Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band.sich bemüht, den Kampf der Gegenwart in den Spiegel der Romantik Und Segen grünt und blühet Umher im weiten Land, Religion und Freiheit Regieren Hand in Hand. S. 58. Es eilt hinaus in's Leben Die Constitution, Sie zieht an ihrer Seite Die Tochter mit sich fort, Und sendet durch die Gauen Das freigegebne Wort. Sie führt vom Pflug den Landmann An seinem Fürsten hin. Und nähret in dem Bürger Den ächten Bürgersinn. Des Volkes Thränen netzen Des Thrones Purpurkleid Und nieder steigt der Herrscher Zum Volke, trostbereit. S. 60. Das ist das wahre Deutschland, Die Kraft sein Heiligthum, Die Freiheit sein Beschützer, Die Einigkeit sein Ruhm. Es wird uns freuen, wenn wir in Zukunft einer Fortentwicklung Morgengrüße von Adolar. Eine der schlechtesten, geist- sich bemüht, den Kampf der Gegenwart in den Spiegel der Romantik Und Segen grünt und blühet Umher im weiten Land, Religion und Freiheit Regieren Hand in Hand. S. 58. Es eilt hinaus in's Leben Die Constitution, Sie zieht an ihrer Seite Die Tochter mit sich fort, Und sendet durch die Gauen Das freigegebne Wort. Sie führt vom Pflug den Landmann An seinem Fürsten hin. Und nähret in dem Bürger Den ächten Bürgersinn. Des Volkes Thränen netzen Des Thrones Purpurkleid Und nieder steigt der Herrscher Zum Volke, trostbereit. S. 60. Das ist das wahre Deutschland, Die Kraft sein Heiligthum, Die Freiheit sein Beschützer, Die Einigkeit sein Ruhm. Es wird uns freuen, wenn wir in Zukunft einer Fortentwicklung Morgengrüße von Adolar. Eine der schlechtesten, geist- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0392" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/182815"/> <p xml:id="ID_1114" prev="#ID_1113" next="#ID_1115"> sich bemüht, den Kampf der Gegenwart in den Spiegel der Romantik<lb/> hineinzuzerren, aber dieser Kampf geht weit über den Nahmen des<lb/> Hohlspiegels hinaus und es spricht uns, trotz dieser Verwirrung, in<lb/> dem Dichter eine poetische Zartheit und Ursprünglichkeit an, auf die<lb/> wir einige Hoffnung setzen, wenn er den Schleier des Unwahren, des<lb/> Sentimentalen, des Uebermenschlichem zurückwirft und, eine politische,<lb/> wie eine ästhetische Fortentwicklung anstrebend, die Wahrheit und Fülle<lb/> des Lebens zu erobern sucht. Der Dichter steht noch ganz in der<lb/> Sphäre der Illusionen, sowohl der poetischen, als der politischen.<lb/> Wir führen ein paar Stellen ans seiner politischen Romantik an, da¬<lb/> mit er sich schließlich selbst charakterisire: S. 56.</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_34" type="poem"> <l> Und Segen grünt und blühet<lb/> Umher im weiten Land,<lb/> Religion und Freiheit<lb/> Regieren Hand in Hand.</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1115" prev="#ID_1114" next="#ID_1116"> S. 58.</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_35" type="poem"> <l> Es eilt hinaus in's Leben<lb/> Die Constitution,<lb/> Sie zieht an ihrer Seite<lb/> Die Tochter mit sich fort,<lb/> Und sendet durch die Gauen<lb/> Das freigegebne Wort.<lb/> Sie führt vom Pflug den Landmann<lb/> An seinem Fürsten hin.<lb/> Und nähret in dem Bürger<lb/> Den ächten Bürgersinn.<lb/> Des Volkes Thränen netzen<lb/> Des Thrones Purpurkleid<lb/> Und nieder steigt der Herrscher<lb/> Zum Volke, trostbereit.</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1116" prev="#ID_1115"> S. 60.</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_36" type="poem"> <l> Das ist das wahre Deutschland,<lb/> Die Kraft sein Heiligthum,<lb/> Die Freiheit sein Beschützer,<lb/> Die Einigkeit sein Ruhm.</l> </lg><lb/> <p xml:id="ID_1117"> Es wird uns freuen, wenn wir in Zukunft einer Fortentwicklung<lb/> des jedenfalls begabten, aber noch vielfach auf falscher Fährte strei¬<lb/> fenden Dichters begegnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1118" next="#ID_1119"> Morgengrüße von Adolar. Eine der schlechtesten, geist-<lb/> und poesielosesten Produktionen, die je nur ein Kritiker lesen kann und<lb/> die je nur erschienen sind. Die Trivialität ist dem Hefte von Anfang</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0392]
sich bemüht, den Kampf der Gegenwart in den Spiegel der Romantik
hineinzuzerren, aber dieser Kampf geht weit über den Nahmen des
Hohlspiegels hinaus und es spricht uns, trotz dieser Verwirrung, in
dem Dichter eine poetische Zartheit und Ursprünglichkeit an, auf die
wir einige Hoffnung setzen, wenn er den Schleier des Unwahren, des
Sentimentalen, des Uebermenschlichem zurückwirft und, eine politische,
wie eine ästhetische Fortentwicklung anstrebend, die Wahrheit und Fülle
des Lebens zu erobern sucht. Der Dichter steht noch ganz in der
Sphäre der Illusionen, sowohl der poetischen, als der politischen.
Wir führen ein paar Stellen ans seiner politischen Romantik an, da¬
mit er sich schließlich selbst charakterisire: S. 56.
Und Segen grünt und blühet
Umher im weiten Land,
Religion und Freiheit
Regieren Hand in Hand.
S. 58.
Es eilt hinaus in's Leben
Die Constitution,
Sie zieht an ihrer Seite
Die Tochter mit sich fort,
Und sendet durch die Gauen
Das freigegebne Wort.
Sie führt vom Pflug den Landmann
An seinem Fürsten hin.
Und nähret in dem Bürger
Den ächten Bürgersinn.
Des Volkes Thränen netzen
Des Thrones Purpurkleid
Und nieder steigt der Herrscher
Zum Volke, trostbereit.
S. 60.
Das ist das wahre Deutschland,
Die Kraft sein Heiligthum,
Die Freiheit sein Beschützer,
Die Einigkeit sein Ruhm.
Es wird uns freuen, wenn wir in Zukunft einer Fortentwicklung
des jedenfalls begabten, aber noch vielfach auf falscher Fährte strei¬
fenden Dichters begegnen.
Morgengrüße von Adolar. Eine der schlechtesten, geist-
und poesielosesten Produktionen, die je nur ein Kritiker lesen kann und
die je nur erschienen sind. Die Trivialität ist dem Hefte von Anfang
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