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Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band.

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aussetzte oder Anweisung gab, wie man sich bei einem Bombardement zu verhalten.
Demokraten und Preisvertheilung! Biedre Ironie! -- Doch jetzt ist keinerlei Unziem¬
lichkeit mehr zu befürchten, seitdem das Criminalgericht einen armen Teufel zu mehr¬
monatlichen Gefängniß verurtheilt, weil er in jenen Tagen der Crisis den Namen
"Thumm" unter einer Affiche ausgekratzt. Sogar die Brunnen sind dem alten Zu¬
stande wiedergegeben: ein Wohllöblicher Magistrat hat allenthalben durch Abwaschen die
letzten Spuren der Schreckensherrschaft vertilgen und die gereinigten neu anstreichen
lassen. Der Platz vor dem Opernhause, wo Müller allabendlich das souveräne Volk
zu den Waffen rief, um Gott weiß, welche Errungenschaft zu beschütze", bis Rimpler
kam" die Masse auseinanderlief und ihr Diogenes in die nächste Wassertonne kroch.
Der Gcnsdarmcnmarkt wo Brill die Nehbergcr mit Stricken und Fackeln zur Be¬
obachtung einer imposanten Ruhe ermahnte, um heilsam auf die Abstimmung zu wirken.
-- Alles kahl und öde wie die Lüneburger Haide! Aber auch du, politische Ecke!
Hier könnt ich melancholische Betrachtungen anstellen, trotz Hamlet über seinen Todten-
kopf! Hier, auf dem Tummelplätze der Quintessenz unserer Demokratie -- hier, wo
allnächtlich die wahren Patrioten -- eine Schaar wie Falstaffs Bande -- sich ver¬
sammelten, um Veto und Einkammersystem zu besprechen, Reichenbach, das einige
Deutschland, Herrn Held und sonst noch einige hochleben zu lassen, besonders aber
um einen Höllenlärm zu mache", der die Besitzer der umliegenden Gasthöfe zur Ver¬
zweiflung trieb; hier, wo Vater Karbe, Ottensosscr und Ruge eine neue, naturwüch¬
sige Politik dccretirten -- hier paradirt auf drei gewaltigen Schildern das preußische
Wappen und die goldene Inschrift: "Kranzler, Hoscouditor Sr. Königl. Hoheit des
Prinzen von Preußen." -- "Da sah'n Sie, wohin wir gekommen, seitdem wir
den Boden der Revolution verlassen!" sagte mir ein Demokrat mit funkelndem
Auge, als er am Neujahrstage den Zierrath erblickte. Alles, alles hatte er schweigend
ertragen, aber daß selbst Kranzler abtrünnig geworden, er, der die Herrlichkeiten des
Radikalismus aus nächster Nähe gesehen -- das war ihm zu viel! --

Die Linden besonders, dieser Barometer unserer politischen Zustände, der auch in
den auswärtigen Blättern eine so große Rolle spielte -- sie sind kaum wieder zu er¬
kennen. Keine Studenten Patrouilliren mehr aus und ab, den Schleppsäbel an der
Seite und einen seltsamen Kopfputz auf dem wallenden Lockenhaarc, Gardeoffiziere ko-
kettiren statt ihrer mit den promenirenden Damen und selbst diese -- ich sag' es mit
Sorgen -- scheinen von der Demokratie abgefallen zu sein und die Wiederkehr der
goldenen Tressen nichtZ ungern zu scheu. Es hilft nichts mehr, im Kartätschenregen
ans den Barrikade" gestanden zu haben, die Epaulette sind wieder in ihre alten Rechte
eingetreten und manch gebrochnes Stndiohcrz sieht jetzt mit Schrecken, daß es nur der
Abwechslung wegen und l'.'wee als mivnx gebraucht worden ist. Wo sind meine Neh¬
bergcr mit rother Hahnenfeder und grüner Blouse, bewaffnet bis in die Zähne? wo
sind sie hin, die herrlichen Zeiten, da 15 Sgr. Tagelohn noch zu den verbürgten Grund¬
rechten des souveränen Volkes gehörten? wo man nur vor das Handelsministerium zog,
wenn irgend ein frecher Reactionär sich beikomme" ließ, die versäumte Zeit in Abzug
zu bringen, die der wackre Arbeiter dem Dienste des Vaterlandes gewidmet? Keine
Prozessionen und Auszüge mehr -- keine feierlichen Begräbnisse der für die gute Sache
Gefallenen. Das spießbürgerliche "Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesich¬
tes erwerben" ist wieder zur Wahrheit geworden. Vor allen Dingen keine fliegenden
Buchhändler mehr! Diese winzigen Geschöpfe haben den Dank des Vaterlandes, den
Kladeradatsch ihnen votirt, voMiMM verdient, sie haben die Bürgerivchr durch ihren


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aussetzte oder Anweisung gab, wie man sich bei einem Bombardement zu verhalten.
Demokraten und Preisvertheilung! Biedre Ironie! — Doch jetzt ist keinerlei Unziem¬
lichkeit mehr zu befürchten, seitdem das Criminalgericht einen armen Teufel zu mehr¬
monatlichen Gefängniß verurtheilt, weil er in jenen Tagen der Crisis den Namen
„Thumm" unter einer Affiche ausgekratzt. Sogar die Brunnen sind dem alten Zu¬
stande wiedergegeben: ein Wohllöblicher Magistrat hat allenthalben durch Abwaschen die
letzten Spuren der Schreckensherrschaft vertilgen und die gereinigten neu anstreichen
lassen. Der Platz vor dem Opernhause, wo Müller allabendlich das souveräne Volk
zu den Waffen rief, um Gott weiß, welche Errungenschaft zu beschütze», bis Rimpler
kam" die Masse auseinanderlief und ihr Diogenes in die nächste Wassertonne kroch.
Der Gcnsdarmcnmarkt wo Brill die Nehbergcr mit Stricken und Fackeln zur Be¬
obachtung einer imposanten Ruhe ermahnte, um heilsam auf die Abstimmung zu wirken.
— Alles kahl und öde wie die Lüneburger Haide! Aber auch du, politische Ecke!
Hier könnt ich melancholische Betrachtungen anstellen, trotz Hamlet über seinen Todten-
kopf! Hier, auf dem Tummelplätze der Quintessenz unserer Demokratie — hier, wo
allnächtlich die wahren Patrioten — eine Schaar wie Falstaffs Bande — sich ver¬
sammelten, um Veto und Einkammersystem zu besprechen, Reichenbach, das einige
Deutschland, Herrn Held und sonst noch einige hochleben zu lassen, besonders aber
um einen Höllenlärm zu mache», der die Besitzer der umliegenden Gasthöfe zur Ver¬
zweiflung trieb; hier, wo Vater Karbe, Ottensosscr und Ruge eine neue, naturwüch¬
sige Politik dccretirten — hier paradirt auf drei gewaltigen Schildern das preußische
Wappen und die goldene Inschrift: „Kranzler, Hoscouditor Sr. Königl. Hoheit des
Prinzen von Preußen." — „Da sah'n Sie, wohin wir gekommen, seitdem wir
den Boden der Revolution verlassen!" sagte mir ein Demokrat mit funkelndem
Auge, als er am Neujahrstage den Zierrath erblickte. Alles, alles hatte er schweigend
ertragen, aber daß selbst Kranzler abtrünnig geworden, er, der die Herrlichkeiten des
Radikalismus aus nächster Nähe gesehen — das war ihm zu viel! —

Die Linden besonders, dieser Barometer unserer politischen Zustände, der auch in
den auswärtigen Blättern eine so große Rolle spielte — sie sind kaum wieder zu er¬
kennen. Keine Studenten Patrouilliren mehr aus und ab, den Schleppsäbel an der
Seite und einen seltsamen Kopfputz auf dem wallenden Lockenhaarc, Gardeoffiziere ko-
kettiren statt ihrer mit den promenirenden Damen und selbst diese — ich sag' es mit
Sorgen — scheinen von der Demokratie abgefallen zu sein und die Wiederkehr der
goldenen Tressen nichtZ ungern zu scheu. Es hilft nichts mehr, im Kartätschenregen
ans den Barrikade» gestanden zu haben, die Epaulette sind wieder in ihre alten Rechte
eingetreten und manch gebrochnes Stndiohcrz sieht jetzt mit Schrecken, daß es nur der
Abwechslung wegen und l'.'wee als mivnx gebraucht worden ist. Wo sind meine Neh¬
bergcr mit rother Hahnenfeder und grüner Blouse, bewaffnet bis in die Zähne? wo
sind sie hin, die herrlichen Zeiten, da 15 Sgr. Tagelohn noch zu den verbürgten Grund¬
rechten des souveränen Volkes gehörten? wo man nur vor das Handelsministerium zog,
wenn irgend ein frecher Reactionär sich beikomme» ließ, die versäumte Zeit in Abzug
zu bringen, die der wackre Arbeiter dem Dienste des Vaterlandes gewidmet? Keine
Prozessionen und Auszüge mehr — keine feierlichen Begräbnisse der für die gute Sache
Gefallenen. Das spießbürgerliche „Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesich¬
tes erwerben" ist wieder zur Wahrheit geworden. Vor allen Dingen keine fliegenden
Buchhändler mehr! Diese winzigen Geschöpfe haben den Dank des Vaterlandes, den
Kladeradatsch ihnen votirt, voMiMM verdient, sie haben die Bürgerivchr durch ihren


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[0163] aussetzte oder Anweisung gab, wie man sich bei einem Bombardement zu verhalten. Demokraten und Preisvertheilung! Biedre Ironie! — Doch jetzt ist keinerlei Unziem¬ lichkeit mehr zu befürchten, seitdem das Criminalgericht einen armen Teufel zu mehr¬ monatlichen Gefängniß verurtheilt, weil er in jenen Tagen der Crisis den Namen „Thumm" unter einer Affiche ausgekratzt. Sogar die Brunnen sind dem alten Zu¬ stande wiedergegeben: ein Wohllöblicher Magistrat hat allenthalben durch Abwaschen die letzten Spuren der Schreckensherrschaft vertilgen und die gereinigten neu anstreichen lassen. Der Platz vor dem Opernhause, wo Müller allabendlich das souveräne Volk zu den Waffen rief, um Gott weiß, welche Errungenschaft zu beschütze», bis Rimpler kam" die Masse auseinanderlief und ihr Diogenes in die nächste Wassertonne kroch. Der Gcnsdarmcnmarkt wo Brill die Nehbergcr mit Stricken und Fackeln zur Be¬ obachtung einer imposanten Ruhe ermahnte, um heilsam auf die Abstimmung zu wirken. — Alles kahl und öde wie die Lüneburger Haide! Aber auch du, politische Ecke! Hier könnt ich melancholische Betrachtungen anstellen, trotz Hamlet über seinen Todten- kopf! Hier, auf dem Tummelplätze der Quintessenz unserer Demokratie — hier, wo allnächtlich die wahren Patrioten — eine Schaar wie Falstaffs Bande — sich ver¬ sammelten, um Veto und Einkammersystem zu besprechen, Reichenbach, das einige Deutschland, Herrn Held und sonst noch einige hochleben zu lassen, besonders aber um einen Höllenlärm zu mache», der die Besitzer der umliegenden Gasthöfe zur Ver¬ zweiflung trieb; hier, wo Vater Karbe, Ottensosscr und Ruge eine neue, naturwüch¬ sige Politik dccretirten — hier paradirt auf drei gewaltigen Schildern das preußische Wappen und die goldene Inschrift: „Kranzler, Hoscouditor Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen." — „Da sah'n Sie, wohin wir gekommen, seitdem wir den Boden der Revolution verlassen!" sagte mir ein Demokrat mit funkelndem Auge, als er am Neujahrstage den Zierrath erblickte. Alles, alles hatte er schweigend ertragen, aber daß selbst Kranzler abtrünnig geworden, er, der die Herrlichkeiten des Radikalismus aus nächster Nähe gesehen — das war ihm zu viel! — Die Linden besonders, dieser Barometer unserer politischen Zustände, der auch in den auswärtigen Blättern eine so große Rolle spielte — sie sind kaum wieder zu er¬ kennen. Keine Studenten Patrouilliren mehr aus und ab, den Schleppsäbel an der Seite und einen seltsamen Kopfputz auf dem wallenden Lockenhaarc, Gardeoffiziere ko- kettiren statt ihrer mit den promenirenden Damen und selbst diese — ich sag' es mit Sorgen — scheinen von der Demokratie abgefallen zu sein und die Wiederkehr der goldenen Tressen nichtZ ungern zu scheu. Es hilft nichts mehr, im Kartätschenregen ans den Barrikade» gestanden zu haben, die Epaulette sind wieder in ihre alten Rechte eingetreten und manch gebrochnes Stndiohcrz sieht jetzt mit Schrecken, daß es nur der Abwechslung wegen und l'.'wee als mivnx gebraucht worden ist. Wo sind meine Neh¬ bergcr mit rother Hahnenfeder und grüner Blouse, bewaffnet bis in die Zähne? wo sind sie hin, die herrlichen Zeiten, da 15 Sgr. Tagelohn noch zu den verbürgten Grund¬ rechten des souveränen Volkes gehörten? wo man nur vor das Handelsministerium zog, wenn irgend ein frecher Reactionär sich beikomme» ließ, die versäumte Zeit in Abzug zu bringen, die der wackre Arbeiter dem Dienste des Vaterlandes gewidmet? Keine Prozessionen und Auszüge mehr — keine feierlichen Begräbnisse der für die gute Sache Gefallenen. Das spießbürgerliche „Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesich¬ tes erwerben" ist wieder zur Wahrheit geworden. Vor allen Dingen keine fliegenden Buchhändler mehr! Diese winzigen Geschöpfe haben den Dank des Vaterlandes, den Kladeradatsch ihnen votirt, voMiMM verdient, sie haben die Bürgerivchr durch ihren 20*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341563_277987/163>, abgerufen am 23.07.2024.