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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band.

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des Verfassers zum zweiten Mal durch seine Erzählung durchscheint; neben dem, was
er von seinen frühern Tagen berichtet, geht das unmittelbare Erlebniß des Schrift¬
stellers. Ein zweiter Reiz liegt in der wunderbaren Naivität; seine Figuren find scharf
abgerissen, eher in zu grellen Farben, als in den blassen, verschwimmenden, wie sie
Herr v. Lamartine in seinen dovlicienctis anwendet. Er schmeichelt nie, weder andern,
noch sich selber. In einzelnen eingestreute" Bemerkungen tritt die milde Melancholie
hervor, welche in seinem L"Zni>; du (!>u>su>',ins,"l> athmet, aber sie stört seine Schilderung
nicht. Es sällt ihm nicht ein, mit seinen Empfindungen zu coquettiren, wie es Rous¬
seau zuweilen auf eine so unerträgliche Weise thut. -- Wir holen Einiges ans seiner
Jugendgeschichte nach.'

Woher es kommt, daß in vielen Biographien Chateaubriands seine Herkunft eine
bürgerliche genannt wird, ist unbegreiflich. Er beweist durch eine Reihe von Documen-
ten, daß er ans einer sehr alten Familie der Bretagne stammt, freilich ans einem ver¬
armten Zweige. Sein Vater, N>mi5, Besitzer des Schlosses Cambonrg, war ein sehr
strenger, adclstolzcr Herr, finster und unzugänglich wie der alte Mirabeau; übrigens
Freigeist und in der Politik Frondeur, wie es einem bretagnischen Edelmann damals
zustand. Er hatte früher im Seedienst gestanden und in den Kolonien seine Glücks-
umstände verbessert. Die Mutter, Apollinc de Bedve, war ausgewachsen in der Lectüre
Fvnvlon's, Racine's, der Svvign" und -- der Anekdoten vom Hos Ludwigs XIV.
Sie war in Allem der Gegensatz ihres Gemahls. Outl^vo do "e ihm- <^i"ut vllo <-ut
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de """min, oui intvnttnin^lent south I" ki>8to"8t! muette do nov pere. Man sieht, daß
der Sohn nicht schmeichelt.

Unser Held, Fran<wis, wurde im September 1768 geboren. Die ersten drei
Jahre wuchs er bei seiner Großmutter in Plancouet ans, dann nahm ihn seine Mutter
nach Se. Malo. Vier Schwestern und ein älterer Bruder ergänzten die Familie. Er
wurde zum Seedienst bestimmt und darum sehr rauh erzogen, anch in Aeußerlichkeiten,
obgleich er eigentlich von Kindheit auf die Eleganz liebte. Endlich entschloß man sich
doch, ihm eine classische Erziehung zu geben; er ward in das College zu Dol geschickt.
Sein ausgezeichnetes Gedächtniß ließ ihn in den Wissenschaften die glänzendsten Fort¬
schritte machen. Es ist von Interesse, wie das Blut sich regte, wenn ein guter Pater
ihm eine bürgerliche Züchtigung angedeihen lassen wollte; Chateaubriand gesteht zu,
daß er auch in spätern Jahren dies Blut seiner Familie nicht verleugnen konnte, trotz
seines Liberalismus. Dagegen empfing er einen sehr tiefen religiösen Eindruck, weniger
durch die kirchlichen Gewohnheiten, als durch ein bestimmtes Ereigniß: die erste Selbst¬
überwindung, mit der er die tiefsten Geheimnisse seines jugendlichen Herzens dem Beicht¬
vater enthüllte. In Reimes setzte er seine Studien weiter sort. Endlich sollte er' in
Brest sein Examen als xsid"->"-"lire machen, aber eine Begegnung, die in ihm die
Lust nach unabhängigen Abenteuern erweckte, flößte ihm plötzlich eine Abneigung gegen
den Dienst ein, und er kehrte unversehens nach Cambonrg zurück, wo er zum Erstaunen
seines Vaters erklärte, sich dem geistlichen Stande widmen zu wollen. Vorläufig gab
er sich der Muße des Landlebens hin, verfaßte seine ersten Idyllen und malte sich die
künftige Geliebte aus.

Zwei Jahre dauerte dies Traumleben, das eine so krankhafte Richtung nahm, daß
er einmal den Versuch machte, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Endlich 'sollte
er sich über seinen Stand entscheiden; er erklärte, er wolle nach Indien gehn und dort
sein Glück suchen. Statt dessen verschaffte ihm sein Vater eine Leutnantstelle im Re-


des Verfassers zum zweiten Mal durch seine Erzählung durchscheint; neben dem, was
er von seinen frühern Tagen berichtet, geht das unmittelbare Erlebniß des Schrift¬
stellers. Ein zweiter Reiz liegt in der wunderbaren Naivität; seine Figuren find scharf
abgerissen, eher in zu grellen Farben, als in den blassen, verschwimmenden, wie sie
Herr v. Lamartine in seinen dovlicienctis anwendet. Er schmeichelt nie, weder andern,
noch sich selber. In einzelnen eingestreute« Bemerkungen tritt die milde Melancholie
hervor, welche in seinem L«Zni>; du (!>u>su>',ins,»l> athmet, aber sie stört seine Schilderung
nicht. Es sällt ihm nicht ein, mit seinen Empfindungen zu coquettiren, wie es Rous¬
seau zuweilen auf eine so unerträgliche Weise thut. — Wir holen Einiges ans seiner
Jugendgeschichte nach.'

Woher es kommt, daß in vielen Biographien Chateaubriands seine Herkunft eine
bürgerliche genannt wird, ist unbegreiflich. Er beweist durch eine Reihe von Documen-
ten, daß er ans einer sehr alten Familie der Bretagne stammt, freilich ans einem ver¬
armten Zweige. Sein Vater, N>mi5, Besitzer des Schlosses Cambonrg, war ein sehr
strenger, adclstolzcr Herr, finster und unzugänglich wie der alte Mirabeau; übrigens
Freigeist und in der Politik Frondeur, wie es einem bretagnischen Edelmann damals
zustand. Er hatte früher im Seedienst gestanden und in den Kolonien seine Glücks-
umstände verbessert. Die Mutter, Apollinc de Bedve, war ausgewachsen in der Lectüre
Fvnvlon's, Racine's, der Svvign« und — der Anekdoten vom Hos Ludwigs XIV.
Sie war in Allem der Gegensatz ihres Gemahls. Outl^vo do «e ihm- <^i»ut vllo <-ut
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der Sohn nicht schmeichelt.

Unser Held, Fran<wis, wurde im September 1768 geboren. Die ersten drei
Jahre wuchs er bei seiner Großmutter in Plancouet ans, dann nahm ihn seine Mutter
nach Se. Malo. Vier Schwestern und ein älterer Bruder ergänzten die Familie. Er
wurde zum Seedienst bestimmt und darum sehr rauh erzogen, anch in Aeußerlichkeiten,
obgleich er eigentlich von Kindheit auf die Eleganz liebte. Endlich entschloß man sich
doch, ihm eine classische Erziehung zu geben; er ward in das College zu Dol geschickt.
Sein ausgezeichnetes Gedächtniß ließ ihn in den Wissenschaften die glänzendsten Fort¬
schritte machen. Es ist von Interesse, wie das Blut sich regte, wenn ein guter Pater
ihm eine bürgerliche Züchtigung angedeihen lassen wollte; Chateaubriand gesteht zu,
daß er auch in spätern Jahren dies Blut seiner Familie nicht verleugnen konnte, trotz
seines Liberalismus. Dagegen empfing er einen sehr tiefen religiösen Eindruck, weniger
durch die kirchlichen Gewohnheiten, als durch ein bestimmtes Ereigniß: die erste Selbst¬
überwindung, mit der er die tiefsten Geheimnisse seines jugendlichen Herzens dem Beicht¬
vater enthüllte. In Reimes setzte er seine Studien weiter sort. Endlich sollte er' in
Brest sein Examen als xsid«->»-»lire machen, aber eine Begegnung, die in ihm die
Lust nach unabhängigen Abenteuern erweckte, flößte ihm plötzlich eine Abneigung gegen
den Dienst ein, und er kehrte unversehens nach Cambonrg zurück, wo er zum Erstaunen
seines Vaters erklärte, sich dem geistlichen Stande widmen zu wollen. Vorläufig gab
er sich der Muße des Landlebens hin, verfaßte seine ersten Idyllen und malte sich die
künftige Geliebte aus.

Zwei Jahre dauerte dies Traumleben, das eine so krankhafte Richtung nahm, daß
er einmal den Versuch machte, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Endlich 'sollte
er sich über seinen Stand entscheiden; er erklärte, er wolle nach Indien gehn und dort
sein Glück suchen. Statt dessen verschaffte ihm sein Vater eine Leutnantstelle im Re-


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[0120] des Verfassers zum zweiten Mal durch seine Erzählung durchscheint; neben dem, was er von seinen frühern Tagen berichtet, geht das unmittelbare Erlebniß des Schrift¬ stellers. Ein zweiter Reiz liegt in der wunderbaren Naivität; seine Figuren find scharf abgerissen, eher in zu grellen Farben, als in den blassen, verschwimmenden, wie sie Herr v. Lamartine in seinen dovlicienctis anwendet. Er schmeichelt nie, weder andern, noch sich selber. In einzelnen eingestreute« Bemerkungen tritt die milde Melancholie hervor, welche in seinem L«Zni>; du (!>u>su>',ins,»l> athmet, aber sie stört seine Schilderung nicht. Es sällt ihm nicht ein, mit seinen Empfindungen zu coquettiren, wie es Rous¬ seau zuweilen auf eine so unerträgliche Weise thut. — Wir holen Einiges ans seiner Jugendgeschichte nach.' Woher es kommt, daß in vielen Biographien Chateaubriands seine Herkunft eine bürgerliche genannt wird, ist unbegreiflich. Er beweist durch eine Reihe von Documen- ten, daß er ans einer sehr alten Familie der Bretagne stammt, freilich ans einem ver¬ armten Zweige. Sein Vater, N>mi5, Besitzer des Schlosses Cambonrg, war ein sehr strenger, adclstolzcr Herr, finster und unzugänglich wie der alte Mirabeau; übrigens Freigeist und in der Politik Frondeur, wie es einem bretagnischen Edelmann damals zustand. Er hatte früher im Seedienst gestanden und in den Kolonien seine Glücks- umstände verbessert. Die Mutter, Apollinc de Bedve, war ausgewachsen in der Lectüre Fvnvlon's, Racine's, der Svvign« und — der Anekdoten vom Hos Ludwigs XIV. Sie war in Allem der Gegensatz ihres Gemahls. Outl^vo do «e ihm- <^i»ut vllo <-ut Vllnitt 0!til>!>', I-Il«! «'«!N dvdüttNIÜIALitil UIN' uno ^8jet!Le! in8l>!85S biuvantv vull^conove de «»»min, oui intvnttnin^lent south I» ki>8to«8t! muette do nov pere. Man sieht, daß der Sohn nicht schmeichelt. Unser Held, Fran<wis, wurde im September 1768 geboren. Die ersten drei Jahre wuchs er bei seiner Großmutter in Plancouet ans, dann nahm ihn seine Mutter nach Se. Malo. Vier Schwestern und ein älterer Bruder ergänzten die Familie. Er wurde zum Seedienst bestimmt und darum sehr rauh erzogen, anch in Aeußerlichkeiten, obgleich er eigentlich von Kindheit auf die Eleganz liebte. Endlich entschloß man sich doch, ihm eine classische Erziehung zu geben; er ward in das College zu Dol geschickt. Sein ausgezeichnetes Gedächtniß ließ ihn in den Wissenschaften die glänzendsten Fort¬ schritte machen. Es ist von Interesse, wie das Blut sich regte, wenn ein guter Pater ihm eine bürgerliche Züchtigung angedeihen lassen wollte; Chateaubriand gesteht zu, daß er auch in spätern Jahren dies Blut seiner Familie nicht verleugnen konnte, trotz seines Liberalismus. Dagegen empfing er einen sehr tiefen religiösen Eindruck, weniger durch die kirchlichen Gewohnheiten, als durch ein bestimmtes Ereigniß: die erste Selbst¬ überwindung, mit der er die tiefsten Geheimnisse seines jugendlichen Herzens dem Beicht¬ vater enthüllte. In Reimes setzte er seine Studien weiter sort. Endlich sollte er' in Brest sein Examen als xsid«->»-»lire machen, aber eine Begegnung, die in ihm die Lust nach unabhängigen Abenteuern erweckte, flößte ihm plötzlich eine Abneigung gegen den Dienst ein, und er kehrte unversehens nach Cambonrg zurück, wo er zum Erstaunen seines Vaters erklärte, sich dem geistlichen Stande widmen zu wollen. Vorläufig gab er sich der Muße des Landlebens hin, verfaßte seine ersten Idyllen und malte sich die künftige Geliebte aus. Zwei Jahre dauerte dies Traumleben, das eine so krankhafte Richtung nahm, daß er einmal den Versuch machte, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Endlich 'sollte er sich über seinen Stand entscheiden; er erklärte, er wolle nach Indien gehn und dort sein Glück suchen. Statt dessen verschaffte ihm sein Vater eine Leutnantstelle im Re-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92822/120>, abgerufen am 24.07.2024.