
neun Mitglieder der Bachgescllschast, und unter diesen befindet sich die Singakade¬
mie nicht.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitiunrt: F. W. Grunow. — Verlag von F. L. Herbig
.in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


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[0250] 10. Meine Seel' erhebt den Herrn. — Die Auswahl derselben ist vortrefflich, und jede " einzelne werth, vor cindercn veröffentlicht zu werden, auch wenn es sich nicht um eine Gesammtausgabe handelt; dafür mag auch angeführt werden, daß ein Theil derselben von Mosewius und Winterfcld als in einer oder der andern Hinsicht als ausgezeichnete Muster hervorgehoben und besprochen worden ist. Sie sind sämmtlich über einen Choral geschrieben, und wenn sie somit auch in der technischen Ausführung nnter einander ver¬ wandt sind, zeigen sie doch nicht weniger die Vielseitigkeit des Meisters in der indivi¬ duellsten Auffassung und Gestaltung. So ist, um nur dies Eine .zu erwähnen, in der achten Cantate die Jnstrumentation sehr eigenthümlich, ein fortgesetztes Pizzicato der Saiteninstrumente — bei Bach nicht .gar häufig —, wozu die Flöte beharrlich das Länder des Todtenglöckchens andeutet. — Auch nach der Seite hin, daß hier ein Muster kritischer Behandlung geboten werden sollte, ist die Auswahl einsichtig getroffen. Denn für alle Kantaten lagen die Partituren in Bach's eigener Handschrist, für die meisten auch die von ihm bei den eigenen Ausführungen gebrauchten und revidirten Stimmen vor. Und diese sind von großer Wichtigkeit, da sie genauere Angaben über Tempo, Vortrag und dergl. enthalten, welche in den rasch für den eigenen Gebrauch aufge¬ schriebenen Partituren fehlen, meistens auch kleine Verbesserungen. Diese Hilfsmittel sind nun von Musikdirector Hauptmann, der die Redaction dieses Bandes übernommen hat, mit Sorgfalt und Einsicht benutzt worden; seine Vorrede legt darüber Rechenschaft ab, und enthält auch sonst sehr beachtenswerthe Bemerkungen. In der Correctur ist er, wie wir hören, von Herrn, Organist Schellenberg unterstützt worden, reit dieselbe ist mit musterhafter Genauigkeit ausgeführt worden; bis jetzt ist uns nur ein Druckversehen aufgestoßen, das zu unbedeutend ist, um aufgeführt zu werden. — Es ist daher nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß mit solchen Hilfsmitteln, gleicher Genauigkeit und Sorgfalt in der Benutzung derselben, und in ähnlicher äuße¬ rer Ausstattung noch kein Gesangswerk des Meisters publicirt worden ist, und das Di- rectorium hat sein Wort gelöst. Möge es nun im Stande sein, in gleicher Weise mit jährlichen Publicationen, die dieser an Gehalt und Umfang nicht nachstehen, regelmäßig fortzufahren. Irren wir nicht, so wird es hauptsächlich dabei auf den Eifer und die Bereitwilligkeit ankommen, mit welcher man die weit zerstreuten, zum Theil schwer zugänglichen, zum Theil noch unbekannten Compositionen Bach's in Autographen und Abschriften der Bachgesellschaft zur freien Benutzung darbieten wird. Neid und Mi߬ gunst werden.sich dabei weniger schädlich erweisen, als Indolenz und Bornirtheit, vielleicht noch schlimmere Feinde als jene. — Die äußere Stellung der Unternehmung stellt sich schon jetzt als recht günstig dar. Nach der Uebersicht der Bachgescllschast besteht sie aus 323 Mitgliedern, unter welchen der Kaiser von Oestreich jetzt oben ansteht, von denen i02 Exemplare gezeichnet sind. Wie man hört, hat sich die Zahl der Mitglieder be¬ reits vermehrt, seitdem der zum Beitritt sehr einladend'«! erste Band vorliegt, und es ist voraus zu sehen, daß dies in erhöhtem Maß namentlich im Ausland der Fall sein wird, wenn er erst weiter bekannt geworden ist. Ob das statistische Verhältniß,, welches ein früherer Bericht in diesen Blättern nachwies, sich wesentlich ändern werde, ist wol die Frage. Nur von Berlin kann man kaum glauben, daß es auch ferner eine so ausfallende Gleichgiltigkeit zeigen werde gegen ein Unternehmen, für das man von der Metropole der Bach-Verehrung und Intelligenz ganz vorzugsweise Förderung erwarten mußte. In Berlin sind, die dort wohnhaften Mitglieder des Directoriums ungerechnet, neun Mitglieder der Bachgescllschast, und unter diesen befindet sich die Singakade¬ mie nicht. Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legitiunrt: F. W. Grunow. — Verlag von F. L. Herbig .in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93902/250>, abgerufen am 04.07.2024.