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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band.

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deck auf den ersten Blick den fanatischen Enthusiasten ansteht, so Hansemann den kal¬
ten gemüthlosen Finanzmann: das more)^ is pover steht ihm an der Stirne ge¬
schrieben. Wenn er vom Ministertische aus spricht, so spielt er nachlässig mit der Blei-
feder, stockt häufig, nicht gerade aus Verlegenheit, sondern weil er überlegt, wie er
sein Ziel am besten erreichen kann, ist im Begriffe sich hinzusetzen und steht langsam
wieder auf, wenn ihm noch etwas einfällt, das auf den Gang der Debatte einen gün¬
stigen Einfluß ausüben möchte. Lachen die Ultras bei seinen Worten, so erklärt er
mit der größten Ruhe, er könne dabei nichts Lächerliches absehen -- findet Herr Stein
diese Aeußerung arrogant, so erwidert er mit derselben Kaltblütigkeit, er glaube in
seinem Rechte zu sein. Die derbe Zurechtweisung lag allerdings in Ton und Blick,
nicht aber in den Worten, die über die Grenzen des parlamentarischen Anstandes durch¬
aus nicht herausgingen. Hansemann bildete hierin den vollkommensten Gegensatz von
Kühlwetter, der bei der geringsten Persönlichkeit, bei den unbedeutendsten Witze gleich
in Feuer und Flammen geriet!) und sich dadurch manche Blöße gab. Des ersteren
praktisches Wesen, das stets nur deu vorliegenden Zweck im Auge behält, hilft ihm leicht
über alle formellen Aeußerlichkeiten hinweg. Einmal glaubte die Linke, der gerade
diese unzerstörbare Ruhe ein Stein des Anstoßes war, ihn sangen zu können. Hanse-
mann -- damals schon nicht mehr Minister --- erklärte von der Tribüne, daß diese
Partei die Versammlung mit Interpellationen rcgalire. Wegen dieses unschuldigen Wor¬
tes verlangt die Linke mit ungeheurem Lärm den Ordnungsruf -- der Präsident zö¬
gert und die Verwirrung wird immer größer. Da dreht sich der Redner ganz gelaft
sen um und gibt dem Vorsitzenden, dem er sich wegen des Tumultes durch Worte nicht
verständlich machen kann, durch Lächeln, Nicken und Handbewegungen zu verstehen, er
solle dem ungerechten Verlangen willfahre". Es war ein komischer Anblick, wie die
Ruhe augenblicklich wieder hergestellt war. --

Wie in der Kammer, so war auch in den Soireen und dem Volke gegenüber sein
Benehmen einfach und voll nachlässiger Gleichgiltigkeit. Nirgend ging es bürgerlicher
zu, als in den Gesellschaften des Finanzministers: selbst seine Töchter erschienen im
gewöhnlichen Hausanzuge. Jedermann fühlte sich frei und ungezwungen, durfte aber
auch aus keine besondere Aufmerksamkeiten Anspruch machen. Nur im Umgange mit
Untergebenen ließ Hansemann den Vorgesetzten durchschimmern und nahm ihre mitunter
kriechende Demuth mit echt spanischer Grandezza hin. Zu dem Volte hatte er eine
ganz eigenthümliche Stellung. Nichts konnte natürlich weniger in seinem Charakter
liegen, als der rohen Masse durch Freundlichkeit und Familiarität zu schmeicheln; dem-
ungeachtet war er in gewissem Sinne ihr Mann geworden. Seine Kälte, seine Non¬
chalance imponirten der Menge: man sah, daß er sich um die Witzeleien, deren Ge¬
genstand er war, gelegentlich bekümmerte, wenn auch mir, um ihnen souveräne Verach¬
tung entgegenzusetzen; deshalb rieb man sich gerne an ihm, obwohl nie ohne einen un¬
willkürlichen Respekt. "Der einzige rechte, ganze Mann ist noch Minister Hansemann"
heißt es in einem Pamphlet, in dem das ganze Kabinet arg durchgehechelt wird. Kei¬
ner seiner Kollegen ist daher so häufig als er mit dem Volkswitze in Berührung ge¬
kommen und doch hat er, selbst bei den brutalsten Späßen, immer seine Würde zu be¬
haupten und die ihm zugedachte Verlegenheit auf die Angreifer zurückzuwerfen gewußt.
Beim Beginne des Zeughaussturmes lag er im Fenster des Finanzministeriums und schaute
der Pöbelwirthschaft ruhig zu. "Na Hansemann! erkennst Du nu die Revolution an?"
rief ein Kerl herauf. Er blieb in seiner Stellung ",it man ließ ihn ungestört. Bei dem
Tumulte vor Auerswald's Wohnung entfernte er sich aus dem bedrohten Gebäude und


deck auf den ersten Blick den fanatischen Enthusiasten ansteht, so Hansemann den kal¬
ten gemüthlosen Finanzmann: das more)^ is pover steht ihm an der Stirne ge¬
schrieben. Wenn er vom Ministertische aus spricht, so spielt er nachlässig mit der Blei-
feder, stockt häufig, nicht gerade aus Verlegenheit, sondern weil er überlegt, wie er
sein Ziel am besten erreichen kann, ist im Begriffe sich hinzusetzen und steht langsam
wieder auf, wenn ihm noch etwas einfällt, das auf den Gang der Debatte einen gün¬
stigen Einfluß ausüben möchte. Lachen die Ultras bei seinen Worten, so erklärt er
mit der größten Ruhe, er könne dabei nichts Lächerliches absehen — findet Herr Stein
diese Aeußerung arrogant, so erwidert er mit derselben Kaltblütigkeit, er glaube in
seinem Rechte zu sein. Die derbe Zurechtweisung lag allerdings in Ton und Blick,
nicht aber in den Worten, die über die Grenzen des parlamentarischen Anstandes durch¬
aus nicht herausgingen. Hansemann bildete hierin den vollkommensten Gegensatz von
Kühlwetter, der bei der geringsten Persönlichkeit, bei den unbedeutendsten Witze gleich
in Feuer und Flammen geriet!) und sich dadurch manche Blöße gab. Des ersteren
praktisches Wesen, das stets nur deu vorliegenden Zweck im Auge behält, hilft ihm leicht
über alle formellen Aeußerlichkeiten hinweg. Einmal glaubte die Linke, der gerade
diese unzerstörbare Ruhe ein Stein des Anstoßes war, ihn sangen zu können. Hanse-
mann — damals schon nicht mehr Minister -— erklärte von der Tribüne, daß diese
Partei die Versammlung mit Interpellationen rcgalire. Wegen dieses unschuldigen Wor¬
tes verlangt die Linke mit ungeheurem Lärm den Ordnungsruf — der Präsident zö¬
gert und die Verwirrung wird immer größer. Da dreht sich der Redner ganz gelaft
sen um und gibt dem Vorsitzenden, dem er sich wegen des Tumultes durch Worte nicht
verständlich machen kann, durch Lächeln, Nicken und Handbewegungen zu verstehen, er
solle dem ungerechten Verlangen willfahre». Es war ein komischer Anblick, wie die
Ruhe augenblicklich wieder hergestellt war. —

Wie in der Kammer, so war auch in den Soireen und dem Volke gegenüber sein
Benehmen einfach und voll nachlässiger Gleichgiltigkeit. Nirgend ging es bürgerlicher
zu, als in den Gesellschaften des Finanzministers: selbst seine Töchter erschienen im
gewöhnlichen Hausanzuge. Jedermann fühlte sich frei und ungezwungen, durfte aber
auch aus keine besondere Aufmerksamkeiten Anspruch machen. Nur im Umgange mit
Untergebenen ließ Hansemann den Vorgesetzten durchschimmern und nahm ihre mitunter
kriechende Demuth mit echt spanischer Grandezza hin. Zu dem Volte hatte er eine
ganz eigenthümliche Stellung. Nichts konnte natürlich weniger in seinem Charakter
liegen, als der rohen Masse durch Freundlichkeit und Familiarität zu schmeicheln; dem-
ungeachtet war er in gewissem Sinne ihr Mann geworden. Seine Kälte, seine Non¬
chalance imponirten der Menge: man sah, daß er sich um die Witzeleien, deren Ge¬
genstand er war, gelegentlich bekümmerte, wenn auch mir, um ihnen souveräne Verach¬
tung entgegenzusetzen; deshalb rieb man sich gerne an ihm, obwohl nie ohne einen un¬
willkürlichen Respekt. „Der einzige rechte, ganze Mann ist noch Minister Hansemann"
heißt es in einem Pamphlet, in dem das ganze Kabinet arg durchgehechelt wird. Kei¬
ner seiner Kollegen ist daher so häufig als er mit dem Volkswitze in Berührung ge¬
kommen und doch hat er, selbst bei den brutalsten Späßen, immer seine Würde zu be¬
haupten und die ihm zugedachte Verlegenheit auf die Angreifer zurückzuwerfen gewußt.
Beim Beginne des Zeughaussturmes lag er im Fenster des Finanzministeriums und schaute
der Pöbelwirthschaft ruhig zu. „Na Hansemann! erkennst Du nu die Revolution an?"
rief ein Kerl herauf. Er blieb in seiner Stellung »,it man ließ ihn ungestört. Bei dem
Tumulte vor Auerswald's Wohnung entfernte er sich aus dem bedrohten Gebäude und


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276755/118>, abgerufen am 25.12.2024.