Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.Weber im schlesischen Gebirge anfing die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen zu Ein unternehmender Privatmann, der Baron v. Bissiug aus Schlesien, war Jetzt hat der Russe seine Hand über die reichen Länder ausgestreckt. Wir Alt die Abonnenten der Grciyholrn I 'Verlag von F. L. Herbig. -- Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt. - , , .....Druck von Friedrich Andrä. Weber im schlesischen Gebirge anfing die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen zu Ein unternehmender Privatmann, der Baron v. Bissiug aus Schlesien, war Jetzt hat der Russe seine Hand über die reichen Länder ausgestreckt. Wir Alt die Abonnenten der Grciyholrn I 'Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt. - , , .....Druck von Friedrich Andrä. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0520" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/278508"/> <p xml:id="ID_2833" prev="#ID_2832"> Weber im schlesischen Gebirge anfing die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen zu<lb/> beschäftigen, da machte ein Menschenfreund das Ministerium auf diese Gegend auf¬<lb/> merksam, daß hier eins der großen Güter gekauft werden müsse, um dasselbe an<lb/> ein Paar hundert deutsche Kolonisten-Familien zu vertheilen, welche nach einigen<lb/> Jahren davon eine den Kaufpreis sehr gut verzinsende jährliche Rente zu zahlen<lb/> haben würden. Die preußischen Consuln hätten müsse» dafür verantwortlich ge¬<lb/> macht werden, daß diese Zahlungen richtig eingingen. Die Antwort war: — Man<lb/> möge solche Gedanken ja nicht öffentlich zur Sprache bringen!</p><lb/> <p xml:id="ID_2834"> Ein unternehmender Privatmann, der Baron v. Bissiug aus Schlesien, war<lb/> der Einzige, welcher bemerkte, daß dort sür seine ausgezeichnete Schafzucht sich<lb/> ein weites Feld eröffnen würde; er setzte sich mit dem preußischen Generalconsul<lb/> in Verl'iudung, und durch ihn näher unterrichtet, unternahm er die Reise in das<lb/> unbekannte Eldorado, und sowohl der Fürst Morousi in der Moldau als auch<lb/> der obenerwähnte Grvßvornik Styrbcy haben durch schlesische Schäfer Meriuo-<lb/> schäsereieu »ach Anleitung des Baron v. Bisfing angelegt. Aehuliche Bemühun¬<lb/> gen, für die schlesische Leinwand einen Markt zu gewinnen, scheiterten daran,<lb/> daß die böhmischen Leinwandhändler bessere Preise machen konnten, weil sie als<lb/> Oestreicher mehr bei den hiesige» Abnehmern unterstützt wurden, da die meisten<lb/> Kaufleute, wenigstens in Jassy, östreichische Juden sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_2835"> Jetzt hat der Russe seine Hand über die reichen Länder ausgestreckt. Wir<lb/> haben die Ueberzeugung, daß diese verhängnißvolle Occupation, falls Rußland<lb/> sie behauptet, das russische Handelssystem hellffe ändern muß. Für deutsche Colo-<lb/> nisation gehen diese Gebiete in keinem Fall verloren, Rußland cultivirt nicht; es<lb/> braucht Colonien so lauge — bis ans diesen sreie Staaten werden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p> Alt die Abonnenten der Grciyholrn I<lb/> ES sind uns Klagen darüber zugekommen, daß die Grenzboten hier und<lb/> da unregelmäßig oder zu spät unser'., Abonnenten zukommen. Da uns ne<lb/> dieser Zeit schneller Thaten »-no wechselnder Ereignisse vor Allem daran<lb/> Ziegen muß, unsere Zeitschrift möglichst schnell u»d regelmäßig in den Hän¬<lb/> den unserer Abonnenten zu wissen, so ersuchen wir unsere Abonnenten er-<lb/> gebenst und driugenv, uns betreffenden Falls von Nro^drungen und ihre»<lb/> Beschwerden brieflich unter der Avrcssc: „Redaction der Grenzboten" in<lb/> Kenntniß setzen z» wollen. Wie werden uns bemühen diese Uebelstände, so<lb/> weit es in unsern Kräfte» steht, sofort zu beseitigen.<lb/> Die Verlagshandlung.</p> </div> </body> </floatingText> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> 'Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.<lb/> - , , .....Druck von Friedrich Andrä.</note><lb/> </div> </body> <back> <div/> </back> </text> </TEI> [0520]
Weber im schlesischen Gebirge anfing die Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen zu
beschäftigen, da machte ein Menschenfreund das Ministerium auf diese Gegend auf¬
merksam, daß hier eins der großen Güter gekauft werden müsse, um dasselbe an
ein Paar hundert deutsche Kolonisten-Familien zu vertheilen, welche nach einigen
Jahren davon eine den Kaufpreis sehr gut verzinsende jährliche Rente zu zahlen
haben würden. Die preußischen Consuln hätten müsse» dafür verantwortlich ge¬
macht werden, daß diese Zahlungen richtig eingingen. Die Antwort war: — Man
möge solche Gedanken ja nicht öffentlich zur Sprache bringen!
Ein unternehmender Privatmann, der Baron v. Bissiug aus Schlesien, war
der Einzige, welcher bemerkte, daß dort sür seine ausgezeichnete Schafzucht sich
ein weites Feld eröffnen würde; er setzte sich mit dem preußischen Generalconsul
in Verl'iudung, und durch ihn näher unterrichtet, unternahm er die Reise in das
unbekannte Eldorado, und sowohl der Fürst Morousi in der Moldau als auch
der obenerwähnte Grvßvornik Styrbcy haben durch schlesische Schäfer Meriuo-
schäsereieu »ach Anleitung des Baron v. Bisfing angelegt. Aehuliche Bemühun¬
gen, für die schlesische Leinwand einen Markt zu gewinnen, scheiterten daran,
daß die böhmischen Leinwandhändler bessere Preise machen konnten, weil sie als
Oestreicher mehr bei den hiesige» Abnehmern unterstützt wurden, da die meisten
Kaufleute, wenigstens in Jassy, östreichische Juden sind.
Jetzt hat der Russe seine Hand über die reichen Länder ausgestreckt. Wir
haben die Ueberzeugung, daß diese verhängnißvolle Occupation, falls Rußland
sie behauptet, das russische Handelssystem hellffe ändern muß. Für deutsche Colo-
nisation gehen diese Gebiete in keinem Fall verloren, Rußland cultivirt nicht; es
braucht Colonien so lauge — bis ans diesen sreie Staaten werden.
Alt die Abonnenten der Grciyholrn I
ES sind uns Klagen darüber zugekommen, daß die Grenzboten hier und
da unregelmäßig oder zu spät unser'., Abonnenten zukommen. Da uns ne
dieser Zeit schneller Thaten »-no wechselnder Ereignisse vor Allem daran
Ziegen muß, unsere Zeitschrift möglichst schnell u»d regelmäßig in den Hän¬
den unserer Abonnenten zu wissen, so ersuchen wir unsere Abonnenten er-
gebenst und driugenv, uns betreffenden Falls von Nro^drungen und ihre»
Beschwerden brieflich unter der Avrcssc: „Redaction der Grenzboten" in
Kenntniß setzen z» wollen. Wie werden uns bemühen diese Uebelstände, so
weit es in unsern Kräfte» steht, sofort zu beseitigen.
Die Verlagshandlung.
'Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
- , , .....Druck von Friedrich Andrä.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |