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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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Wald.

Ich k

(ab.)
omme , Georgine.


Georg,
(allein, ihm nachsehend).

Ich habe ein hohes Spiel gespielt und ich

habe gewonnen. -- Der Knabe, und dieser Schlüssel! Jetzt, Graf Waldemar,

(ab.)
bist Du mein!

Udaschkin, dann Kammerfrau.

Ad.

(vom Hintergrund hereinkommt, ficht sich vorsichtig um, geht an die Thür

links, klopft leise, Kammerfrau tritt heraus). Graf Schenk war hier.


Kam in er fr.

Er war hier, gnädigster Herr.

Was wurde gesprochen?


Ad.
Kammerfr.

Sie sprechen Vieles vom gnädigen Herrn, und der Herr Graf

versprach , die Frau Fürstin gegen den Herrn zu schützen, er wollte Pan Fedor
Jwanowitsch zwingen, Papier herauszugeben.


Ad.

Der Lasse! -- Was weiter?

Endlich ging es über den neuen Pagen.


Kamm er f.
Ad.

Dummheit!

Zuletzt gab ihm die Para den Schlüssel zur Gartenthür.


Kammerfr.
Ad.

Dn^Hund! Schon so frech! Weiter, weiter!


KaMmerf.

Heut Abend um neun Uhr soll ich ihn erwarten.


Ad.

Du wirst ihn erwarten, aber er wird nicht hereinkommen.


Kammerfr.

Was >ni Pan Fedor Jwanowitsch thun? Es wird ein Un¬

glück geben, und auf mich wird die Schuld fallen.


Ad.

S

(gibt ihr Geld)
ei ruhig, Täubchen. Hier, das leg auf Deine Zunge,

fort! (Kammerfrau ab. Udaschkin nach dem Hintergrund, rufend, mit unterdrückter
Stimme) Gregor! seul"!

Gregor, noch ein Diener.
(sich verneigend).

Was befiehlt Deine Erlaucht?


Gregor

Leise, ihr Schlingel! Ich will Jemanden prügeln lassen, meine Söhnchen!


Ad.
Gregor.

Soll geschehn, Väterchen Fedor Jwanowitsch.


Ad.

Es muß geschehen, eins, zwei, drei! Er darf nicht wieder aufstehn.


Gregor.

Wir verstehen. Meinst Du so? (zeigt demüthig ein Messer)


U d.

S?ein, Kinderchen, das macht zu viel Geschrei. -- Laßt das Eisen an

Eure Stöcke schlagen, so thut's denselben Dienst und 's bringt mehr Schande und
weniger Bedauern.

Gut. Aber das ist gefährlicher Verdienst. Was soll aus uns werden?


Gregor.
Ad.

Ich Schafs Euch heut Eure Pässe, morgen seid Ihr auf dem Wege

nach Hause. Fort mit Euch, Ihr Enkel eines Fuchses. Um halbneuerwarte
ich Euch in meiner Wohnung, Ihr müßt Euch verkleiden. (Diener ab) -- Du
tadelst meine Röcke, Du willst deu Marder spielen in meinem Hühnerhofe. Hüte
Dich, Graf Waldemar, Du sollst in den nächsten Wochen nicht daran denken, mir
Dokumente abzutrotzen. Heut wird der Tanzbär Dir zum Tanz trommeln, (ab.)


Wald.

Ich k

(ab.)
omme , Georgine.


Georg,
(allein, ihm nachsehend).

Ich habe ein hohes Spiel gespielt und ich

habe gewonnen. — Der Knabe, und dieser Schlüssel! Jetzt, Graf Waldemar,

(ab.)
bist Du mein!

Udaschkin, dann Kammerfrau.

Ad.

(vom Hintergrund hereinkommt, ficht sich vorsichtig um, geht an die Thür

links, klopft leise, Kammerfrau tritt heraus). Graf Schenk war hier.


Kam in er fr.

Er war hier, gnädigster Herr.

Was wurde gesprochen?


Ad.
Kammerfr.

Sie sprechen Vieles vom gnädigen Herrn, und der Herr Graf

versprach , die Frau Fürstin gegen den Herrn zu schützen, er wollte Pan Fedor
Jwanowitsch zwingen, Papier herauszugeben.


Ad.

Der Lasse! — Was weiter?

Endlich ging es über den neuen Pagen.


Kamm er f.
Ad.

Dummheit!

Zuletzt gab ihm die Para den Schlüssel zur Gartenthür.


Kammerfr.
Ad.

Dn^Hund! Schon so frech! Weiter, weiter!


KaMmerf.

Heut Abend um neun Uhr soll ich ihn erwarten.


Ad.

Du wirst ihn erwarten, aber er wird nicht hereinkommen.


Kammerfr.

Was >ni Pan Fedor Jwanowitsch thun? Es wird ein Un¬

glück geben, und auf mich wird die Schuld fallen.


Ad.

S

(gibt ihr Geld)
ei ruhig, Täubchen. Hier, das leg auf Deine Zunge,

fort! (Kammerfrau ab. Udaschkin nach dem Hintergrund, rufend, mit unterdrückter
Stimme) Gregor! seul«!

Gregor, noch ein Diener.
(sich verneigend).

Was befiehlt Deine Erlaucht?


Gregor

Leise, ihr Schlingel! Ich will Jemanden prügeln lassen, meine Söhnchen!


Ad.
Gregor.

Soll geschehn, Väterchen Fedor Jwanowitsch.


Ad.

Es muß geschehen, eins, zwei, drei! Er darf nicht wieder aufstehn.


Gregor.

Wir verstehen. Meinst Du so? (zeigt demüthig ein Messer)


U d.

S?ein, Kinderchen, das macht zu viel Geschrei. — Laßt das Eisen an

Eure Stöcke schlagen, so thut's denselben Dienst und 's bringt mehr Schande und
weniger Bedauern.

Gut. Aber das ist gefährlicher Verdienst. Was soll aus uns werden?


Gregor.
Ad.

Ich Schafs Euch heut Eure Pässe, morgen seid Ihr auf dem Wege

nach Hause. Fort mit Euch, Ihr Enkel eines Fuchses. Um halbneuerwarte
ich Euch in meiner Wohnung, Ihr müßt Euch verkleiden. (Diener ab) — Du
tadelst meine Röcke, Du willst deu Marder spielen in meinem Hühnerhofe. Hüte
Dich, Graf Waldemar, Du sollst in den nächsten Wochen nicht daran denken, mir
Dokumente abzutrotzen. Heut wird der Tanzbär Dir zum Tanz trommeln, (ab.)


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[0294] Wald. Ich k (ab.) omme , Georgine. Georg, (allein, ihm nachsehend). Ich habe ein hohes Spiel gespielt und ich habe gewonnen. — Der Knabe, und dieser Schlüssel! Jetzt, Graf Waldemar, (ab.) bist Du mein! Udaschkin, dann Kammerfrau. Ad. (vom Hintergrund hereinkommt, ficht sich vorsichtig um, geht an die Thür links, klopft leise, Kammerfrau tritt heraus). Graf Schenk war hier. Kam in er fr. Er war hier, gnädigster Herr. Was wurde gesprochen? Ad. Kammerfr. Sie sprechen Vieles vom gnädigen Herrn, und der Herr Graf versprach , die Frau Fürstin gegen den Herrn zu schützen, er wollte Pan Fedor Jwanowitsch zwingen, Papier herauszugeben. Ad. Der Lasse! — Was weiter? Endlich ging es über den neuen Pagen. Kamm er f. Ad. Dummheit! Zuletzt gab ihm die Para den Schlüssel zur Gartenthür. Kammerfr. Ad. Dn^Hund! Schon so frech! Weiter, weiter! KaMmerf. Heut Abend um neun Uhr soll ich ihn erwarten. Ad. Du wirst ihn erwarten, aber er wird nicht hereinkommen. Kammerfr. Was >ni Pan Fedor Jwanowitsch thun? Es wird ein Un¬ glück geben, und auf mich wird die Schuld fallen. Ad. S (gibt ihr Geld) ei ruhig, Täubchen. Hier, das leg auf Deine Zunge, fort! (Kammerfrau ab. Udaschkin nach dem Hintergrund, rufend, mit unterdrückter Stimme) Gregor! seul«! Gregor, noch ein Diener. (sich verneigend). Was befiehlt Deine Erlaucht? Gregor Leise, ihr Schlingel! Ich will Jemanden prügeln lassen, meine Söhnchen! Ad. Gregor. Soll geschehn, Väterchen Fedor Jwanowitsch. Ad. Es muß geschehen, eins, zwei, drei! Er darf nicht wieder aufstehn. Gregor. Wir verstehen. Meinst Du so? (zeigt demüthig ein Messer) U d. S?ein, Kinderchen, das macht zu viel Geschrei. — Laßt das Eisen an Eure Stöcke schlagen, so thut's denselben Dienst und 's bringt mehr Schande und weniger Bedauern. Gut. Aber das ist gefährlicher Verdienst. Was soll aus uns werden? Gregor. Ad. Ich Schafs Euch heut Eure Pässe, morgen seid Ihr auf dem Wege nach Hause. Fort mit Euch, Ihr Enkel eines Fuchses. Um halbneuerwarte ich Euch in meiner Wohnung, Ihr müßt Euch verkleiden. (Diener ab) — Du tadelst meine Röcke, Du willst deu Marder spielen in meinem Hühnerhofe. Hüte Dich, Graf Waldemar, Du sollst in den nächsten Wochen nicht daran denken, mir Dokumente abzutrotzen. Heut wird der Tanzbär Dir zum Tanz trommeln, (ab.)

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/294>, abgerufen am 23.07.2024.