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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band.

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Jahren schon in Deutschland gesehen, als sie den Rhein besuchte? -- Nein. --
Er schwieg eine Minute ganz verdutzt über mein räthselhaftes Benehmen, zuletzt
aber konnte er sich nicht mehr halten, und fragte in halb verzweifeltem Tone:
Aber, mein Gott, wo werden Sie denn unsere Königin einmal sehen? -- Sein
Erstaunen erstieg den höchsten Gipfel, als ich ihm jetzt trocken und unerbittlich
erklärte, daß ich die Nothwendigkeit, seine Königin zu sehen, durchaus nicht ein¬
sähe, und daß es für mich in London viel interessantere Schauspiele gebe, als das
Gesicht seiner Königin. Er strich die Segel, kam jedoch gleich wieder auf seine
Königin zu sprechen. Er hatte von dem prächtigen Empfang gehört, den seine
Königin am Rhein erhalten; ob das richtig, und wahr sei? -- Ich bestätigte
Alles, was die englischen Zeitungen darüber gemeldet hatten, und hob mich da¬
durch sehr in seiner Achtung. Auch das Feuerwerk in Köln am Rhein, sagte ich,
habe seines Gleichen nie gehabt. Allein da geriethen wir aus einen Punkt, wo
in dem loyalen Barbier plötzlich der freie Brite erwachte: auf den Kostenpunkt.
Wer hat das Feuerwerk bezahlt, der König oder der Staat? -- Ich glaube, der
Staat! erwiederte ich absichtlich. -- Das würden wir nicht thun! 'W" >von!ä
not allow eine! rief er mehrmals, indem er bei dem Wir sich mit dem Finger
feierlich aus die Brust klopfte.

Ich ließ Mr. Lather in Gedanken über seine Königin und die Sonderlinge,
die es unter den Deutschen gebe, sitzen, und ging nach Finsbnry Circus, wo ich
erfuhr, daß die Familie, der mein Besuch galt, in Brighton sei und mich dahin
freundlichst einlade. Also nach Brigthon. In einem Waggon zweiter Klasse sitzt
mir ein vierschrötiger Pächter gegenüber, dessen festes und feistes Gesicht ans un¬
geräuchertem Schinken geschnitten schien. Zufriedenheit mit Gott und der Welt,
ja selbst mit Sir Robert Peel und der Aufhebung der Korngesetze strahlte von
den Wangen des ehrlichen Farmers, die winzigen grauen Aeuglein aber, obgleich
sie Mühe hatten, die fetten Lider so weit in die Höh zu schlagen, um Himmel
und Erde zu erkennen, versuchten zuweilen einen schelmischen Strahl auf mich zu
schießen. Ich gewahrte dies Anfangs nicht, weil ich in Bewunderung seiner kur¬
zen Stierbeinchen vertieft war. Bald jedoch nahm seine Aufmerksamkeit einen fast
beunruhigenden Charakter an. Er beäugelte mich, den Kopf bald nach rechts,
bald nach links neigend, wie eine Dogge, die mit einem kleinen Mops Bekannt¬
schaft machen will. Dann zog er plötzlich ein Blatt Papier und einen Bleistift
ans der Tasche, schrieb einige Zeilen darauf und überreichte mir's, rieb sich dann
die Hände, und beobachtete die Wirkung seines Aktenstücks. Sich mündlich zu
verständigen war unmöglich, weil das Gerassel der Waggons auf Viaducteu und
in Tunnels jeden Laut übertönte. Ich antwortete daher ebenfalls schriftlich. Seine
Note lautete: "Frage. Ob Gott der Allmächtige, wenn er im Wirbelwind
nach Frankreich kommt, seinen Paß vorzeigen muß?" -- Guter Pächter, dein Ab-
schen vor der -"domin-itivn des französischen Paßwesens ist gerecht, aber wart', ich
will dich doppelt enttäuschen. Meine Gegennote: "Es scheint mir zweifelhaft, daß
der liebe Gott überhaupt jemals nach Frankreich kommt. In Deutschland aber
wäre es für ihn sicherlich gerathen, einen Paß mitzubringen, gleichviel, ob er per
Wirbelwind oder per Säuseln reist. So spricht ans Erfahrung"


Ein Deutscher.

Mein Pachter faßte sich gar nicht vor Erstannen. Allein obgleich er hörte,
daß die "Adoni"ation" des Paßwesens in Deutschland eben so stark wie in Frank¬
reich grassirt, glaubte er mir doch eine Genugthuung für seinen Mißgriff schuldig
zu sein; er nickte mir mit wohlwollendem Lächeln zu und als wir ausstiegen,
schüttelte er mir die Rechte wie einen Pumpenschwengel. ,




Jahren schon in Deutschland gesehen, als sie den Rhein besuchte? — Nein. —
Er schwieg eine Minute ganz verdutzt über mein räthselhaftes Benehmen, zuletzt
aber konnte er sich nicht mehr halten, und fragte in halb verzweifeltem Tone:
Aber, mein Gott, wo werden Sie denn unsere Königin einmal sehen? — Sein
Erstaunen erstieg den höchsten Gipfel, als ich ihm jetzt trocken und unerbittlich
erklärte, daß ich die Nothwendigkeit, seine Königin zu sehen, durchaus nicht ein¬
sähe, und daß es für mich in London viel interessantere Schauspiele gebe, als das
Gesicht seiner Königin. Er strich die Segel, kam jedoch gleich wieder auf seine
Königin zu sprechen. Er hatte von dem prächtigen Empfang gehört, den seine
Königin am Rhein erhalten; ob das richtig, und wahr sei? — Ich bestätigte
Alles, was die englischen Zeitungen darüber gemeldet hatten, und hob mich da¬
durch sehr in seiner Achtung. Auch das Feuerwerk in Köln am Rhein, sagte ich,
habe seines Gleichen nie gehabt. Allein da geriethen wir aus einen Punkt, wo
in dem loyalen Barbier plötzlich der freie Brite erwachte: auf den Kostenpunkt.
Wer hat das Feuerwerk bezahlt, der König oder der Staat? — Ich glaube, der
Staat! erwiederte ich absichtlich. — Das würden wir nicht thun! 'W« >von!ä
not allow eine! rief er mehrmals, indem er bei dem Wir sich mit dem Finger
feierlich aus die Brust klopfte.

Ich ließ Mr. Lather in Gedanken über seine Königin und die Sonderlinge,
die es unter den Deutschen gebe, sitzen, und ging nach Finsbnry Circus, wo ich
erfuhr, daß die Familie, der mein Besuch galt, in Brighton sei und mich dahin
freundlichst einlade. Also nach Brigthon. In einem Waggon zweiter Klasse sitzt
mir ein vierschrötiger Pächter gegenüber, dessen festes und feistes Gesicht ans un¬
geräuchertem Schinken geschnitten schien. Zufriedenheit mit Gott und der Welt,
ja selbst mit Sir Robert Peel und der Aufhebung der Korngesetze strahlte von
den Wangen des ehrlichen Farmers, die winzigen grauen Aeuglein aber, obgleich
sie Mühe hatten, die fetten Lider so weit in die Höh zu schlagen, um Himmel
und Erde zu erkennen, versuchten zuweilen einen schelmischen Strahl auf mich zu
schießen. Ich gewahrte dies Anfangs nicht, weil ich in Bewunderung seiner kur¬
zen Stierbeinchen vertieft war. Bald jedoch nahm seine Aufmerksamkeit einen fast
beunruhigenden Charakter an. Er beäugelte mich, den Kopf bald nach rechts,
bald nach links neigend, wie eine Dogge, die mit einem kleinen Mops Bekannt¬
schaft machen will. Dann zog er plötzlich ein Blatt Papier und einen Bleistift
ans der Tasche, schrieb einige Zeilen darauf und überreichte mir's, rieb sich dann
die Hände, und beobachtete die Wirkung seines Aktenstücks. Sich mündlich zu
verständigen war unmöglich, weil das Gerassel der Waggons auf Viaducteu und
in Tunnels jeden Laut übertönte. Ich antwortete daher ebenfalls schriftlich. Seine
Note lautete: „Frage. Ob Gott der Allmächtige, wenn er im Wirbelwind
nach Frankreich kommt, seinen Paß vorzeigen muß?" — Guter Pächter, dein Ab-
schen vor der -»domin-itivn des französischen Paßwesens ist gerecht, aber wart', ich
will dich doppelt enttäuschen. Meine Gegennote: „Es scheint mir zweifelhaft, daß
der liebe Gott überhaupt jemals nach Frankreich kommt. In Deutschland aber
wäre es für ihn sicherlich gerathen, einen Paß mitzubringen, gleichviel, ob er per
Wirbelwind oder per Säuseln reist. So spricht ans Erfahrung"


Ein Deutscher.

Mein Pachter faßte sich gar nicht vor Erstannen. Allein obgleich er hörte,
daß die „Adoni»ation" des Paßwesens in Deutschland eben so stark wie in Frank¬
reich grassirt, glaubte er mir doch eine Genugthuung für seinen Mißgriff schuldig
zu sein; er nickte mir mit wohlwollendem Lächeln zu und als wir ausstiegen,
schüttelte er mir die Rechte wie einen Pumpenschwengel. ,




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[0424] Jahren schon in Deutschland gesehen, als sie den Rhein besuchte? — Nein. — Er schwieg eine Minute ganz verdutzt über mein räthselhaftes Benehmen, zuletzt aber konnte er sich nicht mehr halten, und fragte in halb verzweifeltem Tone: Aber, mein Gott, wo werden Sie denn unsere Königin einmal sehen? — Sein Erstaunen erstieg den höchsten Gipfel, als ich ihm jetzt trocken und unerbittlich erklärte, daß ich die Nothwendigkeit, seine Königin zu sehen, durchaus nicht ein¬ sähe, und daß es für mich in London viel interessantere Schauspiele gebe, als das Gesicht seiner Königin. Er strich die Segel, kam jedoch gleich wieder auf seine Königin zu sprechen. Er hatte von dem prächtigen Empfang gehört, den seine Königin am Rhein erhalten; ob das richtig, und wahr sei? — Ich bestätigte Alles, was die englischen Zeitungen darüber gemeldet hatten, und hob mich da¬ durch sehr in seiner Achtung. Auch das Feuerwerk in Köln am Rhein, sagte ich, habe seines Gleichen nie gehabt. Allein da geriethen wir aus einen Punkt, wo in dem loyalen Barbier plötzlich der freie Brite erwachte: auf den Kostenpunkt. Wer hat das Feuerwerk bezahlt, der König oder der Staat? — Ich glaube, der Staat! erwiederte ich absichtlich. — Das würden wir nicht thun! 'W« >von!ä not allow eine! rief er mehrmals, indem er bei dem Wir sich mit dem Finger feierlich aus die Brust klopfte. Ich ließ Mr. Lather in Gedanken über seine Königin und die Sonderlinge, die es unter den Deutschen gebe, sitzen, und ging nach Finsbnry Circus, wo ich erfuhr, daß die Familie, der mein Besuch galt, in Brighton sei und mich dahin freundlichst einlade. Also nach Brigthon. In einem Waggon zweiter Klasse sitzt mir ein vierschrötiger Pächter gegenüber, dessen festes und feistes Gesicht ans un¬ geräuchertem Schinken geschnitten schien. Zufriedenheit mit Gott und der Welt, ja selbst mit Sir Robert Peel und der Aufhebung der Korngesetze strahlte von den Wangen des ehrlichen Farmers, die winzigen grauen Aeuglein aber, obgleich sie Mühe hatten, die fetten Lider so weit in die Höh zu schlagen, um Himmel und Erde zu erkennen, versuchten zuweilen einen schelmischen Strahl auf mich zu schießen. Ich gewahrte dies Anfangs nicht, weil ich in Bewunderung seiner kur¬ zen Stierbeinchen vertieft war. Bald jedoch nahm seine Aufmerksamkeit einen fast beunruhigenden Charakter an. Er beäugelte mich, den Kopf bald nach rechts, bald nach links neigend, wie eine Dogge, die mit einem kleinen Mops Bekannt¬ schaft machen will. Dann zog er plötzlich ein Blatt Papier und einen Bleistift ans der Tasche, schrieb einige Zeilen darauf und überreichte mir's, rieb sich dann die Hände, und beobachtete die Wirkung seines Aktenstücks. Sich mündlich zu verständigen war unmöglich, weil das Gerassel der Waggons auf Viaducteu und in Tunnels jeden Laut übertönte. Ich antwortete daher ebenfalls schriftlich. Seine Note lautete: „Frage. Ob Gott der Allmächtige, wenn er im Wirbelwind nach Frankreich kommt, seinen Paß vorzeigen muß?" — Guter Pächter, dein Ab- schen vor der -»domin-itivn des französischen Paßwesens ist gerecht, aber wart', ich will dich doppelt enttäuschen. Meine Gegennote: „Es scheint mir zweifelhaft, daß der liebe Gott überhaupt jemals nach Frankreich kommt. In Deutschland aber wäre es für ihn sicherlich gerathen, einen Paß mitzubringen, gleichviel, ob er per Wirbelwind oder per Säuseln reist. So spricht ans Erfahrung" Ein Deutscher. Mein Pachter faßte sich gar nicht vor Erstannen. Allein obgleich er hörte, daß die „Adoni»ation" des Paßwesens in Deutschland eben so stark wie in Frank¬ reich grassirt, glaubte er mir doch eine Genugthuung für seinen Mißgriff schuldig zu sein; er nickte mir mit wohlwollendem Lächeln zu und als wir ausstiegen, schüttelte er mir die Rechte wie einen Pumpenschwengel. ,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92822/424>, abgerufen am 24.07.2024.