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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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Wald.

Wie, Vater, bin ich, Ihnen so zur Last, daß Sie mich fortschaffen


.,
wollen?
Hiller.

Wie mögen Sie das glauben -- es war nur -- ich dachte an

Gertrud. --

Um meinetwillen sollen Sie keine Stunde früher fort. Vater-


Gertr.
(eifrig).

sorgte nur, es könnte geschwatzt werden über unsre Heimlichkeit und Ihre Gegend
wart, und das würde mir. schaden. -- Daraus dürfen wir keine Rücksicht nehmen.
Sie haben uns gesagt, daß es verhängnißvoll sein könne für Sie und Andere,
wenn Sie nach Hause zurückkehrten als ein Verwundeter. Wir wissen nicht, warum,
das so, ist und wir wollen's, auch nicht wissen. Sie haben es gesagt, das ist uns
genug, denn Sie sind nicht der Mann, der seinen Freunden eine Unwahrheit
einreden kann. Und deshalb werden Sie hübsch bei uus bleiben, bis Sie völlig
geheilt sind.

(bei Seite).

Dies Mädchen sticht mich mit ihrer Ehrlichkeit wie mit


Wald,

Nadeln. -- Wohl, meine Freunde, ich bin beinahe hergestellt und heut Abend,
sobald es finster geworden, breche ich auf.

Wenn Sie stark sind, sonst nicht.


Gertr.
Wald.

Bis dahin aber will ich mich an Euch erfreuen. Sie, Vater Hiller,

sollen nix von Ihrem Leben und Gertruds Kinderjahren erzählen.

Aber in der Stube, schon so lange waren Sie im Freien, es wird


Gertr.

am Ende auch des Guten zu viel. Kommen Sie, mein gnädiger Herr ich führe

,
(Alle ab.)
Sie, das ist mein Recht.

Box, darauf Georgine.

Die Luft ist rein. Ge¬


Box
(den Kopf zur angelehnten Thüre hineinsteckend).

fällt es Ew. Erlaucht einzutreten, hier ist der Ort.

(eintretend).

Vermeiden Sie, meinen Namen zu nennen. -- (sich


Georg,

umsehend) Hier?! -- -- (den Schleier zusammen nehmend) Bevor ich Ihnen weiter
folge, eine Bemerkung. Als ich Sie rufen ließ und um Auskunft über das plötz¬
liche Verschwinde" Ihres Herrn ersuchte, versicherten Sie lebhast, dem Herrn Gra-,
fen treu ergeben zu sein. Ich frage Sie jetzt, wie schwer wiegt Ihre Treues

(die Hand aufs Herz legend).

Sehr schwer.


Box

Wird das hinreichen, Ihre Treue auf>


Georg,
(ihm eine Börse reichend).

zuwiegen?

Nein, gnädigste Fran, die Börse ist sehr schwer, aber sie

(wagend).

Box

wiegt, meine Treue nicht auf. -- Dennoch werde ich mir die Ehre geben, diese
Börse zu bewahren, denn ich diene meinem Herrn und auch mir selbst, wenn ich
in Ihrem Interesse handle.


Georg.

Genug. Warum ließen Sie meinen Wagen bei diesem Hause halten?


Box

Mein Herr ist hier.

(wichtig).

Hier?! ---


Georg.
Wald.

Wie, Vater, bin ich, Ihnen so zur Last, daß Sie mich fortschaffen


.,
wollen?
Hiller.

Wie mögen Sie das glauben — es war nur — ich dachte an

Gertrud. —

Um meinetwillen sollen Sie keine Stunde früher fort. Vater-


Gertr.
(eifrig).

sorgte nur, es könnte geschwatzt werden über unsre Heimlichkeit und Ihre Gegend
wart, und das würde mir. schaden. — Daraus dürfen wir keine Rücksicht nehmen.
Sie haben uns gesagt, daß es verhängnißvoll sein könne für Sie und Andere,
wenn Sie nach Hause zurückkehrten als ein Verwundeter. Wir wissen nicht, warum,
das so, ist und wir wollen's, auch nicht wissen. Sie haben es gesagt, das ist uns
genug, denn Sie sind nicht der Mann, der seinen Freunden eine Unwahrheit
einreden kann. Und deshalb werden Sie hübsch bei uus bleiben, bis Sie völlig
geheilt sind.

(bei Seite).

Dies Mädchen sticht mich mit ihrer Ehrlichkeit wie mit


Wald,

Nadeln. — Wohl, meine Freunde, ich bin beinahe hergestellt und heut Abend,
sobald es finster geworden, breche ich auf.

Wenn Sie stark sind, sonst nicht.


Gertr.
Wald.

Bis dahin aber will ich mich an Euch erfreuen. Sie, Vater Hiller,

sollen nix von Ihrem Leben und Gertruds Kinderjahren erzählen.

Aber in der Stube, schon so lange waren Sie im Freien, es wird


Gertr.

am Ende auch des Guten zu viel. Kommen Sie, mein gnädiger Herr ich führe

,
(Alle ab.)
Sie, das ist mein Recht.

Box, darauf Georgine.

Die Luft ist rein. Ge¬


Box
(den Kopf zur angelehnten Thüre hineinsteckend).

fällt es Ew. Erlaucht einzutreten, hier ist der Ort.

(eintretend).

Vermeiden Sie, meinen Namen zu nennen. — (sich


Georg,

umsehend) Hier?! — — (den Schleier zusammen nehmend) Bevor ich Ihnen weiter
folge, eine Bemerkung. Als ich Sie rufen ließ und um Auskunft über das plötz¬
liche Verschwinde» Ihres Herrn ersuchte, versicherten Sie lebhast, dem Herrn Gra-,
fen treu ergeben zu sein. Ich frage Sie jetzt, wie schwer wiegt Ihre Treues

(die Hand aufs Herz legend).

Sehr schwer.


Box

Wird das hinreichen, Ihre Treue auf>


Georg,
(ihm eine Börse reichend).

zuwiegen?

Nein, gnädigste Fran, die Börse ist sehr schwer, aber sie

(wagend).

Box

wiegt, meine Treue nicht auf. — Dennoch werde ich mir die Ehre geben, diese
Börse zu bewahren, denn ich diene meinem Herrn und auch mir selbst, wenn ich
in Ihrem Interesse handle.


Georg.

Genug. Warum ließen Sie meinen Wagen bei diesem Hause halten?


Box

Mein Herr ist hier.

(wichtig).

Hier?! —-


Georg.
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[0333] Wald. Wie, Vater, bin ich, Ihnen so zur Last, daß Sie mich fortschaffen ., wollen? Hiller. Wie mögen Sie das glauben — es war nur — ich dachte an Gertrud. — Um meinetwillen sollen Sie keine Stunde früher fort. Vater- Gertr. (eifrig). sorgte nur, es könnte geschwatzt werden über unsre Heimlichkeit und Ihre Gegend wart, und das würde mir. schaden. — Daraus dürfen wir keine Rücksicht nehmen. Sie haben uns gesagt, daß es verhängnißvoll sein könne für Sie und Andere, wenn Sie nach Hause zurückkehrten als ein Verwundeter. Wir wissen nicht, warum, das so, ist und wir wollen's, auch nicht wissen. Sie haben es gesagt, das ist uns genug, denn Sie sind nicht der Mann, der seinen Freunden eine Unwahrheit einreden kann. Und deshalb werden Sie hübsch bei uus bleiben, bis Sie völlig geheilt sind. (bei Seite). Dies Mädchen sticht mich mit ihrer Ehrlichkeit wie mit Wald, Nadeln. — Wohl, meine Freunde, ich bin beinahe hergestellt und heut Abend, sobald es finster geworden, breche ich auf. Wenn Sie stark sind, sonst nicht. Gertr. Wald. Bis dahin aber will ich mich an Euch erfreuen. Sie, Vater Hiller, sollen nix von Ihrem Leben und Gertruds Kinderjahren erzählen. Aber in der Stube, schon so lange waren Sie im Freien, es wird Gertr. am Ende auch des Guten zu viel. Kommen Sie, mein gnädiger Herr ich führe , (Alle ab.) Sie, das ist mein Recht. Box, darauf Georgine. Die Luft ist rein. Ge¬ Box (den Kopf zur angelehnten Thüre hineinsteckend). fällt es Ew. Erlaucht einzutreten, hier ist der Ort. (eintretend). Vermeiden Sie, meinen Namen zu nennen. — (sich Georg, umsehend) Hier?! — — (den Schleier zusammen nehmend) Bevor ich Ihnen weiter folge, eine Bemerkung. Als ich Sie rufen ließ und um Auskunft über das plötz¬ liche Verschwinde» Ihres Herrn ersuchte, versicherten Sie lebhast, dem Herrn Gra-, fen treu ergeben zu sein. Ich frage Sie jetzt, wie schwer wiegt Ihre Treues (die Hand aufs Herz legend). Sehr schwer. Box Wird das hinreichen, Ihre Treue auf> Georg, (ihm eine Börse reichend). zuwiegen? Nein, gnädigste Fran, die Börse ist sehr schwer, aber sie (wagend). Box wiegt, meine Treue nicht auf. — Dennoch werde ich mir die Ehre geben, diese Börse zu bewahren, denn ich diene meinem Herrn und auch mir selbst, wenn ich in Ihrem Interesse handle. Georg. Genug. Warum ließen Sie meinen Wagen bei diesem Hause halten? Box Mein Herr ist hier. (wichtig). Hier?! —- Georg.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/333>, abgerufen am 23.12.2024.