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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.

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hat nur deswegen eine Bedeutung, weil sie eigentlich ohne alle Bedeutung war, und
dennoch acht Tage lang den belebtesten Stadttheil von Paris in Angst und Aufruhr
setzte. Man täusche sich uicht über solche Zeichen der Zeit; sie bekunden eine tieft Un-
behaglichkeit, ein Gedanke an die Möglichkeit, daß aus der kleinsten Ursache bei der jetzt
herrschenden Stimmung die größten Ereignisse hervorgehen können. Wir behaupten
deswegen uicht, daß solche Ereignisse bevorstehen, wir behaupten nur, daß sie uns mög¬
lich scheinen; und die achttägige Emeutc der Rue Se. Honorve beweist, daß viele Leute
so denken wie wir.

Am vorigen Sonntage war Fest in Versailles. Ein Theil des Festes sollte gra¬
tis sein, ein Theil später 5 Fr. kosten. Als man versuchte, den Garten, in dem das
bezahlte Fest stattfinden sollte, zu räumen, widersetzten sich die Leute, die nicht Lust oder
nicht die Mittel hatten, 5 Fr. zu zahlen, und die königliche Schloßpolizei war nicht im
Stande, diesen Widerstand zu beseitigen. Am Ende zog ein Feuerwerk die Bezahlen¬
den n"d Nichtbczahlenden aus dem Verschlüsse des Gartens in dem das Fünffrankcn-
Fest stattfand, und als das Feuerwerk vorüber war, und die Tanzlustigen wieder zu
ihren Polka's zurückkehre" wollte", fanden sie die Zugänge geschlossen und mit Solda¬
ten besetzt. Das führte dann, unter Anleitung der Heldin Mogadore, die es der Grä¬
fin Lanzfeld nachmachen möchte, zu einen" Sturme, einer Schlacht, einer Verwüstung
des königlichen Gartens und einer Plünderung der Bagage (Paletots, Mäntel, Shawls :c.)
der Fußthcilnchmer. Ein Crawall und sonst nichts -- aber die Franzosen waren eine
Zeitlang so ans der Gewohnheit gekommen, daß man jetzt sich ganz unbehaglich fragt:
Was ist das? -- wenn man die "Emeuten" wieder bei der geringsten Veranlassung
aus der Erde hervorschießen sieht. Genug, es gährt wieder, und vielleicht tiefer als
je seit 1842.

Die Regierung selbst hat unverkennbar das Gefühl, daß es nicht mehr recht ge¬
heuer in Frankreich ist. Sehr viele ihrer Schritte und Maaßregeln bekunden dies so
klar als möglich. Um vorerst nur von der Eueren der Nun Se. Honoree zu spre¬
chen, so war ihr Benehmen hier sehr bezeichnend. Bei allen frühern Emeuten bis zum
Jahre 1843 trat die Regierung stets herausfordernd auf. Ihre "Assommeurs" ficleir
ohne Rücksicht über alle Welt her, und je toller sie's trieben, desto besser. Führte dies
zu einem wahren Kampfe, so war die Regierung stets ihres Sieges gewiß, und dieser
Gewißheit schrieb man dann auch das herausfordernde Wesen der Polizei zu, ja man
sah darin Absicht in Berechnung, um das Volk durch Entrüstung zum Kampfe zu trei¬
ben und im Kampfe eiuen neuen Sieg und neue Kraft zu finden. Als die Polizei am
zweiten, dritten Tage in der Rue Se. Honoree nothwendig wurde, benahm sie sich An¬
fangs grade so, wie sie sich bis 1836 stets benommen hatte, brutal und herausfordernd.
Am vierten, fünften Tage steigerte die wiederkommende Gewohnheit diese Brutalität;
was dann zu offenen Klagen selbst in der "Presse" führte, und worauf unmittelbar an
demselben Abende die Polizei der Schauplatz wird, und dann die Emeute von selbst sich
wieder verlief. Wir loben die Regierung, daß die Klagen der Presse sie veranlaßte,
der Polizei und ihren Agenten ein anderes Betragen vorzuschreiben. Aber der Gegen¬
satz fällt uns ans, wenn wir bedenken, wie nutzlos von 1832--1836 solche Klagen
stets waren. Sollen wir daraus schließen, daß die Regierung heute wohl fühlt, wie
die Zeit vorüber ist, wo jede Emente nothwendig zum Siege für sie, und dieser Sieg
selbst zur Vermehrung ihrer Kraft führen mußte? Wir glauben es fast.

Aber nicht nur in Bezug auf die Emeute ändert sich nachgerade die Ansicht der
Regierung. Sie war sehr lange taubstumm der öffentlichen Meinung gegenüber- Herr
'


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hat nur deswegen eine Bedeutung, weil sie eigentlich ohne alle Bedeutung war, und
dennoch acht Tage lang den belebtesten Stadttheil von Paris in Angst und Aufruhr
setzte. Man täusche sich uicht über solche Zeichen der Zeit; sie bekunden eine tieft Un-
behaglichkeit, ein Gedanke an die Möglichkeit, daß aus der kleinsten Ursache bei der jetzt
herrschenden Stimmung die größten Ereignisse hervorgehen können. Wir behaupten
deswegen uicht, daß solche Ereignisse bevorstehen, wir behaupten nur, daß sie uns mög¬
lich scheinen; und die achttägige Emeutc der Rue Se. Honorve beweist, daß viele Leute
so denken wie wir.

Am vorigen Sonntage war Fest in Versailles. Ein Theil des Festes sollte gra¬
tis sein, ein Theil später 5 Fr. kosten. Als man versuchte, den Garten, in dem das
bezahlte Fest stattfinden sollte, zu räumen, widersetzten sich die Leute, die nicht Lust oder
nicht die Mittel hatten, 5 Fr. zu zahlen, und die königliche Schloßpolizei war nicht im
Stande, diesen Widerstand zu beseitigen. Am Ende zog ein Feuerwerk die Bezahlen¬
den n»d Nichtbczahlenden aus dem Verschlüsse des Gartens in dem das Fünffrankcn-
Fest stattfand, und als das Feuerwerk vorüber war, und die Tanzlustigen wieder zu
ihren Polka's zurückkehre» wollte», fanden sie die Zugänge geschlossen und mit Solda¬
ten besetzt. Das führte dann, unter Anleitung der Heldin Mogadore, die es der Grä¬
fin Lanzfeld nachmachen möchte, zu einen» Sturme, einer Schlacht, einer Verwüstung
des königlichen Gartens und einer Plünderung der Bagage (Paletots, Mäntel, Shawls :c.)
der Fußthcilnchmer. Ein Crawall und sonst nichts — aber die Franzosen waren eine
Zeitlang so ans der Gewohnheit gekommen, daß man jetzt sich ganz unbehaglich fragt:
Was ist das? — wenn man die „Emeuten" wieder bei der geringsten Veranlassung
aus der Erde hervorschießen sieht. Genug, es gährt wieder, und vielleicht tiefer als
je seit 1842.

Die Regierung selbst hat unverkennbar das Gefühl, daß es nicht mehr recht ge¬
heuer in Frankreich ist. Sehr viele ihrer Schritte und Maaßregeln bekunden dies so
klar als möglich. Um vorerst nur von der Eueren der Nun Se. Honoree zu spre¬
chen, so war ihr Benehmen hier sehr bezeichnend. Bei allen frühern Emeuten bis zum
Jahre 1843 trat die Regierung stets herausfordernd auf. Ihre „Assommeurs" ficleir
ohne Rücksicht über alle Welt her, und je toller sie's trieben, desto besser. Führte dies
zu einem wahren Kampfe, so war die Regierung stets ihres Sieges gewiß, und dieser
Gewißheit schrieb man dann auch das herausfordernde Wesen der Polizei zu, ja man
sah darin Absicht in Berechnung, um das Volk durch Entrüstung zum Kampfe zu trei¬
ben und im Kampfe eiuen neuen Sieg und neue Kraft zu finden. Als die Polizei am
zweiten, dritten Tage in der Rue Se. Honoree nothwendig wurde, benahm sie sich An¬
fangs grade so, wie sie sich bis 1836 stets benommen hatte, brutal und herausfordernd.
Am vierten, fünften Tage steigerte die wiederkommende Gewohnheit diese Brutalität;
was dann zu offenen Klagen selbst in der „Presse" führte, und worauf unmittelbar an
demselben Abende die Polizei der Schauplatz wird, und dann die Emeute von selbst sich
wieder verlief. Wir loben die Regierung, daß die Klagen der Presse sie veranlaßte,
der Polizei und ihren Agenten ein anderes Betragen vorzuschreiben. Aber der Gegen¬
satz fällt uns ans, wenn wir bedenken, wie nutzlos von 1832—1836 solche Klagen
stets waren. Sollen wir daraus schließen, daß die Regierung heute wohl fühlt, wie
die Zeit vorüber ist, wo jede Emente nothwendig zum Siege für sie, und dieser Sieg
selbst zur Vermehrung ihrer Kraft führen mußte? Wir glauben es fast.

Aber nicht nur in Bezug auf die Emeute ändert sich nachgerade die Ansicht der
Regierung. Sie war sehr lange taubstumm der öffentlichen Meinung gegenüber- Herr
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[0491] hat nur deswegen eine Bedeutung, weil sie eigentlich ohne alle Bedeutung war, und dennoch acht Tage lang den belebtesten Stadttheil von Paris in Angst und Aufruhr setzte. Man täusche sich uicht über solche Zeichen der Zeit; sie bekunden eine tieft Un- behaglichkeit, ein Gedanke an die Möglichkeit, daß aus der kleinsten Ursache bei der jetzt herrschenden Stimmung die größten Ereignisse hervorgehen können. Wir behaupten deswegen uicht, daß solche Ereignisse bevorstehen, wir behaupten nur, daß sie uns mög¬ lich scheinen; und die achttägige Emeutc der Rue Se. Honorve beweist, daß viele Leute so denken wie wir. Am vorigen Sonntage war Fest in Versailles. Ein Theil des Festes sollte gra¬ tis sein, ein Theil später 5 Fr. kosten. Als man versuchte, den Garten, in dem das bezahlte Fest stattfinden sollte, zu räumen, widersetzten sich die Leute, die nicht Lust oder nicht die Mittel hatten, 5 Fr. zu zahlen, und die königliche Schloßpolizei war nicht im Stande, diesen Widerstand zu beseitigen. Am Ende zog ein Feuerwerk die Bezahlen¬ den n»d Nichtbczahlenden aus dem Verschlüsse des Gartens in dem das Fünffrankcn- Fest stattfand, und als das Feuerwerk vorüber war, und die Tanzlustigen wieder zu ihren Polka's zurückkehre» wollte», fanden sie die Zugänge geschlossen und mit Solda¬ ten besetzt. Das führte dann, unter Anleitung der Heldin Mogadore, die es der Grä¬ fin Lanzfeld nachmachen möchte, zu einen» Sturme, einer Schlacht, einer Verwüstung des königlichen Gartens und einer Plünderung der Bagage (Paletots, Mäntel, Shawls :c.) der Fußthcilnchmer. Ein Crawall und sonst nichts — aber die Franzosen waren eine Zeitlang so ans der Gewohnheit gekommen, daß man jetzt sich ganz unbehaglich fragt: Was ist das? — wenn man die „Emeuten" wieder bei der geringsten Veranlassung aus der Erde hervorschießen sieht. Genug, es gährt wieder, und vielleicht tiefer als je seit 1842. Die Regierung selbst hat unverkennbar das Gefühl, daß es nicht mehr recht ge¬ heuer in Frankreich ist. Sehr viele ihrer Schritte und Maaßregeln bekunden dies so klar als möglich. Um vorerst nur von der Eueren der Nun Se. Honoree zu spre¬ chen, so war ihr Benehmen hier sehr bezeichnend. Bei allen frühern Emeuten bis zum Jahre 1843 trat die Regierung stets herausfordernd auf. Ihre „Assommeurs" ficleir ohne Rücksicht über alle Welt her, und je toller sie's trieben, desto besser. Führte dies zu einem wahren Kampfe, so war die Regierung stets ihres Sieges gewiß, und dieser Gewißheit schrieb man dann auch das herausfordernde Wesen der Polizei zu, ja man sah darin Absicht in Berechnung, um das Volk durch Entrüstung zum Kampfe zu trei¬ ben und im Kampfe eiuen neuen Sieg und neue Kraft zu finden. Als die Polizei am zweiten, dritten Tage in der Rue Se. Honoree nothwendig wurde, benahm sie sich An¬ fangs grade so, wie sie sich bis 1836 stets benommen hatte, brutal und herausfordernd. Am vierten, fünften Tage steigerte die wiederkommende Gewohnheit diese Brutalität; was dann zu offenen Klagen selbst in der „Presse" führte, und worauf unmittelbar an demselben Abende die Polizei der Schauplatz wird, und dann die Emeute von selbst sich wieder verlief. Wir loben die Regierung, daß die Klagen der Presse sie veranlaßte, der Polizei und ihren Agenten ein anderes Betragen vorzuschreiben. Aber der Gegen¬ satz fällt uns ans, wenn wir bedenken, wie nutzlos von 1832—1836 solche Klagen stets waren. Sollen wir daraus schließen, daß die Regierung heute wohl fühlt, wie die Zeit vorüber ist, wo jede Emente nothwendig zum Siege für sie, und dieser Sieg selbst zur Vermehrung ihrer Kraft führen mußte? Wir glauben es fast. Aber nicht nur in Bezug auf die Emeute ändert sich nachgerade die Ansicht der Regierung. Sie war sehr lange taubstumm der öffentlichen Meinung gegenüber- Herr ' Hrcnzl'vie». II!. Isi7. '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_309659/491>, abgerufen am 01.09.2024.