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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. II. Band.

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Schwciduitzerstraße. Von da aus erblickt er einen ununterbrochenen Zug von Pilgern,
die zwar nicht zu einem Heiligenbilde, wohl aber zu Liebich oder Weiß wandern, um
dort bei vortrefflicher Musik und dito Essen und Trinken die Leiden der verflossenen
Woche zu vergessen und sich Lebensmuth für die beginnende zu holen. So wie man
aber überall nur durch Kampf zum Sieg gelaugt, so auch hier; ehe der Vergnngen-
suchcnde das reizende Eldorado erreicht, muß er den oben erwähnten fatalen Graben passiven.

Doch nicht nur in die Gärten der genannten Vorstadt rufen die Placate an den
Straßenecken; auch jenseits der Oder winkt Genuß, und unzählige Male durchschneidet
die Fähre deren Spiegel, um das genußsüchtige Völklein uach Schcitnig, dem Weiden-
damm oder dem Wintergarten zu bringen. Eine solche Ueberfahrt hat, ist sie gleich
kurz, das Gute, daß man, begünstigt durch die Enge des Raums, leichter Bekannt¬
schaften anknüpft und so Stoff zu Betrachtungen sammeln kann. Auch ich wurde da¬
durch Zuhörer an einem sür mich äußerst interessanten Gespräche. Der Inhalt dessel¬
ben -- es wurde, wie mir schien, von einigen hiesigen Bürgern geführt -- betraf die
in so schönen Formen hervortretende Bürgerschule zum heiligen Geist, und bald kam
man von der Schale auf den Kern. Das Urtheil war ein sowohl sür die Anstalt, als
auch sür die daran wirkenden Kräfte sehr ehrenvolles, was mich um so mehr freute,
als es nicht nur streng wahr schien, sondern mir anch als Volksstimme gelten konnte,
an der doch einer bürgerliche" Anstalt, wie die erwähnte, etwas gelegen sein muß.
Mit einer Art von Stolz erwähnte man, wie nun der Herr Sohn bald französisch
sprechen werde nud sogar Hoffnung vorhanden sei, daß er es im Polnischen, was eben¬
falls daselbst eingeführt werden solle, so weit bringen könne, um den Polaken im
Großherzogthum und in Oberschlesien die nöthigen Wahrheiten in ihrer Landes¬
sprache vorzudemvnstriren. Ja, meinte ein anderer, dem Anschein nach ziemlich gebil¬
deter Mann, zu verwundern ist es doch, daß das polnische in unsern Schulen so wenig
getrieben wird. Ich habe meine Jungen aus dem Gymnasium; aber so oft ich frage:
was habt ihr auf, so höre ich von griechisch, lateinisch, hebräisch oder überhaupt von
Sachen, bei denen ich nicht recht weiß, was sie einmal damit anfangen sollen. Mir
wäre lieber, sie lernten solche Sachen, die sie können müssen, um in der Welt fort¬
zukommen, und ich' würde mehr Werth darauf legen, wenn sie mir gut schrieben und
rechneten, hübsch zeichneten und fertig französisch und polnisch sprächen, was sie ja
jeden Tag brauchen, als daß sie mir da über Büchern liegen, die ihnen nach meiner
Ansicht nicht viel nützen. Hätte ich aus meinem Stillschweigen heraustreten wollen, so wäre
es mir wohl nicht schwer geworden, die guten Leutchen zu überzeugen, daß gerade in
Betreff der polnischen Sprache, die allerdings an unsern Schulen zu sehr in den Hinter-
grund getreten ist, neuerdings deren Einführung beim Magistrate in Anregung gebracht
und vorzugsweise vou den Rcctvrcn der Gymnasien unterstützt worden sei. Doch ich
zog vor, den Fluß der Rede nicht zu stören, die ja ohnedem einen sür den Vater so
wichtigen Gegenstand behandelte, und nütze dadurch vielleicht mehr, als durch gelehrtes
Dociren und Argumentireu; denn kommen diese Zeilen in die Hände von Männern,
die sich sür die Sache interessiren, so werden sie doch vielleicht Nachdenken erwecken und
das Gute fordern.

Sie waren letzthin nicht gut unterrichtet, als Sie meldeten, der Herr Hahn sei
die Seele der in der Schlesischen Zeitung vertretenen Politik. Wie ich bestimmt zu wissen
glaube, steht Voigt als sehr tüchtiger Geschäftsmann der Zeitung vor. Aber den Cha¬
rakter derselben, sowie die Redaktion bestimmt und leitet allein der !)>-. Mveche, von
dem auch die gediegenen Leitartikel herrühren. Herr Hahn war und ist nur Mitarbeiter
des Blattes, "seine Artikel sind stets mit einem II gezeichnet und unterliegen der Ent¬
Nicolaus v. Zobten. scheidung des Redakteurs.




Verlag von F. L. Herbig. -- Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Frie brich Andrä.

Schwciduitzerstraße. Von da aus erblickt er einen ununterbrochenen Zug von Pilgern,
die zwar nicht zu einem Heiligenbilde, wohl aber zu Liebich oder Weiß wandern, um
dort bei vortrefflicher Musik und dito Essen und Trinken die Leiden der verflossenen
Woche zu vergessen und sich Lebensmuth für die beginnende zu holen. So wie man
aber überall nur durch Kampf zum Sieg gelaugt, so auch hier; ehe der Vergnngen-
suchcnde das reizende Eldorado erreicht, muß er den oben erwähnten fatalen Graben passiven.

Doch nicht nur in die Gärten der genannten Vorstadt rufen die Placate an den
Straßenecken; auch jenseits der Oder winkt Genuß, und unzählige Male durchschneidet
die Fähre deren Spiegel, um das genußsüchtige Völklein uach Schcitnig, dem Weiden-
damm oder dem Wintergarten zu bringen. Eine solche Ueberfahrt hat, ist sie gleich
kurz, das Gute, daß man, begünstigt durch die Enge des Raums, leichter Bekannt¬
schaften anknüpft und so Stoff zu Betrachtungen sammeln kann. Auch ich wurde da¬
durch Zuhörer an einem sür mich äußerst interessanten Gespräche. Der Inhalt dessel¬
ben — es wurde, wie mir schien, von einigen hiesigen Bürgern geführt — betraf die
in so schönen Formen hervortretende Bürgerschule zum heiligen Geist, und bald kam
man von der Schale auf den Kern. Das Urtheil war ein sowohl sür die Anstalt, als
auch sür die daran wirkenden Kräfte sehr ehrenvolles, was mich um so mehr freute,
als es nicht nur streng wahr schien, sondern mir anch als Volksstimme gelten konnte,
an der doch einer bürgerliche» Anstalt, wie die erwähnte, etwas gelegen sein muß.
Mit einer Art von Stolz erwähnte man, wie nun der Herr Sohn bald französisch
sprechen werde nud sogar Hoffnung vorhanden sei, daß er es im Polnischen, was eben¬
falls daselbst eingeführt werden solle, so weit bringen könne, um den Polaken im
Großherzogthum und in Oberschlesien die nöthigen Wahrheiten in ihrer Landes¬
sprache vorzudemvnstriren. Ja, meinte ein anderer, dem Anschein nach ziemlich gebil¬
deter Mann, zu verwundern ist es doch, daß das polnische in unsern Schulen so wenig
getrieben wird. Ich habe meine Jungen aus dem Gymnasium; aber so oft ich frage:
was habt ihr auf, so höre ich von griechisch, lateinisch, hebräisch oder überhaupt von
Sachen, bei denen ich nicht recht weiß, was sie einmal damit anfangen sollen. Mir
wäre lieber, sie lernten solche Sachen, die sie können müssen, um in der Welt fort¬
zukommen, und ich' würde mehr Werth darauf legen, wenn sie mir gut schrieben und
rechneten, hübsch zeichneten und fertig französisch und polnisch sprächen, was sie ja
jeden Tag brauchen, als daß sie mir da über Büchern liegen, die ihnen nach meiner
Ansicht nicht viel nützen. Hätte ich aus meinem Stillschweigen heraustreten wollen, so wäre
es mir wohl nicht schwer geworden, die guten Leutchen zu überzeugen, daß gerade in
Betreff der polnischen Sprache, die allerdings an unsern Schulen zu sehr in den Hinter-
grund getreten ist, neuerdings deren Einführung beim Magistrate in Anregung gebracht
und vorzugsweise vou den Rcctvrcn der Gymnasien unterstützt worden sei. Doch ich
zog vor, den Fluß der Rede nicht zu stören, die ja ohnedem einen sür den Vater so
wichtigen Gegenstand behandelte, und nütze dadurch vielleicht mehr, als durch gelehrtes
Dociren und Argumentireu; denn kommen diese Zeilen in die Hände von Männern,
die sich sür die Sache interessiren, so werden sie doch vielleicht Nachdenken erwecken und
das Gute fordern.

Sie waren letzthin nicht gut unterrichtet, als Sie meldeten, der Herr Hahn sei
die Seele der in der Schlesischen Zeitung vertretenen Politik. Wie ich bestimmt zu wissen
glaube, steht Voigt als sehr tüchtiger Geschäftsmann der Zeitung vor. Aber den Cha¬
rakter derselben, sowie die Redaktion bestimmt und leitet allein der !)>-. Mveche, von
dem auch die gediegenen Leitartikel herrühren. Herr Hahn war und ist nur Mitarbeiter
des Blattes, "seine Artikel sind stets mit einem II gezeichnet und unterliegen der Ent¬
Nicolaus v. Zobten. scheidung des Redakteurs.




Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Frie brich Andrä.
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[0472] Schwciduitzerstraße. Von da aus erblickt er einen ununterbrochenen Zug von Pilgern, die zwar nicht zu einem Heiligenbilde, wohl aber zu Liebich oder Weiß wandern, um dort bei vortrefflicher Musik und dito Essen und Trinken die Leiden der verflossenen Woche zu vergessen und sich Lebensmuth für die beginnende zu holen. So wie man aber überall nur durch Kampf zum Sieg gelaugt, so auch hier; ehe der Vergnngen- suchcnde das reizende Eldorado erreicht, muß er den oben erwähnten fatalen Graben passiven. Doch nicht nur in die Gärten der genannten Vorstadt rufen die Placate an den Straßenecken; auch jenseits der Oder winkt Genuß, und unzählige Male durchschneidet die Fähre deren Spiegel, um das genußsüchtige Völklein uach Schcitnig, dem Weiden- damm oder dem Wintergarten zu bringen. Eine solche Ueberfahrt hat, ist sie gleich kurz, das Gute, daß man, begünstigt durch die Enge des Raums, leichter Bekannt¬ schaften anknüpft und so Stoff zu Betrachtungen sammeln kann. Auch ich wurde da¬ durch Zuhörer an einem sür mich äußerst interessanten Gespräche. Der Inhalt dessel¬ ben — es wurde, wie mir schien, von einigen hiesigen Bürgern geführt — betraf die in so schönen Formen hervortretende Bürgerschule zum heiligen Geist, und bald kam man von der Schale auf den Kern. Das Urtheil war ein sowohl sür die Anstalt, als auch sür die daran wirkenden Kräfte sehr ehrenvolles, was mich um so mehr freute, als es nicht nur streng wahr schien, sondern mir anch als Volksstimme gelten konnte, an der doch einer bürgerliche» Anstalt, wie die erwähnte, etwas gelegen sein muß. Mit einer Art von Stolz erwähnte man, wie nun der Herr Sohn bald französisch sprechen werde nud sogar Hoffnung vorhanden sei, daß er es im Polnischen, was eben¬ falls daselbst eingeführt werden solle, so weit bringen könne, um den Polaken im Großherzogthum und in Oberschlesien die nöthigen Wahrheiten in ihrer Landes¬ sprache vorzudemvnstriren. Ja, meinte ein anderer, dem Anschein nach ziemlich gebil¬ deter Mann, zu verwundern ist es doch, daß das polnische in unsern Schulen so wenig getrieben wird. Ich habe meine Jungen aus dem Gymnasium; aber so oft ich frage: was habt ihr auf, so höre ich von griechisch, lateinisch, hebräisch oder überhaupt von Sachen, bei denen ich nicht recht weiß, was sie einmal damit anfangen sollen. Mir wäre lieber, sie lernten solche Sachen, die sie können müssen, um in der Welt fort¬ zukommen, und ich' würde mehr Werth darauf legen, wenn sie mir gut schrieben und rechneten, hübsch zeichneten und fertig französisch und polnisch sprächen, was sie ja jeden Tag brauchen, als daß sie mir da über Büchern liegen, die ihnen nach meiner Ansicht nicht viel nützen. Hätte ich aus meinem Stillschweigen heraustreten wollen, so wäre es mir wohl nicht schwer geworden, die guten Leutchen zu überzeugen, daß gerade in Betreff der polnischen Sprache, die allerdings an unsern Schulen zu sehr in den Hinter- grund getreten ist, neuerdings deren Einführung beim Magistrate in Anregung gebracht und vorzugsweise vou den Rcctvrcn der Gymnasien unterstützt worden sei. Doch ich zog vor, den Fluß der Rede nicht zu stören, die ja ohnedem einen sür den Vater so wichtigen Gegenstand behandelte, und nütze dadurch vielleicht mehr, als durch gelehrtes Dociren und Argumentireu; denn kommen diese Zeilen in die Hände von Männern, die sich sür die Sache interessiren, so werden sie doch vielleicht Nachdenken erwecken und das Gute fordern. Sie waren letzthin nicht gut unterrichtet, als Sie meldeten, der Herr Hahn sei die Seele der in der Schlesischen Zeitung vertretenen Politik. Wie ich bestimmt zu wissen glaube, steht Voigt als sehr tüchtiger Geschäftsmann der Zeitung vor. Aber den Cha¬ rakter derselben, sowie die Redaktion bestimmt und leitet allein der !)>-. Mveche, von dem auch die gediegenen Leitartikel herrühren. Herr Hahn war und ist nur Mitarbeiter des Blattes, "seine Artikel sind stets mit einem II gezeichnet und unterliegen der Ent¬ Nicolaus v. Zobten. scheidung des Redakteurs. Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt. Druck von Frie brich Andrä.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_278509/472>, abgerufen am 15.01.2025.