Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

Bild:
<< vorherige Seite
V.
Notizen.

Erklärung. Freunde des i"e<>. or. Hermann Schmidt-Göbel, welcher nunmehr wegen sei^
ner vielen Verdienste in den Naturwissenschaften als Reisender sowohl als auch als productiver
Schriftsteller und Linguist, insonders als mächtiger Antagonist der Czechomanen, den glänzenden
Ruf erhalten hat. die Professur für Naturgeschichte an der Austrifsicirten Universität zu Krakou
zu suppliren, sehen sich genöthigt, dessen Ehre, welche von vielen seiner Feinde angetaster
.wird, zu rectificiren. Das böhmische Nationalmuseum, hauptsächlich der ehemalige Präsident
und Verwaltungsausschuß, haben diesem Ehrenmanne, als einem Privatmanne, der weder in
den Diensten des Museums stand, ihr volles Vertrauen geschenkt und alle von dem gemorde¬
ten Helfer gesammelten irdischen Naturalien, welche das Museum um 75,V0V Gulden C.-M
angekauft hatte, in seine Hände zur Bearbeitung überliefert. Daß diese Schätze gut gehand¬
habt und auch schnell bearbeitet wurden, erhellet aus dem ersten Bande, welcher so Vortheil-
haft ausgestattet ist, daß dessen Auflagskosten im Ganzen nur etwa 1500 Fi.C.-M. betragen --
Einige Stunden vor dessen Abreise nach Krakau wurde er in seiner Wohnung von dazu nicht
geeigneten Leuten, förmlich überfallen und die dem Museum gehörenden Gegenstände abgefor¬
dert. Consternirt über diese Frechheit überließ er auch alles, was schon zur ferneren Bear¬
beitung halb eingepackt war und alles Brauchbare und Seltene enthielt, indem er auch fer¬
nerhin dem Museuni das große Opfer bringen und das so rühmlich begangene auch baldigst
rühmlich beenden wollte. Nebenbei erhöbe" sich verbrecherische Stimmen, welche aussagten,
es wären an das Berliner Museum contractmäßig indische Jnsecten, an das Wiener Natura-
liencabinet die ganze zweite indische ^unbedeutende Sendung, an das Brittische Museum die
theuersten indischen Fasanen und Pfauenbälge, von einem der Naturalienhändler in Dresden
ganze Suiten verkauft worden. Wir, die wir die Betrübniß des Betheiligten theilen und
von ihm selbst auf das Beste unterrichtet sind, müssen diese Aussagen als unrichtig erkennen,
und verweisen zu Dessen Rechtfertigung auf den Ausschuß des böhmischen Nationalmuseums,
welcher niemals der Art Aufträge dem Betreffenden gegeben hat, und auf alle genannte und
und ungenannte Museen und Privatleute, welche gewiß dieselbe verneinende Antwort geben
S. K. werden. Prag, November 18t7. 5 5




Berichtigung. In einem Correspondenzartikel aus Stuttgart, in dem am in.Oct. d. I.
ausgegebenen Hefte des Grenzboten Nro. 4l wird mitgetheilt, daß von den in neuerer
Zeit für die hiesige Hofbühne engagirten Mitgliedern Herr Mcixner und Mad. Gotter¬
mann am meisten, Fräulein Bröge, mit Recht, am wenigsten gefallen haben. Der Un¬
terzeichnete glaubt es Fräulein Bröge schuldig zu sein, zu erklären, daß dieselbe erst seit
dem 19. d. M. hier in Stuttgart eingetroffen und bis zum heutigen, den 23., noch
gar nicht aufgetreten ist".) In demselben Artikel wird ferner ausgesprochen: "Es zeigt
von der Zuversicht auf den Kern des würtembergischen Volkes, daß der König trotz
dieser aufgeregten Zeit die Aufführung des Egmont von Goethe nicht untersagte, ob¬
gleich die ängstliche Intendantur des Theaters selbst nicht hätte daran gehen wollen."
Mal" glaubt es dem Institute schuldig zu sein, hierauf zu erklären, daß die Aufführung
des Egmont nur allein durch eingetretenes Unwohlsein von dabei beschäftigten Mit¬
gliedern, mehrere Male verschoben wurde. Hätte die Intendanz von der Darstellung
der genannten Tragödie gänzlich unbegründete Besorgnisse gehegt, so würde sie dieselbe
gar nicht auf das Repertoir gesetzt haben. Die verehrliche Redaction des Grenzbottii
wird ersucht, diese Zeilen in ihrem Blatte aufnehmen zu wollen. Stuttgart, den 23.
October 1847. v. Galt, Intendant des königl. Hoftheaters.





Verlag von Fr. Luvw. Herbig. -- Redacteur: I. Kurlinda.
Druck von Friedrich Andrä.
In jener Korrespondenz wurde des Theaters nur flüchtig erwähnt. Unser Herr Korre¬
spondent ist kein Theaterrccensent von Profession. Er sprach auch gar nicht von dem Auftreten
der Fräulein Bröge, sondern wohl nur, daß unter allen neuen Engagements das ds Herrn
e
D. Red. Meixners am meisten, dost der Fräul. Bröge am wenigsten Zustimmung fände.
V.
Notizen.

Erklärung. Freunde des i»e<>. or. Hermann Schmidt-Göbel, welcher nunmehr wegen sei^
ner vielen Verdienste in den Naturwissenschaften als Reisender sowohl als auch als productiver
Schriftsteller und Linguist, insonders als mächtiger Antagonist der Czechomanen, den glänzenden
Ruf erhalten hat. die Professur für Naturgeschichte an der Austrifsicirten Universität zu Krakou
zu suppliren, sehen sich genöthigt, dessen Ehre, welche von vielen seiner Feinde angetaster
.wird, zu rectificiren. Das böhmische Nationalmuseum, hauptsächlich der ehemalige Präsident
und Verwaltungsausschuß, haben diesem Ehrenmanne, als einem Privatmanne, der weder in
den Diensten des Museums stand, ihr volles Vertrauen geschenkt und alle von dem gemorde¬
ten Helfer gesammelten irdischen Naturalien, welche das Museum um 75,V0V Gulden C.-M
angekauft hatte, in seine Hände zur Bearbeitung überliefert. Daß diese Schätze gut gehand¬
habt und auch schnell bearbeitet wurden, erhellet aus dem ersten Bande, welcher so Vortheil-
haft ausgestattet ist, daß dessen Auflagskosten im Ganzen nur etwa 1500 Fi.C.-M. betragen —
Einige Stunden vor dessen Abreise nach Krakau wurde er in seiner Wohnung von dazu nicht
geeigneten Leuten, förmlich überfallen und die dem Museum gehörenden Gegenstände abgefor¬
dert. Consternirt über diese Frechheit überließ er auch alles, was schon zur ferneren Bear¬
beitung halb eingepackt war und alles Brauchbare und Seltene enthielt, indem er auch fer¬
nerhin dem Museuni das große Opfer bringen und das so rühmlich begangene auch baldigst
rühmlich beenden wollte. Nebenbei erhöbe» sich verbrecherische Stimmen, welche aussagten,
es wären an das Berliner Museum contractmäßig indische Jnsecten, an das Wiener Natura-
liencabinet die ganze zweite indische ^unbedeutende Sendung, an das Brittische Museum die
theuersten indischen Fasanen und Pfauenbälge, von einem der Naturalienhändler in Dresden
ganze Suiten verkauft worden. Wir, die wir die Betrübniß des Betheiligten theilen und
von ihm selbst auf das Beste unterrichtet sind, müssen diese Aussagen als unrichtig erkennen,
und verweisen zu Dessen Rechtfertigung auf den Ausschuß des böhmischen Nationalmuseums,
welcher niemals der Art Aufträge dem Betreffenden gegeben hat, und auf alle genannte und
und ungenannte Museen und Privatleute, welche gewiß dieselbe verneinende Antwort geben
S. K. werden. Prag, November 18t7. 5 5




Berichtigung. In einem Correspondenzartikel aus Stuttgart, in dem am in.Oct. d. I.
ausgegebenen Hefte des Grenzboten Nro. 4l wird mitgetheilt, daß von den in neuerer
Zeit für die hiesige Hofbühne engagirten Mitgliedern Herr Mcixner und Mad. Gotter¬
mann am meisten, Fräulein Bröge, mit Recht, am wenigsten gefallen haben. Der Un¬
terzeichnete glaubt es Fräulein Bröge schuldig zu sein, zu erklären, daß dieselbe erst seit
dem 19. d. M. hier in Stuttgart eingetroffen und bis zum heutigen, den 23., noch
gar nicht aufgetreten ist".) In demselben Artikel wird ferner ausgesprochen: „Es zeigt
von der Zuversicht auf den Kern des würtembergischen Volkes, daß der König trotz
dieser aufgeregten Zeit die Aufführung des Egmont von Goethe nicht untersagte, ob¬
gleich die ängstliche Intendantur des Theaters selbst nicht hätte daran gehen wollen."
Mal» glaubt es dem Institute schuldig zu sein, hierauf zu erklären, daß die Aufführung
des Egmont nur allein durch eingetretenes Unwohlsein von dabei beschäftigten Mit¬
gliedern, mehrere Male verschoben wurde. Hätte die Intendanz von der Darstellung
der genannten Tragödie gänzlich unbegründete Besorgnisse gehegt, so würde sie dieselbe
gar nicht auf das Repertoir gesetzt haben. Die verehrliche Redaction des Grenzbottii
wird ersucht, diese Zeilen in ihrem Blatte aufnehmen zu wollen. Stuttgart, den 23.
October 1847. v. Galt, Intendant des königl. Hoftheaters.





Verlag von Fr. Luvw. Herbig. — Redacteur: I. Kurlinda.
Druck von Friedrich Andrä.
In jener Korrespondenz wurde des Theaters nur flüchtig erwähnt. Unser Herr Korre¬
spondent ist kein Theaterrccensent von Profession. Er sprach auch gar nicht von dem Auftreten
der Fräulein Bröge, sondern wohl nur, daß unter allen neuen Engagements das ds Herrn
e
D. Red. Meixners am meisten, dost der Fräul. Bröge am wenigsten Zustimmung fände.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0272" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/185036"/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> V.<lb/>
Notizen.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_879"> Erklärung. Freunde des i»e&lt;&gt;. or. Hermann Schmidt-Göbel, welcher nunmehr wegen sei^<lb/>
ner vielen Verdienste in den Naturwissenschaften als Reisender sowohl als auch als productiver<lb/>
Schriftsteller und Linguist, insonders als mächtiger Antagonist der Czechomanen, den glänzenden<lb/>
Ruf erhalten hat. die Professur für Naturgeschichte an der Austrifsicirten Universität zu Krakou<lb/>
zu suppliren, sehen sich genöthigt, dessen Ehre, welche von vielen seiner Feinde angetaster<lb/>
.wird, zu rectificiren. Das böhmische Nationalmuseum, hauptsächlich der ehemalige Präsident<lb/>
und Verwaltungsausschuß, haben diesem Ehrenmanne, als einem Privatmanne, der weder in<lb/>
den Diensten des Museums stand, ihr volles Vertrauen geschenkt und alle von dem gemorde¬<lb/>
ten Helfer gesammelten irdischen Naturalien, welche das Museum um 75,V0V Gulden C.-M<lb/>
angekauft hatte, in seine Hände zur Bearbeitung überliefert. Daß diese Schätze gut gehand¬<lb/>
habt und auch schnell bearbeitet wurden, erhellet aus dem ersten Bande, welcher so Vortheil-<lb/>
haft ausgestattet ist, daß dessen Auflagskosten im Ganzen nur etwa 1500 Fi.C.-M. betragen &#x2014;<lb/>
Einige Stunden vor dessen Abreise nach Krakau wurde er in seiner Wohnung von dazu nicht<lb/>
geeigneten Leuten, förmlich überfallen und die dem Museum gehörenden Gegenstände abgefor¬<lb/>
dert. Consternirt über diese Frechheit überließ er auch alles, was schon zur ferneren Bear¬<lb/>
beitung halb eingepackt war und alles Brauchbare und Seltene enthielt, indem er auch fer¬<lb/>
nerhin dem Museuni das große Opfer bringen und das so rühmlich begangene auch baldigst<lb/>
rühmlich beenden wollte. Nebenbei erhöbe» sich verbrecherische Stimmen, welche aussagten,<lb/>
es wären an das Berliner Museum contractmäßig indische Jnsecten, an das Wiener Natura-<lb/>
liencabinet die ganze zweite indische ^unbedeutende Sendung, an das Brittische Museum die<lb/>
theuersten indischen Fasanen und Pfauenbälge, von einem der Naturalienhändler in Dresden<lb/>
ganze Suiten verkauft worden. Wir, die wir die Betrübniß des Betheiligten theilen und<lb/>
von ihm selbst auf das Beste unterrichtet sind, müssen diese Aussagen als unrichtig erkennen,<lb/>
und verweisen zu Dessen Rechtfertigung auf den Ausschuß des böhmischen Nationalmuseums,<lb/>
welcher niemals der Art Aufträge dem Betreffenden gegeben hat, und auf alle genannte und<lb/>
und ungenannte Museen und Privatleute, welche gewiß dieselbe verneinende Antwort geben<lb/><note type="byline"> S. K.</note> werden. Prag, November 18t7. 5 5</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p xml:id="ID_880"> Berichtigung. In einem Correspondenzartikel aus Stuttgart, in dem am in.Oct. d. I.<lb/>
ausgegebenen Hefte des Grenzboten Nro. 4l wird mitgetheilt, daß von den in neuerer<lb/>
Zeit für die hiesige Hofbühne engagirten Mitgliedern Herr Mcixner und Mad. Gotter¬<lb/>
mann am meisten, Fräulein Bröge, mit Recht, am wenigsten gefallen haben. Der Un¬<lb/>
terzeichnete glaubt es Fräulein Bröge schuldig zu sein, zu erklären, daß dieselbe erst seit<lb/>
dem 19. d. M. hier in Stuttgart eingetroffen und bis zum heutigen, den 23., noch<lb/>
gar nicht aufgetreten ist".) In demselben Artikel wird ferner ausgesprochen: &#x201E;Es zeigt<lb/>
von der Zuversicht auf den Kern des würtembergischen Volkes, daß der König trotz<lb/>
dieser aufgeregten Zeit die Aufführung des Egmont von Goethe nicht untersagte, ob¬<lb/>
gleich die ängstliche Intendantur des Theaters selbst nicht hätte daran gehen wollen."<lb/>
Mal» glaubt es dem Institute schuldig zu sein, hierauf zu erklären, daß die Aufführung<lb/>
des Egmont nur allein durch eingetretenes Unwohlsein von dabei beschäftigten Mit¬<lb/>
gliedern, mehrere Male verschoben wurde. Hätte die Intendanz von der Darstellung<lb/>
der genannten Tragödie gänzlich unbegründete Besorgnisse gehegt, so würde sie dieselbe<lb/>
gar nicht auf das Repertoir gesetzt haben. Die verehrliche Redaction des Grenzbottii<lb/>
wird ersucht, diese Zeilen in ihrem Blatte aufnehmen zu wollen. Stuttgart, den 23.<lb/>
October 1847.  v. Galt, Intendant des königl. Hoftheaters.</p><lb/>
            <note xml:id="FID_40" place="foot"> In jener Korrespondenz wurde des Theaters nur flüchtig erwähnt. Unser Herr Korre¬<lb/>
spondent ist kein Theaterrccensent von Profession. Er sprach auch gar nicht von dem Auftreten<lb/>
der Fräulein Bröge, sondern wohl nur, daß unter allen neuen Engagements das ds Herrn<lb/><note type="byline"> e<lb/>
D. Red.</note> Meixners am meisten, dost der Fräul. Bröge am wenigsten Zustimmung fände. </note><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Verlag von Fr. Luvw. Herbig. &#x2014; Redacteur: I. Kurlinda.<lb/>
Druck von Friedrich Andrä.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0272] V. Notizen. Erklärung. Freunde des i»e<>. or. Hermann Schmidt-Göbel, welcher nunmehr wegen sei^ ner vielen Verdienste in den Naturwissenschaften als Reisender sowohl als auch als productiver Schriftsteller und Linguist, insonders als mächtiger Antagonist der Czechomanen, den glänzenden Ruf erhalten hat. die Professur für Naturgeschichte an der Austrifsicirten Universität zu Krakou zu suppliren, sehen sich genöthigt, dessen Ehre, welche von vielen seiner Feinde angetaster .wird, zu rectificiren. Das böhmische Nationalmuseum, hauptsächlich der ehemalige Präsident und Verwaltungsausschuß, haben diesem Ehrenmanne, als einem Privatmanne, der weder in den Diensten des Museums stand, ihr volles Vertrauen geschenkt und alle von dem gemorde¬ ten Helfer gesammelten irdischen Naturalien, welche das Museum um 75,V0V Gulden C.-M angekauft hatte, in seine Hände zur Bearbeitung überliefert. Daß diese Schätze gut gehand¬ habt und auch schnell bearbeitet wurden, erhellet aus dem ersten Bande, welcher so Vortheil- haft ausgestattet ist, daß dessen Auflagskosten im Ganzen nur etwa 1500 Fi.C.-M. betragen — Einige Stunden vor dessen Abreise nach Krakau wurde er in seiner Wohnung von dazu nicht geeigneten Leuten, förmlich überfallen und die dem Museum gehörenden Gegenstände abgefor¬ dert. Consternirt über diese Frechheit überließ er auch alles, was schon zur ferneren Bear¬ beitung halb eingepackt war und alles Brauchbare und Seltene enthielt, indem er auch fer¬ nerhin dem Museuni das große Opfer bringen und das so rühmlich begangene auch baldigst rühmlich beenden wollte. Nebenbei erhöbe» sich verbrecherische Stimmen, welche aussagten, es wären an das Berliner Museum contractmäßig indische Jnsecten, an das Wiener Natura- liencabinet die ganze zweite indische ^unbedeutende Sendung, an das Brittische Museum die theuersten indischen Fasanen und Pfauenbälge, von einem der Naturalienhändler in Dresden ganze Suiten verkauft worden. Wir, die wir die Betrübniß des Betheiligten theilen und von ihm selbst auf das Beste unterrichtet sind, müssen diese Aussagen als unrichtig erkennen, und verweisen zu Dessen Rechtfertigung auf den Ausschuß des böhmischen Nationalmuseums, welcher niemals der Art Aufträge dem Betreffenden gegeben hat, und auf alle genannte und und ungenannte Museen und Privatleute, welche gewiß dieselbe verneinende Antwort geben S. K. werden. Prag, November 18t7. 5 5 Berichtigung. In einem Correspondenzartikel aus Stuttgart, in dem am in.Oct. d. I. ausgegebenen Hefte des Grenzboten Nro. 4l wird mitgetheilt, daß von den in neuerer Zeit für die hiesige Hofbühne engagirten Mitgliedern Herr Mcixner und Mad. Gotter¬ mann am meisten, Fräulein Bröge, mit Recht, am wenigsten gefallen haben. Der Un¬ terzeichnete glaubt es Fräulein Bröge schuldig zu sein, zu erklären, daß dieselbe erst seit dem 19. d. M. hier in Stuttgart eingetroffen und bis zum heutigen, den 23., noch gar nicht aufgetreten ist".) In demselben Artikel wird ferner ausgesprochen: „Es zeigt von der Zuversicht auf den Kern des würtembergischen Volkes, daß der König trotz dieser aufgeregten Zeit die Aufführung des Egmont von Goethe nicht untersagte, ob¬ gleich die ängstliche Intendantur des Theaters selbst nicht hätte daran gehen wollen." Mal» glaubt es dem Institute schuldig zu sein, hierauf zu erklären, daß die Aufführung des Egmont nur allein durch eingetretenes Unwohlsein von dabei beschäftigten Mit¬ gliedern, mehrere Male verschoben wurde. Hätte die Intendanz von der Darstellung der genannten Tragödie gänzlich unbegründete Besorgnisse gehegt, so würde sie dieselbe gar nicht auf das Repertoir gesetzt haben. Die verehrliche Redaction des Grenzbottii wird ersucht, diese Zeilen in ihrem Blatte aufnehmen zu wollen. Stuttgart, den 23. October 1847. v. Galt, Intendant des königl. Hoftheaters. Verlag von Fr. Luvw. Herbig. — Redacteur: I. Kurlinda. Druck von Friedrich Andrä. In jener Korrespondenz wurde des Theaters nur flüchtig erwähnt. Unser Herr Korre¬ spondent ist kein Theaterrccensent von Profession. Er sprach auch gar nicht von dem Auftreten der Fräulein Bröge, sondern wohl nur, daß unter allen neuen Engagements das ds Herrn e D. Red. Meixners am meisten, dost der Fräul. Bröge am wenigsten Zustimmung fände.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/272
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/272>, abgerufen am 12.12.2024.