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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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das politische und sociale Leben von Bedeutung ist, aufgezeichnet findet. Diesen
Zweck hat er in hohem Maaße erreicht; es ist vollständiger, klarer und übersicht¬
licher, als irgeud eine der uns bekannten Schriften dieser Art. Die gemüthliche
Darstellung, die sich nicht allein in der Sprache, sondern vornehmlich in der
Auswahl der kleinen Züge bethätigt, die man so leicht übersieht, und die doch
für das tiefere Leben des Volkes viel bezeichnender siud, als was Allen sichtbar
auf der Oberfläche sich regt, gibt dieser Schrift einen um so größeren Reiz, da
sie mit einem gesunden, klaren Verstand, mit rühriger unparteiischer Einsicht ge¬
paart ist, und mit einem warmen Gefühl für alle Regungen des freien Geistes,
so unscheinbar diese auch sein mögen. Der folgende Band wird wohl noch reich¬
haltiger werden, weil der gegenwärtige Augenblick in hellen Flammen zur An¬
schauung bringt, was bisher unter der Asche geschlummert. Denn die politische
Bedeutuug, die jetzt die Schweizer Bewegung gewinnt, ist unendlich größer, als
sie es in jenen Zeiten war, wo vor ihren Heeren die Ritter nud Söldner Euro¬
pa's zitterten: es ist ein Principienkampf, der möglicher Weise die europäischen
Großmächte in seinen Kreis ziehen kann ^ .


das politische und sociale Leben von Bedeutung ist, aufgezeichnet findet. Diesen
Zweck hat er in hohem Maaße erreicht; es ist vollständiger, klarer und übersicht¬
licher, als irgeud eine der uns bekannten Schriften dieser Art. Die gemüthliche
Darstellung, die sich nicht allein in der Sprache, sondern vornehmlich in der
Auswahl der kleinen Züge bethätigt, die man so leicht übersieht, und die doch
für das tiefere Leben des Volkes viel bezeichnender siud, als was Allen sichtbar
auf der Oberfläche sich regt, gibt dieser Schrift einen um so größeren Reiz, da
sie mit einem gesunden, klaren Verstand, mit rühriger unparteiischer Einsicht ge¬
paart ist, und mit einem warmen Gefühl für alle Regungen des freien Geistes,
so unscheinbar diese auch sein mögen. Der folgende Band wird wohl noch reich¬
haltiger werden, weil der gegenwärtige Augenblick in hellen Flammen zur An¬
schauung bringt, was bisher unter der Asche geschlummert. Denn die politische
Bedeutuug, die jetzt die Schweizer Bewegung gewinnt, ist unendlich größer, als
sie es in jenen Zeiten war, wo vor ihren Heeren die Ritter nud Söldner Euro¬
pa's zitterten: es ist ein Principienkampf, der möglicher Weise die europäischen
Großmächte in seinen Kreis ziehen kann ^ .


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[0301] das politische und sociale Leben von Bedeutung ist, aufgezeichnet findet. Diesen Zweck hat er in hohem Maaße erreicht; es ist vollständiger, klarer und übersicht¬ licher, als irgeud eine der uns bekannten Schriften dieser Art. Die gemüthliche Darstellung, die sich nicht allein in der Sprache, sondern vornehmlich in der Auswahl der kleinen Züge bethätigt, die man so leicht übersieht, und die doch für das tiefere Leben des Volkes viel bezeichnender siud, als was Allen sichtbar auf der Oberfläche sich regt, gibt dieser Schrift einen um so größeren Reiz, da sie mit einem gesunden, klaren Verstand, mit rühriger unparteiischer Einsicht ge¬ paart ist, und mit einem warmen Gefühl für alle Regungen des freien Geistes, so unscheinbar diese auch sein mögen. Der folgende Band wird wohl noch reich¬ haltiger werden, weil der gegenwärtige Augenblick in hellen Flammen zur An¬ schauung bringt, was bisher unter der Asche geschlummert. Denn die politische Bedeutuug, die jetzt die Schweizer Bewegung gewinnt, ist unendlich größer, als sie es in jenen Zeiten war, wo vor ihren Heeren die Ritter nud Söldner Euro¬ pa's zitterten: es ist ein Principienkampf, der möglicher Weise die europäischen Großmächte in seinen Kreis ziehen kann ^ .

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/301>, abgerufen am 24.08.2024.