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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band.

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tung der Grundherren zur augenblicklichen Bezahlung der Arbeit, und
somit die Anlage eines weit größern Betriebscapitals in der Wirth¬
schaft. Allein auch dies hat weniger große Schwierigkeiten. Theils
nämlich wird der Arbeiter einen Theil seines Lebensunterhaltes vom
Grundherrn zu entnehmen haben und hierdurch eine Compensation her¬
beiführen, theils wird der Grundherr einen Theil seiner Nenlenbriefe,
wenn diese Art der Vermittelung beliebt werden sollte, verkaufen kön¬
nen, theils endlich wird man in großen Wirthschaften auch das Sy¬
stem der stellvertretenden Münzen, wie sie in englischen Fabriken, auf
Schiffen und im Jesuiteninstitut zu Freiburg in der Schweiz stattfin¬
det, anwenden können.

Muth, Einsicht und Wohlwollen können ohne erhebliche Schwie¬
rigkeiten den drohenden Sturm nicht blos in Böhmen und Mähren,
sondern allenthalben, wo man ihn fürchten muß, beschwören. Wer
wirklich das Gute will, hat nie Böses zu fürchten.




tung der Grundherren zur augenblicklichen Bezahlung der Arbeit, und
somit die Anlage eines weit größern Betriebscapitals in der Wirth¬
schaft. Allein auch dies hat weniger große Schwierigkeiten. Theils
nämlich wird der Arbeiter einen Theil seines Lebensunterhaltes vom
Grundherrn zu entnehmen haben und hierdurch eine Compensation her¬
beiführen, theils wird der Grundherr einen Theil seiner Nenlenbriefe,
wenn diese Art der Vermittelung beliebt werden sollte, verkaufen kön¬
nen, theils endlich wird man in großen Wirthschaften auch das Sy¬
stem der stellvertretenden Münzen, wie sie in englischen Fabriken, auf
Schiffen und im Jesuiteninstitut zu Freiburg in der Schweiz stattfin¬
det, anwenden können.

Muth, Einsicht und Wohlwollen können ohne erhebliche Schwie¬
rigkeiten den drohenden Sturm nicht blos in Böhmen und Mähren,
sondern allenthalben, wo man ihn fürchten muß, beschwören. Wer
wirklich das Gute will, hat nie Böses zu fürchten.




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[0407] tung der Grundherren zur augenblicklichen Bezahlung der Arbeit, und somit die Anlage eines weit größern Betriebscapitals in der Wirth¬ schaft. Allein auch dies hat weniger große Schwierigkeiten. Theils nämlich wird der Arbeiter einen Theil seines Lebensunterhaltes vom Grundherrn zu entnehmen haben und hierdurch eine Compensation her¬ beiführen, theils wird der Grundherr einen Theil seiner Nenlenbriefe, wenn diese Art der Vermittelung beliebt werden sollte, verkaufen kön¬ nen, theils endlich wird man in großen Wirthschaften auch das Sy¬ stem der stellvertretenden Münzen, wie sie in englischen Fabriken, auf Schiffen und im Jesuiteninstitut zu Freiburg in der Schweiz stattfin¬ det, anwenden können. Muth, Einsicht und Wohlwollen können ohne erhebliche Schwie¬ rigkeiten den drohenden Sturm nicht blos in Böhmen und Mähren, sondern allenthalben, wo man ihn fürchten muß, beschwören. Wer wirklich das Gute will, hat nie Böses zu fürchten.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_365120/407>, abgerufen am 24.11.2024.