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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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erfreuen, und die rosigen Tinten der Abendröthe den Frieden der Natur in ihren
Schlummer mit hinübernehmen wollen.

Ueberall, wo der Boden dem Fürstenthum angehört ist er reizend und frucht
bar. Bewaldete Hügel von den Resten der Vorzeit gekrönt, wechseln mit kornrei¬
chen Thälern in ununterbrochener Folge. Da und dort lehnt sich ein Dorf an
die Böschung, oder ein Herrenhaus blickt hell aus den Parkanlagen heraus.

Freudig wanderten wir im frischen Actherstrom, dessen Reinheit das Himmels¬
gewölbe blau und die Ferne klar erscheinen ließ. Munter ausschreitend hatten wir
bald die Besitzung des Grafen Stollberg, das freundliche Soter erreicht.

Das schöne Schloß umschließt eine reichhaltige und werthvolle Gemäldegalerie.
Im Park wechseln smaragdgrüne und krystallhelle Flächen auf das anmuthigste.
Diese furcht der stolze Schwan still und langsam rudernd, jenen entsprießen volle
Baumgruppen, in denen Tannengrün sich mit gelbem Herbstlaub mischt.




GrrnMk". IV. 1547.54

erfreuen, und die rosigen Tinten der Abendröthe den Frieden der Natur in ihren
Schlummer mit hinübernehmen wollen.

Ueberall, wo der Boden dem Fürstenthum angehört ist er reizend und frucht
bar. Bewaldete Hügel von den Resten der Vorzeit gekrönt, wechseln mit kornrei¬
chen Thälern in ununterbrochener Folge. Da und dort lehnt sich ein Dorf an
die Böschung, oder ein Herrenhaus blickt hell aus den Parkanlagen heraus.

Freudig wanderten wir im frischen Actherstrom, dessen Reinheit das Himmels¬
gewölbe blau und die Ferne klar erscheinen ließ. Munter ausschreitend hatten wir
bald die Besitzung des Grafen Stollberg, das freundliche Soter erreicht.

Das schöne Schloß umschließt eine reichhaltige und werthvolle Gemäldegalerie.
Im Park wechseln smaragdgrüne und krystallhelle Flächen auf das anmuthigste.
Diese furcht der stolze Schwan still und langsam rudernd, jenen entsprießen volle
Baumgruppen, in denen Tannengrün sich mit gelbem Herbstlaub mischt.




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[0425] erfreuen, und die rosigen Tinten der Abendröthe den Frieden der Natur in ihren Schlummer mit hinübernehmen wollen. Ueberall, wo der Boden dem Fürstenthum angehört ist er reizend und frucht bar. Bewaldete Hügel von den Resten der Vorzeit gekrönt, wechseln mit kornrei¬ chen Thälern in ununterbrochener Folge. Da und dort lehnt sich ein Dorf an die Böschung, oder ein Herrenhaus blickt hell aus den Parkanlagen heraus. Freudig wanderten wir im frischen Actherstrom, dessen Reinheit das Himmels¬ gewölbe blau und die Ferne klar erscheinen ließ. Munter ausschreitend hatten wir bald die Besitzung des Grafen Stollberg, das freundliche Soter erreicht. Das schöne Schloß umschließt eine reichhaltige und werthvolle Gemäldegalerie. Im Park wechseln smaragdgrüne und krystallhelle Flächen auf das anmuthigste. Diese furcht der stolze Schwan still und langsam rudernd, jenen entsprießen volle Baumgruppen, in denen Tannengrün sich mit gelbem Herbstlaub mischt. GrrnMk». IV. 1547.54

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/425>, abgerufen am 24.08.2024.