Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band.Zur Schleswig-Holstsinfchen Frage"). Im Jahr 1326 wurde durch die Waldemar'sche Constitution festgesetzt, daß ") "Ueber die Ursachen und die Bedeutung des Krieges zwischen Deutschland und Däne¬ mark." Schleswig 1849, Brühn. In demselben Verlage sind noch folgende, die Schleswig- Hvlsteinsche F-age betreffende Broschüren erschienen: "Meine Erlebnisse in dänischer Gefangenschaft." Von or. I. A. Marcus. "Die Gewissensfrage der schleswigschen Beamten." Vom Prediger Baumgarten. "Der diesjährige Dänenkrieg und sein Ausgang -- bis auf weiter." Von Ludolf Wienbarg. Wir entnehmen demselben folgende Charakteristik dänischer Capacitäten. "Carl Moltke, der Verräther an seinem Schleswig-Holsteinischen Vaterlande, gebrandmarkt unter seinen eige¬ nen ritterschaftlichen Genossen. Dein hin-am"" tlisologus Claussen, Unschlitt von unserer großen Schleiermacher'schen Kerze. Pastor Grundtvig, diese aus unserm Jean Paul, dem Wandsbecker Boten, Schlözer, La Motte Fouqus, Harms und der nordischen Edda zusam¬ mengestöppelte Originalitätslüge. Orla Lehmann, der deutsche Abenteurer in skandinavischer Politik. Staatsminister Oerstedt, diese logische Fabrikuhr mit der einen altdänischen Un¬ ordnung, die sie wieder ganz unbrauchbar macht für deinen Zeitbedarf u. s. w." "Ueber die angebliche Vertreibung dänisch gesinnter Einwohner der Herzogthümer Schles- wig-Holstein." G renzboten. lo. 1849. 12
Zur Schleswig-Holstsinfchen Frage"). Im Jahr 1326 wurde durch die Waldemar'sche Constitution festgesetzt, daß ") „Ueber die Ursachen und die Bedeutung des Krieges zwischen Deutschland und Däne¬ mark." Schleswig 1849, Brühn. In demselben Verlage sind noch folgende, die Schleswig- Hvlsteinsche F-age betreffende Broschüren erschienen: „Meine Erlebnisse in dänischer Gefangenschaft." Von or. I. A. Marcus. „Die Gewissensfrage der schleswigschen Beamten." Vom Prediger Baumgarten. „Der diesjährige Dänenkrieg und sein Ausgang — bis auf weiter." Von Ludolf Wienbarg. Wir entnehmen demselben folgende Charakteristik dänischer Capacitäten. „Carl Moltke, der Verräther an seinem Schleswig-Holsteinischen Vaterlande, gebrandmarkt unter seinen eige¬ nen ritterschaftlichen Genossen. Dein hin-am»» tlisologus Claussen, Unschlitt von unserer großen Schleiermacher'schen Kerze. Pastor Grundtvig, diese aus unserm Jean Paul, dem Wandsbecker Boten, Schlözer, La Motte Fouqus, Harms und der nordischen Edda zusam¬ mengestöppelte Originalitätslüge. Orla Lehmann, der deutsche Abenteurer in skandinavischer Politik. Staatsminister Oerstedt, diese logische Fabrikuhr mit der einen altdänischen Un¬ ordnung, die sie wieder ganz unbrauchbar macht für deinen Zeitbedarf u. s. w." „Ueber die angebliche Vertreibung dänisch gesinnter Einwohner der Herzogthümer Schles- wig-Holstein." G renzboten. lo. 1849. 12
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Zur Schleswig-Holstsinfchen Frage").
Im Jahr 1326 wurde durch die Waldemar'sche Constitution festgesetzt, daß
Schleswig nie mit Dänemark vereinigt werden sollte. Im Jahr 1375 starb die
Herzogsfamilie aus, welche seit 1236 in Schleswig regiert hatte, Schleswig fiel
an das Holsteinsche Grafenhaus und blieb mit Holstein seitdem bis auf den heu¬
tigen Tag unter gemeinschaftlichem Landesherrn vereinigt. Umsonst suchte in 25-
jährigem Krieg (1404 — 29) König Erich von Dänemark die Herzogthümer sich
zu unterwerfen. Nach dem Aussterben des alten Hauses wählten im Jahre 1460
die Schleswig-Holsteinschen Landstände, welche aus der höheren Geistlichkeit, dem
Adel und Abgeordneten der Städte bestanden, den König Christian I. von Däne¬
mark, Schweden und Norwegen zum Schleswig-Holsteinischen Landesherrn, unter
der ausdrücklichen Bedingung, daß er nicht als König von Dänemark, sondern
als frei gewählter Schleswig-Holsteinischer Landesherr die Regierung in Schles¬
wig und Holstein führen solle. Ueber die Bedingungen, unter welchen Christian I.
die Regierung erhielt, stellte er einen Freiheitsbrief aus, in welchem er bekennt:
daß ihn Prälaten, Ritterschaft, Städte und Einwohner von Schleswig und
Holstein aus freiem Willen und aus Gunst zu seiner Person zum Landes¬
herr« angenommen, und ihm gehuldigt haben, nicht als einem Könige zu
Dänemark, sondern als einem Landesherrn von Schleswig und Holstein.
Ferner sicherte Christian I. in diesem Freiheitsbriefe eidlich für sich und alle
") „Ueber die Ursachen und die Bedeutung des Krieges zwischen Deutschland und Däne¬
mark." Schleswig 1849, Brühn. In demselben Verlage sind noch folgende, die Schleswig-
Hvlsteinsche F-age betreffende Broschüren erschienen:
„Meine Erlebnisse in dänischer Gefangenschaft." Von or. I. A. Marcus.
„Die Gewissensfrage der schleswigschen Beamten." Vom Prediger Baumgarten.
„Der diesjährige Dänenkrieg und sein Ausgang — bis auf weiter." Von Ludolf
Wienbarg.
Wir entnehmen demselben folgende Charakteristik dänischer Capacitäten. „Carl Moltke,
der Verräther an seinem Schleswig-Holsteinischen Vaterlande, gebrandmarkt unter seinen eige¬
nen ritterschaftlichen Genossen. Dein hin-am»» tlisologus Claussen, Unschlitt von unserer
großen Schleiermacher'schen Kerze. Pastor Grundtvig, diese aus unserm Jean Paul, dem
Wandsbecker Boten, Schlözer, La Motte Fouqus, Harms und der nordischen Edda zusam¬
mengestöppelte Originalitätslüge. Orla Lehmann, der deutsche Abenteurer in skandinavischer
Politik. Staatsminister Oerstedt, diese logische Fabrikuhr mit der einen altdänischen Un¬
ordnung, die sie wieder ganz unbrauchbar macht für deinen Zeitbedarf u. s. w."
„Ueber die angebliche Vertreibung dänisch gesinnter Einwohner der Herzogthümer Schles-
wig-Holstein."
G
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