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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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liebsten Streitigkeiten hervorgerufen, die man bei dem ruhigen, phlegmatischen, wahr¬
haft gutmüthigen und gar nicht streitsüchtigen Wesen der oldenburgischen Landleute
nicht hätte für möglich halten sollen; wie oft sind nicht dnrch diesen Rechtssinn die un-
seligsten Prozesse um gar nichts hervorgerufen, die oft Jahre lang dauerten, ja durch
mehrere Generationen sich durchschleppten, und nicht verglichen wurden, weil jede Par¬
tei sagte: "Ick will jo nickS, als min Recht!" -- "Recht moot sin Ganghel'ben!" --
und die Enkel grade so hartnäckig aus ihr Recht bestanden, als die Großväter. Die
hochdeutschen Sprüchwörter: "Zu viel Recht ist Unrecht" -- "Besser Unrecht gelitten,
als vor Gericht gestritten/' -- "Rechten ist recht, aber unfreundlich" haben im Platt¬
deutschen keine Brüder. --

Eine dritte Schrift dieser Art sührt den Titel: Der Lappen lord von Gabe
Schneider ans Westfriesland, mitZnthaten aus Nordfriesland. Bearbeitet
und herausgegeben von K. I. Element (Leipzig, Engelmann). Hier ist die Kunstform dem
Inhalt untergeordnet. Das Original, verfaßt von Halbertema in Deventer, ist ein in FrieZland
allgemein beliebtes Volks- und Haushund. Der Bearbeiter hat theils die Originalsprache mit
hinzugefügter deutscher Uebersetzung abdrucken lassen, theils sie durch gelinde Umarbei¬
tungen verständlich zu machen gesucht, ungefähr wie es Hagen mit dem Heldenbuch
thut, ohne doch die ursprüngliche Färbung zu sehr zu verwischen. Hin und wieder
hätte er dreister germanistrcn sollen, denn an einzelnen Stellen ist das Verständniß in
der That schwer. "Der Lappenkorb" ist zusammengesetzt aus lyrischen Gedichten, un¬
gefähr in der Weise der Alemannischen Lieder von Hebel, ans erdichteten Erzählungen,
in denen sich die sittliche Anschauungsweise des Volks vergegenwärtigt -- unter denen
wir beiläufig einige wohlbekannte wiederfinden uns Engel's "Philosophie sür die Welt"
und, wenn ich nicht irre, auch aus Hebel'S "SchaMstlcin;" aus historischen Genre¬
bildern, Anekdoten u. tgi.; auch eine Sammlung von Sprichwörtern ist hinzugefügt.
Der volksthümliche Ton ist überall sehr gut gehalten und sinnige Einfälle drangen sich
zahlreich aneinander. Zuweilen glaubt man sich in die Zeiten des alten Nürnberger
Schusters Hans Sachs zurückversetzt, selbst der steift, ehrenfeste und ungelenke Ton
seiner Fastnachtsspiele ist wiedergegeben. Wenn der Gedanke nicht besonders tief ist, so
reizt er doch durch seine naiv-humoristische Wendung. Auch Molieres me"klein innige
Im erscheint in friesischen Gewände und nimmt sich darin besser aus, als aus der
Bühne von Versailles. Hinter einander lesen kann man das Buch nicht, aber man
wird mit Vergnügen darin blättern.

Mit größeren Ansprüchen tritt ein anderes Werk auf: Das deutsche Volk in
seinen Mundarten, Sitten, Gebräuchen, Festen und Trachten. Geschil¬
dert von Eduard Dukter. Mit 50 colorirten Volkstrachten - Bildern. (Leipzig,
G. Wigand.) Die artistische Beilage bildet hierbei den Hauptwerth. Wir sehen da
ni sorgfältig colorirten Zeichnungen das Volk der verschiedensten Gegenden Dentschlands
er seiner Ursprünglichkeit vor uns, und das Auge gibt uus ein lebhafteres Bild als
alle Schilderungen. Wir wollen damit nicht sagen, daß der Text werthlos wäre; eine
Masse geographischer, statistischer, linguistischer Notizen hat immer ihr Gutes. Aber
Dukter hat sich durch sein patriotisches Gefühl zu einem etwas starken Pathos verleiten
lassen, das um so mehr auffällt, da dicht daneben eine einfache Nomenclatur und stati¬
stische Tabellen hergehn. Für eine Hausbibliothek ist dies Buch, zumal bei dem billi¬
gen Preise (5 Thlr. sür 25 Lieferungen), ein gefundener Schatz. Aber die Frage
drängt sich auf, ob das, was hier verdienstvoll im Kleinen ausgeführt ist, nicht Gegen¬
stand einer großen künstlerischen und literarischen Aufgabe werden könnte. Die denk-


liebsten Streitigkeiten hervorgerufen, die man bei dem ruhigen, phlegmatischen, wahr¬
haft gutmüthigen und gar nicht streitsüchtigen Wesen der oldenburgischen Landleute
nicht hätte für möglich halten sollen; wie oft sind nicht dnrch diesen Rechtssinn die un-
seligsten Prozesse um gar nichts hervorgerufen, die oft Jahre lang dauerten, ja durch
mehrere Generationen sich durchschleppten, und nicht verglichen wurden, weil jede Par¬
tei sagte: „Ick will jo nickS, als min Recht!" — „Recht moot sin Ganghel'ben!" —
und die Enkel grade so hartnäckig aus ihr Recht bestanden, als die Großväter. Die
hochdeutschen Sprüchwörter: „Zu viel Recht ist Unrecht" — „Besser Unrecht gelitten,
als vor Gericht gestritten/' — „Rechten ist recht, aber unfreundlich" haben im Platt¬
deutschen keine Brüder. —

Eine dritte Schrift dieser Art sührt den Titel: Der Lappen lord von Gabe
Schneider ans Westfriesland, mitZnthaten aus Nordfriesland. Bearbeitet
und herausgegeben von K. I. Element (Leipzig, Engelmann). Hier ist die Kunstform dem
Inhalt untergeordnet. Das Original, verfaßt von Halbertema in Deventer, ist ein in FrieZland
allgemein beliebtes Volks- und Haushund. Der Bearbeiter hat theils die Originalsprache mit
hinzugefügter deutscher Uebersetzung abdrucken lassen, theils sie durch gelinde Umarbei¬
tungen verständlich zu machen gesucht, ungefähr wie es Hagen mit dem Heldenbuch
thut, ohne doch die ursprüngliche Färbung zu sehr zu verwischen. Hin und wieder
hätte er dreister germanistrcn sollen, denn an einzelnen Stellen ist das Verständniß in
der That schwer. „Der Lappenkorb" ist zusammengesetzt aus lyrischen Gedichten, un¬
gefähr in der Weise der Alemannischen Lieder von Hebel, ans erdichteten Erzählungen,
in denen sich die sittliche Anschauungsweise des Volks vergegenwärtigt — unter denen
wir beiläufig einige wohlbekannte wiederfinden uns Engel's „Philosophie sür die Welt"
und, wenn ich nicht irre, auch aus Hebel'S „SchaMstlcin;" aus historischen Genre¬
bildern, Anekdoten u. tgi.; auch eine Sammlung von Sprichwörtern ist hinzugefügt.
Der volksthümliche Ton ist überall sehr gut gehalten und sinnige Einfälle drangen sich
zahlreich aneinander. Zuweilen glaubt man sich in die Zeiten des alten Nürnberger
Schusters Hans Sachs zurückversetzt, selbst der steift, ehrenfeste und ungelenke Ton
seiner Fastnachtsspiele ist wiedergegeben. Wenn der Gedanke nicht besonders tief ist, so
reizt er doch durch seine naiv-humoristische Wendung. Auch Molieres me«klein innige
Im erscheint in friesischen Gewände und nimmt sich darin besser aus, als aus der
Bühne von Versailles. Hinter einander lesen kann man das Buch nicht, aber man
wird mit Vergnügen darin blättern.

Mit größeren Ansprüchen tritt ein anderes Werk auf: Das deutsche Volk in
seinen Mundarten, Sitten, Gebräuchen, Festen und Trachten. Geschil¬
dert von Eduard Dukter. Mit 50 colorirten Volkstrachten - Bildern. (Leipzig,
G. Wigand.) Die artistische Beilage bildet hierbei den Hauptwerth. Wir sehen da
ni sorgfältig colorirten Zeichnungen das Volk der verschiedensten Gegenden Dentschlands
er seiner Ursprünglichkeit vor uns, und das Auge gibt uus ein lebhafteres Bild als
alle Schilderungen. Wir wollen damit nicht sagen, daß der Text werthlos wäre; eine
Masse geographischer, statistischer, linguistischer Notizen hat immer ihr Gutes. Aber
Dukter hat sich durch sein patriotisches Gefühl zu einem etwas starken Pathos verleiten
lassen, das um so mehr auffällt, da dicht daneben eine einfache Nomenclatur und stati¬
stische Tabellen hergehn. Für eine Hausbibliothek ist dies Buch, zumal bei dem billi¬
gen Preise (5 Thlr. sür 25 Lieferungen), ein gefundener Schatz. Aber die Frage
drängt sich auf, ob das, was hier verdienstvoll im Kleinen ausgeführt ist, nicht Gegen¬
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[0311] liebsten Streitigkeiten hervorgerufen, die man bei dem ruhigen, phlegmatischen, wahr¬ haft gutmüthigen und gar nicht streitsüchtigen Wesen der oldenburgischen Landleute nicht hätte für möglich halten sollen; wie oft sind nicht dnrch diesen Rechtssinn die un- seligsten Prozesse um gar nichts hervorgerufen, die oft Jahre lang dauerten, ja durch mehrere Generationen sich durchschleppten, und nicht verglichen wurden, weil jede Par¬ tei sagte: „Ick will jo nickS, als min Recht!" — „Recht moot sin Ganghel'ben!" — und die Enkel grade so hartnäckig aus ihr Recht bestanden, als die Großväter. Die hochdeutschen Sprüchwörter: „Zu viel Recht ist Unrecht" — „Besser Unrecht gelitten, als vor Gericht gestritten/' — „Rechten ist recht, aber unfreundlich" haben im Platt¬ deutschen keine Brüder. — Eine dritte Schrift dieser Art sührt den Titel: Der Lappen lord von Gabe Schneider ans Westfriesland, mitZnthaten aus Nordfriesland. Bearbeitet und herausgegeben von K. I. Element (Leipzig, Engelmann). Hier ist die Kunstform dem Inhalt untergeordnet. Das Original, verfaßt von Halbertema in Deventer, ist ein in FrieZland allgemein beliebtes Volks- und Haushund. Der Bearbeiter hat theils die Originalsprache mit hinzugefügter deutscher Uebersetzung abdrucken lassen, theils sie durch gelinde Umarbei¬ tungen verständlich zu machen gesucht, ungefähr wie es Hagen mit dem Heldenbuch thut, ohne doch die ursprüngliche Färbung zu sehr zu verwischen. Hin und wieder hätte er dreister germanistrcn sollen, denn an einzelnen Stellen ist das Verständniß in der That schwer. „Der Lappenkorb" ist zusammengesetzt aus lyrischen Gedichten, un¬ gefähr in der Weise der Alemannischen Lieder von Hebel, ans erdichteten Erzählungen, in denen sich die sittliche Anschauungsweise des Volks vergegenwärtigt — unter denen wir beiläufig einige wohlbekannte wiederfinden uns Engel's „Philosophie sür die Welt" und, wenn ich nicht irre, auch aus Hebel'S „SchaMstlcin;" aus historischen Genre¬ bildern, Anekdoten u. tgi.; auch eine Sammlung von Sprichwörtern ist hinzugefügt. Der volksthümliche Ton ist überall sehr gut gehalten und sinnige Einfälle drangen sich zahlreich aneinander. Zuweilen glaubt man sich in die Zeiten des alten Nürnberger Schusters Hans Sachs zurückversetzt, selbst der steift, ehrenfeste und ungelenke Ton seiner Fastnachtsspiele ist wiedergegeben. Wenn der Gedanke nicht besonders tief ist, so reizt er doch durch seine naiv-humoristische Wendung. Auch Molieres me«klein innige Im erscheint in friesischen Gewände und nimmt sich darin besser aus, als aus der Bühne von Versailles. Hinter einander lesen kann man das Buch nicht, aber man wird mit Vergnügen darin blättern. Mit größeren Ansprüchen tritt ein anderes Werk auf: Das deutsche Volk in seinen Mundarten, Sitten, Gebräuchen, Festen und Trachten. Geschil¬ dert von Eduard Dukter. Mit 50 colorirten Volkstrachten - Bildern. (Leipzig, G. Wigand.) Die artistische Beilage bildet hierbei den Hauptwerth. Wir sehen da ni sorgfältig colorirten Zeichnungen das Volk der verschiedensten Gegenden Dentschlands er seiner Ursprünglichkeit vor uns, und das Auge gibt uus ein lebhafteres Bild als alle Schilderungen. Wir wollen damit nicht sagen, daß der Text werthlos wäre; eine Masse geographischer, statistischer, linguistischer Notizen hat immer ihr Gutes. Aber Dukter hat sich durch sein patriotisches Gefühl zu einem etwas starken Pathos verleiten lassen, das um so mehr auffällt, da dicht daneben eine einfache Nomenclatur und stati¬ stische Tabellen hergehn. Für eine Hausbibliothek ist dies Buch, zumal bei dem billi¬ gen Preise (5 Thlr. sür 25 Lieferungen), ein gefundener Schatz. Aber die Frage drängt sich auf, ob das, was hier verdienstvoll im Kleinen ausgeführt ist, nicht Gegen¬ stand einer großen künstlerischen und literarischen Aufgabe werden könnte. Die denk-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/311>, abgerufen am 22.07.2024.