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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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Das Äteujcchr in Prag.

ES ist eine alte und löbliche Sitte, daß man das neue Jahr bei der Punsch-
bowle erwartet; auch ich habe diesem edlen Gebrauche niemals meine volle Aner¬
kennung versagen können. Der Jahreswechsel ist eine so ganz abstrakte Verän¬
derung in der Zeit, daß man im nüchternen Zustande gedankenlos darüber hin¬
weggeht und erst in der Exiase des Rausches die passenden Einfälle dafür in den
Kopf bekommt. Auch die Söhne der Libussa feierten ans dem dreitägigen Eougreß
der 5ki>vim"I.ü -Vereine (29. 30. 31. December) den letzten Jahreswechsel,
indem sie sich in der Idee des Pauslaviemus berauschten. Wie Sie sehen, mache
ich mit jenem Kongreß, bei dem die Vettrauensmänner aller slavischen Linden
von Böhme" die Grundlage eines Ceutralvercius in Prag besprachen, durchaus
keinen Ernst, sondern betrachte ihn eben nur als ein nationales Familienfest, wo
bei Gelegenheit des Jahreswechsels Toaste auf alles, was den Slaven lieb und
theuer ist, ausgebracht wurde". Freilich ist es bedenklich, daß unsere Czechen den
panslavistischcn Rausch in das Jahr 1849 hinüberbrachten, welches ganz und gar
der Prosa einer verständigen Organisation angehören soll. Sie brauchen aber,
wenn sie sich in einer Reihe von Werktagen mit den nüchternen, praktischen Zwct-
ken der Politik beschäftigt haben, einen Sonntag der Nationalität, wo sie verges¬
se", daß sie Oestreicher sei" müsse", und sich in ihr Heiligthum, in die Innerlich¬
keit des slavischen Nationalgefühls versenken. Denn die Ezechen leben einmal
gleich den übrigen Austroslävcn in dieser Entzweiung des weltlich-östreichischen
und religiös-nationalen Bewußtseins, weil das slavische Oestreich, auf das sie
ihre Hoffnungen setzten, nicht entstehen, und die rothblau-weiße Gloriole sich um
das Haupt der deutschen Habsburger nicht bilde" will. Es bleibt ihnen nichts
anderes übrig, als das Slaveutliu'in blos als Kirche, als geistiges Reich inner-
halb des östreichischen Staates möglichst auszubilden. Die siov-ni"^ Jm"-Vereine
sind Gemeinden, die von den Aposteln des Slaventhums gestiftet wurden, und in
denen jener Cultus gehegt wird. Es geht thuen kein Kennzeichen einer religiösen
Gemeinde ab; auch an 'Hirtenbriefen (ich erinnere nur an die berühmte Epistel
des Buron Jellachich) fehlt es ihnen nicht. Nun sind noch die verschiedenen sla¬
vischen Vereine Oestreichs in das Verhältniß einer bestimmten Hierarchie zu brin¬
gen, und damit wurde in Prag der Anfang gemacht, indem an jenem dreitägigen
Eougresse die Beziehungen zwischen den Filialvereiueu ans dem Lande und dem
CentraZverein in der Hauptstadt genau normirt wurden. Eine jede Versammlung,
wo blos Slaven dieses oder jenes Stammes mit einander tagen, ist für uns lehr-
reich, weil wir am Reichstage mehr die diplomatische, als die parlamentarische
Wirksamkeit der Slaven, gleichsam ihre äußere Politik, gegenüber den andern Völ¬
kern Oestreichs, kennen lernen. Wer würde es wohl glauben, daß sich hier die
Parteien nach Priestern und Laien sonderten, und daß die Kirche auch diesmal
auf dem Boden des Slaventhums triumphirte? So fand z. B. der Antrag des
P. Stute: "Die Zeitschrift der Llov-uisKii, ki,^ möge sich der Erörterung religiö¬
ser Fragen möglichst enthalten, oder wenn sie sich ja auf dieses Feld begebe, be¬
währte Theologen darüber zu Rathe ziehen," eine entschiedene Majorität, und
ebenso ging ein anderer Antrag des eben genannten Mitgliedes durch, "man
möge an die böhmischen Bischöfe und den Reichstag eine Petition richten, damit
die'zahlreichen in Wien lebenden Böhmen eine eigene Pfarre bekämen, weil sie
seit der Vertreibung der Liguorianer einer böhmischen Seelsorge gänzlich entbehr¬
ten." Es ist hier'nicht der Ort, über den näheren Zusammenhang des ortho¬
doxen Nationalgefühls mit der kirchlichen Rechtgläubigkeit zu sprechen; so viel ist
aber gewiß, daß die Kirchengewalt mit den slavischen Erhebungen in genauer
solidarischer Verbindung steht. Bei den Serben sehen mir das kirchliche Element


Sr"njb"t"n. I. l""S. 25
Das Äteujcchr in Prag.

ES ist eine alte und löbliche Sitte, daß man das neue Jahr bei der Punsch-
bowle erwartet; auch ich habe diesem edlen Gebrauche niemals meine volle Aner¬
kennung versagen können. Der Jahreswechsel ist eine so ganz abstrakte Verän¬
derung in der Zeit, daß man im nüchternen Zustande gedankenlos darüber hin¬
weggeht und erst in der Exiase des Rausches die passenden Einfälle dafür in den
Kopf bekommt. Auch die Söhne der Libussa feierten ans dem dreitägigen Eougreß
der 5ki>vim«I.ü -Vereine (29. 30. 31. December) den letzten Jahreswechsel,
indem sie sich in der Idee des Pauslaviemus berauschten. Wie Sie sehen, mache
ich mit jenem Kongreß, bei dem die Vettrauensmänner aller slavischen Linden
von Böhme» die Grundlage eines Ceutralvercius in Prag besprachen, durchaus
keinen Ernst, sondern betrachte ihn eben nur als ein nationales Familienfest, wo
bei Gelegenheit des Jahreswechsels Toaste auf alles, was den Slaven lieb und
theuer ist, ausgebracht wurde«. Freilich ist es bedenklich, daß unsere Czechen den
panslavistischcn Rausch in das Jahr 1849 hinüberbrachten, welches ganz und gar
der Prosa einer verständigen Organisation angehören soll. Sie brauchen aber,
wenn sie sich in einer Reihe von Werktagen mit den nüchternen, praktischen Zwct-
ken der Politik beschäftigt haben, einen Sonntag der Nationalität, wo sie verges¬
se», daß sie Oestreicher sei» müsse», und sich in ihr Heiligthum, in die Innerlich¬
keit des slavischen Nationalgefühls versenken. Denn die Ezechen leben einmal
gleich den übrigen Austroslävcn in dieser Entzweiung des weltlich-östreichischen
und religiös-nationalen Bewußtseins, weil das slavische Oestreich, auf das sie
ihre Hoffnungen setzten, nicht entstehen, und die rothblau-weiße Gloriole sich um
das Haupt der deutschen Habsburger nicht bilde» will. Es bleibt ihnen nichts
anderes übrig, als das Slaveutliu'in blos als Kirche, als geistiges Reich inner-
halb des östreichischen Staates möglichst auszubilden. Die siov-ni»^ Jm»-Vereine
sind Gemeinden, die von den Aposteln des Slaventhums gestiftet wurden, und in
denen jener Cultus gehegt wird. Es geht thuen kein Kennzeichen einer religiösen
Gemeinde ab; auch an 'Hirtenbriefen (ich erinnere nur an die berühmte Epistel
des Buron Jellachich) fehlt es ihnen nicht. Nun sind noch die verschiedenen sla¬
vischen Vereine Oestreichs in das Verhältniß einer bestimmten Hierarchie zu brin¬
gen, und damit wurde in Prag der Anfang gemacht, indem an jenem dreitägigen
Eougresse die Beziehungen zwischen den Filialvereiueu ans dem Lande und dem
CentraZverein in der Hauptstadt genau normirt wurden. Eine jede Versammlung,
wo blos Slaven dieses oder jenes Stammes mit einander tagen, ist für uns lehr-
reich, weil wir am Reichstage mehr die diplomatische, als die parlamentarische
Wirksamkeit der Slaven, gleichsam ihre äußere Politik, gegenüber den andern Völ¬
kern Oestreichs, kennen lernen. Wer würde es wohl glauben, daß sich hier die
Parteien nach Priestern und Laien sonderten, und daß die Kirche auch diesmal
auf dem Boden des Slaventhums triumphirte? So fand z. B. der Antrag des
P. Stute: „Die Zeitschrift der Llov-uisKii, ki,^ möge sich der Erörterung religiö¬
ser Fragen möglichst enthalten, oder wenn sie sich ja auf dieses Feld begebe, be¬
währte Theologen darüber zu Rathe ziehen," eine entschiedene Majorität, und
ebenso ging ein anderer Antrag des eben genannten Mitgliedes durch, „man
möge an die böhmischen Bischöfe und den Reichstag eine Petition richten, damit
die'zahlreichen in Wien lebenden Böhmen eine eigene Pfarre bekämen, weil sie
seit der Vertreibung der Liguorianer einer böhmischen Seelsorge gänzlich entbehr¬
ten." Es ist hier'nicht der Ort, über den näheren Zusammenhang des ortho¬
doxen Nationalgefühls mit der kirchlichen Rechtgläubigkeit zu sprechen; so viel ist
aber gewiß, daß die Kirchengewalt mit den slavischen Erhebungen in genauer
solidarischer Verbindung steht. Bei den Serben sehen mir das kirchliche Element


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[0201] Das Äteujcchr in Prag. ES ist eine alte und löbliche Sitte, daß man das neue Jahr bei der Punsch- bowle erwartet; auch ich habe diesem edlen Gebrauche niemals meine volle Aner¬ kennung versagen können. Der Jahreswechsel ist eine so ganz abstrakte Verän¬ derung in der Zeit, daß man im nüchternen Zustande gedankenlos darüber hin¬ weggeht und erst in der Exiase des Rausches die passenden Einfälle dafür in den Kopf bekommt. Auch die Söhne der Libussa feierten ans dem dreitägigen Eougreß der 5ki>vim«I.ü -Vereine (29. 30. 31. December) den letzten Jahreswechsel, indem sie sich in der Idee des Pauslaviemus berauschten. Wie Sie sehen, mache ich mit jenem Kongreß, bei dem die Vettrauensmänner aller slavischen Linden von Böhme» die Grundlage eines Ceutralvercius in Prag besprachen, durchaus keinen Ernst, sondern betrachte ihn eben nur als ein nationales Familienfest, wo bei Gelegenheit des Jahreswechsels Toaste auf alles, was den Slaven lieb und theuer ist, ausgebracht wurde«. Freilich ist es bedenklich, daß unsere Czechen den panslavistischcn Rausch in das Jahr 1849 hinüberbrachten, welches ganz und gar der Prosa einer verständigen Organisation angehören soll. Sie brauchen aber, wenn sie sich in einer Reihe von Werktagen mit den nüchternen, praktischen Zwct- ken der Politik beschäftigt haben, einen Sonntag der Nationalität, wo sie verges¬ se», daß sie Oestreicher sei» müsse», und sich in ihr Heiligthum, in die Innerlich¬ keit des slavischen Nationalgefühls versenken. Denn die Ezechen leben einmal gleich den übrigen Austroslävcn in dieser Entzweiung des weltlich-östreichischen und religiös-nationalen Bewußtseins, weil das slavische Oestreich, auf das sie ihre Hoffnungen setzten, nicht entstehen, und die rothblau-weiße Gloriole sich um das Haupt der deutschen Habsburger nicht bilde» will. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das Slaveutliu'in blos als Kirche, als geistiges Reich inner- halb des östreichischen Staates möglichst auszubilden. Die siov-ni»^ Jm»-Vereine sind Gemeinden, die von den Aposteln des Slaventhums gestiftet wurden, und in denen jener Cultus gehegt wird. Es geht thuen kein Kennzeichen einer religiösen Gemeinde ab; auch an 'Hirtenbriefen (ich erinnere nur an die berühmte Epistel des Buron Jellachich) fehlt es ihnen nicht. Nun sind noch die verschiedenen sla¬ vischen Vereine Oestreichs in das Verhältniß einer bestimmten Hierarchie zu brin¬ gen, und damit wurde in Prag der Anfang gemacht, indem an jenem dreitägigen Eougresse die Beziehungen zwischen den Filialvereiueu ans dem Lande und dem CentraZverein in der Hauptstadt genau normirt wurden. Eine jede Versammlung, wo blos Slaven dieses oder jenes Stammes mit einander tagen, ist für uns lehr- reich, weil wir am Reichstage mehr die diplomatische, als die parlamentarische Wirksamkeit der Slaven, gleichsam ihre äußere Politik, gegenüber den andern Völ¬ kern Oestreichs, kennen lernen. Wer würde es wohl glauben, daß sich hier die Parteien nach Priestern und Laien sonderten, und daß die Kirche auch diesmal auf dem Boden des Slaventhums triumphirte? So fand z. B. der Antrag des P. Stute: „Die Zeitschrift der Llov-uisKii, ki,^ möge sich der Erörterung religiö¬ ser Fragen möglichst enthalten, oder wenn sie sich ja auf dieses Feld begebe, be¬ währte Theologen darüber zu Rathe ziehen," eine entschiedene Majorität, und ebenso ging ein anderer Antrag des eben genannten Mitgliedes durch, „man möge an die böhmischen Bischöfe und den Reichstag eine Petition richten, damit die'zahlreichen in Wien lebenden Böhmen eine eigene Pfarre bekämen, weil sie seit der Vertreibung der Liguorianer einer böhmischen Seelsorge gänzlich entbehr¬ ten." Es ist hier'nicht der Ort, über den näheren Zusammenhang des ortho¬ doxen Nationalgefühls mit der kirchlichen Rechtgläubigkeit zu sprechen; so viel ist aber gewiß, daß die Kirchengewalt mit den slavischen Erhebungen in genauer solidarischer Verbindung steht. Bei den Serben sehen mir das kirchliche Element Sr«njb»t«n. I. l»«S. 25

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/201>, abgerufen am 03.07.2024.