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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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und Staatsmännern, namentlich vom Prinzen Eugen: Das alles geht in
einem Zuge fort, und so schließt mit dieser Abhandlung der erste Band.

Der zweite Band beginnt wieder mit Verspottungen gegen das Prinzip
der Legitimität -- nebenbei wird der Verkehr Oesterreichs mit Rußland im
16. Jahrhundert entwickelt, dann wieder auf Maria Theresia übergegangen--
von Napoleon mehreres erzählt -- dann eine Menge vereinzelter Züge aus
österreichischen Schriftstellern mitgetheilt, namentlich aus Historikern; Hor-
mayr's Plutarch als eine Volks-, Gelegcnheits- und Partcischrist gerecht¬
fertigt, desselben Schriftstellers große Verdienste um historische Forschung
hervorgehoben, auch sein politisches Treiben, namentlich sein Uebergang aus
dem österreichische,: in den bairischen Dienst im Jahre 1828 beiläufig
motivirt; ergötzliche Geschichten von der Demagogcnriecherei der Restau-
rationsperiode berichtet; dazu Gedichte ans Platen citirt; dann endlich
folgt eine ausführlichere Auseinandersetzung des bairisch - österreichischen
Erbfolgestreits.

Die VI. Abhandlung enthält uach eiuer kurzen Geschichte des spani¬
schen Erfolgekriegs eine ziemlich zusammenhängende und sehr detaillirte
Darstellung der Begebenheiten, die aus der pragmatischen Sanction Kai¬
ser Karls VI. hervorgingen, und erläutert dieselben durch eine Sammlung
von Urkunden und genealogischen Tafeln. Es ist auch hier viel schätzbares
Material.

Wir kommen nun zu dem 3. Bande der Anemonen. Die VIII. Ab¬
theilung beginnt mit dem Tode Friedrich's des Großen, der durch eine
Reihe von Gedichten näher erläutert wird, gibt dann ein Raisonnement über
den westphälischen Frieden und kommt dann auf die Geschichte des sieben¬
jährigen Krieges, die, wenn wir einzelne Digressivnen ausnehmen, in ziem¬
lich chronologischer Ordnung fortgeführt wird. Friedrich wird in allen Be¬
ziehungen gerechtfertigt. -- Dann folgt eine Geschichte der österreichischen
Truppengattungen, bunt durch alle Jahrhunderte durchgeführt. -- 170 Seiten
Hr schätzbarer Urkunde" über das 18. Jahrh., so weit es Oesterreich und
Belem angeht, macheu den Schluß dieses Bandes aus.

Der 4. Band beginnt mit einer Schilderung des slavischen Wesens in
seinen verschiedenen Phasen und Schattirungen, um daun auf die Theilungen
Polens komme". "Wer sollte dies Gottesgericht nicht begreifen! Wo
sollte eim geschichtlich großartige Theilnahme herkommen, wo die Regenten-
Schlaraffehder beiden Auguste eine Negierung hieß, wo in den Mißhellig.
ketten der mutigen Familien das Faustrecht zügellos raste und Landfrieden
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und Staatsmännern, namentlich vom Prinzen Eugen: Das alles geht in
einem Zuge fort, und so schließt mit dieser Abhandlung der erste Band.

Der zweite Band beginnt wieder mit Verspottungen gegen das Prinzip
der Legitimität — nebenbei wird der Verkehr Oesterreichs mit Rußland im
16. Jahrhundert entwickelt, dann wieder auf Maria Theresia übergegangen—
von Napoleon mehreres erzählt — dann eine Menge vereinzelter Züge aus
österreichischen Schriftstellern mitgetheilt, namentlich aus Historikern; Hor-
mayr's Plutarch als eine Volks-, Gelegcnheits- und Partcischrist gerecht¬
fertigt, desselben Schriftstellers große Verdienste um historische Forschung
hervorgehoben, auch sein politisches Treiben, namentlich sein Uebergang aus
dem österreichische,: in den bairischen Dienst im Jahre 1828 beiläufig
motivirt; ergötzliche Geschichten von der Demagogcnriecherei der Restau-
rationsperiode berichtet; dazu Gedichte ans Platen citirt; dann endlich
folgt eine ausführlichere Auseinandersetzung des bairisch - österreichischen
Erbfolgestreits.

Die VI. Abhandlung enthält uach eiuer kurzen Geschichte des spani¬
schen Erfolgekriegs eine ziemlich zusammenhängende und sehr detaillirte
Darstellung der Begebenheiten, die aus der pragmatischen Sanction Kai¬
ser Karls VI. hervorgingen, und erläutert dieselben durch eine Sammlung
von Urkunden und genealogischen Tafeln. Es ist auch hier viel schätzbares
Material.

Wir kommen nun zu dem 3. Bande der Anemonen. Die VIII. Ab¬
theilung beginnt mit dem Tode Friedrich's des Großen, der durch eine
Reihe von Gedichten näher erläutert wird, gibt dann ein Raisonnement über
den westphälischen Frieden und kommt dann auf die Geschichte des sieben¬
jährigen Krieges, die, wenn wir einzelne Digressivnen ausnehmen, in ziem¬
lich chronologischer Ordnung fortgeführt wird. Friedrich wird in allen Be¬
ziehungen gerechtfertigt. — Dann folgt eine Geschichte der österreichischen
Truppengattungen, bunt durch alle Jahrhunderte durchgeführt. — 170 Seiten
Hr schätzbarer Urkunde» über das 18. Jahrh., so weit es Oesterreich und
Belem angeht, macheu den Schluß dieses Bandes aus.

Der 4. Band beginnt mit einer Schilderung des slavischen Wesens in
seinen verschiedenen Phasen und Schattirungen, um daun auf die Theilungen
Polens komme». „Wer sollte dies Gottesgericht nicht begreifen! Wo
sollte eim geschichtlich großartige Theilnahme herkommen, wo die Regenten-
Schlaraffehder beiden Auguste eine Negierung hieß, wo in den Mißhellig.
ketten der mutigen Familien das Faustrecht zügellos raste und Landfrieden
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/81>, abgerufen am 28.07.2024.