Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. IV. Band.Standes in der Lyrik möglichst eingeschränkt wünschen, Aber Pctöfi ist außerdem doch Gestohlene.? Pferd. >I, Gleichwie das Staubkorn Im Sturme fährt -- So fliegt der Junge Auf schnellem Pferd. "Woher so eilig, Gcvattcrsmaun?" "Just aus der PnSzta Komm ich heran. I. Ein schön Gestüte, Das weidet dort, Das Nappenfohlcn, Das stahl des fort. />-> Ich armer Junge, Ich zieh' und reit' Nach Tur zu Markte -- Das ist uicht weit." . "Halt, guter Landmann, Das laß nur sein, Gieb ihn zurück mir. Der Napp ist mein. <i. Mein ist die Herde An jenem Ort Und mir dem Rappen Dort stahlst Du sort." ^. Doch nicht mehr höret Der Bctuar sein Wort Schon weiter jagt er Und weiter fort. . Dann blickt zurück er Doch hält er uicht; Dem Herrn'zum Troste Ruhe er und spricht: !>. "Laß diess, Gevatter, Verdrießen nicht, Dem es an Rossen Doch nicht gebricht; 10. El" Herze schloß nur Mein Busen el", lind dieses stahl mir Dein Töchterlein." -- Synagogen-Brand,vonSeppel, oder der Juqendschvifteu. Garten des Lebens,von Für größere Kinder, etwa von !) --10 Jahren an, zu Weihnachtsgeschenken Bilder aus der Traumwelt von Albrecht Gcrstell, illustrirt von Nic- pcr. I. I. Weber. Leipzig 1832. -- In bunten Gewände mit reichen Goldde- Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als vcrautwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnnvw. -- Verlag von F. L. Hevbig " in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. Die Grenzboten beginnen am 1. Januar 1832 den XI. Jahrgang. Die Standes in der Lyrik möglichst eingeschränkt wünschen, Aber Pctöfi ist außerdem doch Gestohlene.? Pferd. >I, Gleichwie das Staubkorn Im Sturme fährt — So fliegt der Junge Auf schnellem Pferd. „Woher so eilig, Gcvattcrsmaun?" „Just aus der PnSzta Komm ich heran. I. Ein schön Gestüte, Das weidet dort, Das Nappenfohlcn, Das stahl des fort. />-> Ich armer Junge, Ich zieh' und reit' Nach Tur zu Markte — Das ist uicht weit." . „Halt, guter Landmann, Das laß nur sein, Gieb ihn zurück mir. Der Napp ist mein. <i. Mein ist die Herde An jenem Ort Und mir dem Rappen Dort stahlst Du sort." ^. Doch nicht mehr höret Der Bctuar sein Wort Schon weiter jagt er Und weiter fort. . Dann blickt zurück er Doch hält er uicht; Dem Herrn'zum Troste Ruhe er und spricht: !>. „Laß diess, Gevatter, Verdrießen nicht, Dem es an Rossen Doch nicht gebricht; 10. El» Herze schloß nur Mein Busen el», lind dieses stahl mir Dein Töchterlein." — Synagogen-Brand,vonSeppel, oder der Juqendschvifteu. Garten des Lebens,von Für größere Kinder, etwa von !) —10 Jahren an, zu Weihnachtsgeschenken Bilder aus der Traumwelt von Albrecht Gcrstell, illustrirt von Nic- pcr. I. I. Weber. Leipzig 1832. — In bunten Gewände mit reichen Goldde- Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als vcrautwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnnvw. — Verlag von F. L. Hevbig » in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. Die Grenzboten beginnen am 1. Januar 1832 den XI. Jahrgang. Die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0524" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/281141"/> <p xml:id="ID_1520" prev="#ID_1519"> Standes in der Lyrik möglichst eingeschränkt wünschen, Aber Pctöfi ist außerdem doch<lb/> ein großes Dichtcrtalcnt, welches sehr verdient, n»S in schöner Form zugänglich zu werden.<lb/> Die wilde Laune, heiße Leidenschaft und schwermüthige Trunkenheit, welche wir der<lb/> Magyarcnnatur zuschreiben, ist in seinen Gedichten in so hohem Grade vorhanden, daß<lb/> sie uns Deutschen als höchst charakteristisch sür ungarisches Wesen gelten können. Eine<lb/> Probe sei das sehr schwer zu übersetzende Gedicht:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_20" type="poem"> <head> Gestohlene.? Pferd.</head> <l><lb/> >I, Gleichwie das Staubkorn<lb/> Im Sturme fährt —<lb/> So fliegt der Junge<lb/> Auf schnellem Pferd. „Woher so eilig,<lb/> Gcvattcrsmaun?"<lb/> „Just aus der PnSzta<lb/> Komm ich heran. I. Ein schön Gestüte,<lb/> Das weidet dort,<lb/> Das Nappenfohlcn,<lb/> Das stahl des fort.<lb/> />-> Ich armer Junge,<lb/> Ich zieh' und reit'<lb/> Nach Tur zu Markte —<lb/> Das ist uicht weit." . „Halt, guter Landmann,<lb/> Das laß nur sein,<lb/> Gieb ihn zurück mir.<lb/> Der Napp ist mein. <i. Mein ist die Herde<lb/> An jenem Ort<lb/> Und mir dem Rappen<lb/> Dort stahlst Du sort."<lb/> ^. Doch nicht mehr höret<lb/> Der Bctuar sein Wort<lb/> Schon weiter jagt er<lb/> Und weiter fort. . Dann blickt zurück er<lb/> Doch hält er uicht;<lb/> Dem Herrn'zum Troste<lb/> Ruhe er und spricht: !>. „Laß diess, Gevatter,<lb/> Verdrießen nicht,<lb/> Dem es an Rossen<lb/> Doch nicht gebricht;<lb/> 10. 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Ans dem Völkerleben und der Länderkunde ist manches Nützliche ein-<lb/> gestreut; die Erzählungen selbst haben eine moralische Tendenz, ohne daß diese zu¬<lb/> dringlich wird; die äußere Ausstattung ist zweckmäßig, die Bücher gehören zu den<lb/> besseren Kindcrschriftcn, welche jetzt bereits eine eigene Literatur bilden, in der leider vieles<lb/> eben so Schlechte zu finden ist, als in der Unterhaltungsleeture sür Erwachsene.</p><lb/> <div n="3"> <head> Bilder aus der Traumwelt von Albrecht Gcrstell, illustrirt von Nic-</head><lb/> <p xml:id="ID_1523"> pcr. I. I. Weber. Leipzig 1832. — In bunten Gewände mit reichen Goldde-<lb/> corationcn und vielen colorirten Bildern prüsentirt sich ein Märchenbuch sür junge<lb/> Damen von 12—16 Jahren. sieben Erzählungen sind darin, in denen die Traditionen<lb/> unsrer' Märchenwelt auf , sinnige Weise zu phantastischen Schilderungen benutzt sind.<lb/> In einzelnen Märchen schimmert eine feine Alcgvrie dnrch, welche nicht ohne Geschick<lb/> verarbeitet ist. Der Verfasser ist ein zierliches, und wie wir annehmen, junges Talent, der<lb/> Inhalt von der Art, daß auch die Mutter, welche die Lectüre ihrer Töchter streng<lb/> überwacht, das Buch ihnen unbesorgt in die Hände legen kann, weshalb wir dasselbe<lb/> als Weihnachtsgeschenk gern empfehlen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.<lb/> Als vcrautwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnnvw. — Verlag von F. L. Hevbig<lb/> » in Leipzig.<lb/> Druck von C. E. 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Standes in der Lyrik möglichst eingeschränkt wünschen, Aber Pctöfi ist außerdem doch
ein großes Dichtcrtalcnt, welches sehr verdient, n»S in schöner Form zugänglich zu werden.
Die wilde Laune, heiße Leidenschaft und schwermüthige Trunkenheit, welche wir der
Magyarcnnatur zuschreiben, ist in seinen Gedichten in so hohem Grade vorhanden, daß
sie uns Deutschen als höchst charakteristisch sür ungarisches Wesen gelten können. Eine
Probe sei das sehr schwer zu übersetzende Gedicht:
Gestohlene.? Pferd.
>I, Gleichwie das Staubkorn
Im Sturme fährt —
So fliegt der Junge
Auf schnellem Pferd. „Woher so eilig,
Gcvattcrsmaun?"
„Just aus der PnSzta
Komm ich heran. I. Ein schön Gestüte,
Das weidet dort,
Das Nappenfohlcn,
Das stahl des fort.
/>-> Ich armer Junge,
Ich zieh' und reit'
Nach Tur zu Markte —
Das ist uicht weit." . „Halt, guter Landmann,
Das laß nur sein,
Gieb ihn zurück mir.
Der Napp ist mein. <i. Mein ist die Herde
An jenem Ort
Und mir dem Rappen
Dort stahlst Du sort."
^. Doch nicht mehr höret
Der Bctuar sein Wort
Schon weiter jagt er
Und weiter fort. . Dann blickt zurück er
Doch hält er uicht;
Dem Herrn'zum Troste
Ruhe er und spricht: !>. „Laß diess, Gevatter,
Verdrießen nicht,
Dem es an Rossen
Doch nicht gebricht;
10. El» Herze schloß nur
Mein Busen el»,
lind dieses stahl mir
Dein Töchterlein." —
Synagogen-Brand,vonSeppel, oder der
Juqendschvifteu. Garten des Lebens,von
Gutenberg und seine
G. Nicritz. — Blüthen und Früchte aus dem
Fr. Ahlfcld, W. O. von Horn, W. Müller und A.
Erfindung, von G. Nicritz. — Der Tyroler Kampf, von Gg. A. Winter. —
Die Pilgerreise nach dem heiligen Lande, von Dr. Fr. Schwed. — Sämmtlich
bei Im. Tr. Woller, Leipzig.
Für größere Kinder, etwa von !) —10 Jahren an, zu Weihnachtsgeschenken
wvhlgccignet. Ans dem Völkerleben und der Länderkunde ist manches Nützliche ein-
gestreut; die Erzählungen selbst haben eine moralische Tendenz, ohne daß diese zu¬
dringlich wird; die äußere Ausstattung ist zweckmäßig, die Bücher gehören zu den
besseren Kindcrschriftcn, welche jetzt bereits eine eigene Literatur bilden, in der leider vieles
eben so Schlechte zu finden ist, als in der Unterhaltungsleeture sür Erwachsene.
Bilder aus der Traumwelt von Albrecht Gcrstell, illustrirt von Nic-
pcr. I. I. Weber. Leipzig 1832. — In bunten Gewände mit reichen Goldde-
corationcn und vielen colorirten Bildern prüsentirt sich ein Märchenbuch sür junge
Damen von 12—16 Jahren. sieben Erzählungen sind darin, in denen die Traditionen
unsrer' Märchenwelt auf , sinnige Weise zu phantastischen Schilderungen benutzt sind.
In einzelnen Märchen schimmert eine feine Alcgvrie dnrch, welche nicht ohne Geschick
verarbeitet ist. Der Verfasser ist ein zierliches, und wie wir annehmen, junges Talent, der
Inhalt von der Art, daß auch die Mutter, welche die Lectüre ihrer Töchter streng
überwacht, das Buch ihnen unbesorgt in die Hände legen kann, weshalb wir dasselbe
als Weihnachtsgeschenk gern empfehlen.
Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als vcrautwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnnvw. — Verlag von F. L. Hevbig
» in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
Die Grenzboten beginnen am 1. Januar 1832 den XI. Jahrgang. Die
unterzeichnete Aerlagshandluug erlaubt sich zur Pränumeration desselben einzuladen,
und bemerkt, daß alle Buchhandlungen'und Postämter Bestellungen annehmen.
LttMg, im December 18ü'l. Fr. Lttdw. Herbig.
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