Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

befördert und auch die Opposition angefacht, die in den letzten Monaten eine ziemliche
Berühmtheit erlangt hat. Der wohlhabende Bürgerstand dieses Bezirkes läßt die all¬
einige Berechtigung der Beamten nicht zur Geltung komme". Doch gibt es Städte,
in denen das Kastenartige der Bureaukratie an's Licht getreten ist. Anstatt diese An¬
maßung zu bekämpfen, hält es der Bürger für besser, der Beamtenkaste gegenüber eine
Bürgcrkaste zu gründen, und so in ein krasses Pfahlbürgerthum zu versinken. Diese
zweiseitige Einseitigkeit ist der Grund zu vielen Mißverhältnissen geworden. In ein¬
zelnen Städten findet man die ganze Bürgerschaft mit einander verschwägert. Kein
Fremder kann sich in diese große Bürgerfamilie eindrängen; wenigstens würde der zahl¬
reiche Bnrgersamilicnrath unendlich viel Schwierigkeiten machen. Die Söhne treiben
insgesammt wieder die Beschäftigung des Vaters; man hält sie für ausgebildet genug,
wenn sie die Elementarschule besucht haben. Die ewigen Familicnhcirathen bewirken
-eine allmälige Bcrdummnng, die geringe Schulbildung thut das ihre, und so erscheint
die gesammte Bürgerschaft oft als ein trauriges Bild von Gleichgültigkeit und Bornirt-
heit. Die Beamten dagegen ignoriren wieder die Bürger; sie leben abgeschlossen in
ihren Kreisen. Der Neid in Beziehung auf Rang und Orden, und ein häufiger Wech¬
sel, der Amtsresidenz läßt sie nicht zu dieser festen verwandtschaftlichen Eoalition kom¬
men, in welche die Bürger sich zusammengeschlossen haben. Sonst ist die Kaste der
Bureaukratie dieselbe, wie die der Pfahlbürger. Die Söhne der Beamten müssen wie¬
der Beamte werden; denn Handel und Industrie sind verächtlich. In den letzten Jah¬
ren ist dieser schroffe Gegensatz einigermaßen durchbrochen. Die junge Generation, die
sich noch nicht so fest in das Cliquenwesen eingelebt hat, steht sich näher; die jungen
Beamten wissen die Bedeutung des Bürgerstandes zu würdigen, die Bürger dagegen
werden durch das wissenschaftliche Streben der Beamtenwelt herangezogen, und so ist
man zu der Hoffnung berechtigt, daß die unnatürliche Scheidewand zwischen beiden
Ständen bald fallen werde.

Die Verbreitung pietistischen Wesens scheitert in Westphalen an dem nüchternen
Verstände der Bewohner. Die Nähe des Wuppcrthales ist allerdings nicht ohne Ein¬
fluß geblieben, aber meistens war dieser mir auf Einzelne beschränkt, auf Schwäch¬
linge, deren Zerfallenheit mit sich selbst sich an Nichts Anderes anklammern konnte,
als an den süßlichen Schwärmereien der Stillen im Lande. Sie waren sür ein kräf¬
tiges Streben im diesseitigen Leben verloren; mögen sie immerhin im trüben Wasser
der Gottseligkeit ihr Heil suchen. Die Pfarrer genießen allerdings einen ungeheueren
Einfluß auf die Gemeinde, aber meistens benutzen sie diesen Einfluß nicht zur Erdkraf-
t"ng durch Verbreitung des Pietismus, weil sie selbst, als Söhne der Provinz, den
"Wischm Begriffen von Gott und Christenthum fern stehen. Dagegen ist das ortho¬
doxe Lutherthum eingewurzelt; aber auch dieses kommt nnr Sonntags Morgens an's
Tageslicht. In einzelnen Dörfern setzen die Pfarrer einen Ruhm darein, ihre Ge¬
meinde durch eine gesunde Volksmoral zu erziehen, und haben hierdurch schon unglaub¬
lich gewirkt. Es gibt Dorfgemeinden, in denen Jahr ans Jahr ein von keinem Pro-
^sse die Rede ist; die Pfarrer in Vereinigung mit den nettesten des Dorfes legen die
Streitigkeiten bei, und beide Parteien sind zufrieden.

Das platte Laud ist ungeheuer bevölkert, aber meistens fehlt es den Bewohnern
aller Bildung. Schon ihre äußere Erscheinung ist roh und ungeschliffen. Die
schweren, beim Gehen weithin klappernden, Holzschuhe lassen wohl einen Vergleich des
westphälischen Landvolks mit den schwer hinwandelnden Thieren der homerischen Ge¬
nüge zu. Uebrigens ragen die Landbewohner dieses Bezirkes weit über die des Mur-


befördert und auch die Opposition angefacht, die in den letzten Monaten eine ziemliche
Berühmtheit erlangt hat. Der wohlhabende Bürgerstand dieses Bezirkes läßt die all¬
einige Berechtigung der Beamten nicht zur Geltung komme». Doch gibt es Städte,
in denen das Kastenartige der Bureaukratie an's Licht getreten ist. Anstatt diese An¬
maßung zu bekämpfen, hält es der Bürger für besser, der Beamtenkaste gegenüber eine
Bürgcrkaste zu gründen, und so in ein krasses Pfahlbürgerthum zu versinken. Diese
zweiseitige Einseitigkeit ist der Grund zu vielen Mißverhältnissen geworden. In ein¬
zelnen Städten findet man die ganze Bürgerschaft mit einander verschwägert. Kein
Fremder kann sich in diese große Bürgerfamilie eindrängen; wenigstens würde der zahl¬
reiche Bnrgersamilicnrath unendlich viel Schwierigkeiten machen. Die Söhne treiben
insgesammt wieder die Beschäftigung des Vaters; man hält sie für ausgebildet genug,
wenn sie die Elementarschule besucht haben. Die ewigen Familicnhcirathen bewirken
-eine allmälige Bcrdummnng, die geringe Schulbildung thut das ihre, und so erscheint
die gesammte Bürgerschaft oft als ein trauriges Bild von Gleichgültigkeit und Bornirt-
heit. Die Beamten dagegen ignoriren wieder die Bürger; sie leben abgeschlossen in
ihren Kreisen. Der Neid in Beziehung auf Rang und Orden, und ein häufiger Wech¬
sel, der Amtsresidenz läßt sie nicht zu dieser festen verwandtschaftlichen Eoalition kom¬
men, in welche die Bürger sich zusammengeschlossen haben. Sonst ist die Kaste der
Bureaukratie dieselbe, wie die der Pfahlbürger. Die Söhne der Beamten müssen wie¬
der Beamte werden; denn Handel und Industrie sind verächtlich. In den letzten Jah¬
ren ist dieser schroffe Gegensatz einigermaßen durchbrochen. Die junge Generation, die
sich noch nicht so fest in das Cliquenwesen eingelebt hat, steht sich näher; die jungen
Beamten wissen die Bedeutung des Bürgerstandes zu würdigen, die Bürger dagegen
werden durch das wissenschaftliche Streben der Beamtenwelt herangezogen, und so ist
man zu der Hoffnung berechtigt, daß die unnatürliche Scheidewand zwischen beiden
Ständen bald fallen werde.

Die Verbreitung pietistischen Wesens scheitert in Westphalen an dem nüchternen
Verstände der Bewohner. Die Nähe des Wuppcrthales ist allerdings nicht ohne Ein¬
fluß geblieben, aber meistens war dieser mir auf Einzelne beschränkt, auf Schwäch¬
linge, deren Zerfallenheit mit sich selbst sich an Nichts Anderes anklammern konnte,
als an den süßlichen Schwärmereien der Stillen im Lande. Sie waren sür ein kräf¬
tiges Streben im diesseitigen Leben verloren; mögen sie immerhin im trüben Wasser
der Gottseligkeit ihr Heil suchen. Die Pfarrer genießen allerdings einen ungeheueren
Einfluß auf die Gemeinde, aber meistens benutzen sie diesen Einfluß nicht zur Erdkraf-
t»ng durch Verbreitung des Pietismus, weil sie selbst, als Söhne der Provinz, den
"Wischm Begriffen von Gott und Christenthum fern stehen. Dagegen ist das ortho¬
doxe Lutherthum eingewurzelt; aber auch dieses kommt nnr Sonntags Morgens an's
Tageslicht. In einzelnen Dörfern setzen die Pfarrer einen Ruhm darein, ihre Ge¬
meinde durch eine gesunde Volksmoral zu erziehen, und haben hierdurch schon unglaub¬
lich gewirkt. Es gibt Dorfgemeinden, in denen Jahr ans Jahr ein von keinem Pro-
^sse die Rede ist; die Pfarrer in Vereinigung mit den nettesten des Dorfes legen die
Streitigkeiten bei, und beide Parteien sind zufrieden.

Das platte Laud ist ungeheuer bevölkert, aber meistens fehlt es den Bewohnern
aller Bildung. Schon ihre äußere Erscheinung ist roh und ungeschliffen. Die
schweren, beim Gehen weithin klappernden, Holzschuhe lassen wohl einen Vergleich des
westphälischen Landvolks mit den schwer hinwandelnden Thieren der homerischen Ge¬
nüge zu. Uebrigens ragen die Landbewohner dieses Bezirkes weit über die des Mur-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0437" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/185201"/>
          <p xml:id="ID_1424" prev="#ID_1423"> befördert und auch die Opposition angefacht, die in den letzten Monaten eine ziemliche<lb/>
Berühmtheit erlangt hat. Der wohlhabende Bürgerstand dieses Bezirkes läßt die all¬<lb/>
einige Berechtigung der Beamten nicht zur Geltung komme». Doch gibt es Städte,<lb/>
in denen das Kastenartige der Bureaukratie an's Licht getreten ist. Anstatt diese An¬<lb/>
maßung zu bekämpfen, hält es der Bürger für besser, der Beamtenkaste gegenüber eine<lb/>
Bürgcrkaste zu gründen, und so in ein krasses Pfahlbürgerthum zu versinken. Diese<lb/>
zweiseitige Einseitigkeit ist der Grund zu vielen Mißverhältnissen geworden. In ein¬<lb/>
zelnen Städten findet man die ganze Bürgerschaft mit einander verschwägert. Kein<lb/>
Fremder kann sich in diese große Bürgerfamilie eindrängen; wenigstens würde der zahl¬<lb/>
reiche Bnrgersamilicnrath unendlich viel Schwierigkeiten machen. Die Söhne treiben<lb/>
insgesammt wieder die Beschäftigung des Vaters; man hält sie für ausgebildet genug,<lb/>
wenn sie die Elementarschule besucht haben. Die ewigen Familicnhcirathen bewirken<lb/>
-eine allmälige Bcrdummnng, die geringe Schulbildung thut das ihre, und so erscheint<lb/>
die gesammte Bürgerschaft oft als ein trauriges Bild von Gleichgültigkeit und Bornirt-<lb/>
heit. Die Beamten dagegen ignoriren wieder die Bürger; sie leben abgeschlossen in<lb/>
ihren Kreisen. Der Neid in Beziehung auf Rang und Orden, und ein häufiger Wech¬<lb/>
sel, der Amtsresidenz läßt sie nicht zu dieser festen verwandtschaftlichen Eoalition kom¬<lb/>
men, in welche die Bürger sich zusammengeschlossen haben. Sonst ist die Kaste der<lb/>
Bureaukratie dieselbe, wie die der Pfahlbürger. Die Söhne der Beamten müssen wie¬<lb/>
der Beamte werden; denn Handel und Industrie sind verächtlich. In den letzten Jah¬<lb/>
ren ist dieser schroffe Gegensatz einigermaßen durchbrochen. Die junge Generation, die<lb/>
sich noch nicht so fest in das Cliquenwesen eingelebt hat, steht sich näher; die jungen<lb/>
Beamten wissen die Bedeutung des Bürgerstandes zu würdigen, die Bürger dagegen<lb/>
werden durch das wissenschaftliche Streben der Beamtenwelt herangezogen, und so ist<lb/>
man zu der Hoffnung berechtigt, daß die unnatürliche Scheidewand zwischen beiden<lb/>
Ständen bald fallen werde.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1425"> Die Verbreitung pietistischen Wesens scheitert in Westphalen an dem nüchternen<lb/>
Verstände der Bewohner. Die Nähe des Wuppcrthales ist allerdings nicht ohne Ein¬<lb/>
fluß geblieben, aber meistens war dieser mir auf Einzelne beschränkt, auf Schwäch¬<lb/>
linge, deren Zerfallenheit mit sich selbst sich an Nichts Anderes anklammern konnte,<lb/>
als an den süßlichen Schwärmereien der Stillen im Lande. Sie waren sür ein kräf¬<lb/>
tiges Streben im diesseitigen Leben verloren; mögen sie immerhin im trüben Wasser<lb/>
der Gottseligkeit ihr Heil suchen. Die Pfarrer genießen allerdings einen ungeheueren<lb/>
Einfluß auf die Gemeinde, aber meistens benutzen sie diesen Einfluß nicht zur Erdkraf-<lb/>
t»ng durch Verbreitung des Pietismus, weil sie selbst, als Söhne der Provinz, den<lb/>
"Wischm Begriffen von Gott und Christenthum fern stehen. Dagegen ist das ortho¬<lb/>
doxe Lutherthum eingewurzelt; aber auch dieses kommt nnr Sonntags Morgens an's<lb/>
Tageslicht. In einzelnen Dörfern setzen die Pfarrer einen Ruhm darein, ihre Ge¬<lb/>
meinde durch eine gesunde Volksmoral zu erziehen, und haben hierdurch schon unglaub¬<lb/>
lich gewirkt. Es gibt Dorfgemeinden, in denen Jahr ans Jahr ein von keinem Pro-<lb/>
^sse die Rede ist; die Pfarrer in Vereinigung mit den nettesten des Dorfes legen die<lb/>
Streitigkeiten bei, und beide Parteien sind zufrieden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1426" next="#ID_1427"> Das platte Laud ist ungeheuer bevölkert, aber meistens fehlt es den Bewohnern<lb/>
aller Bildung.  Schon ihre äußere Erscheinung ist roh und ungeschliffen. Die<lb/>
schweren, beim Gehen weithin klappernden, Holzschuhe lassen wohl einen Vergleich des<lb/>
westphälischen Landvolks mit den schwer hinwandelnden Thieren der homerischen Ge¬<lb/>
nüge zu.  Uebrigens ragen die Landbewohner dieses Bezirkes weit über die des Mur-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0437] befördert und auch die Opposition angefacht, die in den letzten Monaten eine ziemliche Berühmtheit erlangt hat. Der wohlhabende Bürgerstand dieses Bezirkes läßt die all¬ einige Berechtigung der Beamten nicht zur Geltung komme». Doch gibt es Städte, in denen das Kastenartige der Bureaukratie an's Licht getreten ist. Anstatt diese An¬ maßung zu bekämpfen, hält es der Bürger für besser, der Beamtenkaste gegenüber eine Bürgcrkaste zu gründen, und so in ein krasses Pfahlbürgerthum zu versinken. Diese zweiseitige Einseitigkeit ist der Grund zu vielen Mißverhältnissen geworden. In ein¬ zelnen Städten findet man die ganze Bürgerschaft mit einander verschwägert. Kein Fremder kann sich in diese große Bürgerfamilie eindrängen; wenigstens würde der zahl¬ reiche Bnrgersamilicnrath unendlich viel Schwierigkeiten machen. Die Söhne treiben insgesammt wieder die Beschäftigung des Vaters; man hält sie für ausgebildet genug, wenn sie die Elementarschule besucht haben. Die ewigen Familicnhcirathen bewirken -eine allmälige Bcrdummnng, die geringe Schulbildung thut das ihre, und so erscheint die gesammte Bürgerschaft oft als ein trauriges Bild von Gleichgültigkeit und Bornirt- heit. Die Beamten dagegen ignoriren wieder die Bürger; sie leben abgeschlossen in ihren Kreisen. Der Neid in Beziehung auf Rang und Orden, und ein häufiger Wech¬ sel, der Amtsresidenz läßt sie nicht zu dieser festen verwandtschaftlichen Eoalition kom¬ men, in welche die Bürger sich zusammengeschlossen haben. Sonst ist die Kaste der Bureaukratie dieselbe, wie die der Pfahlbürger. Die Söhne der Beamten müssen wie¬ der Beamte werden; denn Handel und Industrie sind verächtlich. In den letzten Jah¬ ren ist dieser schroffe Gegensatz einigermaßen durchbrochen. Die junge Generation, die sich noch nicht so fest in das Cliquenwesen eingelebt hat, steht sich näher; die jungen Beamten wissen die Bedeutung des Bürgerstandes zu würdigen, die Bürger dagegen werden durch das wissenschaftliche Streben der Beamtenwelt herangezogen, und so ist man zu der Hoffnung berechtigt, daß die unnatürliche Scheidewand zwischen beiden Ständen bald fallen werde. Die Verbreitung pietistischen Wesens scheitert in Westphalen an dem nüchternen Verstände der Bewohner. Die Nähe des Wuppcrthales ist allerdings nicht ohne Ein¬ fluß geblieben, aber meistens war dieser mir auf Einzelne beschränkt, auf Schwäch¬ linge, deren Zerfallenheit mit sich selbst sich an Nichts Anderes anklammern konnte, als an den süßlichen Schwärmereien der Stillen im Lande. Sie waren sür ein kräf¬ tiges Streben im diesseitigen Leben verloren; mögen sie immerhin im trüben Wasser der Gottseligkeit ihr Heil suchen. Die Pfarrer genießen allerdings einen ungeheueren Einfluß auf die Gemeinde, aber meistens benutzen sie diesen Einfluß nicht zur Erdkraf- t»ng durch Verbreitung des Pietismus, weil sie selbst, als Söhne der Provinz, den "Wischm Begriffen von Gott und Christenthum fern stehen. Dagegen ist das ortho¬ doxe Lutherthum eingewurzelt; aber auch dieses kommt nnr Sonntags Morgens an's Tageslicht. In einzelnen Dörfern setzen die Pfarrer einen Ruhm darein, ihre Ge¬ meinde durch eine gesunde Volksmoral zu erziehen, und haben hierdurch schon unglaub¬ lich gewirkt. Es gibt Dorfgemeinden, in denen Jahr ans Jahr ein von keinem Pro- ^sse die Rede ist; die Pfarrer in Vereinigung mit den nettesten des Dorfes legen die Streitigkeiten bei, und beide Parteien sind zufrieden. Das platte Laud ist ungeheuer bevölkert, aber meistens fehlt es den Bewohnern aller Bildung. Schon ihre äußere Erscheinung ist roh und ungeschliffen. Die schweren, beim Gehen weithin klappernden, Holzschuhe lassen wohl einen Vergleich des westphälischen Landvolks mit den schwer hinwandelnden Thieren der homerischen Ge¬ nüge zu. Uebrigens ragen die Landbewohner dieses Bezirkes weit über die des Mur-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/437
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/437>, abgerufen am 22.07.2024.