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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. IV. Band.

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lich reichen die statistischen Nachrichten meistens mir bis 1842, ja die
genauere Statistik bewegt sich eigentlich nur in den Jahren 1839 und
1840; aber allerdings ist bei den noch so vielfach ungeordneten innern
Verhältnissen der Vereinigten Staaten wohl kaum eine neuere Voll¬
ständigkeit in dieser Hinsicht möglich. Herr Amthor sagt in der Vor¬
rede, daß er dem Werke durch passende Kürzungen und genauere
Klassifikation viel von seiner Weitschweifigkeit, Wiederholungssucht und
theilweiser unlogischer Anordnung genommen, allein die englische, immer¬
hin verbitterte Anschauung der amerikanischen Sachlagen, war natürlich
nicht zu entfernen. Die Rathschläge für Auswanderer reduciren sich
auf das, was schon oft, und z. B. in Brömme's und Francis Grund'S
Werken auch schon besser gesagt ist. Der diplomatische Anhang bringt
den englischen und deutschen Tert der amerikanischen Unabhängigkeits¬
erklärung von 1776, der Bnndesartikel von 1778, der Staatenverfas¬
sung und ihrer Zusätze, die auf Ausländer bezüglichen Gesetze der
einzelnen Staaten, sonne den an dieser Stelle sehr überflüssigen Be¬
richt Madisons an die Congreßhäuser 1812 nebst dem erwidernden
Manifest des Prinzregenten von 1813.

"Die Bevölkerungs-Verhältnisse der österreichischen Monarchie"
heißt das neueste Werk des als österreichischen Statistiker rühmlich
bekannten or. Siegfried Becher. Es ist als erweiterte Fortsetzung
der früher gelieferten "Statistischen Uebersicht der Bevölkerung der
österreichischen Monarchie" zu betrachten, welche den Zeitraum von
1834--1840 umfaßte, während das vorliegende Buch in seinen nume¬
rischen Tabellen die Jahre 1840--1843 betrifft, in den weitern Aus¬
führungen aber bis zu den Jahren 1818 und 1819 zurückblickt, also
die Resultate eines VierteljahrhundertS zusammenfaßt. Eine allgemeine
Einleitung bereitet uns darauf vor, daß vorzüglich die Bewegung
der Bevölkerung das Augenmerk des Werkes sein werde. Die
natürlichsten (normalen) Veränderungen der Volksmenge werden durch
Geburten, Verehclichungen und Absterben bezeichnet) an diese schließt
sich aber als eben so wichtiges Moment des Wechsels derselben die
Beschäftigung der Bevölkerung. Demzufolge umfaßt der erste Abschnitt
die Bevölkerung der österreichischen Monarchie nach der Anzahl des
Geschlechts und ihre Vertheilung nach dem Flächeninhalt, der zweite
das Verhältniß der Städte, Marktflecken, Dörfer, Häuser und Fami¬
lien, zum Flächenraum, um solchergestalt eine Uebersicht des Bevölke-"
rungö stand es zu gewinnen. Der dritte, vierte und fünfte Abschnitt
bezeichnet die Bewegung der Bevölkerung insofern, als die Anzahl und'


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lich reichen die statistischen Nachrichten meistens mir bis 1842, ja die
genauere Statistik bewegt sich eigentlich nur in den Jahren 1839 und
1840; aber allerdings ist bei den noch so vielfach ungeordneten innern
Verhältnissen der Vereinigten Staaten wohl kaum eine neuere Voll¬
ständigkeit in dieser Hinsicht möglich. Herr Amthor sagt in der Vor¬
rede, daß er dem Werke durch passende Kürzungen und genauere
Klassifikation viel von seiner Weitschweifigkeit, Wiederholungssucht und
theilweiser unlogischer Anordnung genommen, allein die englische, immer¬
hin verbitterte Anschauung der amerikanischen Sachlagen, war natürlich
nicht zu entfernen. Die Rathschläge für Auswanderer reduciren sich
auf das, was schon oft, und z. B. in Brömme's und Francis Grund'S
Werken auch schon besser gesagt ist. Der diplomatische Anhang bringt
den englischen und deutschen Tert der amerikanischen Unabhängigkeits¬
erklärung von 1776, der Bnndesartikel von 1778, der Staatenverfas¬
sung und ihrer Zusätze, die auf Ausländer bezüglichen Gesetze der
einzelnen Staaten, sonne den an dieser Stelle sehr überflüssigen Be¬
richt Madisons an die Congreßhäuser 1812 nebst dem erwidernden
Manifest des Prinzregenten von 1813.

„Die Bevölkerungs-Verhältnisse der österreichischen Monarchie"
heißt das neueste Werk des als österreichischen Statistiker rühmlich
bekannten or. Siegfried Becher. Es ist als erweiterte Fortsetzung
der früher gelieferten „Statistischen Uebersicht der Bevölkerung der
österreichischen Monarchie" zu betrachten, welche den Zeitraum von
1834—1840 umfaßte, während das vorliegende Buch in seinen nume¬
rischen Tabellen die Jahre 1840--1843 betrifft, in den weitern Aus¬
führungen aber bis zu den Jahren 1818 und 1819 zurückblickt, also
die Resultate eines VierteljahrhundertS zusammenfaßt. Eine allgemeine
Einleitung bereitet uns darauf vor, daß vorzüglich die Bewegung
der Bevölkerung das Augenmerk des Werkes sein werde. Die
natürlichsten (normalen) Veränderungen der Volksmenge werden durch
Geburten, Verehclichungen und Absterben bezeichnet) an diese schließt
sich aber als eben so wichtiges Moment des Wechsels derselben die
Beschäftigung der Bevölkerung. Demzufolge umfaßt der erste Abschnitt
die Bevölkerung der österreichischen Monarchie nach der Anzahl des
Geschlechts und ihre Vertheilung nach dem Flächeninhalt, der zweite
das Verhältniß der Städte, Marktflecken, Dörfer, Häuser und Fami¬
lien, zum Flächenraum, um solchergestalt eine Uebersicht des Bevölke-«
rungö stand es zu gewinnen. Der dritte, vierte und fünfte Abschnitt
bezeichnet die Bewegung der Bevölkerung insofern, als die Anzahl und'


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[0439] lich reichen die statistischen Nachrichten meistens mir bis 1842, ja die genauere Statistik bewegt sich eigentlich nur in den Jahren 1839 und 1840; aber allerdings ist bei den noch so vielfach ungeordneten innern Verhältnissen der Vereinigten Staaten wohl kaum eine neuere Voll¬ ständigkeit in dieser Hinsicht möglich. Herr Amthor sagt in der Vor¬ rede, daß er dem Werke durch passende Kürzungen und genauere Klassifikation viel von seiner Weitschweifigkeit, Wiederholungssucht und theilweiser unlogischer Anordnung genommen, allein die englische, immer¬ hin verbitterte Anschauung der amerikanischen Sachlagen, war natürlich nicht zu entfernen. Die Rathschläge für Auswanderer reduciren sich auf das, was schon oft, und z. B. in Brömme's und Francis Grund'S Werken auch schon besser gesagt ist. Der diplomatische Anhang bringt den englischen und deutschen Tert der amerikanischen Unabhängigkeits¬ erklärung von 1776, der Bnndesartikel von 1778, der Staatenverfas¬ sung und ihrer Zusätze, die auf Ausländer bezüglichen Gesetze der einzelnen Staaten, sonne den an dieser Stelle sehr überflüssigen Be¬ richt Madisons an die Congreßhäuser 1812 nebst dem erwidernden Manifest des Prinzregenten von 1813. „Die Bevölkerungs-Verhältnisse der österreichischen Monarchie" heißt das neueste Werk des als österreichischen Statistiker rühmlich bekannten or. Siegfried Becher. Es ist als erweiterte Fortsetzung der früher gelieferten „Statistischen Uebersicht der Bevölkerung der österreichischen Monarchie" zu betrachten, welche den Zeitraum von 1834—1840 umfaßte, während das vorliegende Buch in seinen nume¬ rischen Tabellen die Jahre 1840--1843 betrifft, in den weitern Aus¬ führungen aber bis zu den Jahren 1818 und 1819 zurückblickt, also die Resultate eines VierteljahrhundertS zusammenfaßt. Eine allgemeine Einleitung bereitet uns darauf vor, daß vorzüglich die Bewegung der Bevölkerung das Augenmerk des Werkes sein werde. Die natürlichsten (normalen) Veränderungen der Volksmenge werden durch Geburten, Verehclichungen und Absterben bezeichnet) an diese schließt sich aber als eben so wichtiges Moment des Wechsels derselben die Beschäftigung der Bevölkerung. Demzufolge umfaßt der erste Abschnitt die Bevölkerung der österreichischen Monarchie nach der Anzahl des Geschlechts und ihre Vertheilung nach dem Flächeninhalt, der zweite das Verhältniß der Städte, Marktflecken, Dörfer, Häuser und Fami¬ lien, zum Flächenraum, um solchergestalt eine Uebersicht des Bevölke-« rungö stand es zu gewinnen. Der dritte, vierte und fünfte Abschnitt bezeichnet die Bewegung der Bevölkerung insofern, als die Anzahl und' 58*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_365123/439>, abgerufen am 23.07.2024.