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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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den nationalen Bestrebungen vollends eingebildet, und ihr Patriarchat oder ihre
Woiwvduia ist nichts als ein halbsonverainer Kirchenstaat. Auch die Czechen
liebten es bisher, ihre nationale Begeisterung bei festlichen Anlässen in religiösen
Formen, in der Aenßerlichkett des kirchlichen Pompes auftreten zu lassen, und ihr
so gewissermaßen die Weihe des Sakramentes zu verleihen. ES war zwar mit
dieser Frömmigkeit nicht sehr ernstlich gemeint; als aber an dem Kongreß der
slavischen Linden auch der Clerus nebenbei erfahren wollte, wie er zum Slaven-
thum stehe, da wurden ihm auch seine lächerlichsten Prätensionen nicht sonderlich
übel genommen. Der in nationalen Bvrnrthcilen befangene Geist hat weder das
Recht', noch den Muth, an dem kirchlichen Vorurtheil zu rütteln: Das Slaven-
thum rafft sich wohl häufig zu der leidenschaftlichen Wuth des Anatbems, aber
nie zu der leidenschafilosen Macht der Kritik ans. -- Von Bedeutung war auch der
Antrag LiblmSky's, "man möge bei der Negierung ansuchen, daß sie allen pol¬
nischen Flüchtlingen! die östreichischen Boden betreten, ungehinderten Aufenthalt
und freien Wohnsitz gestatte."

Die CMien haben in ihren Bekehrungsversuchen den Polen gegenüber eine
unermüdliche Ausdauer, und glauben fest daran, Polen sei noch immer nicht für
die anstroswvische Politik verloren. Sie möchten ihren vereinsammten Brüdern,
denen der östreichische Aoler wie der Geier des Prometheus am Herzen nagt, gern
darthun, daß Oestreich das gelobte Land der slavischen Stämme sei; während
diese daraus beharren, ihr Vaterland wäre eigentlich das heilige Grab des Sla-
venthums, und müsse zunächst den Händen der "Ungläubigen" entrissen werden.
Aber die einen wie die andern sind in einer Selbstlänschnn'g befangen, und wer¬
den dereinst nur ein leeres Grab finden. Denn das einige Slaventhum, das sie
draußen in der Wirklichkeit suche", ist aufgehoben in den Himmel, und wohnt nur
in dem Jenseits ihres Gemüthes. -- Auf einen weitern Antrag LiblinslVs faßte
die Versammlung den Beschluß, die simplen-öl-l lin-i von Prag möge die Mitglie¬
der des Slavencongresses einladen, abermals zusammenzutreten, und ihre unter¬
brochenen Berathungen zu Eude zu führen." Ich bin überzeugt, daß sich die
Far^e dieses monströsen Congresses in unserer Hauptstadt nicht wiederholen, und
das Ministerium, den Slaven "ihr Gefühl und ihre Kirche" in diesem Umfange
nicht lassen wird; aber anch im entgegengesetzten Falle darf uns die Wiederkehr
dieser phantastischen Erscheinung durchaus nicht beunruhigen. Die Slaven liefern
sich um so sicherer an das Deutschthum ans, je hänfiger sie mit einander tagen,
da sie nicht einmal die linguistische Hegemonie irgend eines Stammes dulden
werden. Das Slaventhum in seiner Realität ist wesentlich Partikularismus; und
wenn die Slaven über denselben hinausgehen, und eine ideale Einheit anstreben
wollen, so treten sie unmittelbar in das'Pantheon des deutschen Geistes ein, weil
dies der einzige Ort ist, wo sie sich zusammenfinden, verständigen und daher auch
einigen können. --

So träumten sich denn die Czechen unter mythischen Erinnerungen und Hoff¬
nungen in das Jahr 184" hinüber, als sie mit einem Male dnrch einen politi¬
schen Feuerlärm in ihrer nationalen Andacht gestört wurden. Es war am 7. Jän¬
ner, da die Nachricht von der ministeriellen Erklärung über den §. I der Grund¬
rechte die Stadt hastig durchflog. Die Lärmglvcke wurde in alle" Journalen ge¬
zogen, und gleich am andern Tage tauchten in einigen Blättern mehr oder weni¬
ger hitzige Artikel auf, welche dem Volke bewiese"', daß es durchaus souverän
sein müsse. Der Vorgang von Kremsier wurde in Prag auf dem Boden der Jour¬
nalistik nachgespielt, und sowie dort die Vereinigung der Rechten und Linken, er¬
folgte anch hier eine Koalition aller politischen Blätter; nur das Regierungsblatt
blieb der Politik des Centrums getreu, und brach für das Ministerium eine Lanze.

Es ist klar, daß die Rechte und derjenige Theil des Centrums, der eben


den nationalen Bestrebungen vollends eingebildet, und ihr Patriarchat oder ihre
Woiwvduia ist nichts als ein halbsonverainer Kirchenstaat. Auch die Czechen
liebten es bisher, ihre nationale Begeisterung bei festlichen Anlässen in religiösen
Formen, in der Aenßerlichkett des kirchlichen Pompes auftreten zu lassen, und ihr
so gewissermaßen die Weihe des Sakramentes zu verleihen. ES war zwar mit
dieser Frömmigkeit nicht sehr ernstlich gemeint; als aber an dem Kongreß der
slavischen Linden auch der Clerus nebenbei erfahren wollte, wie er zum Slaven-
thum stehe, da wurden ihm auch seine lächerlichsten Prätensionen nicht sonderlich
übel genommen. Der in nationalen Bvrnrthcilen befangene Geist hat weder das
Recht', noch den Muth, an dem kirchlichen Vorurtheil zu rütteln: Das Slaven-
thum rafft sich wohl häufig zu der leidenschaftlichen Wuth des Anatbems, aber
nie zu der leidenschafilosen Macht der Kritik ans. — Von Bedeutung war auch der
Antrag LiblmSky's, „man möge bei der Negierung ansuchen, daß sie allen pol¬
nischen Flüchtlingen! die östreichischen Boden betreten, ungehinderten Aufenthalt
und freien Wohnsitz gestatte."

Die CMien haben in ihren Bekehrungsversuchen den Polen gegenüber eine
unermüdliche Ausdauer, und glauben fest daran, Polen sei noch immer nicht für
die anstroswvische Politik verloren. Sie möchten ihren vereinsammten Brüdern,
denen der östreichische Aoler wie der Geier des Prometheus am Herzen nagt, gern
darthun, daß Oestreich das gelobte Land der slavischen Stämme sei; während
diese daraus beharren, ihr Vaterland wäre eigentlich das heilige Grab des Sla-
venthums, und müsse zunächst den Händen der „Ungläubigen" entrissen werden.
Aber die einen wie die andern sind in einer Selbstlänschnn'g befangen, und wer¬
den dereinst nur ein leeres Grab finden. Denn das einige Slaventhum, das sie
draußen in der Wirklichkeit suche», ist aufgehoben in den Himmel, und wohnt nur
in dem Jenseits ihres Gemüthes. — Auf einen weitern Antrag LiblinslVs faßte
die Versammlung den Beschluß, die simplen-öl-l lin-i von Prag möge die Mitglie¬
der des Slavencongresses einladen, abermals zusammenzutreten, und ihre unter¬
brochenen Berathungen zu Eude zu führen." Ich bin überzeugt, daß sich die
Far^e dieses monströsen Congresses in unserer Hauptstadt nicht wiederholen, und
das Ministerium, den Slaven „ihr Gefühl und ihre Kirche" in diesem Umfange
nicht lassen wird; aber anch im entgegengesetzten Falle darf uns die Wiederkehr
dieser phantastischen Erscheinung durchaus nicht beunruhigen. Die Slaven liefern
sich um so sicherer an das Deutschthum ans, je hänfiger sie mit einander tagen,
da sie nicht einmal die linguistische Hegemonie irgend eines Stammes dulden
werden. Das Slaventhum in seiner Realität ist wesentlich Partikularismus; und
wenn die Slaven über denselben hinausgehen, und eine ideale Einheit anstreben
wollen, so treten sie unmittelbar in das'Pantheon des deutschen Geistes ein, weil
dies der einzige Ort ist, wo sie sich zusammenfinden, verständigen und daher auch
einigen können. —

So träumten sich denn die Czechen unter mythischen Erinnerungen und Hoff¬
nungen in das Jahr 184» hinüber, als sie mit einem Male dnrch einen politi¬
schen Feuerlärm in ihrer nationalen Andacht gestört wurden. Es war am 7. Jän¬
ner, da die Nachricht von der ministeriellen Erklärung über den §. I der Grund¬
rechte die Stadt hastig durchflog. Die Lärmglvcke wurde in alle» Journalen ge¬
zogen, und gleich am andern Tage tauchten in einigen Blättern mehr oder weni¬
ger hitzige Artikel auf, welche dem Volke bewiese»', daß es durchaus souverän
sein müsse. Der Vorgang von Kremsier wurde in Prag auf dem Boden der Jour¬
nalistik nachgespielt, und sowie dort die Vereinigung der Rechten und Linken, er¬
folgte anch hier eine Koalition aller politischen Blätter; nur das Regierungsblatt
blieb der Politik des Centrums getreu, und brach für das Ministerium eine Lanze.

Es ist klar, daß die Rechte und derjenige Theil des Centrums, der eben


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[0202] den nationalen Bestrebungen vollends eingebildet, und ihr Patriarchat oder ihre Woiwvduia ist nichts als ein halbsonverainer Kirchenstaat. Auch die Czechen liebten es bisher, ihre nationale Begeisterung bei festlichen Anlässen in religiösen Formen, in der Aenßerlichkett des kirchlichen Pompes auftreten zu lassen, und ihr so gewissermaßen die Weihe des Sakramentes zu verleihen. ES war zwar mit dieser Frömmigkeit nicht sehr ernstlich gemeint; als aber an dem Kongreß der slavischen Linden auch der Clerus nebenbei erfahren wollte, wie er zum Slaven- thum stehe, da wurden ihm auch seine lächerlichsten Prätensionen nicht sonderlich übel genommen. Der in nationalen Bvrnrthcilen befangene Geist hat weder das Recht', noch den Muth, an dem kirchlichen Vorurtheil zu rütteln: Das Slaven- thum rafft sich wohl häufig zu der leidenschaftlichen Wuth des Anatbems, aber nie zu der leidenschafilosen Macht der Kritik ans. — Von Bedeutung war auch der Antrag LiblmSky's, „man möge bei der Negierung ansuchen, daß sie allen pol¬ nischen Flüchtlingen! die östreichischen Boden betreten, ungehinderten Aufenthalt und freien Wohnsitz gestatte." Die CMien haben in ihren Bekehrungsversuchen den Polen gegenüber eine unermüdliche Ausdauer, und glauben fest daran, Polen sei noch immer nicht für die anstroswvische Politik verloren. Sie möchten ihren vereinsammten Brüdern, denen der östreichische Aoler wie der Geier des Prometheus am Herzen nagt, gern darthun, daß Oestreich das gelobte Land der slavischen Stämme sei; während diese daraus beharren, ihr Vaterland wäre eigentlich das heilige Grab des Sla- venthums, und müsse zunächst den Händen der „Ungläubigen" entrissen werden. Aber die einen wie die andern sind in einer Selbstlänschnn'g befangen, und wer¬ den dereinst nur ein leeres Grab finden. Denn das einige Slaventhum, das sie draußen in der Wirklichkeit suche», ist aufgehoben in den Himmel, und wohnt nur in dem Jenseits ihres Gemüthes. — Auf einen weitern Antrag LiblinslVs faßte die Versammlung den Beschluß, die simplen-öl-l lin-i von Prag möge die Mitglie¬ der des Slavencongresses einladen, abermals zusammenzutreten, und ihre unter¬ brochenen Berathungen zu Eude zu führen." Ich bin überzeugt, daß sich die Far^e dieses monströsen Congresses in unserer Hauptstadt nicht wiederholen, und das Ministerium, den Slaven „ihr Gefühl und ihre Kirche" in diesem Umfange nicht lassen wird; aber anch im entgegengesetzten Falle darf uns die Wiederkehr dieser phantastischen Erscheinung durchaus nicht beunruhigen. Die Slaven liefern sich um so sicherer an das Deutschthum ans, je hänfiger sie mit einander tagen, da sie nicht einmal die linguistische Hegemonie irgend eines Stammes dulden werden. Das Slaventhum in seiner Realität ist wesentlich Partikularismus; und wenn die Slaven über denselben hinausgehen, und eine ideale Einheit anstreben wollen, so treten sie unmittelbar in das'Pantheon des deutschen Geistes ein, weil dies der einzige Ort ist, wo sie sich zusammenfinden, verständigen und daher auch einigen können. — So träumten sich denn die Czechen unter mythischen Erinnerungen und Hoff¬ nungen in das Jahr 184» hinüber, als sie mit einem Male dnrch einen politi¬ schen Feuerlärm in ihrer nationalen Andacht gestört wurden. Es war am 7. Jän¬ ner, da die Nachricht von der ministeriellen Erklärung über den §. I der Grund¬ rechte die Stadt hastig durchflog. Die Lärmglvcke wurde in alle» Journalen ge¬ zogen, und gleich am andern Tage tauchten in einigen Blättern mehr oder weni¬ ger hitzige Artikel auf, welche dem Volke bewiese»', daß es durchaus souverän sein müsse. Der Vorgang von Kremsier wurde in Prag auf dem Boden der Jour¬ nalistik nachgespielt, und sowie dort die Vereinigung der Rechten und Linken, er¬ folgte anch hier eine Koalition aller politischen Blätter; nur das Regierungsblatt blieb der Politik des Centrums getreu, und brach für das Ministerium eine Lanze. Es ist klar, daß die Rechte und derjenige Theil des Centrums, der eben

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/202>, abgerufen am 03.07.2024.