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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band.

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englischen Organe singen es lauter oder leiser mit, keines mit so tiefem, breitem
und zornigem Baß wie die Times.

Es ist ein herrliches Ding um den Nationalegoismus der Briten. Er ist
eine Tugend, von der man nur wünschen kann, daß sie sich lernen ließe; er lebt
in den Herzen von Chartisten und Jungengländcrn eben so stark wie in dem des
eisernen Herzogs oder des Bischofs von Ezeter; er wird dauern und herrschen, so
lange das Mark der englischen Eiche gesund bleibt. Der Patriotismus der Times
jedoch hat krankhafte Augenblicke, wo er nicht blos gegen die Grundsätze des Chri¬
stenthums, der Humanität und des Londoner Autithierquälervereins, sondern gegen
die einfachsten Regeln der Klugheit mit allen Vieren ausschlägt. In solchen Mo¬
menten strägt die Times dicke hornige Scheuklappen an den Schläfen; ihr Fal-
kenauge kann und will Nichts sehen außer irgend einem nahen oder fernen Ziel-
Punkt, der gerade vor ihr liegt; ihre tundicken Nerven bekommen eine sast hyste-
rische Reizbarkeit; der Rauch' einer süddeutschen Fabrikesse sticht ihr in die Nase;
sie Hort das Rauschen jedes Weberschiffleins in Schlesien, und das Pochen einer
Dampfmaschine im fernen Osten, die zufällig nicht aus der Werkstatt von Casi>,
Brass und Company ist, läßt sie nicht ruhig'schlafen. Wie oft der klügste Tyrann,
M blinder Herrschsucht, nicht einsieht, daß sein Interesse mit dem seiner Menschen-
heerde sich sehr wohl versöhnen und vereinigen ließe, so guckt sie argwöhnisch
über den Zaum in Nachbars Garten, und in seine Küche und Wirthschaft, und
schmäht jede kühne Neuerung, die uicht den unmittelbaren Zweck hat, die Wohl¬
fahrt der menschliche" Gesellschaft auf dem alleinseligmachenden Wege des Handels
mit England zu befördern, Mordsucht, Schwindel oder Rebellion gegen die Legi¬
timität des britischen Dreizacks.

Doch malen wir kein Zerrbild. Wie der Engländer überhaupt, so macht die
Times bei der heimischen Feuerseite ein menschlicheres Gesicht als auf ihren Rei¬
sen in's Ausland. Sie ist das Organ der City und heißt mit ihrem wahren Namen
Mrs. John Bull. John Bull selbst ist seit 1830 nicht mehr der dicke, bis oben
zugeknöpfte Brummbär, mit aufgedunsenen oder karfnukelrothem Gesicht, der sich
regelmäßig nach Tische betraut und dem Papst, Frankreich und Amerika Pereals
brachte. Zu seiner Metamorphose trugen nicht wenig MrS. John Bull's Gar¬
dinenpredigten bei. Diese stattliche, rührige Hausfrau mit der männlich klugen
Stirn, der oratorischen römischen Nase und dem etwas großen, sarkastischen Mund,
die deu gauzeu Tag vor alleu Thüren kehrt und deren schallende Summe in allen
Winkeln Altenglands widerhallt, eifert für wahren bürgerlichen Liberalismus, für
Fleiß, Ordnung und Fortschritt; für Sauberkeit in den Straßen, für Menschlich-
keit im "Worlhvuse," sür Rothschild und die Judenemancipation. Sie hätt nach
jeder Seite hin vernünftig Maß. Sie kämpfte gegen die Tyrannei des Grund-
Besitzes, aber seit die aristokratischen Partcinamcn leerer Schall geworden und der
erlauchte Whigadel, angeführt vom weisen Emporkömmling Peel, der Kaufberru-
pvlitik die Schleppe trägt, stellt sie auch den kleinen Cobden mit dem Besen im
Arm in den Schandwinkel, so oft er sich mit seinen radikalen Friedensfreunden
in utopistischen Schwefeläther besoffen hat. Sie hält auf ein höfliches Einver¬
nehmen mit Jacques Bvnhvmme, obwohl sie immer genau weiß, wie es in seinen
Büchern aussieht, und sucht die geschästssreuudliche' Baumwvllcnbrücke, die von
Liverpool über den Ocean zu Bruder Jonathan sührt, so feuerfest zu machen als
Möglich. Kommt John Bull nach Hanse, so sieht er seine Rechnungen an. Er
überfliegt den "Money Market" und die "City Jntelligcnce," basta. Er kümmert
sich nur um's Inland, wozu freilich auch Canton, Paris, Sidney u. f. w. gebö¬
ten. Das klebt ihm aus alter Zeit an. Die Binnenländler sind ihm gleichgil-
"gar als uns die Kaffern, höchstens liest er ihre Chronik als Feuilleton.


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englischen Organe singen es lauter oder leiser mit, keines mit so tiefem, breitem
und zornigem Baß wie die Times.

Es ist ein herrliches Ding um den Nationalegoismus der Briten. Er ist
eine Tugend, von der man nur wünschen kann, daß sie sich lernen ließe; er lebt
in den Herzen von Chartisten und Jungengländcrn eben so stark wie in dem des
eisernen Herzogs oder des Bischofs von Ezeter; er wird dauern und herrschen, so
lange das Mark der englischen Eiche gesund bleibt. Der Patriotismus der Times
jedoch hat krankhafte Augenblicke, wo er nicht blos gegen die Grundsätze des Chri¬
stenthums, der Humanität und des Londoner Autithierquälervereins, sondern gegen
die einfachsten Regeln der Klugheit mit allen Vieren ausschlägt. In solchen Mo¬
menten strägt die Times dicke hornige Scheuklappen an den Schläfen; ihr Fal-
kenauge kann und will Nichts sehen außer irgend einem nahen oder fernen Ziel-
Punkt, der gerade vor ihr liegt; ihre tundicken Nerven bekommen eine sast hyste-
rische Reizbarkeit; der Rauch' einer süddeutschen Fabrikesse sticht ihr in die Nase;
sie Hort das Rauschen jedes Weberschiffleins in Schlesien, und das Pochen einer
Dampfmaschine im fernen Osten, die zufällig nicht aus der Werkstatt von Casi>,
Brass und Company ist, läßt sie nicht ruhig'schlafen. Wie oft der klügste Tyrann,
M blinder Herrschsucht, nicht einsieht, daß sein Interesse mit dem seiner Menschen-
heerde sich sehr wohl versöhnen und vereinigen ließe, so guckt sie argwöhnisch
über den Zaum in Nachbars Garten, und in seine Küche und Wirthschaft, und
schmäht jede kühne Neuerung, die uicht den unmittelbaren Zweck hat, die Wohl¬
fahrt der menschliche» Gesellschaft auf dem alleinseligmachenden Wege des Handels
mit England zu befördern, Mordsucht, Schwindel oder Rebellion gegen die Legi¬
timität des britischen Dreizacks.

Doch malen wir kein Zerrbild. Wie der Engländer überhaupt, so macht die
Times bei der heimischen Feuerseite ein menschlicheres Gesicht als auf ihren Rei¬
sen in's Ausland. Sie ist das Organ der City und heißt mit ihrem wahren Namen
Mrs. John Bull. John Bull selbst ist seit 1830 nicht mehr der dicke, bis oben
zugeknöpfte Brummbär, mit aufgedunsenen oder karfnukelrothem Gesicht, der sich
regelmäßig nach Tische betraut und dem Papst, Frankreich und Amerika Pereals
brachte. Zu seiner Metamorphose trugen nicht wenig MrS. John Bull's Gar¬
dinenpredigten bei. Diese stattliche, rührige Hausfrau mit der männlich klugen
Stirn, der oratorischen römischen Nase und dem etwas großen, sarkastischen Mund,
die deu gauzeu Tag vor alleu Thüren kehrt und deren schallende Summe in allen
Winkeln Altenglands widerhallt, eifert für wahren bürgerlichen Liberalismus, für
Fleiß, Ordnung und Fortschritt; für Sauberkeit in den Straßen, für Menschlich-
keit im „Worlhvuse," sür Rothschild und die Judenemancipation. Sie hätt nach
jeder Seite hin vernünftig Maß. Sie kämpfte gegen die Tyrannei des Grund-
Besitzes, aber seit die aristokratischen Partcinamcn leerer Schall geworden und der
erlauchte Whigadel, angeführt vom weisen Emporkömmling Peel, der Kaufberru-
pvlitik die Schleppe trägt, stellt sie auch den kleinen Cobden mit dem Besen im
Arm in den Schandwinkel, so oft er sich mit seinen radikalen Friedensfreunden
in utopistischen Schwefeläther besoffen hat. Sie hält auf ein höfliches Einver¬
nehmen mit Jacques Bvnhvmme, obwohl sie immer genau weiß, wie es in seinen
Büchern aussieht, und sucht die geschästssreuudliche' Baumwvllcnbrücke, die von
Liverpool über den Ocean zu Bruder Jonathan sührt, so feuerfest zu machen als
Möglich. Kommt John Bull nach Hanse, so sieht er seine Rechnungen an. Er
überfliegt den „Money Market" und die „City Jntelligcnce," basta. Er kümmert
sich nur um's Inland, wozu freilich auch Canton, Paris, Sidney u. f. w. gebö¬
ten. Das klebt ihm aus alter Zeit an. Die Binnenländler sind ihm gleichgil-
"gar als uns die Kaffern, höchstens liest er ihre Chronik als Feuilleton.


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[0342] englischen Organe singen es lauter oder leiser mit, keines mit so tiefem, breitem und zornigem Baß wie die Times. Es ist ein herrliches Ding um den Nationalegoismus der Briten. Er ist eine Tugend, von der man nur wünschen kann, daß sie sich lernen ließe; er lebt in den Herzen von Chartisten und Jungengländcrn eben so stark wie in dem des eisernen Herzogs oder des Bischofs von Ezeter; er wird dauern und herrschen, so lange das Mark der englischen Eiche gesund bleibt. Der Patriotismus der Times jedoch hat krankhafte Augenblicke, wo er nicht blos gegen die Grundsätze des Chri¬ stenthums, der Humanität und des Londoner Autithierquälervereins, sondern gegen die einfachsten Regeln der Klugheit mit allen Vieren ausschlägt. In solchen Mo¬ menten strägt die Times dicke hornige Scheuklappen an den Schläfen; ihr Fal- kenauge kann und will Nichts sehen außer irgend einem nahen oder fernen Ziel- Punkt, der gerade vor ihr liegt; ihre tundicken Nerven bekommen eine sast hyste- rische Reizbarkeit; der Rauch' einer süddeutschen Fabrikesse sticht ihr in die Nase; sie Hort das Rauschen jedes Weberschiffleins in Schlesien, und das Pochen einer Dampfmaschine im fernen Osten, die zufällig nicht aus der Werkstatt von Casi>, Brass und Company ist, läßt sie nicht ruhig'schlafen. Wie oft der klügste Tyrann, M blinder Herrschsucht, nicht einsieht, daß sein Interesse mit dem seiner Menschen- heerde sich sehr wohl versöhnen und vereinigen ließe, so guckt sie argwöhnisch über den Zaum in Nachbars Garten, und in seine Küche und Wirthschaft, und schmäht jede kühne Neuerung, die uicht den unmittelbaren Zweck hat, die Wohl¬ fahrt der menschliche» Gesellschaft auf dem alleinseligmachenden Wege des Handels mit England zu befördern, Mordsucht, Schwindel oder Rebellion gegen die Legi¬ timität des britischen Dreizacks. Doch malen wir kein Zerrbild. Wie der Engländer überhaupt, so macht die Times bei der heimischen Feuerseite ein menschlicheres Gesicht als auf ihren Rei¬ sen in's Ausland. Sie ist das Organ der City und heißt mit ihrem wahren Namen Mrs. John Bull. John Bull selbst ist seit 1830 nicht mehr der dicke, bis oben zugeknöpfte Brummbär, mit aufgedunsenen oder karfnukelrothem Gesicht, der sich regelmäßig nach Tische betraut und dem Papst, Frankreich und Amerika Pereals brachte. Zu seiner Metamorphose trugen nicht wenig MrS. John Bull's Gar¬ dinenpredigten bei. Diese stattliche, rührige Hausfrau mit der männlich klugen Stirn, der oratorischen römischen Nase und dem etwas großen, sarkastischen Mund, die deu gauzeu Tag vor alleu Thüren kehrt und deren schallende Summe in allen Winkeln Altenglands widerhallt, eifert für wahren bürgerlichen Liberalismus, für Fleiß, Ordnung und Fortschritt; für Sauberkeit in den Straßen, für Menschlich- keit im „Worlhvuse," sür Rothschild und die Judenemancipation. Sie hätt nach jeder Seite hin vernünftig Maß. Sie kämpfte gegen die Tyrannei des Grund- Besitzes, aber seit die aristokratischen Partcinamcn leerer Schall geworden und der erlauchte Whigadel, angeführt vom weisen Emporkömmling Peel, der Kaufberru- pvlitik die Schleppe trägt, stellt sie auch den kleinen Cobden mit dem Besen im Arm in den Schandwinkel, so oft er sich mit seinen radikalen Friedensfreunden in utopistischen Schwefeläther besoffen hat. Sie hält auf ein höfliches Einver¬ nehmen mit Jacques Bvnhvmme, obwohl sie immer genau weiß, wie es in seinen Büchern aussieht, und sucht die geschästssreuudliche' Baumwvllcnbrücke, die von Liverpool über den Ocean zu Bruder Jonathan sührt, so feuerfest zu machen als Möglich. Kommt John Bull nach Hanse, so sieht er seine Rechnungen an. Er überfliegt den „Money Market" und die „City Jntelligcnce," basta. Er kümmert sich nur um's Inland, wozu freilich auch Canton, Paris, Sidney u. f. w. gebö¬ ten. Das klebt ihm aus alter Zeit an. Die Binnenländler sind ihm gleichgil- "gar als uns die Kaffern, höchstens liest er ihre Chronik als Feuilleton. 43*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_279547/342>, abgerufen am 15.01.2025.